Seenot

Fjordangler

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12 Mai 2004
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Nistertal/Westerwald
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www.fjord-angelreisen.de
Hier im Forum wird alles ausdiskutiert, ja teilweise sogar fundiert Wissenschaftlich beleuchtet. Hab Ihr euch aber mal Gedanken über euer Leben in einer Extremen Notsituation gemacht (Boot gekentert). Floating anzug und Schwimmweste sind nur bedingte Lebesretter. Was tun wenn ihr alleine oder nur zu zweit seit und weit und breit kein Boot in sicht. So ein Fjord kann verdammt breit sein. Was hab Ihr alles dabei um auf euch Aufmerksam zu machen?.
Große Leuchtstäbe für Nachts?
Leuchtpistole?
Funkpeilsender für die, die auf´s offene Meer fahren?
Handy?
Oftmals ist es doch so, das die Boote ausser ein paar Riemen nichts in dieser Richtung an bord haben. Nur in den seltesten fällen sind die boote vorbildlich ausgestattet.

Allso Leute dann Postet mal eure Erfahrungen und was Ihr tun würdet.
 
generell versuche ich immer mit zwei booten raus zu fahren. das geht allerdings nicht immer. Wenn es nicht geht, wird sich in sichtweite anderer Boote aufeghalten. wenn der abstand stimmt ist es übrigends auch kein Problem in der Nähe eines Fischkutters sich aufzuhalten... wie gesagt der abstand muss stimmen.

Komme ich in eine Notsituation als erstes Handy... wenn das nicht mehr geht (nass?) dann habe ich einen Wasserdichten Schwimmfähigen Hochleistungsstrahler bei. mit diesem ist es möglich sich über weitere Entfernungen bemerkbar zu machen. Allerdings nur zwanzig minuten lang, dann ist die Beáterie alle. Nur denke ich, wenn nach zwanzig minuten noch keiner der benachbarten boote reagiert hat, bist du eh nicht mehr....
 
... also wenn möglich mit mehreren Booten fahren und in Sichtweite bleiben.
Ansonsten ein Anruf über das Handy - natürlich vorher die Nummern austauschen oder eine Liste verteilen - falls ein Boot woanders hin fährt oder den Hafen aufsucht.
Wenn möglich - speziell bei Dieselmotoren - den Motor auch beim Angeln nicht aus machen, sondern ruhig tuckern lassen. Das erspart böse Überraschungen.
Leider mussten wir in diesem Jahr am eigenen Boot und bei anderen Anglern feststellen, dass die Norweger/Vermieter in Sachen Bootspflege (in diesem Fall bei älteren Dieselbooten) nicht so interessiert sind.
 
So, ich hab mal ein wenig im Netz gewüllt und bin dabei auf diese Seite in sachen Seenotausrüstung gestossen. :)
 
Bevor Ihr euch jetzt mit Leuchtschussmunition ausrüstet, meiner Meinung nach ist es verboten sowas in Norge einzuführen. :>>
Das wichtigste ist für mich der Austausch von Handynummern.
Gute Vermieter fragen schon mal nach wo man gerade fischt. 8)
Desweiteren sollte immer der besonnenste den Käpt'n machen, ich persönlich hasse "Hebel auf den Tisch" Typen, ich bin im Urlaub und nicht auf der Rennstrecke. ;)
Soweit vorbereitet kommt man in seltensten Fällen in Seenot. 8)
 
hi
Ihr fahrt mit keinen Küstenkreuzer zum angeln !!
Nicht soweit rausfahren - ist beste Lebensversicherung.
Wetter kann extrem schlecht werden und das sehr schnell !!
2 Boote ist immer besser,als allein,wichtig geladenes Handy !
Notrakete auch von Vorteil,Sie muß aber gesehen werden.
Nachts ? - da ist man an Land und trinkt Øl usw.!!
Aber wo ich manchmal kleine Boote sehe,da hilft auch keine
Notrakete mehr,bei schlechtem Wetter,oder schlechter Prognose
sind auch die Fischer zu Hause.
Nur einige wenige ( es sind leider noch zu viel ) wissen alles besser,
und fahren Fisch suchen in fernen Gebieten,wo sich Wellen aufbäumen
können,wo jedes Boot seine Schwierigkeiten hat.
Lebensmüde ist da harmlos ausgedrückt.
Jeder vergißt dabei das dann auch die Retter sich in Lebbensgefahr begeben
müssen um unverbesserliche zu retten.
hilsen norge
 
Wir fahren wenn möglich mit 2 Booten raus,
ansonsten Handy(Siemens ME 45), soll ziemlich wasserdicht sein, Floating und Schwimmweste.
Ich habe außerdem eine Rauchgasfackel ( die in der Bundesliga immer auf den Platz fliegen) dabei, Kostenpunkt : 7,95€
Weiß aus meiner Zeit bei der BW ,Marineflieger, das das auffinden von Personen im Wasser nicht einfach ist.

(morgen gehts nach Schweden,nähe Bolmen :P :)
 
Moinsen!

Ich hab mein Händy und das Hand GPS je in ner wasserdichten Verpackung.
Kostet fast nichts und man kann beides darin benutzen.
Achja, beides hab ich am Mann, wozu haben wir die vielen Taschen? Mit hinterherschwimmen sieht das bestimmt nich so doll aus im Floating oder Thermo.
 
Hallo alle miteinander,

meine Erfahrung zu diesem Thema ist noch sehr frisch. Am 6. Juli 2004 war ich mit meiner Frau und meiner Tochter zum angeln auf den Harkmarks-Fjord gefahren.
Das Wetter war Super ruhiges Wasser (leichte Dünung). Wir sind dann etwas aus dem Fjord rausgefahren um an den vorgelagerten Inseln unser Glück zu versuchen. (Stelle war auf der Seekarte vom Vermieter eingezeichnet) Fisch gab es reichlich und so verging die Zeit recht schnell. Gegen 15.00 wollten wir zurück. Inzwischen war etwas Wind aufgekommen, die Wellen spritzen beim fahren ins Gesicht, das war aber nicht so wild.
Vier Boote kreuzten unseren Weg. Zwei richtig große Motoryachten und zwei etwas kleinere Flitzer. Die beiden großen Boote fuhren sehr schnell, so dass zwei recht große Wellen auf uns zukamen. Die erste Welle hob unser Boot an und die zweite kippte uns in das doch recht kalte Wasser. Wir versuchten nun im Wasser treibend und am Boot hängend rufend (eigentlich schreiend) und winkend auf uns aufmerksam zu machen. es dauerte gut 20 Minuten bis eine norwegische Motoryacht uns endeckte und rettete.
Handy hatten wir in einem Wasserdichten Beutel bei. da der Beutel aber nicht so dicht war wie versprochen rauchte das Handy sofort ab. Weitere Hilfsmittel hatten wir nicht.
Schwimmwesten trugen wir, ist ja Vorschrift. Aber die Farbe blau trägt auch nicht gerade zur guten Sichtbarkeit im Wasser bei.
Mein Fazit aus diesem Erlebnis:
eigene Rettungsweste in leuchtend orange kaufen und mitnehmen
irgendetwas zum signalisieren (habe danach auch im Netz gestöbert und diese Seite gefunden)
und hätte ich vor meinem letzten Urlaub schon eure Seite entdeckt, wäre mir dieses Erlebnis wohl erspart geblieben, denn unser Boot 14 ft mit 5 PS Motor
Ja, ja werden jetzt einige sagen, wie kann man nur damit fahren. Ich habe die Beiträge über Boote in Norge gelesen und bin nun auch schlauer. War übrigens mein erster Meerangelurlaub - sonst mehr Innland und an den Seen Forellen geangelt und Brandungsangeln.

Habe für nächstes Jahr Åkrahamn/Karmøy gebucht und da ist ein 25 ft Dieselkutter bei. Ich hoffe damit werde ich so etwas nicht mehr erleben.

Gruß vom Fischers Fritz !!!
 
hallo zusammen,

auch ich habe meine negativen Erfahrungen gemacht aus denen ich gelernt habe.
Wenn man mit einem eigenen Boot in Norwegen unterwegs ist, sollte man immer einen zweiten Motor an Bord haben, den man im Notfall gegen den defekten austauschen kann. Bei gemieteten Booten lege ich mittlerweile immer Wert auf ein anständiges Boot, z.B. ein Yellow Boot von Elchferien, da ist in aller Regel alles an Bord was man im Notfall benötigt. Sollte man sich zusätzlich etwas mit der Technik des entsprechenden Motors auskennen, kann das auf keinen Fall Schaden.

Dirk
 
@Fischers Fritz:

Das haste verdammt viel Schwein gehabt, daß Du hier noch schrieben kannst. Wenn Dir das ganze 2-3 Monate früher passiert wäre (wo das Wasser noch 6 Grad hat) wäre nach ein paar Minuten essig gewesen.


Übrigens ist daß wieder mal ein Beweis dafür, daß viel Boote in Norge einfach nur was für Lebenmüde sind. (14ft, 5ps, zu dritt!) Und das ganze noch für Leute, welche fast keine Seeerfahrung haben. (Ich nehme mal an, ihr habt keinen Bootsschein, oder?)
Was dabei rauskommt, siehe oben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin, Moin,

für mich steht an erster Stelle immer die Stabilität des Bootes. Ein Treibanker sowie ein Anker passend zum Boot mit entsprechendem Vorläufer und genügend Leine (die kann nie lang genug sein) ist ein absolutes Muss. Wer schon mal mit defektem Motor von `ner kräftigen Böe auf `ne Klippe oder Felswand zu getriebenen wurde, weiß bestimmt den sicheren Halt des Ankers zu schätzen. Jetzt ist immer noch Zeit, auf sich aufmerksam zu machen.
Auch finde ich es immer wieder erschreckend, dass bei kleineren Booten der Platz im Bug selbst bei überkommender See nicht geräumt wird, obwohl auf der Mittelbank auch zwei Personen gut Platz finden. Auch spricht wohl nichts dagegen, es sich auf dem Boden „bequem“ zu machen. Der Schwerpunkt ist auf jeden Fall dankbar.

Vielleicht sollte wieder etwas mehr die Seemanschaft in den Vordergrund rücken. Nichts gegen die Errungenschaften der „Neuzeit“ aber vor ca. 15 Jahre waren GPS und Handy noch Fremdwörter in der Sportschifffahrt und es ging auch.

Gruß Torsten
 
Zitat Norge:
…Ihr fahrt mit keinen Küstenkreuzer zum angeln !!…
…Nicht soweit rausfahren - ist beste Lebensversicherung… :baby: :baby: :baby:

Gruß aus HH

Udo
 
Seid mir nicht böse, natürlich ist Sicherheit wichtig, aber ich glaub, wenn ich den Zündschlüssel in Norge, vom Auto, abziehe, hab ich den gefährlichsten Teil geschafft.
Hier wird öfters über ausgeklügelte Sicherheit auf dem Boot gesprochen, macht ihr das in allen euren Lebenssituationen ?
Ich fahr auch noch einen Oldtimer mit einem Einkreisbremssystem, 335 PS, und Lebe noch.
Muß man sich immer mit allen Eventualitäten auseinandersetzen ?

Möcht jetzt nicht falsch verstanden werden, hab aber den Eindruck das einige mit 150 Km/h mit dem Auto durch ne Baustelle brettern, und dann am besten eine Rettungsinsel auf ihrem Angelboot haben. ( Hatt ich übrigens auf einem Mietboot auf Langeland schon)
 
Robert schrieb:
Seid mir nicht böse, natürlich ist Sicherheit wichtig, aber ich glaub, wenn ich den Zündschlüssel in Norge, vom Auto, abziehe, hab ich den gefährlichsten Teil geschafft.

Bei mir ist es schon so, wenn ich die Grenze bei Flensburg Richtung Norden überquert habe :D

Robert schrieb:
Hier wird öfters über ausgeklügelte Sicherheit auf dem Boot gesprochen, macht ihr das in allen euren Lebenssituationen ?
Ich fahr auch noch einen Oldtimer mit einem Einkreisbremssystem, 335 PS, und Lebe noch.
Du kennst Dich auch damit aus, in N gibts aber immer wieder blutige Anfänger, welche noch nie ein Boot richtig gefahren haben. siehe Beitrag von Fischers Fritz. Das ist in etwa das gleiche, als wenn man mit Deinem Renn-Oldtimer in der ersten Fahrstunde auf die A9 gelassen wird.. ;)
 
@ bitti

genau diese Anfänger sollten sich vor ihrer ersten Ausfahrt soweit mit dem Boot vertraut machen oder einweisen lassen, dass sie die wichtigsten Verhaltensregeln auf See kennen. Aber fast alle Fragen die man so hört beziehen sich auf Handy, GPS und Echolot. Meiner Meinung nach muß auch ein 14 fuß-Boot nicht von einer Bug- oder Heckwelle einer Motoryacht kentern. Ich selber habe aber in Norge auch noch keine Einweisung erlebt, wo in irgendeiner Weise das Bootfahren erklärt wurde. Auch wundert es mich immer wieder, dass große Boote vermietet werden, ohne nach Kenntnissen des Mieters oder Bootsführers zu fragen. Wie sind denn da so eure Erfahrungen?

Gruß Torsten
 
@Tuempelteddy

Hier bin ich ganz Deiner Meinung! Auch ein 14 Fuß Boot kentert nicht so schnll wenn man das Boot beherrscht. Und eine Einweisung habe ich auch noch nie wirklich live gesehen. Nur wie das Echo/GPS funktioniert.

Aber einige Highlights haben wir bisher schon gesehen:

- Eine Familie mit 2 kleinen Kindern und Hund, bekleidet in Turnschuhen, Jeans und Strickjacke wollten in Fynshav trotz Warnung durch den Vermieter bei 6Bft rausfahren. Sie kamen genau 50 Meter aus dem Hafen raus. Dann sind sie 2x beinahe gekentert, haben das Boot aber irgendwie gewendet und sind nach 10 Minuten völlig durchnäßt und fertig am Anleger wieder angekommen. Bleibt die Frage, was man bei solchen potentiellen Selbstmördern machen soll. Gewalt anwenden?
- Mitten im kleinen Belt ca 5km vom Ufer zwei "Angler" mit Spaßschlauchtboot (ca 2,50Meter) mit E-Motor.
- In Norge wurde ein 15Fuß Boot von drei Leuten mit einem Durchschnittsgewicht von ca 130 Kilo belegt. Da war dann noch ca 10cm Außenbordhöhe. Die haben immer abwechselnd geschöpft ;)


Aber hin und wieder passiert auch witziges mit Bootsneulingen:
- In unserer Ferienanlage 2002 war ein älteres Ehepaar welches auch immer Angeln gefahren ist (haben aber nie wirklich was gefangen ;) ) Als wir einmal reingefahren sind, sahen wir ca 1 Seemeile vor dem Anleger den armen Ehemann rudern. Motor war ausgegangen und ging nicht mehr an. Die etwas schwerere Frau saß vorn und gab Anweisung. Auf meine frage, ob wir sie zum Haus schleppen sollten sagte sie: "Nein Danke, das schaffen WIR schon." Eine Stunde später am Anleger frage ich noch so aus Joke ob er denn auch die Entlüftungsschraube aufgemacht hätte. "Welche Enlüftungsschraube?"..... ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bitti da hab ich auch noch einen, bei Stavanger trafen Leier und ich 3 Erwachsene mit 2m Schlauchboot und 2 PS. :D
Ok es war nicht die offene See, aber wie Muttern so vorne auffn Rand saß mit Ihren 100KG und jede springende Makrele einen Wassereinbruch verursachte war schon nicht schlecht. :D
Aber mal zurück zum GPS, ist zwar ein nützliches Hilfsmittel, jedoch hilft mir der gesunde Menschenverstand weitaus mehr und vor 4 Jahren fuhren noch über 90 % ohne GPS nach Norge.
Ich habe das Gefühl das sich viele aufs GPS verlassen und deshalb so viel passiert in letzter Zeit.
Viele denken, "och ich geb Hafen ein und schon bringt mich das Teil nach Hause", wenn aber nach 1KM Fahrt die erste Schäre unter Wasser kommt iss Essig. X(
 
Wenn ihr mal richtig was sehen wollt, müsst ihr mal zur Heringssaison auf den Strelasund fahren. Ich warte da jedes Jahr auf den Ersten, der mit `ner Luftmatratze auftaucht. So ein Badeschlauchboot ist da an der Tagesordnung und 5 Mann in der "Anka" ist noch unterbesetzt.
Ansonsten muss ich Lenga voll beipflichten. Ein Blick nach vorn hilft oftmals mehr als alle gespeicherten Positionen. Als ich das erste mal mit Laptop gefahren bin (ein Boot war auch noch dabei), wäre ich fast durch gut gekennzeichnete Lachsnetze gefahren. So beeindruckend war der bunte Bildschirm, bloß ob er mir hinterher das Netz aus der Schraube getüdert hätte, kann ich nicht so ganz glauben. :D

Gruß Torsten
 
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