Traumwetter Nautnes August September 2022

FishingFörster

Stammnaffe
Registriert
26 Oktober 2021
Beiträge
53
Hallo Naffen,

wie schon in dem einen oder anderen Thread erwähnt war ich Ende August eine Woche mit zwei Angelkumpels in Nautnes. Hier mal ein kleiner Bericht mit ein paar Bildern.

Vorweg zur Vorstellung:

Für mich war es das 4. Mal in Norwegen und das 2. Mal auf Sotra, letztes Jahr noch von Hellesoy. Mit dabei waren Paddy mit dem ich letztes Jahr zu zweit unterwegs war und Nico der die letzten Jahre in Australien war und den es mit dem Norwegen Virus zu infizieren galt.
C.jpeg
Unsere Reise begann zwei Tage vor Abfahrt bei mir in Hannover, wo wir natürlich auch Angeln mussten. An den Ricklinger Teichen ließ sich der eine oder andere Esox überreden, das Wetter hielt, die Stimmung war großartig.

A (5).jpeg
B.jpeg

Sonntag früh sind wir so sauber an Soltau und Hamburg vorbei nach Norden durchgekommen, dass der prädestinierte Mittagsimbiss noch zu hatte. Auch Dänemark war unproblematisch und der Bus rollte und rollte. Oben angekommen hatten wir noch einiges an Zeit tot zu schlagen und machten es wie alle: Rundgang am Hafen, Mole schauen, Kleinigkeit essen. Pünktlich auf die Fähre, Buffet genossen und ab ins Bett. Die Überfahrt war angenehm und nach Stavanger saßen wir voll Vorfreude an Deck und genossen das herrliche Wetter und die Fjorde.

Nach dem wir unbehelligt vom Zoll Bergen verlassen hatten und ich uns bei Heinz angemeldet hatte sind wir noch kurz eine Kleinigkeit einkaufen gefahren und ab zum Haus Hatten.
F3.jpeg
Das Haus ist malerisch in Mitten freistehender Ferienhäuser oberhalb der Hausbucht gelegen, die am Verbindungskanal zwischen Hjeltefjord und Nautnes hängt. Nach der kurzen Einweisung in Haus und Boot ( Venatus Dieselschnecke) wurde nur das nötigste ausgeladen und direkt erstmal eine Runde gedreht. Dabei kam die erste Ernüchterung.

Makrelen waren zwar sofort am ersten Spot im Fjord gefunden und fürs Abendessen verhaftet, aber unser Pollack Spot aus dem Vorjahr vor der Hausbucht Hellesoy war ziemlich tot. Also rum um die Insel und die Schären erkundet. Alle typischen Untiefen brachten kaum Fisch und wenn nur Kleinvieh.
WhatsApp Image 2022-09-11 at 15.37.58.jpeg


Dafür das wir Empfangen wurden mit den Worten: “Es ist so viel Fisch da, wenn ihr heute noch lang macht kriegt ihr die Quote noch voll!“, machte sich erstmal Ernüchterung breit. Wir suchten Flach mit leichten Pilkern und Gummfisch nach Pollack und wären fast als Schneider heimgefahren.

Neuer Tag neues Glück dachten wir uns früh am nächsten Morgen, wieder Traum Bedingungen und erstmal an die berühmte Seehecht-Stelle vor Herdla. Mit Köfis gerüstet und ab runter um die 80m Marke. Zuerst waren es die Seelachse die die Montagen packten und mit bis über 70cm durchaus Küchentauglichkeit hatten. Mit vielen vielen Driften kamen dann auch die ersehnten Seehechte dazu. Bemerkenswert fand ich die hohe Zahl an Aussteigern mitten im Drill. Es gab eine Schallmauer so bei 60m, hier kamen meist starke Kopfschläge, die häufig mit dem Verlust des Fisches endeten und das trotz gutem Anhieb und vorsichtig stätigem Drill. Auf der Rückfahrt konnte Paddy noch einen schönen Dorsch an einer Untiefe verhaften die sonst aber auch ziemlich mau aussah.
A2.jpeg
WhatsApp Image 2022-08-30 at 22.13.39.jpeg
WhatsApp Image 2022-08-30 at 22.13.37.jpeg
WhatsApp Image 2022-08-30 at 22.13.38 (2).jpeg
Z2.jpeg
Mit deutlich gestärktem Selbstbewusstsein ob des Erfolges, wurde für den nächsten Tag Leng zum Zielfisch erklärt. Vorher wollten wir aber noch ein paar Stellen ganz im Norden kurz vor bzw hinter Fedje auf Dorsch und Seelachs testen. Nach dem das Revet das letztes Jahr gut Dorsch gebracht hatte dieses Jahr mit Mini-Köhlern und einer beachtlichen Zahl Bastardmakrelen überrannt war, brachen wir das Thema Untiefen und Berge ab und suchten nach Leng ab 80m. Der Nygrunnen brachte die ersten kleineren Lengs und Lumbs und auf dem Weg zum Plateau Rasa konnten wir noch an einer Kante 90m auf Tief den besten Leng der Tour mit 124cm verhaften. Rasa war dann sehr erfolgreich und wir angelten uns beständig durch kleinere Fisch durch und konnten noch ein paar Lengs jenseits der Meter Marke fangen. Wir fischten hier zwischen 90 und 120 m. Auf dem Heimweg wurden wieder Untiefen in den Schären getestet, erneut quasi Erfolglos.
WhatsApp Image 2022-09-10 at 12.19.12 (24).jpeg
WhatsApp Image 2022-08-31 at 20.56.33.jpeg

WhatsApp Image 2022-09-10 at 12.19.12 (27).jpeg
Y4.jpeg
Z1.jpeg

Weiter im nächsten Post
 
Für den dritten Angeltag ließ ich mir noch mal ein paar Pollack Spots geben, denn es konnte ja nicht sein das dieser Brotfisch von Nautnes uns so komplett leer ausgehen lies. Die empfohlenen Spots inklusive dem berühmten 16er Berg vor dem Schwarzen Turm waren alle um die 20m Tief, teilweise deutlich flacher.

Nachdem die Spots auf dem Weg Richtung offenes Meer nur Stöcker und Mini-Pollacks brachten, machten wir Spontan an einem 35m Berg kurz vor dem Schwarzen Turm halt der auf keiner Karte markiert war. Hier sprengte der erste Fisch direkt mein Makrelenvorfach und Nico fing den ersten Pollack über 60cm. Wir setzten noch einmal an und konnten wieder einige 40er Pollacks und einen besseren Verhaften. Da wir heiß auf den vermeintlichen Hot-Spot am 16er Berg waren machten wir keine weiteren Driften und setzten um. Großer Fehler!
WhatsApp Image 2022-09-10 at 12.19.12 (8).jpeg
WhatsApp Image 2022-09-02 at 18.50.36 (2).jpegDer absolute-megatolle-fahrtdasoforthin-Pollack Spot war quasi tot, Kleinfisch, Makrelen, 30er Pollacks… Also weiter aufs offene Meer Richtung Leng. Ein paar Lengs und Lumbs später konnten wir noch ein Satz kleiner Rotbarsche über einer 170er Rinne fangen, die das Tageshighlight darstellten. Strecke legen, Fisch filetieren, Einfrieren, Kochen, Essen, ab ins Bett… Das übliche eben.
WhatsApp Image 2022-09-11 at 15.38.07.jpeg
WhatsApp Image 2022-09-01 at 21.31.04 (2).jpegZ2.jpegZZ.jpegNach diesem Tag dämmerte es uns: die Pollacks stehen einfach tief dieses Jahr.

Also haben wir am 4. Tag diese Vermutung auf den Prüfstand gestellt und die Stelle um 30 bis 40 m intensiv abgegrast. Kleinfisch war zwar immer noch all gegenwärtig, aber mit schweren Pilkern und Speedjigs kam man in Richtung Grund und im unteren Drittel der Wassersäule haben wir sie dann langsam ab sicher gefunden. Schöne Pollacks bis über 80cm. Nico hatte sich in Australien die Speedjiggerei angelacht und nachdem wir das hektische gerucke und gezerre belächelt hatten wandelte sich das Blatt an diesem Tag. Er fing gut zweidrittel der Pollacks! Wie es der Zufall wollte fing Paddy dennoch den größten Pollack der Tour und konnte gleich noch einen schönen Dorsch hinterher legen.
WhatsApp Image 2022-09-02 at 15.41.08.jpeg
WhatsApp Image 2022-09-10 at 14.06.36 (1).jpegWhatsApp Image 2022-09-02 at 15.41.07 (1).jpegWhatsApp Image 2022-09-11 at 15.39.26 (1).jpegDas Zwischenfazit am Abend überraschte uns dann doch: von der drei Mann Quote waren noch 4 Kilo Filet offen. Damit war die nächste Leng Tour die geplant war vom Tisch. Nach einem kleinen Kriegsrat am Abend wurde beschlossen am nächsten Morgen in Ruhe zu frühstücken und auf den Fjord zu fahren, Pollack Berge und die Seehechtstelle sollten noch mal drankommen. Dieser Tag war auch mit 5m/s als am windigsten Vorausgesagt.Z.jpeg

Leider kam der Wind dann auch genau aus Nordwest und sorgte im Fjord für ordentlich Geschaukel. Die Pollacks waren nicht zu finden, die Seehechte bissen sehr sehr vorsichtig wie ich am Abend mit der Unterwasserkamera bestätigen konnte. Ein paar Schellfische und ein Oktopus waren die besten Fänge.WhatsApp Image 2022-09-02 at 18.54.57 (1).jpeg
WhatsApp Image 2022-09-10 at 14.06.34 (1).jpeg
Y.jpeg
weiter im nächsten Post
 

Anhänge

  • WhatsApp Image 2022-09-02 at 18.50.36 (2).jpeg
    WhatsApp Image 2022-09-02 at 18.50.36 (2).jpeg
    89,2 KB · Aufrufe: 33
Z.jpegDer letzte Angeltag wurde nochmal dem Pollack gewidmet und ergab ein paar Fische, aber nichts wirklich Spektakuläres. Ich nutze die Zeit um noch ein paar mehr Unterwasser-Aufnahmen zu machen und meine Hypothese zu testen das die Dorsche sicher Reker fressen würden. Sie taten es auch, waren aber alle recht klein. Auf dem Heimweg habe ich dann noch einen Lippfisch gefangen um den Sieg in der Meisten-Arten-Kategorie zu erringen. Ein persönliches Highlight.
WhatsApp Image 2022-09-06 at 17.21.31 (3).jpeg
WhatsApp Image 2022-09-10 at 14.06.31 (1).jpegWhatsApp Image 2022-09-11 at 15.39.31.jpegWhatsApp Image 2022-09-10 at 14.06.33.jpegE4.jpegDie Abreise verlief Knitterfrei und Ruhig. Nächstes Jahr wird zeitnah gebucht.

Ich habe während dieser Reise viel gelernt und einige Erfahrungen machen können. Die Unterwasserkamera die ich die letzten Tage immer mal wieder einsetzte hat mir einiges offenbart. Die Seehechte haben so langsam und vorsichtig gebissen das meistens erst das Ausspucken des Köders von mir registriert wurde. Hier lässt sich noch an Technik und Methoden feilen.

Ich habe jetzt eine echte Vorstellung wie der Meeresgrund aussieht, wenn R auf der Seekarte steht. Und für uns galt dasselbe wie für viele andere Norge-Fahrer diesen Sommer: der Fisch stand tief. Wir hatten Pollack erst ab 40m, Seelachse am Grund auf NK bei 90m und nachdem wir mit anderen Anglern vor Ort gesprochen haben, hätten wir um die 150m wohl deutlich besser Leng und weniger Lumb gefangen.WhatsApp Image 2022-09-10 at 14.06.22.jpeg

Eigentlich hatte ich unserem First-Timer Nico das leichte flache Angeln mit kleinen Gummis auf Pollack schmackhaft geredet, aber zum Glück konnten wir uns Anpassen und trotzdem fangen. Die Vernetzung zwischen Echolotbild und Unterwasseraufnahme ist ebenfalls interessant. „Da sind Sicheln am Grund“ kann ich mir jetzt bildlich vorstellen.

Ich wusste nicht, dass Stöcker so zahlreich vorkommen kann das es nervt und habe eine neue Liebe im sehr leichten NK Angeln, zwei Seitenarme mit 2er Haken und Fetzen/Reker, gefunden.

Ich habe alle Ziele erreicht die ich mir gesetzt habe und will mich noch mal bei allen Bedanken die zur Region Berichte geschrieben haben und Spots geteilt und so weiter.

Das Fehlen von Fress-Bildern bitte ich zu entschuldigen, ich weiß das ist NAF Tradition, ich gelobe Besserung



Gruß Lucas

PS: Im Nachsatz muss ich noch erwähnen das in unserer kleinen Wertung Paddy mit 10 Punkten vor mir mit 2 und Nico mit 1 Punkt ganz klar den Wochensieg eingefahren hat. Seine Trophäe in Form eines Plüsch-Dorsches kriegt er bald überreicht.
 

Anhänge

  • WhatsApp Image 2022-09-11 at 15.39.30 (1).jpeg
    WhatsApp Image 2022-09-11 at 15.39.30 (1).jpeg
    94,3 KB · Aufrufe: 46
Schöner Bericht mit schönen Bildern! Wir waren letztes Jahr auch bei Heinz in Nautnes. Mich würden die Unterwasseraufnahmen sehr interessieren. Vielleicht kannst du was bei youtube reinstellen und hier verlinken?! VG Dirk
 
Schöner Bericht. Gerade erst gesehen. Danke.
 
Danke für den tollen Bericht. Ich war letztes Jahr im Mai schon oben, wir sind aber nie so weit gefahren. Erfolg- ging so, Kontingent nicht ganz ausgeschöpft. Mein erster Versuch auf Leng brachte gleich den Verlust von mehrerern Bleien, aber auch einen schönen Fisch 1,15, 9kg..Mitte Juni 2023 sind wir wieder in Nautnes. Die Seehechte werden sicherlich noch nicht da sein, aber kannst du mir bitte die Koordinaten für deine Hotspotes schicken:

Pollack Spot Hausbucht Hellesoy
Stellen ganz im Norden kurz vor bzw hinter Fedje
Plateau Rasa
16er Berg vor dem Schwarzen Turm
35m Berg kurz vor dem Schwarzen Turm
absolut-megatoller-fahrtdasoforthin-Pollack Spot
170er Rinne

Vielen Dank schonmal!
 

Anhänge

  • Bild_20220518_1304.jpg
    Bild_20220518_1304.jpg
    56,4 KB · Aufrufe: 39
Oben