Pilzfragen

Henno

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Hallo Freunde Norwegens,

meine Frage passt wohl nicht ganz hier hin, aber ich wüsste nicht, wohin sonst.
Weil in Norge sooo viele Pilze wachsen sollen, hier meine Fragen?
1. Wie friert man Pilze ein, roh oder angekocht oder richtig lange gekocht?
2. Gibt es in Südnorge, evtl. ein paar Kilometer von der Küste landeinwärts, schon ab August einige Pilze (natürlich nur, wenn das Wetter mitspielt) ?
3. Da wir hier bei "Norwegischen Spezialitäten" sind, kennt jemand ganz spezielle norwegische Zubereitungen von Pilzen?

Es gibt schon andere Stellen hier im NAF, wo man etwas über Pilze lesen kann, aber über Zubereitungen fand ich wenig, außer der Pilzsuppe.
 
Pfifferlinge gibt es im August

Hallo Kollege,
Pfifferlinge haben wir im August in Massen gefunden.
Am besten schmecken sie, wenn du ganz klein gehackte Zwiebeln und ganz klein geschnittenen Speck mit anbräts.
Ich hau auch manchmal noch ein Ei mit rein.
Es gibt aber auch schon schöne Maronen.
Letztes Jahr August zum Beispiel. Dann kannst du ein Pilzmix machen. Eingefroren haben wir sie nicht, aber getrocknet.
Gruß Hans-Jürgen aus der nähe von Bremen.:baby:
 
hallo henno,

eine klassische norwegische zubereitungsart fuer pilze? gibts nicht, bis vor ein paar jahren hat in norwegen noch kein mensch pilze ueberhaupt angeruehrt.

aber ich kann dir helfen:

steinpilze und andere røhrlinge schneidet man am besten in duenne scheiben und trocknet sie. auf diese weise konzentriert sich in ihnen noch das aroma. das ist etwas ganz feines!

pfifferlinge eignen sich nicht zum trocknen, sie werden dadurch zæh.
am besten putzen und einmal kurz unter der brause abspuelen. abtropfenlassen und so wie sie sind einfrieren. zum zubereiten die noch gefrorenen pilze direkt in die pfanne geben, sind dann fast so gut wie frisch.

bei uns sollten normalerweise im augst auch schon die pilze spriessen, aber im moment sieht es danach noch gar nicht aus. der juni war in mittelnorwegen der trockenste seit 150 jahren. ich glaube, es hat bei uns nur dreimal geregnet, und dann auch nicht længer als 2 stunden.

zur zeit herrscht akute waldbrandgefahr, mit pilzen ist da noch lange nicht zu rechnen.
letztes jahr gab es die ersten pfifferlinge schon im juli.
 
Hallo,

auch ich hab in Norwegen schon fleißig Pilze (lecker pfifferlinge) gesammelt. Aus meiner Erfahrung und auch der meiner Eltern war es auch kein Problem, die frischen Pfifferlinge nur grob zu putzen und im Karton (nicht zu dicke stapeln) nach Deutschland zu bringen.

Wir haben sie immer erst zu hause vollständig gesäubert und eingefroren.
Ich hab übrigens einen super Tip:
leicht lauwarmes Wasser nehmen, mit Schneebesen etwas Mehl einrühren und die Pilze darin baden/vorsichtig umrühren. Du glaubst nicht wie sauber die werden!!
Unbedingt probieren!!!

Natürlich haben wir die Pilze immer am Tag vor der Abreise gesammelt und trotzdem reichlich gefunden, nachdem wir die Stellen schon vorab inspiziert hatten.

Grüße,

Petri-Pit
 
Hallo, liebe Freunde alle, die hier schrieben,
vielen Dank für die guten Anregungen und Tips.
Gruß von Henno aus Schwerte
 
Grüß Dich Henno,

mit den Pilzen kannst Du mehrere Sachen anstellen um Sie "Haltbar" zu machen.

Das beste ist wenn Du sie trocknest, da so das volle Aroma erhalten wird.

Oder Du schneidest die Pilze in Scheiben oder Stücke, schmeißt sie in eine Pfanne und dünstest Sie an bis die Pilze kein Wasser mehr verlieren.
Danach abkühlen lassen und einfrieren.

Oder Du weckst sie ein.

:-- :--
 
Ich kenne mich mit dem Einfrieren von Pilzen nun gar nicht aus, nur mit der frischen Verarbeitung. Da allerdings werden die Pilze nie gewaschen, sondern nur abgebuerstet bzw. abgerieben, da sie von der Struktur her sonst zu viel Wasser aufnehmen und somit an Geschmack verlieren. Ist das beim Einfrieren anders?
 
nein ist es nicht. daher auch nur kurz unter der brause abspuelen, bloss nicht ins wasser legen!
die dinger duerfen sich nicht vollsaugen.
 
petri pit hat die reinigung tip top beschrieben. als ich noch aktiv gesammelt habe gab es sie fast immernur mit speck und zwiebeln. mamma miraculi (eine alte bauersfrau) meinte noch..achtet auf die zwiebel..wenn die blau wird ist was giftiges dabei. einfrieren ist nicht so der hit..ich finde die matschen dann doch ziemlich ob nun vor der verarbeitung aufgetaut oder nicht. wir haben deshalb immer getrocknet...gruß
 
mamma miraculi (eine alte bauersfrau) meinte noch..achtet auf die zwiebel..wenn die blau wird ist was giftiges dabei.

vor dieser vorgehensweise kann ich nur warnen, das ist ein ammenmærchen!

hat absolut nichts mit gift in pilzen zu tun.

im uebrigen ist der speck bei pilzen geschmacksache. fuer mich ist dadurch jedes pilzgericht versaut, ich mag pilze grundsætzlich lieber ohne.
 
Pilze einfrieren geht eigentlich einfach.

Röhrenpilze werden kurz gekocht und dann eingefrohren.

Lammellenpilze werden trocken lose eingefrohren, am nächsten Tag in Wasser getaucht und wieder in die Kühle ( Glasieren )

Zum Blau bei Pilzen, es ist nicht die Zwiebel die blau wird ( Blödsinn ) es ist der Schwamm, wenn du einen vermeintlichen Steipilz hast dir aber nicht sicher bist, drücke den Schwamm wenn er blau lila wird dann ist es ein Satanspilz.
 
Seit Jahren fülle ich meinen Steinpilzvorrat in Norwegen auf. Da ich gern mit Trockenpilzen koche, wird ein großer Teil getrocknet. Da ja in den norwegischen Hütten meistens ein Kamin ist, wird der Abends angeschmissen und die Pilze auf Zeitungspapier davor ausgebreitet. Nach einigen Tagen sind die knochentrocken. Unser Vermieter hat die ersten Male nur mit dem Kopf geschüttelt, sich mittlerweile aber dran gewöhnt. Wenn es ein gutes Pilzjahr in Norge ist, dann friere ich die Pilze ein. Ich koche oder blanchiere sie nicht, sondern reinige sie ohne Wasserzusatz, schneide sie in die richtige Größe und vakuumiere sie. Vorher habe ich die Gefriertruhe schon "juckig" gemacht, daß sie so kalt wie möglich ist. Dann ab damit in die Truhe und so habe ich noch Lange was davon, denn die Steinis schmecken wie frisch gesammelt.
 
Ich mache es so :
Pilze trocken putzen, kleinschneiden und in kochendem Wasser ca. 1 min blanchieren.
Dann mit der Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.
Anschließend abkühlen lassen und dann einfrieren.
Ich habe auch schon frische Pilze eingefroren, aber so wie beschrieben ist es eindeutig besser. Ausserdem nehmen die Pilze dann wesentlich weniger Platz im Gefrierschrank weg, wobei die Menge aber die gleiche ist.

Diese vorgehensweise hat mir unser Nachbar in Schweden mal erklärt. Da hatte die ganze Familie an einem Wochenende ca. 50 kg gesammelt und dann so die Jahresvorräte verarbeitet.

Hier steht auch noch was dazu.
Gruß utzel :]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi lutz, mal zu dem satanspilz.....kenne mich ja auch mit pilze aus, aber, ist es nicht so, das alle schwammpilze ungiftig sind???

wie ist es mit dem satanspilz, den kenn ich nicht...!! hab in der bundeswehrzeit jede menge davon gefunden und ....weggeschmissen, da ich ihn nicht kannte..
 
Habe mal in einer Kochsendung gesehen, dass Pilze nicht blanchiert sondern roh eingefroren werden sollen. Ich habe damit gerade bei Steinpilzen sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese werden überhaupt nicht matschig. Einziger Nachteil ist dabei, dass die rohen Pilze deutlich mehr Volumen als blanchierte Pilze haben und damit die Kühltruhe schneller voll ist.

Habe ürbrigens gestern meine ersten Steinpilze aus dem Wald dieser Saison gegessen.

Hinsichtlich der Zubereitung ein Geheimtipp von mir. Nehme MAGGi-Steinpilzsuppe (aus dem Supermarkt) und reichere diese mit frisch gesammelten Pilzen an; bißchen kurz angebratenes Fleisch vom Schwein, Huhn oder Pute dazu (in die Suppe) und fertig ist ein wirklich leckeres und schnell zubereitetes Gericht, was auch in Norwegen auf unserem Speiseplan steht.
 
ich denke mal, wenn man sie schon so zurechtschneidet wie man sie braucht für mahlzeiten, dann sollte es auch kein problem sein sie vacuum ein zu schweissen, und soooo viel platz werden sie in der kühltruhe auch nicht wegnehmen.

und dein rezept, werd ich mal ausprobieren, das hört sich lecker an.
 
@lutra,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Werde ich beherzigen.
@Angelkalle,
mit den "Schwammpilzen" oder auch in der Fachsprache "Röhrlingen" ist das so eine Sache.
Ist zu viel , um alles zu erklären.
Am besten ein Pilzbuch zulegen und studieren.
Kann echt ein Hobby werden. Ich hatte mal einen Lehrer, der sehr gerne+viel angelte.
Später erfuhr ich, dass er nur noch Pilzspezialist geworden war.
Nur soviel zu Deinen "Schwammpilzen":
Auf keinen Fall sind ALLE ungiftig!!!
Der Satanspilz ist roh sehr giftig und abgekocht verursacht er Darmstörungen
Der Dickfußröhrling ist roh giftig und auch nach Abkochen wegen Bitterkeit ungenießbar.
Der Gallenröhrling ist SEHR leicht von Anfängern mit dem Steinpilz zu verwechseln.
Ist aber wegen totaler Bitterkeit ungenießbar.
Schon ein falscher angeblicher Steinpilz kann den ganzen Korb Steinpilze beim Einmischen in das Steinpilzmahl ungenießbar machen.
Das nur mal zu den 3 bekanntesten Röhrlingen, die man meiden sollte.
Es gibt aber noch außer dem bekannten Edelpilz STEINPILZ andere hervorragende Röhrlinge:
Marone, Birkenpilz, Rotkappe, Hexenpilze u.v.a.
Man muss sie nur kennen.
Und das macht einen Riesespaß
 
ja henno, ich weiß das pilze sammeln, ähmm bei uns eher suchen viel spass macht...
ich kenne ne menge einheimische pilze(butterpilz, stein,birkenpilz, marone,wald,wiesenchampinon,krempling)

hab ich von oma gelernt und war sehr oft mit ihr los, nur diesen satanspilz kannte ich überhaupt nicht, und mir wurde früher immer gesagt alle schwammpilze kannste essen.
pilzbuch hab ich irgendwo hier liegen und muss da mal reinschauen.

pilze die nicht kenne, fass ich auch nicht an :D

schlimm war letztes jahr auf fröya...man hab ich mich gefreut, als ich die ganzen pilze am strassenrand sah...boah hab ich gedacht, dann gehste mal los.:}

aber nix war, nur felsen und gras auf fröya, (was ich nicht wusste,da erste mal da war)und in titran ist eh tote hose, das liegt ja fast am ende der welt :D

und auf der rückfahrt, hatten wir keine zeit mehr zum sammeln.
 
hallo angelkalle,
habe dir eine PN geschickt.
gruß henno
 
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