Smöla 2004

Manitu

Stammnaffe
Registriert
24 November 2003
Beiträge
754
Alter
52
Ort
Sachsen / Weißwasser
Wieder da - Smöla 2004.
Werde mal versuchen mit wenigen Worten unsere Reise zu schildern.
Dieses mal verlief unsere Anreise über Dänemark-Schweden. Es war nicht mal ein Zöllner zum durchwinken da. Man konnte die Grenze auf hin- und Rückfahrt fast nur erahnen.
Bei Ankunft der übliche besorgte Blick aufs Wasser und Boote - sah nicht wirklich gut aus. Alle etwas größeren Kunststoffboote waren besetzt und der Wind war auch nicht auf unserer Seite. So wurde uns zum ersten mal eine Dieselschnecke angeboten. Beim Anblick dieses Museumsstücks war mir nicht so wohl in der Magengegend. Also auspacken und an diverse Uferstellen. So konnten wir uns am Anreisetag mit ein paar netten Dorschen zwischen 50 und 65cm vergnügen.
Der erste Tag nach der Anreise wurde der Beste der ganzen Woche. Aufgrund des noch immer frischen Windes trauten wir uns nicht an die entfernteren Stellen. So fuhren wir auf gut Glück ein paar Stellen vor den Schären an. Kaum hatten wir angefangen die Montagen abzulassen, meinte ein Mitfahrer das er einen großen Fisch hat springen sehen. HÄ?????
„... da schon wieder einer“ .... die Finne eines Schwertwales. Sie kamen auf unser Boot zu und tauchten auch ein paar mal auf. Montagen fix eingeholt, Fotoapparat rausgekramt und im richtigen Moment abgedrückt... aber nix ging. Batterie???? Hmmm ...
So konnte ich wenigstens mit einem Gefühl zwischen Orgasmus und übelster Seekrankheit zuschauen wie so ein Wal auf Sichttiefe unter unserem Boot durchtauchte.
Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, ging es weiter mit der Angelei.
Gefischt wurde an einer Kante von 70 auf 110m, wo laut Seekarte schlammiger Grund sein sollte. Das traf aber für die Randregion des Loches nicht zu. So konnten wir an diesem Tag viele Lengs fangen wobei die größten 1.07 und 1,09m waren. Endlich habe ich meinen ersten Meterfisch in Norwegen gefangen!!!
Die weiteren Tage glichen sich mit Wetter und Fängen. Zuerst fuhren wir Berge bis 20m an und fingen da unsere Köder. Beim Driften ins tiefere wechselten wir auf schwerere Montage und fingen viele Lumbs und Lengs. Unter den Kleinköhlern stiegen immer mal Dorsche, Pollak und Großköhler ein, von denen einige verloren gingen. Vor allem Köhler besseren Kalibers waren Mangelware, so das nur ein Einzelfisch von 95cm gelandet werden konnte.
Der mutigste von uns, der mit ganzem Kleinköhler als Beifänger geangelt hat, wurde dafür auch mit den außergewöhnlichsten Fängen belohnt. Am 2. Tag fing er einen Seeteufel, der den ganzen Köhler inhaliert hatte von knapp 90 cm. Einen Tag später schob er einen Nagelrochen von 95cm nach. Nur wusste niemend was damit anzufangen. Nicht einmal unser Vermieter konnte sagen was man damit anstellt. Am letzten Tag fuhren wir noch einmal in tieferes Wasser im Sund zwischen Smöla und Hitra. Dort angelten wir in Tiefen bis 210m um ein paar Rotbarsche zu fangen. Es kamen auch 4 Stck. von 47cm dabei raus. Eine unheimliche Gegend finde ich. Es ist schon eigenartig als Landratte wen man erlebt wie man entgegen den Wellen driftet und sie sich durch die entgegengesetzte Tide mächtig aufbauen.
Als Fazit nehme ich mit das die Dieselschnecke sich viel besser rausstellte wie ihr altes aussehen vermuten lies und uns ein vernünftiges Angeln bei doch etwas frischem Wind ermöglichte. (Mal abgesehen von den minimalen Spritkosten gegenüber einem Benzinfresser)
Wir konnten jeden Tag rausfahren und haben somit auch gut gefangen. Es gab sehr viel Lumb was etwa ein Drittel der Fische ausmachte. Gefangen wurden viele Exemplare zwischen 80 und 86cm. Viele Lengs, 2 über 1m und 2 knapp darunter sowie einige zwischen 80 und 90 cm. Ein Seeteufel, ein paar Dorsche bis 82cm ein Köhler 95cm ein paar Pollak 60- 75 cm und 6 Rotbarsche von knapp 50 cm. So hatte jeder eine gute Styroporbox voll Filets und auch ohne diese gerechnet war es für uns ein voller Erfolg. An Land konnte auch noch einen Schweinswal sehen der leider in einem Fischernetz verendet ist.
Was ich fürs nächste mal mitnehme:
Ich habe wieder lange Vorfächer bis 8m benutzt, welche sich gut handhaben ließen aber nicht unbedingt mehr Erfolg brachten. (Heizungsisolierung auf der Bordwand zum aufbewahren der Makks und Pilker macht sich klasse) Die Suma hat sich im tiefen Wasser sehr gut geangelt, obwohl ich als Schiebebremsenangler arge Probleme mit deren Handhabung habe. (Freilaufumschaltung und Bremseinstellung) Nachdem sich die 12lt eingeschliffen hat läuft sie wie ein Uhrwerk. Drillinge der Größe 5/0 sind zu klein, Minimum ist 6/0. Köhler ist ein klasse Köderfisch – auch als Fetzen. Wenn in der Seekarte Schlammboden steht sollte man die Stelle nicht unbedingt meiden – es ist nicht überall Schlamm. Die meisten Dorsche vom Ufer haben wir bei Ebbe gefangen – ein Versuch bei Flut brachte kein Fisch. Die meisten guten Fische gingen verloren weil: Bremse zu fest eingestellt (2 Komplettabrisse), das Material nicht auf Schwachstellen überprüft wurde (Sprengring aufgebogen, Pilker Öse ausgerissen oder Vorfach abgeschliffen) oder zu schwaches Material. (Knotenlosverbinder/Wirbel) verwendet wurde. Die einfachste Dyneema 0,3mm hat genau so gereicht wie meine Fireline oder Spiderwire. Hauptschnurabrisse gab es nur bei Hängern am Holzstiel – wobei ich denke, das da die Schnur in sich selbst geschnitten hat.
Mit Haus, Boot und Betreuung vor Ort waren wir vollstens zufrieden. (Magne spricht sehr gut deutsch und kümmert sich auch um seine Gäste, was wir auch schon anders erlebt haben) Es gibt sicherlich Gegenden, wo man größere Fischmengen erzielen kann, aber wir haben auch so genug gefangen.
Wir haben viel neues gesehen und werden dort sicherlich wieder hinfahren.
 
Hi Manitu,

schöner Bericht und letztendlich waren doch alle zufrieden, was will man mehr?!

Nur mit der Lumb Quote hätte ich meine Probleme, nicht weil ich Lumb nicht mag, sondern weil ich die immer so slecht filetiert bekomme. Meine Glibberfreunde :D .
 
Hei Manitu!
Na, das waren doch toller Erlebnisse und Ergebnisse.


Herzlichen Glückwunsch
Heinz Jürgen

Wo warst Du auf Smola?
 
Na das war doch ein erfreulicher Trip.
Orkas am Boot sind ein unvergessliches Erlebnis, und das eine Dieselschnecke zu den besseren Booten gehört kann ich nur bestätigen. ;)
 
Sehr schöner Bericht. Seeteufel, Leng über einen Meter, ist doch Klasse. Hat sich der Urlaub doch gelohnt.
 
Hi
das waren doch gute Fänge,wenn die Materialprobleme nicht wären
hättet Ihr sicher noch einige große mehr an Bord gezogen.
Dieselboote,wenn Sie aus Holz sind,liegen gut in der Drift,auch bei Wellen,
und sind sehr sparsam im Verbrauch,was die Urlaubskasse schont.
hilsen norge
 
Willkommen zurück Manitu, der Bericht liest sich gut und ich glaube ihr hattet eine super Zeit vor Ort. Smöla liegt auf meiner persönlichen Wunschliste ziemlich weit vorne.
 
Schöner uns Super Norgebericht
 
Schöner Bericht, hast Du noch ein paar Bilder ?? von den Leng und deinem historischen Boot ?

Robert
 
Ja Ronny, wo sind die Beweisfotos :D :D :D
 
Manitu schrieb:
So konnte ich wenigstens mit einem Gefühl zwischen Orgasmus und übelster Seekrankheit zuschauen wie so ein Wal auf Sichttiefe unter unserem Boot durchtauchte.

Moin...
Schöner Bericht,den du sehr gut geschrieben hast. Die Stelle oben hätt ich gern nochmal etwas genauer erklärt bitte *gg* :D
 
Ein Nagelrochen
 
Ich mit einem Lumb - an der Bordwand ist unsere Aufbewahrung für lange Vorfächer zu sehen.
 
Ein toller Seeteufel
 
Unsere Anlage - in dem kleinen Haus in der Mitte waren wir
 
Die rechte Dieselschnecke war besser wie unser erster Eindruck.
 
Oben