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Rechtshandrolle besser als Linkshandrolle? Technik Diskussion

Ich finde dieses Thema immer wieder amüsant.

Nur mal ein kleines Beispiel aus meiner Familie. Es war so ungefähr 2010, da bildete sich meine Mutter, damals auch schon im Rentenalter, ein im Urlaub in Norwegen auch mitzuangeln. Also habe ich für sie entsprechendes Gerät gekauft. Als Rollen habe ich eine Penn Slammer 360 und eine Penn GTi 330 gekauft. So ein Gejammer wie hier, von „gestandenen Norwegenanglern“, das sie als Rechtshänderin mit einer Rechtshandrolle nicht zurecht kommt habe ich NIE gehört. Sie hat wie selbstverständlich mit der Slammer links und der GTi recht gekurbelt.
 
Wenn ich von mir aus gehe, dann macht man mit der starken Hand normalerweise die harte Arbeit. Und für mich ist pumpen und Koderführung deutlich härter als Kurbeln, da man das ja beim Absenken der Rutenspitze macht. Also Rechtshänder = Kurbel links und Linkshänder = Kurbel rechts. Ausnahmen gibt es natürlich immer 😉
 
Ich mache es mehr an der Art des Angelns fest. Beim dynamischen, aktiven Angeln mit Werfen, präziser Köderführung und gefühlvollem Drillen lieber LH, ...bei Schwerstarbeit und ermüdendem Einholen lieber RH.
Ausnahme seit Kurzem meine LH-E-Multi, die sich einarmig mit rechts halten und gleichzeitig bedienen lässt, ...die muss ich ja auch nicht kurbeln wie ein Berserker. :lacher:
 
Die Rute ist nach meinem Verständnis die Verlängerung der/des Führungshand /-arms.

Ich bin z.B. Rechtshänder und fühle mich im Drill nur dann wohl, wenn ich die Rute mit einer LH-Rolle kombiniere, egal ob Stationär- oder Multirolle, weil ich eben nur rechts eine ausgebildete Führungskontrolle habe und die benötigte Kraft zur Bedienung der Rolle problemlos linkshändisch machbar ist.

Dass eine Multirolle bis in die jüngere Vergangenheit überwiegend nur RH angeboten wurde, ist allein der Tatsache geschuldet, dass die traditionell manuell in der Industrie genutzten Rollen (Winsch/Harpe) für Rechtshandbedienung gebaut wurden, weil der deutlich überwiegende Teil der Bediener eben Rechtshänder waren.
Hier ging es ausschließlich um Kraftübertragung.

Die filigranen, für die heutige Sportfischerei produzierten Multirollen mit entsprechenden Getrieben, benötigen diese reine Kraftkomponente aber einfach nicht mehr.
Dass man sich, mangels Angeboten an LH-Rollen, daran gewöhnt hatte RH zu fischen, scheint mir kein dauerhaft stichhaltiges Argument für RH zu sein, es sei denn,
man ist Linkshänder.

Aber, jeder wie er mag.
 
Ich bin Rechtshänder und kann mit einer Linksmulti überhaupt nicht umgehen und alle meine Kollegen fischen auch Rechtshandmultis , einer hatte sich mal ne linke gekauft und das war dann gar nicht seins .
 
Hallo harrie,
der Mensch ist leider unvernünftigerweise ein Gewohnheitstier. Die meisten Meeresangler haben ihre ersten Erfahrungen mit der Süßwasserangellei gemacht, also mit Stationärrollen und Wurfangeln. Da ist eine Linkshandrolle auch für Rechtshänder sinnvoll, weil die stärkere Hand für den Wurf reserviert ist. Beim Vertikalankeln insbesondere mit schwereren Ködergewichten ist es genau andersherum sinnvoll. Hier braucht man die starke Hand für das Kurbeln, die Köderführung und die Schnurverlegung kann man eigentlich locker der linken Hand überlassen. Hier setzt dann aber die alte Gewohnheit ein. Man begibt sich damit aber in eine ungünstige Position, weil die Mehrheit der Rechtshänder eben Rechtshandrollen bevorzugen und entsprechend die Hersteller gerade bei Rollen fürs mittelschwere bis schwere Angeln vorzugsweise Rechtshandrollen anbieten und man so seine Auswahlmöglichkeit einschränkt. Da es aber nur eine Gewohnheit ist, kann man sich als Rechtshänder sehr schnell umstellen, weil die Rechtshandrolle viel mehr der natürlichen Handhabung entspricht.

Gruß Dieter
Sehe ich ganz anders .
Man braucht ,nach meiner Meinung und Erfahrung,die starke Hand/Arm zum pumpen.Man kurbelt den Fisch ja nicht mit seinem kompletten Gewicht nur über die Rolle hoch ,sondern pumpt und kurbelt,pumpt und kurbelt.....
Man hält die Schnur straff,mehr nicht .
 
Ich finde dieses Thema immer wieder amüsant.

Nur mal ein kleines Beispiel aus meiner Familie. Es war so ungefähr 2010, da bildete sich meine Mutter, damals auch schon im Rentenalter, ein im Urlaub in Norwegen auch mitzuangeln. Also habe ich für sie entsprechendes Gerät gekauft. Als Rollen habe ich eine Penn Slammer 360 und eine Penn GTi 330 gekauft. So ein Gejammer wie hier, von „gestandenen Norwegenanglern“, das sie als Rechtshänderin mit einer Rechtshandrolle nicht zurecht kommt habe ich NIE gehört. Sie hat wie selbstverständlich mit der Slammer links und der GTi recht gekurbelt.
Wie du ja selbst schreibst,sie kannte vorher keine andere Variante,also war ihr ja beides fremd .
 
Ich mache es mehr an der Art des Angelns fest. Beim dynamischen, aktiven Angeln mit Werfen, präziser Köderführung und gefühlvollem Drillen lieber LH, ...bei Schwerstarbeit und ermüdendem Einholen lieber RH.
So sieht´s bei mir auch aus und beim ganz schweren Fischen, kommt dann noch die 2 Gang zum Einsatz.
 
Interessantes Thema! Hätte aber wohl besser in die dunkleren Wintertage gepasst.:biglaugh:
Ich bin Rechtshänder und auch am Süßwasser mit (natürlich) LH-Statio groß geworden. Da stellt sich doch gleich die Frage, warum denn quasi alle Statios für LH gebaut wurden und werden :eek1::eek1:???
Meine ersten beiden Multirollen für Norge in den 90er Jahren waren Penn-GTI330 und die 10kg-Zweigang, natürlich alles RH!
Warum? Weil es nichts anderes gab!
Inzwischen habe ich nur noch LH-Multis. Der Grund meines Umstiegs wurde schon von @Stefano sehr treffend beschrieben: Rutenführung beim Angeln bis zum Biss mit rechts und umgreifen nach dem Anhieb, um mit rechts kurbeln zu können.
Für mich und viele andere völlig unbefriedigend... von der Geräteindustrie gut erkannt und entsprechende LH-Multis in den Markt gebracht... perfekt!

De Gustibus non est disputandum.
 
ich bin da auch voll bei @Stefano

Seit ich 6 Jahre alt bin und angle drille ich meine Fische mit der rechten Hand an der Rute und führe damit auch den Köder. Da hat sich im Laufe der Zeit so viel Feingefühl und Geschick entwickelt, warum soll man das aufgeben?

Moderne Rollen mit entsprechender Übersetzung verlangen auch keine extremen Kraftaufwand beim Kurbeln. Bei energischen Fluchten ist mir meine starke Hand an der Rute auch lieber, da brauch ich normalerweise auch keine zweite dazu.

Hauptargument für mich für die starke Hand an der Rute ist für mich trotzdem aber das Gefühl und die Koordination. Ob es das Abstoppen des Köders mit dem Daumen ist, das Fühlen von Bissen und Grundkontakten, das Nachgehen mit der Rute vor dem Anhieb, auch wenn man die Schnur kurz verlegen will/muss hab ich als Rechtshänder im rechten Daumen einfach mehr Gespür. Und vor allem auch das Drillgespür. Zum Liften natürlich auch.

Die Linke Hand brauch ich nur für den Strike-Hebel zum Öffnen und Schließen und zum Kurbeln.
 
Interessantes Thema! Hätte aber wohl besser in die dunkleren Wintertage gepasst.:biglaugh:
Ich bin Rechtshänder und auch am Süßwasser mit (natürlich) LH-Statio groß geworden. Da stellt sich doch gleich die Frage, warum denn quasi alle Statios für LH gebaut wurden und werden :eek1::eek1:???
Nicht gebaut, sondern geliefert!
Bei den meisten Stationärrollen, brauchste die Kurbel nur umstecken und bei manchen, wie z.B. der TP SW-B, liegt eine Achse, für den Rechtsumbau dabei.
Die Okuma Makaira Stationärrolle, gibt´s als LH und RH Version.

Meine ersten beiden Multirollen für Norge in den 90er Jahren waren Penn-GTI330 und die 10kg-Zweigang, natürlich alles RH!
Warum? Weil es nichts anderes gab!
Inzwischen habe ich nur noch LH-Multis. Der Grund meines Umstiegs wurde schon von @Stefano sehr treffend beschrieben: Rutenführung beim Angeln bis zum Biss mit rechts und umgreifen nach dem Anhieb, um mit rechts kurbeln zu können.
Für mich und viele andere völlig unbefriedigend... von der Geräteindustrie gut erkannt und entsprechende LH-Multis in den Markt gebracht... perfekt!

De Gustibus non est disputandum.
 
Bei den meisten Stationärrollen, brauchste die Kurbel nur umstecken und bei manchen, wie z.B. der TP SW-B, liegt eine Achse, für den Rechtsumbau dabei.
Okay, dann frag ich mal anders: Wer von den anwesenden Liebhabern der RH-Multis hat sich denn seine Statios auf RH umgebaut? :a010:
 
Ich, notorischer Rechtshänder, habe jahrelang sowohl rechts(Multi) wie links(Statio) gefischt und es geht beides gut und Umgreifen mache ich nie. Die Köderführung geht mit beiden Händen gleich gut, so ungeschickt ist die linke Hand beim Rechtshänder - Ausnahmen bestätigen die Regel - nun auch wieder nicht.

Dennoch stellt sich bei mir mit einer Linkshandmulti sofort ein Fremdgefühl ein ( eine Rechtshandstatio hatte ich nie probiert). Das ist einmal sicherlich Resultat der Einübung und Gewohnheit, aber es liegt auch der sachliche Grund vor, dass der linke Arm beim Rechtshänder nicht so stark ist und schneller ermüdet wie der rechte Arm. Ich hatte auch mal eine schwerere 8000er Statio, mit der ich dann auch schon mal tiefer - und entsprechend mit mehr Ködergewicht - gefischt habe. Es stellte sich dabei zwar kein Fremdgefühl ein, aber die Kurbelei mit links war unangenehm schwer. Ich habe sie abgeschafft und danach bei den mittleren bis schwereren Angelarten nur noch Multis eingesetzt.

Was macht der Rechtshänder, der sich in England (oder sonstwo, wo Linksverkehr ist) in einem dort angemieteten Wagen wiederfindet - mit links Schalten und alles sonst ist spiegelverkehrt. Hab ich zweimal gemacht. Zunächst ein irrsinniges Fremdgefühl und man musste schon sehr aufpassen, dass man nicht der eingeübten Intuition folgt.
Aber nach 2 bis 3 Tagen hatte sich das vollkommen gelegt und ich bewegte mich im Linksverkehr, als sei ich dort aufgewachsen.

Der Hauptfaktor bei der Links/Rechts Frage ist deshalb für mich die Einübung und die Gewohnheit. Beim Angeln gibt es aber auch ein paar sachliche Umstände, eben wie die schwächere linke Hand beim Rechtshänder.

Gruß Dieter
 
Okay, dann frag ich mal anders: Wer von den anwesenden Liebhabern der RH-Multis hat sich denn seine Statios auf RH umgebaut? :a010:
Thomas, darum geht es nicht. Schau dir die Rollen an, um die es ging.
Ich fische, bis max. 250g Pilker, auch ab und zu eine Stationärrolle mit links, aber alles was drüber ist, kommt dann eine RH Multi, bei mir zum Einsatz.
Wenn ich, als RH eine LH Multi fische, ist mir das auch zu doof, die Schnur, mit dem rechten Daumen zu verlegen und wenn die Kombo, nur zum Ablassen und nicht zum aktiven Fischen genutzt wird, brauch ich die Rute, nicht "intensiv" führen.

Ich klemme die Rute, während des fischens, auch nicht unter den Arm, in die Axelhöhle und kurbel die Rolle, dann vor der Brust.
 
Ich hatte mal eine Avet SX, war mir im Endeffekt aber zu "Willi Winzig", eine LH, das ging ganz gut. Mit einer RH Multi kam ich überhaupt nicht zurecht. Irgendwie war die Rute immer an der falschen Stelle. Aber genauso wenig kann ich mit einer RH Statio kurbeln, hab das mal probiert, einfach umgesteckt.
Ach ja, und eine Multi ohne Schnurführung kommt bei mir nicht mehr ins Haus. Dafür aber wohl noch eine E-Multi als LH.
 
Ich habe Rechts-und LH-Multis und komme mit beider super klar.
Einzig bei Baitcaaster zum werfen bevorzuge ich eindeutig LH.
Da habe ich mehr Gefühl für den Wurf.
 
Beim aktiv Angeln, Baitcaster mit für Gummi, bei LH Modelle. Bei schweren Sachen wo ich auch große Fische erwarte sind bei RH Modelle an der Reihe. Kann halt mit links die Schnur besser verlegen ( Multirolle ohne Schnurfürung ) und beim Pumpem geht die rechte Hand zum Blank oberen Griff. Aber das sollte jeder selbst testen.
Gruß
 
Eigentlich ist es eine reine Gefühlsthematik, jedoch sehe ich in manchen Anwendungen wirklich Vorteile, die jedoch nicht beim "08-15" angeln auftreten.
Meine Erfahrungen in den südlichen Gefilden und GT's/Thunas legen mir nahe das ich definitiv den rechten Arm hauptsächlich an der Rute benötige, jedoch das auf Dauer auch nur mit beiden Händen und teilweise abwechselnd geht. Somit in dem Fall für mich klar LH. Das Kurbeln tut irgendwann weh, aber der Arm fällt einem ab.

Wenn es jedoch noch schwerer wird und du Anfängst im kompletten Sitz zu hängen, die Rolle an dir festgeschnallt wird oder sogar am Boot befestigt wird, dann natürlich absolut RH. Da hier die komplette Kraft ja nur über die Rolle geleistet wird und hierbei dann der "kräftigere" Arm bevorzugt wird.

Aber keine Grundlage für die Ideen beim Standard-Angeln. Ich finde die Bassvideos aus Amerika auch immer schön. Da wird dann mit rechts ausgeworfen, dann umgegriffen auf die linke Hand um dann mit rechts zu kurbeln. Da werden die Fische aber auch meistens mit einem affenzahn eingekurbelt und über die Oberfläche geschlittert. Das macht ja hier niemand und viele unserer Fische halten das auch gar nicht aus. Vielleicht kommt es ja auch aus dieser Drillweise in Amerika, da hier die kraft über die Rolle erzeugt wird.
Lustigerweise machen das wohl auch die Japaner mit Thunfischen mittlerweile und halten die Rute Richtung Fisch und pumpen komplett über die Kraft der Rolle und nicht mit der Rute.
Wurde mir erzählt und ich habs in Videos gesehen, jedoch noch nicht live. Auch hier würde dann RH Sinn machen, da die Kraft halt über die Rolle betrieben wird.

Grundsätzlich würde das auch mit den Bremskräften passen, denn was große Rollen mittlerweile können, kann man im normalen Drill über die Rute überhaupt nicht halten oder die Rute gibt auf. Wenn man ne 18ker Saltiga zudreht kann ich die auch nicht lange halten. Vorallem nicht in einer Drillsituation. Wenn ich die jedoch unter den Arm klemme und die Rute nicht beachte geht es einigermaßen und ich glaube ich zähle etwas mehr als der "Standard" Mensch :a045:
Ich hatte im März das Vergnügen einmal versuchsweise eine PE12 Rute zu wedeln. Dafür muss man jahrelanges Fitnessstudio mit Drill-Simulator hinter sich gebracht haben... Das will ich nicht im Drill halten müssten.
 
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