AW: Wattwürmer bei Namsos
Ich angle gern mal auf Flunder oder Kliesche, nicht nur bei zu viel Wind und auch vom Boot aus - da erreicht man Stellen, die zu Fuß unerreichbar bleiben.
Aus langer Ostseepraxis war da ursprünglich die Befürchtung, nur mit Wattis oder Ringlern die optimalen Plattfischköder zu haben. Daher hatte ich zeitweise sogar einen Army-Klappspaten im Gepäck.
Trockenfallende Sandböden mit Häufchen drauf findet man mit etwas Mühe (und zur richtigen Zeit), aber trotzdem war es immer eine ziemliche Plackerei und ein halber Tag ging auch immer drauf.
Gerät man dann beim Angeln in eine Herde kleiner Dorsche, Köhler oder Wittlinge, es können auch mal Krabben sein, sind die kostbaren 20 oder 30 Würmchen schnell alle. Und dann?
Reker habe ich mehrmals probiert, sie halten einfach zu schlecht und erzeugen zu viel Fehlbisse, jedenfalls bei mir.
Wichtig: Das Anködern soll keine Wissenschaft werden. Wenn die Platten beißen, muss es schnell gehen.
Als für mich optimal haben sich letzlich immer wieder Streifen von Makrelen oder Köhlern erwiesen, die sind schnell nebenbei zu besorgen. Norwegische Plattfische sind nicht so wählerisch wie deutsche. Wenn sie überhaupt Appetit haben, nehmen sie auch Fisch und durch die bessere Haltbarkeit/einfachere Anköderung ist der Köder viel schneller wieder im Wasser und der nächste Biss kann kommen.
Viel wichtiger als der Köder scheint mir die richtige Angelstelle zu sein. Sand ist das Schlüsselwort!
Der Einfluss der Gezeiten wird beim Plattfischangeln immer wieder genannt, AUF-laufendes Wasser sei unbedingt erforderlich. Das mag anderswo richtig sein, ich habe aber in Mittelnorwegen bei AB-laufendem Wasser wahre Sternstunden erlebt.
Fazit: Nie wieder Wattwurm in Norwegen. Der Spaten bleibt zu Hause.