Rettungswesten
•Was versteht man unter einer automatischen Rettungsweste 150N und was bedeutet 275N?
Rettungswesten werden durch 4 verschiedene Euronormen unterschieden. Hierbei dient der Auftrieb der Weste in Newton (N) als Unterscheidungskriterium. Die 4 Klassen lauten:
1) 50N (Europanorm EN393) Schwimmhilfen. Diese sind zu verwenden in geschützten Gewässern von guten Schwimmern, sofern Hilfe aus der Nähe abzusehen ist. Die Westen sind nicht ohnmachtsicher. Für Kinder ungeeignet.
2) 100N (Europanorm EN395) Rettungswesten. In Binnengewässern und geschützten Revieren nutzbar. Nur eingeschränkt ohnmachtsicher.
3) 150N (Europanorm EN396) Für alle Gewässer geeignet. Ohnmachtsicher. Eingeschränkt ohnmachtsicher nur mit schwerer wetterfester Kleidung mit eigenem Auftrieb.
4) 275N (Europanorm EN399) Rettungsweste mit besonders hohem Auftrieb. Für Hochsee und extrem schwierige Bedingungen geeignet. Ohnmachtssicherheit auch bei schwerer, wetterfester Kleidung mit Eigenauftrieb.
Bei den in der Sportschiffahrt Anwendung findenden Schwimmwesten kommen alle der genannten Europanormen zum Einsatz. In der 50N-Klasse finden sich hierbei lediglich Schwimmhilfen als Regattawesten für z. B. Jollensegler, bei denen absolute Bewegungsfreiheit gefragt ist.
Die 100N-Klasse bezieht sich auf die wohl typischste aller Schwimmwesten. Die klassische orangefarbene Feststoffweste mit Auftrieb im gesamten Brustbereich, den Schultern und einem stabilisierendem Kragen, entspricht in der Regel dieser Kategorie.
Die Klassen 150N und 275N beziehen sich auf die automatischen Rettungswesten, welche durch eine Pressgaspatrone bei Handauslösung oder Kontakt mit Wasser automatisch aufgeblasen werden. Hierbei ist für den normalen Einsatz in Küstengewässern eine Weste mit 150N Auftrieb völlig ausreichend. Nur diejenigen, welche im Hochseebereich oder häufig bei Schwerwetter mit dicker, schwerer Kleidung Segeln, sollten sich für eine 275N Weste entscheiden.