sehr sehenswertes Video zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung

da Beppe

JosefBepperlSepp
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finde ich zumindest - und wünsch Euch ein schönes Wochenende!

 
Da jibbet mal 'n janz dicken :a020:
Das könnte auch bei uns funktionieren wenn das, was ich eingezahlt habe, muss ich auch entnehmen, denken aus den Köpfen komplett verschwindet.
Die Bewirtschafter de Saale in Thüringen haben grundprinzipiell die gleichen Denkansätze aber die Angler "spielen" nicht mit.

Gruß Thomas
 
Eigentlich alles ganz logisch und nachvollziehbar - allerdings hätt ich wohl schon größere Probleme, wenn ich nur 10 - 20 Tage im Jahr ans Wasser dürfte
 
Ein seht toller Bericht! Danke fürs Einstellen:a020:
Einer der Kernsätze ist "Man muss gegenüber Behörden lästig aber konstruktiv sein". Das heißt für uns in DE gegenüber Behörden immer mal wieder kleine Nadelstiche mit Hinweisen auf die europäische Wasserrahmenrichtilinie zu setzen (Gewässer sollen in möglichst naturnahem Zustand sein oder in diesen versetzt werden), die bekanntermaßen immer noch bei weitem den eigentlich Zielen hinterher hinkt.:genau:
Wenn man dann nämlich die naturnahe Gestaltung erreicht wird oder man sich ihr zumindest annähert, funktioniert vieles fast von allein.
Ein Beispiel aus der Praxis, dass ich da seit den 90ern verfolge ist meine kleine Lieblings-Au in DK über die ich hier im Forum ja auch schon das eine oder andere Mal berichtet habe, die Bröns Au.

Der ansässige Verein hat frühzeitig beschlossen, dass die eigentliche Lösung für die Stützung der 3 Wanderfisch-Arten Meerforelle, Lachs und Nordsee-Schnäpel nur die naturnahe Umgestaltung der Au ist. Diese Au hatte noch bis Ender 90er einen hervorragenden BaFo-Bestand (ab und an gestützt durch zugekauften Besatz), einen guten MeFo-Bestand (durch Besatz aus eigener Nachzucht in Bruthäusern vor Ort gestützt) und einen sehr kleinen eigenen & selbsterhaltenden Lachs-Bestand. Schnäpel waren so gut wie verschwunden.
Nachdem in den späten 90ern und frühen 2000er Jahren sämtliche Wanderhindernisse beseitigt worden waren, Teile der begradigten Strecken wieder in natürliche Schlingen gelegt worden waren und in den kleinen Oberläufen funktionierende Kiesbetten angelegt worden waren, war man so mutig, keinen Besatz mehr zu machen!
Zuerst ging das Fangergebnis zurück, bei allen Arten. Aber schon nach 3 Jahren zeigte sich die Tendenz nach oben...bei MeFo und Lachs am schnellsten, dann kamen auch Schnäpel immer häufiger vor (wie bewiesen durch Test-E-Befischung durch DTU-Aqua ). Inzwischen ist der Bestand an MeFo und besonders Lachs höher als er jemals in den 80er/90er Jahren mit künstlicher Nachzucht/Besatz war.
Auch Bach- und Flussneunaugen wurde wieder nachgewiesen obwohl nie besetzt. Nur der Bachforellen-Bestand blieb auf einem niedrigen Niveau im Vergleich zu den 90ern obwohl die Laichbedingungen bewiesenermaßen hervorragend waren. Das liegt aber daran, dass Forellenbrut, in solch kurzen Gewässern ohne Wanderhindernisse ihrem Wandertrieb meist folgen und dann ins Meer abwandern und nicht in der Au bleiben, schließlich ist eine zoologische Unterscheidung zwischen Bach- Meer-und Seeforelle nicht möglich, da es sich nur um Standortformen der gleichen Spezies "Salmo Trutta" handelt (Das Thema hatten wir recht ausführlich schon mal in diesem Thread >>Klick<< )

Wie erfolgreich die Einrichtung der Kiesbetten in den dortigen Laichbächen (teils unter 1 m breit) war/ist, zeigt die Tatsache, dass sich bei einer Testbefischung durch DTU-Aqua vor nun 8 Jahren dort eine Dichte an Lachsbrütlingen (Brütlinge pro m²) feststellen ließ, die die Dichte in den bekannten Lachsflüssen wie Skjern Au, Varde Au, Storau & und Gudenau im Jahr 2011 um das doppelte übertraf!!! Neuere wissenschaftlich belegte Zahlen von dort habe ich leider aktuell nicht:p075:aber dass der Zustand sooo schlecht nicht sein kann, hat ja meine Tour dorthin vom Oktober 2018 ja doch ein wenig belegt:wink:
Die Lachse waren dort in den Jahren 2008-2012 so erfolgreich bei der natürlichen Reproduktion, dass der Vorstand damals auch schon mal gebeten hat, dass man maßige gefangene Lachse auf jeden Fall entnimmt und nicht zurücksetzt (die Au unterliegt aufgrund der geringen Größe bisher keiner Kontingentierung der Entnahme). Man hat "Angst" (ein echtes Luxus-Problem :zwinker:), dass die Lachse sonst die Meerforellen mehr und mehr aus den Laichbetten "heraus mobben" könnten. MeFos könne man entnehmen, es wird aber auch gerne gesehen wenn man gerade Rogner released und bei Bachforellen wird selbst bei einem Mindestmaß von 40 cm dringend darum gebeten, alle zu releasen um die wenigen "stationären"/wenig wanderlustigen Gene zu schonen.
Das ist im Endeffekt genau die Art des Null-Besatzes für eine nachhaltige Nutzung des Gewässers mit Augenmaß und wissenschaftlichem "Unterbau", wie es in dem Video propagiert wird!:a020::a020::a020:
 
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