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Schnurdrall / Bespulen von Stationärrollen.

Crusty

Stammnaffe
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29 Dezember 2019
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355
Ort
München
Hallo liebe Tackleaffennaffen,

Ich habe mal versucht über die Suchfunktion zu kucken ob es da schon was gibt, aber nix offensichtliches gefunden, korrigiert mich falls es schon was gibt, dann beantrage ich Löschung.

Mein Anliegen: Wie spult der Enthusiast, der sein Gerät liebt und ernstnimmt, und keinen Aufwand scheut, gescheit geflochtene Schnur auf eine Stationärrolle.

Hier soll es nicht um "kriegt man schon irgendwie drauf und geht dann schon" oder "mach dir nicht so viele Gedanken und spul einfach drauf" gehen. Ist mir klar dass das geht.
Ich bin da aber pedantisch, und will wissen wie man es selber (!) gescheit (!) macht, wenn man den bestmöglichen Job machen will.

ich habe versucht mich da schlau zu machen, aber der überwiegende Teil der Leute im Netz macht es auf die einfachste Art und erwähnt Probleme wie Drall, Rutschen auf dem Spulenkern usw nicht mal.

Teil 1 meiner Frage ist Fixierung auf Spulenkern:

  1. Tesa
    1. Ich habe gehört und gesehen dass mit Tesa geklebt uU dann Wasser fängt, und der Spulenkern korrodiert.
    2. Ausserdem, wenn man das mal physikalisch betrachtet, hält das bisschen Tesa doch die Schnur überhaupt nicht, oder? Also, wenn die Schnurpackung zum rotieren anfangen sollte, dann ist der Tesa streifen die einzige Fixierung. Das kann doch gar nicht helfen?
    3. Wenn ich eine dehnbare Monofile auf Spannung um den Kern wickle, auf der ganzen Spulenbreite, ist das doch ein Vielfaches der Haftreibung und damit der Fixierung der Schnur auf der Spule vergleichen mit Tesa oder?
  2. Vulkanisiertape / Gummitape / Dichtungsklebeband und dann mit viel Zug die Braid aufwickeln und da reinbeissen lassen
    1. Klingt gut, aber gibts da Korrisionsprobleme?

Teil 2 ist der Drall durch die Umlenkung der Statio:

Ein paar Mythen und zufällige Fakten die mich verwirren:

  1. Mir wurde mal gesagt "Drall hast du durch die Natur der Statio immer - du kannst dir nur aussuchen ob die Schnur unverdrallt aufgespult wird, und sich dann beim Werfen drallt, oder ob die Schnur verdrallt aufgespult wird, und dann beim Werfen entdrallt.
    1. Was ist besser?
    2. Ist es für die Schnur weniger Belastung wenn sie nicht verdrallt auf der Spule ist (lebt die Schnur also länger?)
  2. Mir wurde gesagt dass es gar nicht so clever ist vom Angelladen die Schnur ohne Verwendung der Rolle aufzuspulen, weil das Wicklungsmuster dann anders ist als die Rolle es selber gewickelt hätte. Ausserdem ist es wohl relativ einfach so eine Spule beim Einklemmen in die Maschine zu beschädigen. Und die Schnur drallt sich dann eben beim Werfen.
  3. Wenn ich die Schnur mit der Angelrolle selbst aufspule, und mit einem Handtuch für Spannung sorge (Schnur am Blank mit Handtuch festhalten), dann kann sich die Schnur doch durch das Festhalten im Handtuch nicht entdrallen. Sorge ich da nicht zusätzlich für Drall?
  4. "Spul irgendwie auf, dann geh auf nen Sportplatz oder ein Boot, lass die ganze Schnur ab, ohne irgendwas dran, und spul wieder auf um den Drall loszuwerden" -
    1. Erstmal habe ich Bedenken meine Braid über Stock und Stein auf nem Sportplatz zu ziehen
    2. Dann, wenn ich das richtige sehe, kann sich die freie Braid ja immer schön beim Aufwickeln entdrallen, dh, die Braid ist entdrallt aufgespult, und drallt sich dann beim Werfen?
Ich habe bisher probiert:
- Neue Schnur auf Spule auf den Boden gelegt, so dass die Schnur genau so abwickelt wie sie auf die Angelrolle draufgewickelt wird.Die Spannung wurde mit einem Handtuch erzeugt. Das Handtuch wurde ganz schön warm. Ich hatte da Sorgen die Braid zu beschädigen.
- Neuspule mit den Füssen und einem Stift auf den Boden gedrückt und aufgewickelt, gab ganz schön Drall, aber wenigstens schleift die Braid nicht durch ein Handtuch oder ein Telefonbuch.
- Mit so einem komischen Schnuraufspuler wo sich die Neuspule mit der neuen Braid drauf beim Aufspulen mitdreht und entdrallt - bisher noch keine Probleme beim Werfen.

Sorry für den langen Post, hoffentlich könnt ihr ein paar eurer Erfahrungen teilen die meine Verwirrung etwas reduziert ;)

Danke :)
 
Kurz einen Teil beantwortet.
Das Tesa klebt die nicht fest, es macht dasselbe wie Punkt 3. Die glatte Geflochtene rutscht nicht auf dem glatten (Metall) Kern sondern hat das Kunstoff des Klebebandes auch unter sich. Ich habe gestern aber einfach Mono drunter getan, ist dasselbe weil die Mono aus Kunststoff ist und nicht rutscht wie geflochtene.

Korrosion, überlege Mal, wenn Du mehrere Meter durchnässte Geflochtene auf der Rolle hast, und das viele cm Tief, ist da etwas Feuchtigkeit unter dem Tape relevant wenn die ganze nasse Schnur den Spulenkern auch berührt? Das Tape ist erst dann nass wenn Wasser euch alle Schichten geflochtene gekommen ist. Das muss es bei z.B. 1000m auf der NK Rolle erst einmal schaffen. Und dann ist die Nässe halt so oder so am Kern.
 
Korrosion, überlege Mal, wenn Du mehrere Meter durchnässte Geflochtene auf der Rolle hast, und das viele cm Tief, ist da etwas Feuchtigkeit unter dem Tape relevant wenn die ganze nasse Schnur den Spulenkern auch berührt? Das Tape ist erst dann nass wenn Wasser euch alle Schichten geflochtene gekommen ist. Das muss es bei z.B. 1000m auf der NK Rolle erst einmal schaffen. Und dann ist die Nässe halt so oder so am Kern.
Danke für die Antwort :) Da hast du Recht, allerdings wirkt die Geflochtene auf mich so ein bisschen. atmungsaktiv. Ich hatte immer das Gefühl wenn man die Rollen nach dem Trip gut wäscht und offen ein paar Tage rumliegen lässt dass die dann ganz gut austrocknen, auch die unteren Schichten der Braid. Bei Plastik/Tesa wäre ich mir da nicht so sicher?
 
Geflochtene Schnur und verdrallen ! ??
Ist das Flechten so einer Schnur nicht auch so eine Art Verdrallen ! ??

Das ganze Szenarium des Verdrallen , wie du es hier beschreibst, mag für die Monofile stimmen.

Viel wichtiger erscheint mir beim Auffüllen der Rolle mit Geflecht, das die Schnur ordentlich
stramm aufgespult wird.
Dazu gibt es mehrere Hilfsmittel (wurden hier erst kürzlich diskutiert !).

Ich persönlich halte von Klebeband unten auf der Spule gar nix.
Ein paar Meter Mono drunter und gut ist !!

Vielleicht machst du dir in der Tat zu viele Gedanken !! :1poke::biglaugh::biglaugh:
 
Ich nutze Tesa Power Strips oder Mono drunter. Bisher keine negativen Erfahrungen mit Korrosion oder durchdrehen der Spule. Und schön stramm 2.Person oder auch durch ein dickes Buch. Biaer hab ich mir keine Gedanken gemacht.
 
Ich mache immer 3-5m Mono drunter und nutze eine 0815 Abspielstation. Darauf kann ich die Schnurspule stecken, sodass sie drehbar um die Steckachse bleibt. Über den Anpressdruck der Halterung kann ich einen "Aufspulwiderstand" erzeugen, zusätzlich läuft die Schnur durch ein feuchtes Tuch.

So hab ich die Schnur danach stramm auf der Rolle und die oberen Wicklungen schneiden unter Zug nicht in die darunterliegenden.
 
Geflochtene Schnur und verdrallen ! ??
Ist das Flechten so einer Schnur nicht auch so eine Art Verdrallen ! ??
Hattest du das noch nie, dass wenn du Drall auf der Braid hattest, und die Schnur dann lose/locker von der Rute hing, Schlaufen geworfen hat, und sich dann selber in sich verwickelt?
Das gibt dann beim Werfen super geile Perücken. Oder bin ich doof und die Perücken kommen wo anders her?
Allerdings hatte ich auch oft das Gefühl wenn man verdrallte Braid mit der Hand so bisschen von der Spule abzieht, zb Beim Schnur geben, dass man da den Drall auch gemerkt hat. Die hängt dann nicht einfach nur schlapp durch, sondern wickelt sich um sich selber.

Das mit dem feste Aufspulen nehme ich schon ernst, das ist ja auch logisch und einfach zu machen.
 
Hattest du das noch nie, dass wenn du Drall auf der Braid hattest, und die Schnur dann lose/locker von der Rute hing, Schlaufen geworfen hat, und sich dann selber in sich verwickelt?
Das gibt dann beim Werfen super geile Perücken. Oder bin ich doof und die Perücken kommen wo anders her?
Allerdings hatte ich auch oft das Gefühl wenn man verdrallte Braid mit der Hand so bisschen von der Spule abzieht, zb Beim Schnur geben, dass man da den Drall auch gemerkt hat. Die hängt dann nicht einfach nur schlapp durch, sondern wickelt sich um sich selber.

Das mit dem feste Aufspulen nehme ich schon ernst, das ist ja auch logisch und einfach zu machen.
Das klingt für mich eher nach einem defekten Schnurlaufröllchen.
 
Selber abspuhlen aus dem Grund kenne ich von Mono. Gerade wenn man die Mono falsch von der Spule aufwickelt, denn die liegt da ja schon vorgeformt drauf. Bei geflochtener habe ich es noch nicht bemerkt, da springt die runter wenn die Spule zu voll ist. Wobei ich auch bei der darauf achte das ich so aufwickel wie sie auf der Spule ist. Die Spule ist waagerecht und die Schnur kommt oben von der Spule, wickelt sich also gerade auf. Würde sie unten von der Spule kommen, dann würde ich sie entgegen der Position auf der Spule aufwickeln, das vermeide ich.

Ineinander verfallen kenne ich bei geflochtener aber gar nicht.
 
Hattest du das noch nie, dass wenn du Drall auf der Braid hattest, und die Schnur dann lose/locker von der Rute hing, Schlaufen geworfen hat, und sich dann selber in sich verwickelt?
Das gibt dann beim Werfen super geile Perücken. Oder bin ich doof und die Perücken kommen wo anders her?
Allerdings hatte ich auch oft das Gefühl wenn man verdrallte Braid mit der Hand so bisschen von der Spule abzieht, zb Beim Schnur geben, dass man da den Drall auch gemerkt hat. Die hängt dann nicht einfach nur schlapp durch, sondern wickelt sich um sich selber.
Für mich hört sich das nach wie vor an, als schreibst du von monofiler Schnur !
Das hatte ich früher auch sehr oft.
Seit ich geflochtene Schnur benutze (mittlerweile fast 30 Jahre) habe ich das nie gehabt.
Und wie man hier ja liest, andere wohl auch nicht !
Woran das bei dir nun aber liegt, vermag ich nicht zu sagen !
Womöglich doch am Schnurlaufröllchen ??
 
Hm interessant, dann muss ich mir das doch nochmal ankucken. Vielen Dank euch, da muss dann wohl was andres im Argen sein.
 
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