Romsdalfjord Juni 2007

Blinkerhinker

Stammnaffe
Registriert
8 Juli 2007
Beiträge
13
Ort
Radebeul
Hallo, liebe Naffen-Gemeinde,

nachdem wir schon seit Jahren intensiv in diesem Forum stöbern, wollen wir dieses Jahr nun auch einen Beitrag leisten.
Seit unserem ersten Urlaub in Norge vor fünf Jahren gibt es keine lästige Planung oder Rätselraten mehr, wo es hingeht: das Ziel steht fest - NORWAY.
Nun zu unserem mittlerweile dritten Urlaub am Romsdal-Fjord:
Los ging es am 01.06.07 über den Landweg nach Vagstranda. Nach 1840 km und einem Tag später erreichten wir erschöpft, aber glücklich, unsere Hytta. Nach herzlicher Begrüßung durch unseren Vermieter - welchen wir nun mittlerweile das 3. Mal in Folge beglückten - hieß es: Klamotten in die Ecke und auf’s Boot – endlich!
Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir erst einmal die beeindruckende Landschaft und zogen nebenbei zwei Dorsche und zwei Lengs ins Boot. Damit waren wir für den ersten Tag mehr als zufrieden und fielen am Abend erschöpft ins Bett.
Der nächste Tag begrüßte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Nach hastigem Frühstück (der Blick auf den Fjord zeigte schon die ersten Angler), stürzten wir raus zum Boot. Die nächsten zwei Tage sollten nicht unsere erfolgreichsten sein – 2 Pollacks, 1 Leng und 2 Seegurken sowie Pilgerverluste haben uns aber nicht entmutigt. Viele kleine Köhler, ca. 40 cm, wurden beschämt wieder in die Tiefen des Fjords entlassen. Wir erinnerten uns noch zu gut an das schallende Gelächter unserer Vermieter vom Vorjahr, als wir diese damals begeistert vorzeigten, wie peinlich. Wir pilkten mit 60 bis 80 g Pilkern mit nur mäßigem Erfolg – wir mussten also umdenken.
Da wir in diesem Forum schon sehr viel über die Köhler-Taktik gelesen haben, wurde es nun Zeit, diese auch mal anzuwenden. Also raus auf Fjord-Mitte, Blinker dran und erst mal Leine lassen ... Große Hoffnungen machten wir uns nicht, da wir weder Echolot noch Seekarte dabei hatten. Und siehe da: am 4. Tag hatten wir unseren ersten ordentlichen Seelachs. Wir ließen unsere Blinker auf ca. 100 m runter und kurbelten dann gemächlich wieder hoch. Auf einmal gab es bei ca. 30 bis 40 m einen Ruck und die Rute bog sich zu einem beängstigendem Halbkreis – was war das? Die Bremse kreischte, die Schnur qualmte und 100 m Schnur gingen wieder von der Rolle. Wir haben schon viel in diesem Forum von der Köhler-Angelei gelesen und konnten es kaum glauben – aber diese Form der Angelei ist wirklich beeindruckend. Nach 10 Minuten hatten wir unseren ersten großen Köhler von ca. 7 kg im Boot. Und dies sollte erst der Anfang sein ...
Der nächste Tag bescherte uns sechs Köhler diesen Kalibers und am übernächsten Tag mussten wir nach zwei Stunden die Angelei einstellen, da die Kiste überquoll – es musste ja auch noch filetiert werden (das war der Höhepunkt). Auch bei unserem Vermieter zeigte sich eine seltsame Wandlung: erstaunte Blicke, Fragezeichen in den Augen, gezieltes Nachfragen nach Ort und Angeltechnik und tägliche neugierige Inspektionen nach unseren Touren waren jetzt an der Tagesordnung. Vergessen war das Gelächter vom letzten Jahr.
Allerdings hatten wir auch erstmals spezielle Blinker (60 und 80 g, jeweils blau und schwarz), welche mit einer „Rassel“ ausgestattet waren. Um die Sache abzukürzen: nach zehn Tagen hatten wir unsere 30 kg Filet zusammen und haben dann für unseren Vermieter geangelt. Er bedankte sich im Gegenzug mit einem im Netz gefangenen Lachs und alle waren glücklich. Zusammenfassend waren es wieder drei super Wochen mit herrlichem Wetter (ganze zwei Regentage!) und viel Fisch in einer traumhaften Landschaft – was will man mehr! Wehmütig fuhren wir wieder nach Hause (nachdem wir natürlich für 2008 unsere Hytta schon festgemacht haben). Nach kurzem gegenseitigen Abklopfen und verschämten Hinterfragen, was wir denn mit unserem Urlaub im September so machen wollten (vielleicht Österreich), machte ich den Vorschlag: man könnte doch mal im Herbst nach Norwegen fahren, wegen der Laubfärbung, mal wandern und so ... Nach nicht so ernst gemeinten Einwänden (die lange Fahrt für die kurze Zeit, evtl. eine Woche Regen) entschlossen wir uns einstimmig, mal ganz unauffällig bei unserem Vermieter anzufragen (ist bestimmt sowieso nichts frei). Wie es der Zufall so will: in zwölf Wochen geht es wieder los!! JUCHU!! Wir fielen uns glücklich in die Arme, nachdem wir auch eine super Fährverbindung gefunden haben (Frederikshavn-Oslo). Da wird die Fahrt nicht ganz so anstrengend.
Allen Naffen-Fans einen schönen Urlaub mit viel Fisch und gutem Wetter! Wir lassen im Oktober wieder von uns hören.
Viele liebe Grüße von Ilka und Karsten

PS: Wir haben den Bericht aus Versehen in Liveberichte eingestellt, dort sind auch unsere Fotos zu sehen.
 
Das gute Angeltipps was bringen, sieht man ja bei dir. Das war ein schöner Bericht.
Gruß
 
schöner bericht und auch die bilder sind top....
 
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