Havarie vor Südnorwegen
Durch brennenden Tanker droht Ölpest
[Bildunterschrift: 750 Tonnen Schweröl an Bord bedrohen die Küste]
Vor der südnorwegischen Küste ist ein unbeladener Öltanker in Brand geraten und nach der Evakuierung der Besatzung auf Grund gelaufen. Der Tanker ist zwar leer, dennoch sind 750 Tonnen Schweröl als Treibstoff an Bord. Bergungsspezialisten bemühen sich nun, das 170 Meter lange brennende Schiff wieder freizuschleppen, um eine Ölpest zu verhindern.
"Das ist ein Wettlauf mit der Zeit", sagte der Sprecher der Küstenaufsicht, Ottar Langva. Er bezeichnete die Lage als "ernst, aber unter Kontrolle". Aus Stavanger und dem zuständigen Bezirk Kristiansand wurden Einsatzkräfte und Ausrüstung für den Schutz des gefährdeten Küstenstreifens bereitgestellt. Mehrere Spezialschiffe halten sich in der Nähe der Unglücksstelle für Löscharbeiten in Bereitschaft.
Alle 28 Besatzungsmitglieder gerettetDer 1974 gebaute 29.990 Bruttoregistertonnen (BRT) große Tanker war am frühen Morgen herrenlos vor der südnorwegische Küste bei Søgne auf die Küste zugetrieben. Die 28 indischen Seeleute an Bord hatten in der Nacht vergeblich versucht, das Feuer in einem Ladetank selbst zu löschen. Nach einem Notruf konnten alle Besatzungsmitglieder sicher von Bord gebracht werden. Kurz vor dem Verlassen des Schiffes ließ der Kapitän noch den Anker werfen, um so die unkontrollierte Bewegung in Richtung Land zu stoppen. Wenig später lag das Schiff still, bekam aber zunehmend Schlagseite. Vom Land aus waren mehrere Explosionen zu hören. Der Tanker der norwegischen Reederei befand sich auf dem Weg vom englischen Hafen Liverpool Richtung Ostsee mit Rostock als Ziel. Über die Ursache für den Brand liegen noch keine Angaben vor.