REXINGER
Stammnaffe
- Registriert
- 13 Mai 2022
- Beiträge
- 22
Hallo zusammen,
wir waren letztes Jahr zum ersten Mal in Norwegen am Ryrstraumen. Nachdem ich hier im Forum vorab schon viele Infos sammeln konnte ist es nun an der Zeit, etwas zurückzugeben und einen kleinen Bericht zusammen zu stellen.
Reisezeit: 1 Woche Ende August/Anfang September
Anlage: Vikran Kystferie
Angler: 4 Jungs, 3 davon mit viel Süßwassererfahrung, einer mit wenig Süßwassererfahrung. Salzwasser für alle Neuland. Somit also reine "Norwegen-Greenhorns".
Los ging die Reise mit dem Lufthansa-Linienflug nach Tromsö, stilecht mit Floater-Jacken in der Kabine zwecks Gepäckengpass. Nach dem Flughafentransfer waren wir natürlich heiß wie Frittenfett und dementsprechend waren wir keine 3h nach der Landung schon auf dem Wasser.
Zu der Art, wie wir angelten: Als Süßwasser-Spezis hielten wir uns hauptsächlich in uns vertrauten Gefilden von 15-30m Tiefe auf. Ich gehe mal davon aus, dass das auch der Grund ist, weshalb wir nur wenige Dorsche über 50cm gefangen hatten, aber dafür immer wieder Mal einen Heilbutt-Kontakt hatten. Wohl das Anfänger-Glück der blutigen Meeresanfänger :-)
Letztlich hatten wir gleich am ersten vollen Angeltag wohl einen Platten am Band, der die FIn-Nor Multirolle meines Kumpels kurzerhand zerlegte.
Zwei Tage später hatte ich vermutlich den Drill meines Lebens. Deshalb hier etwas ausführlicher die Story dazu:
Am Pilker unterm Seelachs-Paternoster stieg ein Butt ein. Ich hatte die leichte Rute (150g WG, 4000er Stationärrolle halb voll mit Hechtschnur) dafür im Einsatz - eigentlich zum Naturköder fangen auf ca. 15 m. Die Rolle hat direkt gekreischt wie ein Akkuschrauber, ich schreie: "HINTERHERFAHREN!!!" Bis wir den Motor angeschmissen hatten, hat sich der FIsch auf den Grund gelegt und ich hatte ungelogen nur noch 2 Wicklungen Schnur auf der Rolle - das sind ca. 40 cm !!! Wäre der Fisch also nicht 125m, sondern 125,40m geschwommen hätte es Peng gemacht und der Spaß wäre vorbei gewesen. Danach ein Ritt auf der Rasierklinge von insgesamt 1:45 h (immer wenn ich sowas vorher im Internet gelesen hatte, dachte ich, die Leute übertreiben maßlos, aber es war so...). Der Butt war seitlich neben dem Maul gehakt und hatte dadurch einen enormen Wasserwiderstand und mit diesem Tackle war das ein Drill auf allerletzer Rille. Nachdem der Butt bereits zweimal an der Oberfläche war drillte ich leider auch etwas über der letzten Rille: RUTENBRUCH! Neben dem Bootsfahrer, der uns permanent über dem Fisch hielt wegen der geringen Schnurkapazität, waren nun die anderen beiden Jungs gefragt. Diese hielten abwechselnd mit beiden Händen die abgebrochene Spitze und drillten weiter, ich bediente dabei die Rolle. Beim Gaffen ist dann auch noch das Gaff rausgeflogen, als der Fisch gerade auf der Reeling balancierte. Aber: Alles gut gegangen! 1,30m Heilbutt im Boot - der Angelurlaub jetzt also schon ein voller Erfolg! Was eine Team-Leistung von allen 4 Beteiligten! Am Abend wurden die Alkohol-Reserven stark dezimiert ;-)
Im Laufe der Woche konnten meine Kumpels dann noch zwei weitere Butts zwischen 85 und 95 cm fangen (1x Gummi, 1x Naturköder), sodass wir wirklich sehr sehr glücklich waren, das hatten wir nicht erwartet :-)
Zwischen den Butts fingen wir sehr viele kleiner Dorsche (so 40-50 cm), die fast alle wieder schwimmen und da, wo die Möwen es uns anzeigten, auch Seelachse in Massen.
Ich muss dazu sagen, dass wir keinen Metzger-Trip machen wollten und für jede Person knapp 10kg Filet mit nach Hause genommen hatten. Das reicht jedem von uns fürs Jahr. Wäre aber kein Problem gewesen, bis ans Limit zu gehen, wenn man es denn darauf anlegen will.
In den Malangen sind wir nur ein Mal gefahren, hatten dort ein paar Lumbs gefangen, die geschmacklich sehr gut waren. Ansonsten als Beifang noch 3 vereinzelte Makrelen und 2 Rotbarsche (die hatten Schonzeit und wir fingen sie auf einer Tiefe um die 30m - nicht gerade Lehrbuchmäßig).
Beste Köder waren bei uns Pilker zwischen 150 und 300 g mit Beifänger: Entweder Fertig-Systeme, Gummi-Makks oder Einzelhaken mit Twister in Japanrot. Gummifische haben nicht so gezündet. Vielleicht hat uns als Meeres-Anfängern da aber auch nur die Köderkontrolle gefehlt, ähnlich wie bei einem Angel-Anfänger beim Jiggen auf Barsch/Zander. Mit den Pilkern fiel uns die Führung bei den teilweise recht heftigen Strömungen einfach leichter.
Es war für uns alle ein unvergesslicher Trip, wir sind nun infiziert und in 3 Wochen geht's wieder nach Norwegen :-)
wir waren letztes Jahr zum ersten Mal in Norwegen am Ryrstraumen. Nachdem ich hier im Forum vorab schon viele Infos sammeln konnte ist es nun an der Zeit, etwas zurückzugeben und einen kleinen Bericht zusammen zu stellen.
Reisezeit: 1 Woche Ende August/Anfang September
Anlage: Vikran Kystferie
Angler: 4 Jungs, 3 davon mit viel Süßwassererfahrung, einer mit wenig Süßwassererfahrung. Salzwasser für alle Neuland. Somit also reine "Norwegen-Greenhorns".
Los ging die Reise mit dem Lufthansa-Linienflug nach Tromsö, stilecht mit Floater-Jacken in der Kabine zwecks Gepäckengpass. Nach dem Flughafentransfer waren wir natürlich heiß wie Frittenfett und dementsprechend waren wir keine 3h nach der Landung schon auf dem Wasser.
Zu der Art, wie wir angelten: Als Süßwasser-Spezis hielten wir uns hauptsächlich in uns vertrauten Gefilden von 15-30m Tiefe auf. Ich gehe mal davon aus, dass das auch der Grund ist, weshalb wir nur wenige Dorsche über 50cm gefangen hatten, aber dafür immer wieder Mal einen Heilbutt-Kontakt hatten. Wohl das Anfänger-Glück der blutigen Meeresanfänger :-)
Letztlich hatten wir gleich am ersten vollen Angeltag wohl einen Platten am Band, der die FIn-Nor Multirolle meines Kumpels kurzerhand zerlegte.
Zwei Tage später hatte ich vermutlich den Drill meines Lebens. Deshalb hier etwas ausführlicher die Story dazu:
Am Pilker unterm Seelachs-Paternoster stieg ein Butt ein. Ich hatte die leichte Rute (150g WG, 4000er Stationärrolle halb voll mit Hechtschnur) dafür im Einsatz - eigentlich zum Naturköder fangen auf ca. 15 m. Die Rolle hat direkt gekreischt wie ein Akkuschrauber, ich schreie: "HINTERHERFAHREN!!!" Bis wir den Motor angeschmissen hatten, hat sich der FIsch auf den Grund gelegt und ich hatte ungelogen nur noch 2 Wicklungen Schnur auf der Rolle - das sind ca. 40 cm !!! Wäre der Fisch also nicht 125m, sondern 125,40m geschwommen hätte es Peng gemacht und der Spaß wäre vorbei gewesen. Danach ein Ritt auf der Rasierklinge von insgesamt 1:45 h (immer wenn ich sowas vorher im Internet gelesen hatte, dachte ich, die Leute übertreiben maßlos, aber es war so...). Der Butt war seitlich neben dem Maul gehakt und hatte dadurch einen enormen Wasserwiderstand und mit diesem Tackle war das ein Drill auf allerletzer Rille. Nachdem der Butt bereits zweimal an der Oberfläche war drillte ich leider auch etwas über der letzten Rille: RUTENBRUCH! Neben dem Bootsfahrer, der uns permanent über dem Fisch hielt wegen der geringen Schnurkapazität, waren nun die anderen beiden Jungs gefragt. Diese hielten abwechselnd mit beiden Händen die abgebrochene Spitze und drillten weiter, ich bediente dabei die Rolle. Beim Gaffen ist dann auch noch das Gaff rausgeflogen, als der Fisch gerade auf der Reeling balancierte. Aber: Alles gut gegangen! 1,30m Heilbutt im Boot - der Angelurlaub jetzt also schon ein voller Erfolg! Was eine Team-Leistung von allen 4 Beteiligten! Am Abend wurden die Alkohol-Reserven stark dezimiert ;-)
Im Laufe der Woche konnten meine Kumpels dann noch zwei weitere Butts zwischen 85 und 95 cm fangen (1x Gummi, 1x Naturköder), sodass wir wirklich sehr sehr glücklich waren, das hatten wir nicht erwartet :-)
Zwischen den Butts fingen wir sehr viele kleiner Dorsche (so 40-50 cm), die fast alle wieder schwimmen und da, wo die Möwen es uns anzeigten, auch Seelachse in Massen.
Ich muss dazu sagen, dass wir keinen Metzger-Trip machen wollten und für jede Person knapp 10kg Filet mit nach Hause genommen hatten. Das reicht jedem von uns fürs Jahr. Wäre aber kein Problem gewesen, bis ans Limit zu gehen, wenn man es denn darauf anlegen will.
In den Malangen sind wir nur ein Mal gefahren, hatten dort ein paar Lumbs gefangen, die geschmacklich sehr gut waren. Ansonsten als Beifang noch 3 vereinzelte Makrelen und 2 Rotbarsche (die hatten Schonzeit und wir fingen sie auf einer Tiefe um die 30m - nicht gerade Lehrbuchmäßig).
Beste Köder waren bei uns Pilker zwischen 150 und 300 g mit Beifänger: Entweder Fertig-Systeme, Gummi-Makks oder Einzelhaken mit Twister in Japanrot. Gummifische haben nicht so gezündet. Vielleicht hat uns als Meeres-Anfängern da aber auch nur die Köderkontrolle gefehlt, ähnlich wie bei einem Angel-Anfänger beim Jiggen auf Barsch/Zander. Mit den Pilkern fiel uns die Führung bei den teilweise recht heftigen Strömungen einfach leichter.
Es war für uns alle ein unvergesslicher Trip, wir sind nun infiziert und in 3 Wochen geht's wieder nach Norwegen :-)