Flo_
Stammnaffe
Hallo liebe Forums-Mitglieder,
da ich hier im Forum immer sehr gespannt neuen Berichten entgegenfiebere, will ich nun etwas verspätet auch von unserem ersten Nord-Norwegen-Urlaub von Anfang Juni berichten. Wir – das sind mein Vater, mein Bruder und ich, hatten uns als Ziel gesetzt auf jeden Fall einen Heilbutt zu fangen.
Nach 2-jähriger coronabedingter Verschiebung, konnten wir dieses Jahr endlich unsere Reise antreten. Vom 2. bis 11. Juni sollte es auf die Insel Bolga in die Anlage Bolga Brygge gehen. Norwegenerfahren waren wir soweit, sind bisher aber mit dem Auto bis maximal zum Trondheimfjord und Hitra gekommen. Hatten aber vor 10 Jahren bereits eine Angel-Flugreise nach Island gemacht, von daher wussten wir schon so grob worauf es ankommt.
Natürlich liefen gefühlt seit Weihnachten die Vorbereitungen, sollte ja alles gut organisiert sein. Im Nachhinein wurde der ein oder andere Köder wohl zu viel gekauft 😊. Aufgrund der ganz ordentlichen zusätzlichen Flug-Kosten fürs Rutenrohr, entschieden wir uns, unser Equipment zu erweitern und alles auf Reiseruten umzustellen. So haben wir zumindest einen Gegenwert und nicht nur die Kosten fürs Sondergepäck, das ja mit Rutenrohr dauerhaft anfällt.
Am 2. Juni ging es um 7.05 Uhr dann von Frankfurt los nach Oslo. Mit genügend Zeit-Reserve von knapp 2 Stunden war die Wiederaufgabe vom Gepäck gut machbar, so dass es dann auch pünktlich weiter nach Bodø gehen konnte.
Wir trafen bei bestem Wetter ein und hatten nun noch knapp 4 Stunden Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre nach Bolga. Natürlich juckte es uns ziemlich in den Fingern, beim Anblick vom Meer am Hafen.
Die Fährüberfahrt war problemlos, das Panorama entlang der Route ist einfach unglaublich schön. Wir kamen pünktlich auf Bolga an.
Schnell das Haus bezogen, Angeln zusammengebaut, ein Griff in die Köderbox, die Bootsübergabe gemacht und raus aufs Meer. Natürlich waren wir ziemlich kaputt, nach knapp 20 Stunden auf den Beinen, aber bei diesem Wetter konnten wir nicht gleich ins Bett gehen.
Viel ging aber nicht, aber fürs Warmwerden passte alles, einige Küchendorsche konnten wir rund um die Anlage zum Mitfahren überreden. Kurz vor 24 Uhr ging es wieder zurück zum Hafen. Das Wetter sollte am nächsten Tag passen, so dass um 4 Uhr schon wieder der Wecker klingelte und wir uns raus aufs offene Meer auf die vorgelagerten Plateaus machten. Ein paar Köderfische waren schnell gefangen. Danach wurde es aber etwas zäh. Die Fische mussten wirklich gesucht und hart erarbeitet werden. Die Plateaus waren trotz Schwärmen von Kleinköhlern leer. Wir suchten große Strecken ab, um etwas in die Kiste zu bekommen. 2 schöne Lumbs sollten die ersten Fische sein.
Bevor mein Vater auf einen Seelachs am Baithead einen Biss auf 80m bekam. Lange waren wir uns nicht so sicher, wer der Gegner ist, es fühlte sich lange nur sehr schwer an, ohne dass eine Seite viel Schnur gewinnen konnte. Mittlerweile waren wir auf 110m Wassertiefe. Nachdem es dann aber gelang dem Fisch einige Male 30-40m abzunehmen und es dann wieder in einer Flucht auf den Grund zurückging, war uns klar: HEILBUTT!
Wir haben nicht auf die Uhr geschaut, es dürfte aber eine gute halbe Stunde vergangen gewesen sein, als der Fisch genug Kraft gelassen hatte und es meterweise hinauf zur Oberfläche ging. Wir waren ziemlich beeindruckt als der Fisch mit offenem Maul senkrecht im Wasser stand, schafften es aber gleich im ersten Versuch ihn mit 2 Gaffs im Kopfbereich über die Reling zu ziehen. Puh geschafft, wenn man sieht was hier so alles beim Landen schief gehen kann, waren wir sehr froh, dass das gleich auf Anhieb geklappt hat. Die Freude an Bord war natürlich riesig. Nach 2 kleineren Butts mit 90cm in unseren bisherigen Urlauben, war das natürlich schon eine Hausnummer: 1,25m und 25kg. Das war natürlich ein perfekter Start in den Urlaub.
Es baute sich nun auch etwas mehr Dünung auf, da wir gute 15km vor der Küste waren, machten wir uns langsam auf den Weg Richtung Hafen. Kurz vor den Schären konnte mein Bruder auch noch einen Butt mit einem knappen Meter fangen. Dieser Biss beim Einholen vom Köder, vom 18cm Cutbait schaute nur noch der Bleikopf aus dem Maul, wahnsinn was in so ein Maul passt.
Danach ging es vollends rein, Fische versorgen und etwas Ausruhen. Da für die nächsten 2 Tage Regen und Sturm angesagt war, ging es abends noch einmal raus vor die Anlage. Morgens hatten wir keinen einzigen Dorsch, hier konnte ich nun den ersten besseren auf Überbeißer landen, leider sollte das im kompletten Urlaub der einzige in dieser Größe bleiben.
Der Regen und vor allem der Sturm kam wie angekündigt, es sollte aber am 5. Juni abends noch ein kleines Fenster geben, wo wir unweit der Anlage mit Pilkern und Gummifischen eine kleine Kiste Küchendorsche fangen konnten, so kam zumindest etwas in die Gefriertruhe.
Das Wetter besserte sich nun etwas, zumindest was die Wolken und den Regen betraf. Die Vorhersage was den Wind anging, wurde leider immer schlechter und immer wieder auf den nächsten und übernächsten Tag verlängert.
Vorerst ergab sich für uns nur in der Nacht vom 7. auf den 8. ein Fenster von 4 Stunden, wo der Wind von Nord auf Süd drehen sollte und dazwischen sich kurz beruhigen sollte. Da passte die Vorhersage von yr.no wirklich perfekt. Zum Abend hin wurde es immer ruhiger und vor dem Hafen war es bald auch spiegelglatt. Also ging es mit großer Hoffnung raus, aber je näher es an die letzten Schären ging, desto klarer wurde, dass das nichts wird. Die Gischt der Restdünung klatschte mächtig über die letzten Schären, so dass wir etwas Zeit hinter den Schären verbrachten und uns langsam raustasteten. Letztlich konnten wir noch einige Zeit vor den Schären angeln, aber es war sehr unangenehm, mit zum Teil ordentlich Dünung. Zwar keine Wellen, die sich brachen, aber langgezogene Wellen mit schätzungsweise 2-3m Höhe sind auch nicht so toll. So ging es dann auch gegen 4 Uhr wieder zurück in den Hafen. Mein Vater konnte noch einmal einen Heilbutt mit knapp 1m mit einem Köhler am Circle-Hook fangen (danke an den Vormieter von Appartement 6, der den Haken im Sofa für uns hinterlegt hatte 😉 da mussten wir gleich mal eine neue Montage draus basteln). Außerdem noch einige Küchen-Dorsche.
Das sollte es fischtechnisch dann leider auch schon gewesen sein. Bei bestem Wetter aber Dauerwind von mindestens 10m/s mit zusätzlichen Böen von 15-19m/s war an ein sinnvolles Angeln nicht mehr zu denken. Ein kurzer Versuch im Windschatten rund um die Hafenausfahrt sollte sich als nicht wirklich sinnvoll erweisen, der Wind war einfach überall. So verbrachten wir die letzten 3 Tage in einem genialen Revier leider komplett an Land.
Selbst der Betreuer der Anlage sagte so ein windiges Wetter hätten sie normal nie, selbst im März und April diesen Jahres hätten sie keinen einzigen Ausfalltag wegen Wind gehabt.
So mussten wir den Angelurlaub kurzfristig in einen Wanderurlaub umplanen: 3 Wandertouren wurden nach Recherche im Internet und Wanderapps abgesteckt und durchgeführt. Einmal zur Bolgbørra, einer Felshöhle mit Durchbruch zur gegenüberliegenden Inselseite, die Besteigung des Bolgtinden dem einzigen Berg der Insel mit 338m und eine Inselumrundung, die uns auf dem Rückweg noch einmal von der anderen Seite durch die Höhle führte.
Mit Spinnrute, Gummifischen und kleinen Pilkern konnten vom Ufer aus noch ein paar Dorsche gefangen werden. Am letzten Tag schnappte sich in der Hafenausfahrt auch noch ein Taschenkrebs den Blinker.
Am 11.6. traten wir morgens die Heimreise an, wie könnte es anders sein, bei absoluter Windstille…
Gegen 22 Uhr waren wir wieder wohlbehalten zuhause. Alle Gepäcksstücke kamen sowohl bei der An- als auch bei der Abreise direkt an, so konnten die Filets auch direkt zuhause in die Truhe.
Effektiv waren wir an 10 Tagen vor Ort schätzungsweise rund 20 Stunden auf dem Wasser, mehr war leider nicht möglich. Ohne Frage haben wir schöne Fische gefangen, die Mission Heilbutt war ja auch erfolgreich.
Aber im Vergleich zu anderen Berichten, war es dann doch sehr schwierig die großen Fische zu finden. Große Dorsche und Köhler, Pollack und auch Schellfisch waren einfach nicht da oder hatten irgendeinen anderen Grund nicht zu beißen. Im sogenannten „Paradies“ draußen auf den Plateaus hatten wir uns natürlich viel mehr erhofft, auch wenn wir hier nur 1x dort waren, war bis auf den großen Heilbutt und 2 Lumbs in rund 4 Stunden sonst nichts zu fangen.
Im Rückblick für uns trotzdem ein sehr schöner Urlaub und verglichen mit der sonstigen Anreise mit dem Auto auch sehr entspannend.
Die Natur so hoch im Norden ist natürlich spitze. Mitternachtssonne, Berge mit Schnee, blauer Himmel (einige Bilder dazu am Schluss).
Ein großes Lob auf jeden Fall von unserer Seite an Dintur, für uns war es ja die erste Flugreise nach Norwegen. Hier war alles perfekt organisiert, Flüge passend zur Fähre, Gutscheine fürs Taxi, Tickets für die Fähre, an alles war gedacht und so ist die An- und Abreise für uns auch problemlos abgelaufen.
Die Anlage und die Boote sind in einem sehr guten Zustand. Die Leitung durch Stein Nystrøm absolut lobenswert. Der Spritservice zum Auffüllen der Kanister zu einem fairen Preis ist wirklich spitze.
Zu guter Letzt auch vielen Dank an unseren Co-Kapitän aus dem Forum: Basti, vielen Dank für deine Unterstützung und Tipps im Lauf der letzten 3 Jahre!
da ich hier im Forum immer sehr gespannt neuen Berichten entgegenfiebere, will ich nun etwas verspätet auch von unserem ersten Nord-Norwegen-Urlaub von Anfang Juni berichten. Wir – das sind mein Vater, mein Bruder und ich, hatten uns als Ziel gesetzt auf jeden Fall einen Heilbutt zu fangen.
Nach 2-jähriger coronabedingter Verschiebung, konnten wir dieses Jahr endlich unsere Reise antreten. Vom 2. bis 11. Juni sollte es auf die Insel Bolga in die Anlage Bolga Brygge gehen. Norwegenerfahren waren wir soweit, sind bisher aber mit dem Auto bis maximal zum Trondheimfjord und Hitra gekommen. Hatten aber vor 10 Jahren bereits eine Angel-Flugreise nach Island gemacht, von daher wussten wir schon so grob worauf es ankommt.
Natürlich liefen gefühlt seit Weihnachten die Vorbereitungen, sollte ja alles gut organisiert sein. Im Nachhinein wurde der ein oder andere Köder wohl zu viel gekauft 😊. Aufgrund der ganz ordentlichen zusätzlichen Flug-Kosten fürs Rutenrohr, entschieden wir uns, unser Equipment zu erweitern und alles auf Reiseruten umzustellen. So haben wir zumindest einen Gegenwert und nicht nur die Kosten fürs Sondergepäck, das ja mit Rutenrohr dauerhaft anfällt.
Am 2. Juni ging es um 7.05 Uhr dann von Frankfurt los nach Oslo. Mit genügend Zeit-Reserve von knapp 2 Stunden war die Wiederaufgabe vom Gepäck gut machbar, so dass es dann auch pünktlich weiter nach Bodø gehen konnte.
Wir trafen bei bestem Wetter ein und hatten nun noch knapp 4 Stunden Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre nach Bolga. Natürlich juckte es uns ziemlich in den Fingern, beim Anblick vom Meer am Hafen.
Die Fährüberfahrt war problemlos, das Panorama entlang der Route ist einfach unglaublich schön. Wir kamen pünktlich auf Bolga an.
Schnell das Haus bezogen, Angeln zusammengebaut, ein Griff in die Köderbox, die Bootsübergabe gemacht und raus aufs Meer. Natürlich waren wir ziemlich kaputt, nach knapp 20 Stunden auf den Beinen, aber bei diesem Wetter konnten wir nicht gleich ins Bett gehen.
Viel ging aber nicht, aber fürs Warmwerden passte alles, einige Küchendorsche konnten wir rund um die Anlage zum Mitfahren überreden. Kurz vor 24 Uhr ging es wieder zurück zum Hafen. Das Wetter sollte am nächsten Tag passen, so dass um 4 Uhr schon wieder der Wecker klingelte und wir uns raus aufs offene Meer auf die vorgelagerten Plateaus machten. Ein paar Köderfische waren schnell gefangen. Danach wurde es aber etwas zäh. Die Fische mussten wirklich gesucht und hart erarbeitet werden. Die Plateaus waren trotz Schwärmen von Kleinköhlern leer. Wir suchten große Strecken ab, um etwas in die Kiste zu bekommen. 2 schöne Lumbs sollten die ersten Fische sein.
Bevor mein Vater auf einen Seelachs am Baithead einen Biss auf 80m bekam. Lange waren wir uns nicht so sicher, wer der Gegner ist, es fühlte sich lange nur sehr schwer an, ohne dass eine Seite viel Schnur gewinnen konnte. Mittlerweile waren wir auf 110m Wassertiefe. Nachdem es dann aber gelang dem Fisch einige Male 30-40m abzunehmen und es dann wieder in einer Flucht auf den Grund zurückging, war uns klar: HEILBUTT!
Wir haben nicht auf die Uhr geschaut, es dürfte aber eine gute halbe Stunde vergangen gewesen sein, als der Fisch genug Kraft gelassen hatte und es meterweise hinauf zur Oberfläche ging. Wir waren ziemlich beeindruckt als der Fisch mit offenem Maul senkrecht im Wasser stand, schafften es aber gleich im ersten Versuch ihn mit 2 Gaffs im Kopfbereich über die Reling zu ziehen. Puh geschafft, wenn man sieht was hier so alles beim Landen schief gehen kann, waren wir sehr froh, dass das gleich auf Anhieb geklappt hat. Die Freude an Bord war natürlich riesig. Nach 2 kleineren Butts mit 90cm in unseren bisherigen Urlauben, war das natürlich schon eine Hausnummer: 1,25m und 25kg. Das war natürlich ein perfekter Start in den Urlaub.
Es baute sich nun auch etwas mehr Dünung auf, da wir gute 15km vor der Küste waren, machten wir uns langsam auf den Weg Richtung Hafen. Kurz vor den Schären konnte mein Bruder auch noch einen Butt mit einem knappen Meter fangen. Dieser Biss beim Einholen vom Köder, vom 18cm Cutbait schaute nur noch der Bleikopf aus dem Maul, wahnsinn was in so ein Maul passt.
Danach ging es vollends rein, Fische versorgen und etwas Ausruhen. Da für die nächsten 2 Tage Regen und Sturm angesagt war, ging es abends noch einmal raus vor die Anlage. Morgens hatten wir keinen einzigen Dorsch, hier konnte ich nun den ersten besseren auf Überbeißer landen, leider sollte das im kompletten Urlaub der einzige in dieser Größe bleiben.
Der Regen und vor allem der Sturm kam wie angekündigt, es sollte aber am 5. Juni abends noch ein kleines Fenster geben, wo wir unweit der Anlage mit Pilkern und Gummifischen eine kleine Kiste Küchendorsche fangen konnten, so kam zumindest etwas in die Gefriertruhe.
Das Wetter besserte sich nun etwas, zumindest was die Wolken und den Regen betraf. Die Vorhersage was den Wind anging, wurde leider immer schlechter und immer wieder auf den nächsten und übernächsten Tag verlängert.
Vorerst ergab sich für uns nur in der Nacht vom 7. auf den 8. ein Fenster von 4 Stunden, wo der Wind von Nord auf Süd drehen sollte und dazwischen sich kurz beruhigen sollte. Da passte die Vorhersage von yr.no wirklich perfekt. Zum Abend hin wurde es immer ruhiger und vor dem Hafen war es bald auch spiegelglatt. Also ging es mit großer Hoffnung raus, aber je näher es an die letzten Schären ging, desto klarer wurde, dass das nichts wird. Die Gischt der Restdünung klatschte mächtig über die letzten Schären, so dass wir etwas Zeit hinter den Schären verbrachten und uns langsam raustasteten. Letztlich konnten wir noch einige Zeit vor den Schären angeln, aber es war sehr unangenehm, mit zum Teil ordentlich Dünung. Zwar keine Wellen, die sich brachen, aber langgezogene Wellen mit schätzungsweise 2-3m Höhe sind auch nicht so toll. So ging es dann auch gegen 4 Uhr wieder zurück in den Hafen. Mein Vater konnte noch einmal einen Heilbutt mit knapp 1m mit einem Köhler am Circle-Hook fangen (danke an den Vormieter von Appartement 6, der den Haken im Sofa für uns hinterlegt hatte 😉 da mussten wir gleich mal eine neue Montage draus basteln). Außerdem noch einige Küchen-Dorsche.
Das sollte es fischtechnisch dann leider auch schon gewesen sein. Bei bestem Wetter aber Dauerwind von mindestens 10m/s mit zusätzlichen Böen von 15-19m/s war an ein sinnvolles Angeln nicht mehr zu denken. Ein kurzer Versuch im Windschatten rund um die Hafenausfahrt sollte sich als nicht wirklich sinnvoll erweisen, der Wind war einfach überall. So verbrachten wir die letzten 3 Tage in einem genialen Revier leider komplett an Land.
Selbst der Betreuer der Anlage sagte so ein windiges Wetter hätten sie normal nie, selbst im März und April diesen Jahres hätten sie keinen einzigen Ausfalltag wegen Wind gehabt.
So mussten wir den Angelurlaub kurzfristig in einen Wanderurlaub umplanen: 3 Wandertouren wurden nach Recherche im Internet und Wanderapps abgesteckt und durchgeführt. Einmal zur Bolgbørra, einer Felshöhle mit Durchbruch zur gegenüberliegenden Inselseite, die Besteigung des Bolgtinden dem einzigen Berg der Insel mit 338m und eine Inselumrundung, die uns auf dem Rückweg noch einmal von der anderen Seite durch die Höhle führte.
Mit Spinnrute, Gummifischen und kleinen Pilkern konnten vom Ufer aus noch ein paar Dorsche gefangen werden. Am letzten Tag schnappte sich in der Hafenausfahrt auch noch ein Taschenkrebs den Blinker.
Am 11.6. traten wir morgens die Heimreise an, wie könnte es anders sein, bei absoluter Windstille…
Gegen 22 Uhr waren wir wieder wohlbehalten zuhause. Alle Gepäcksstücke kamen sowohl bei der An- als auch bei der Abreise direkt an, so konnten die Filets auch direkt zuhause in die Truhe.
Effektiv waren wir an 10 Tagen vor Ort schätzungsweise rund 20 Stunden auf dem Wasser, mehr war leider nicht möglich. Ohne Frage haben wir schöne Fische gefangen, die Mission Heilbutt war ja auch erfolgreich.
Aber im Vergleich zu anderen Berichten, war es dann doch sehr schwierig die großen Fische zu finden. Große Dorsche und Köhler, Pollack und auch Schellfisch waren einfach nicht da oder hatten irgendeinen anderen Grund nicht zu beißen. Im sogenannten „Paradies“ draußen auf den Plateaus hatten wir uns natürlich viel mehr erhofft, auch wenn wir hier nur 1x dort waren, war bis auf den großen Heilbutt und 2 Lumbs in rund 4 Stunden sonst nichts zu fangen.
Im Rückblick für uns trotzdem ein sehr schöner Urlaub und verglichen mit der sonstigen Anreise mit dem Auto auch sehr entspannend.
Die Natur so hoch im Norden ist natürlich spitze. Mitternachtssonne, Berge mit Schnee, blauer Himmel (einige Bilder dazu am Schluss).
Ein großes Lob auf jeden Fall von unserer Seite an Dintur, für uns war es ja die erste Flugreise nach Norwegen. Hier war alles perfekt organisiert, Flüge passend zur Fähre, Gutscheine fürs Taxi, Tickets für die Fähre, an alles war gedacht und so ist die An- und Abreise für uns auch problemlos abgelaufen.
Die Anlage und die Boote sind in einem sehr guten Zustand. Die Leitung durch Stein Nystrøm absolut lobenswert. Der Spritservice zum Auffüllen der Kanister zu einem fairen Preis ist wirklich spitze.
Zu guter Letzt auch vielen Dank an unseren Co-Kapitän aus dem Forum: Basti, vielen Dank für deine Unterstützung und Tipps im Lauf der letzten 3 Jahre!