Reisebericht Hitra - Trondheimsleia 28.04. - 10.05.2004

Tom

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Hallo !
Nachdem jetzt einige Zeit vergangen ist, werde ich nun den Bericht über unsere diesjährige Norwegentour "online" stellen.

Die Planung der Tour begann Anfang 2003, es dauerte ein wenig, bis wir (6 Personen) uns dazu entschlossen, die weite Anreise in Kauf zu nehmen. Durch die Website des Dorschfestivals wurden wir auf Hitratourist aufmerksam, buchten letztendlich jedoch bei einem anderen Anbieter, da dort die An- und Abreisetage frei wählbar waren - wir wollten halt möglichst viel Zeit "am Fisch" verbringen. Als Ziel wählten wir Akset direkt an der Trondheimsleia gegenüber des Hemnefjordes - also im Süden von Hitra.
Wie bei fast jedem von euch ging dann die Suche nach der richtigen Ausrüstung los - einige Fragen habe ich ja auch hier gestellt. Zu den einzelnen Teilen später mehr ! Vorfächer wurden gebunden, Einkaufslisten erstellt, eine Reisekasse ins Leben gerufen - der normale Wahnsinn praktiziert.
Die Anfahrtsroute war Hirtshals - Oslo, zurück ging es Oslo - Kiel, beides mit der Color Line (Triangle Angebot). Beide Fahrten verliefen problemlos - wir kamen am 30.04. um 2:00 Uhr auf Hitra an. Denjenigen, die noch wach waren, flösste der Hitratunnel mächtig Respekt ein ! Nachdem wir das Zahlhäuschen passiert hatten, sind wir erstmal ausgestiegen, um uns mitten in der Nacht unser Domizil der nächsten Tage anzuschauen. War schon ein schönes Gefühl, endlich da zu sein.
Wir mussten dann noch ca. 1 Std. zu unserem Haus fahren und machten auch sofort Bekanntschaft mit den Rentieren, auf die man wirklich aufpassen sollte !
Da es schon langsam dämmerte, wir natürlich erst um 12:00 Uhr unser Haus beziehen konnten, legten sich einige von uns zum Schlafen in den Transit und die anderen ? - na was wohl !!
Anhänger auf, Spinnrute montiert, Twister und leichte Pilker eingepackt - Uferangeln ! (Und die ersten Fische !!!!)
Ich kürze die ganze Sache jetzt mal ab, sonst sitze ich morgen früh noch hier:
das Wetter meinte es während der gesamten Zeit sehr gut mit uns, einen Vormittag konnten wir nicht rausfahren. Ansonsten wurden wir mit durchschnittlich 20 Grad und Sonne verwöhnt. Die Unterkunft war sehr gut, die Boote ( 2 Aluboote mit je 50 PS Yamaha Aussenboardern) ebenfalls. Darunter würde ich nicht mehr gehen, auch weitere Plätze waren immer sicher zu erreichen.
Gefangen haben wir gut (Dorsch, Schellfisch, Leng, Lumb, Pollak). Alle waren mit der Reise zufrieden, es gab keine Katastrophen und das Gebiet um den Trondheimsleia hat uns überzeugt, auch wenn es eher unbekannter ist.

Zu den Geräten:

Als sinnvoll erwies sich ein Floating Anzug (Abu Zweiteiler), der Ryobi Schnurzähler sowie die Shimano Technium 5000, echt eine feine Rolle ! Für das Naturköderangeln hatte ich mir eine Penn Millenium Stand Up 30lbs sowie eine Penn Special Senator 114 Multirolle zugelegt. Das Gerät an sich ist top, zum Naturköderangeln muss sich m.E.jeder klar darüber sein, dass es schon eine andere Art des Fischens ist, und die jeweilige Tagesbesatzung des Bootes schon "Bock" darauf haben muss. Andernfalls stehen die hohen Investitionen (egal ob Penn oder anderes Markengerät) in keinem Verhältnis zum Nutzen, wenn einer die Lust verliert und nach 2 Stunden lieber wieder andere Plätze anfahren will.
Gepilkt haben wir eher leicht (60 -120 Gramm an 150 Gramm WG Ruten) in 20 -60 Meter Tiefe, was mir persönlich mehr Spass machte als mit schwerem Gerät und 300 Gramm Pilkern 150 Meter tief zu fischen. Alle Multirollen waren mit Berkley Fireline bespult. Wir hatten mit der Schnur keinerlei Probleme und selbst Hänger in grosser Tiefe brachten sie nicht zum Reissen.
Alles in Allem hatten wir sehr viel Spass, viel zu viel Zeug dabei (wie immer, man weiss ja nie !) und absolutes Glück mit Unterkunft und Wetter. Wir fahren bestimmt wieder nach Norwegen - ob zur Trondheisleia wissen wir noch nicht, ich könnte es mir aber vorstellen. :] :] :]
 
Erste Fische nach der Ankunft ( ca. 6:00 Uhr morgens).
 
So ernst wie auf dem Bild ging es eher selten zu !
 
Da bleibt man doch besser noch für ein paar Stunden an Land !
 
Hier sieht man in etwa, wie das Wetter fast die gesamte Zeit war !
 
Zum Schluss noch die Story zum grössten Fisch der Reise.
Wir pilkten mal wieder an unserer Lieblingsstelle, die von 30 auf 60 Meter abfiel. Meine beiden Bootskumpel hatten ihre Pilker schon abgelassen und riefen fast gleichzeitig "Fisch", da ich in der Mitte stand hatte ich keine Lust, auch noch `runterzulassen und wollte abwarten, was sich am Ende der Schnur zeigen würde ohne mich bei den anderen zu verheddern. Beide kurbelten also ihren Fang nach oben, der erste Dorsch wurde sichtbar, hatte jedoch wie befürchtet die Schnur des anderen gekreuzt. Nachdem der Fang versorgt war, machte ich mich also daran, meine beiden Mitstreiter in aller Ruhe voneinander zu lösen. Wir gingen ja davon aus, das ein "Fisch" lediglich der Widerstand beim Verheddern war. Nachdem die Schnur wieder frei war merkte ich ein Ruckeln und kam nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass wohl doch zwei Fische gefangen wurden.
Es wurde also hochgekurbelt.
Ihr gebt mir wahrscheinlich darin Recht, dass man nach einigen Tagen Angeln die Grösse und fast schon das Gewicht eines Fisches der ans Tageslicht kommt recht genau einschätzen kann. Was da hoch kam konnte ich nur mit dem Satz "Den gaffe ich nicht !" kommentieren, da ich ein wenig Angst hatte, meinem Mitstreiter den Fisch seines Lebens zu versauen. Gegafft hat ihn dann unser erfahrener Skipper, der so einen Dorsch allerdings in Natura auch noch nicht gesehen hatte : 1,28 Meter, 19 kg.
 
Moin Tom

Na da habt ihr ja richtig Glück mit allem gehabt. Schöner Bericht. :baby:

Und ein Kapitaler war auch dabei, kann das Leben schöner sein. :)
 
Na scheint doch ein klasse Trip gewesen zu sein. :}
Der Dorsch war ja ein echter Klopper.
Klasse Deine Gerätebewertungen, vor allem das mit der Technium 5000 hör ich gern weil ich sie mir auch zugelegt habe. :}
Hattet Ihr keine Köhler. :?
Da ich in dem Gebiet letztes Jahr war weiss ich das gerad da auf der Leia schöne Köhler unterwegs sind allerdings in Tiefen um 100m.
Da mussten wir allerdings mit schwereren Pilkern zu Werke gehen.
Mach bitte nicht den Fehler und gebe das schwere Gerät weg, weil im nächsten Urlaub kann es Gold wert sein. ;)
 
Doch, Köhler gab es auch. Allerdings nur in Köderfischgrösse. Das "schwere Gerät" wird bestimmt nicht abgegeben, wir waren ja nicht das letzte Mal in Norwegen. Was ich meinte ist lediglich, das sich nicht jeder der nach Norwegen fährt auch zwangsläufig mit den "Sachen für`s Grobe" eindecken muss. Es sollte schon vorher besprochen werden, dass Naturköderangeln auch langes `Rumdümpeln bedeuten kann (jetzt nicht abwertend gemeint). Dazu muss halt die gesamte Crew Lust haben.

Gruß

Tom ;)
 
Hi Tom
wirklich schöner bericht, und super dieser dorsch!
leider ist mein urlaub durch, aber wer weiss?
gruss hannes
 
Schicke Fotos,gute Story und der Großdorsch auch dabei. Solch einen Fisch zu gaffen, würde mich auch Überwindung kosten. Schließlich ist das auch eine absolute Seltenheit, einen Fisch dieses Kalibers zu erbklicken. Da können einem schon die Knie wackeln. Gruß Sandor
 
toller bericht mit ebenso guten bildern, danke
 
Hallo Tom,

war ja mit Sicherheit ein toller Urlaub. Habt ja auch alles durch was man so erleben kann, meist tolles Wetter, mal ein bissel Sturm, gute Fänge und dann das "Wasserschwein". Respekt und Glückwunsch!

Die Variante Hirtshals-Olso und zurück Oslo Kiel ist ja auch mal was anderes, denn die meisten die ich kenne nehmen die Strecke genau andersrum. Aber ich verstehe schon, habt Euch dadurch fast einen ganzen Tag zusätzlich verschafft. :D
 
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