•   
  •   
 
 
 

Randal / Gulen - ein fragwürdiges Experiment

Wenn Du versprichst, wieder einen so tollen Bericht zu schreiben, mach' ein Fundraising für den Urlaub hier im Forum, da beteiligen sich sicher Einige ...

… es gibt schon vereinzelte Hasepuos Fanclubs von ihr… hier ein Bild vom 2024er Treffen …

IMG_0266.jpeg
 
Ja... warum maxht man sowas eigentlich? 5 Wochen Urlaub...
Gehirnfurz mit auf-krampf-gefundenen argumenten trifft es eigentlich.
Es begann, wie mein Job damals auch :aus und mit Verzweiflung.
Spaß beiseite:)
Es war nach einem September norwegen-urlaub vor 1½ jahren . Da saß ich wieder in meinem schaukelnden kleinen Büro und dachte so " Arbeit.... ........... ..... ... arbeit... ... hab ich irgendwie keine lust drauf....."

Außerdem... solange man Gesundheitlich und finanziell noch kann....
Kurz überschlagen, was 5,6 Wochen kosten und einen Dauerauftrag aufs tagesgeld konto eingerichtet. Beim arbeitgeber nachgefragt, ob so ein mehrwöchiger Urlaub möglich ist und unter welchen Bedingungen.
Meinen Mann über den plan in Kenntnis gesetzt. Fand er eigentlich ganz super und hatte ein tolles Argument: es läge durchaus im Bereich des möglichen, dass unser Arbeitgeber binnen der nächsten Jahre eine Kooperation mit einer norwegischen firma einginge. Und dann werden sowieso oft Kollegen gesucht, die sich bereiterklären ,für ein paar jahre in das entsprechende land zu ziehen ,um vor Ort tätig zu sein. Nun sind wir praktischerweise in der gleichen Firma tätig.
Der Gedanke, für 2,3 Jahre in diesem land irgendwo in der Nähe von ålesund zu leben gefällt mir.
Es war also ein Experiment. Ein Experiment, wie es sich anfühlt, hier zu leben, jeden Tag diese landschaft zu sehen (ich hab mich auch nach 5 Wochen noch nicht satt gesehen) , sein Essen hier vor Ort zu kaufen (geht zumindest ob der Auswahl wesentlich besser ,als gedacht; ist aber natürlich teurer), sich mit der norwegischen Sprache auseinander zu setzten (takk, Babbel) und nicht zuletzt mit den menschen hier (bisher nur 1x schlechte Erfahrungen gemacht, die Norweger sind ein patriotisches aber absolut offenes freundliches volk , finde ich )
Das fragwürdige Experiment ist für mich also positiv verlaufen.
Sollte unsere firma irgendwann fragen, heben wir beide Hände. (Ja, auch mein Mann und ich können uns alltagsmäßig gut auf den sack gehen. Das mussten wir nach vielen jahren, wo einer von uns immer dienstlich unterwegs ist, auch erstmal wieder rausfinden ^^)
Oh, oben wurde gerade der staubsauger angeschmissen , die kids sind fleißig :D
Na das erklärt ja einiges.
Übrigens, Ålesund & Umgebung finden wir auch am ansprechendsten für uns als potentieller Lebensmittelpunkt, wenn's um Norwegen geht.
 
Vielen Dank Vinny für den klasse Bericht, nur schade dass er leider schon zu Ende ist!:laola:
 
Rückreisetag 1.
Gestern noch mit dem Vermieter geschnackt. Ein bekannter von ihm vermietet hier im ort auch ein haus. Allerdings kein eingetragener fischereibetrieb und über novasol oder so. Unser Vermieter will mal versuchen, ihn für borks zu akquirieren. Ein gewieftes Kerlchen, unser vermieter. Äußerlich der liebe Oppa ,aber hinter dem schütteren haar und der runzeligen haut vermutlich der Don von Sandøyna.

Habe hasepups geschrieben, sie solle mal in den Norwegen Faden hier gucken. Da kam nur ein "dann brauchen wir aber noch ne Unterkunft in Südnorwegen"
"Ja, inne berge oder fjord?"
"Hm, pilze oder fische?"
"Kannste beides überall haben. Du entscheidest"
"Flexibel"
Ich ließ das thema erstmal ruhen . Nach 21 uhr baut sie sich eh schon ihr nest für die nacht und ist nicht mehr zurechnungsfähig.

Heute dann zeitig aufgestanden und kaffee getankt. Mein Vater schrieb und wünschte uns gute Heimreise.
Ich antwortete "danke, ging aber trotz der langen Zeit zu schnell vorbei. Bin irgendwie traurig"
Er:"dann habt ihr alles richtig gemacht. AUFHÖREN WENN ES AM SCHÖNSTEN IST"

Was für ein bescheuerter Spruch. Und er muss gerade hupen. Hat er im Gegensatz zu mir doch ein Kind in die Welt gesetzt und mutmaßlich nicht aufgehört, als es am schönsten war.
Ich überlege kurz, ihm das zu schreiben, tippe dann aber nur ein "Doppelmoralist!" Ins handy und mache mich fertig ,die kühlboxen zu verladen.
Wir haben diese stabilen Styropordinger. Klobig, starr, schwer, amagnetisch, bedingt schwimmfähig. Die werden dann mit allem eingewickelt ,was der kleiderspenden-container hergibt.
Am anfang waren es nur decken und Handtücher, dann jacken....floater...kissenbezüge.... als mein Mann anfing, dreckige shirts nach mir ins auto zu werfen , gebot ich dem ganzen einhalt. Es grenzt an micro-management.
Jetzt fahren wir auf die erste Fähre. Bin gespannt, wie dieser Rückreise verläuft. Ja, es wurde im festgepinnten faden der liveberichte erbeten, die an- und abreise nicht noch lang und breit zu dokumentieren . Habe andere themata hier gelesen und beschlossen, mich ebenfalls über diese Regel hinweg zu setzen, so noch etwas lustiges passiert.
 
Vielen Dank für den tollen Bericht. Kommt gut nach Hause- ein Spruch muss dann doch noch- nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :a010::a055:
 
Guten morgen noch einmal 😀
Ich melde mich ein letztes Mal, ankunft vorgestern Abend mit gefrorenem fisch ,obwohl die Truhe keinen superfrost schaffte und wir mit -9°C in den Boxen gestartet und etwas über einem Grad + angekommen sind. Der fisch war zum Glück noch hart.
Drücken wir die daumen ,dass hasepups sich noch zu einem Septemberurlaub hinreißen lässt :)
Danke fürs zuhören ...( zulesen ?) Und die Tipps und Meinungen und kurzweiligen Kommentare.

Ich bin dankbar, diese Möglichkeit gehabt zu haben. Dieses Land so genießen zu dürfen.
Abends alleine um 23 Uhr am Steg oder auf dem boot zu stehen, nichts zu hören ,ausser meine schnur beim werfen und das schwappende wasser. Diese absolut reine Luft bewusst zu atmen, noch mehr zu horchen und nichts zu hören. Dem Fischotter zuzugucken, wie er jagt, die vierer-gang austernfischer ,die an einem vorbeizischt, ein Adler, der irgendwo auf einer Kuppe sitzt und späht, die Sonne, die mit rotem schimmer irgendwo versinkt, da weiß ich, wo mein herz zuhause ist .
1000073237.jpg
1000071802.jpg
 
Oben