Mal abgesehen von der sinnvollen Tragepflicht von Schwimmwesten auf dem Wasser halte ich es für einen Trugschluss zu schlussfolgern, das nasse Kleidung einen nach im Wasser "unten" zieht. Vielfach wird sogar angeraten, wenn man im Wasser treibt die Kleidung unbedingt anzubehalten als Isolationsschicht sozusagen. Denn das was in die Kleidung eindringt oder sozusagen dazukommt hat exakt die gleiche Dichte, wie das Medium das einen im Wasser umgibt. Gut das Wasser verdrängt die Luft aus der Kleidung und sänkt zunächst den Auftrieb. Viel problematischer ist es, wenn verdrängte Luft beispielsweise in die Wathosenstiefel gedrückt wird, sofern man welche anhätte.
Oder eben der Kaltwasserschock direkt beim Reinfallen ins Wasser, der schon mal zur Ohnmacht führt und dann wird es eng für alle Beteiligten, sofern keine Schwimmweste getragen wird. Ist Derjenige außer Reichweite nimmt oft das Drama seinen Lauf, denn das Anfahren und Greifen ist bei Wellengang oder stärkerer Drift, nassen, kalten Händen sehr schwierig, sofern überhaupt was von der Person zu sehen ist. Grüne Gummianzüge wie schon oft gesehen sind da eher kontraproduktiv. Außerdem haben Automatikwesten oben eine Bergungsschlaufe, die das ins Bootziehen erleichtert, denn in dieser Situation wirkt sich die nasse Kleidung in Form von erheblicher Gewichtzunahme wirklich aus. Vielleicht sollte man sich vor Fahrtantritt auch mal absprechen wie man ohne Ohnmacht selbstständig aus dem Wasser ins Boot kommen könnte und vor allem was dazu für Vorbereitungen nötig sind. Wählt man den Einstieg übers Heck, sprich am Motor hochklettern sollte die Schraube stehen und Motor am besten aus sein. Klingt total logisch, aber eine von Bord gegangene Person ist Stress und Ausnahmezustand pur, wenn sie dann noch ohnmächtig ist/wird - ich stell es mir lieber nicht vor.
Ein, wie ich finde, unterschätzer Sachverhalt ist das Überbordpinkeln, was man da so erlebt, deshalb am besten gleich inbord in einen Eimer pinkeln oder Pinkelrohr benutzen, dafür hält der Baumarkt so ziemlich jedes Kaliber parat.
Rettungswesten kosten nicht mehr die Welt, tragen sich inzwischen äußerst komfortabel und sind eine wirklich zuverlässige Hilfe im Wasser. Sie sollten turnusmäßig gewartet werden, grundsätzlich und freiwillig auf dem Wasser getragen.