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Omoto Vantage V20se, Schroyber Tobs und Schroyber Sandaal - kurzes Fazit

chrissilui

Stammnaffe
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11 Mai 2012
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83
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53
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Neuss
Hallo liebe Norwegen-Fan-Gemeinde,

da ich selbst schon viele interessante Informationen aus diesem Forum ziehen konnte, hier ein kurzes Review meiner diesjährigen Tackle-Neuheiten. Ich habe mich gerade für diese beiden Sachen entschieden, da es mir so vorkommt, dass sowohl über die Rolle, als auch den Einsatz von Schroyber im Salzwasser noch nicht allzu viel im Forum berichtet wurde:

Die o. a. Rolle und Köder wurden von mir während der vergangenen (fast) zwei Wochen im südlichen Teil der Lofoten, bei Ramberg eingesetzt. Gefangen wurden hiermit u. a. Dorsch sowie Seelachs bis ca. 15kg und Heilbutt zwischen 75cm und 90cm. Als Köder wurden Pilker bis 300 Gramm und überwiegend Schroyber bis ca. 150 Gramm Gesamtgewicht eingesetzt. Natürlich kam auch anderes Equipment zum Einsatz, welches hier im Forum i. d. R. aber schon dutzendfach besprochen wurde.

Omoto Vantage V20se HG Special Edition: Da ich nicht weiß, wann es mich das nächste Mal wieder nach Norwegen verschlägt, hatte ich mich gegen die deutlich teureren Maxell Modelle und für die Omoto entschieden. Neben dem Preis war auch die Sternbremse bei meiner Entscheidung mit entscheidend, wollte ich die Rolle doch ausschließlich zum Angeln mit Pilkern und Gummis, in Tiefen zwischen 30 und 70 Metern einsetzen. Nach kurzer Rücksprache mit Marcel (Tackleking) konnte ich dann auch noch ein Linkshand-Exemplar ergattern. Aufgrund seiner Empfehlung habe ich die Rolle dann mit der Daiwa J-Braid Multicolor bespulen lassen - allerdings nicht mit der empfohlenen 0,20er (PE2), sondern mit einer 0,18er (PE 1,5). Ich kannte die Schnur bisher nur aus den verschiedenen Themen hier im Forum bzw. als die günstige Variante neben der von mir geschätzten Daiwa Tournament. Mir ist klar, dass man nach einem Einsatz von knapp zwei Wochen noch nicht von einem großen Test sprechen kann, aber die Schnur ist ihr Geld absolut wert und mich hat sie nicht nur überrascht, sondern auch überzeugt. Die Rolle wurde übrigens mit 850 Meter (!) der 0,18er Stärke bespult. Jetzt aber zurück zur Rolle: Bilder findet man ja ein paar hier im Forum. Gepaart hatte ich sie mit meiner Daiwa Extrem Inliner 15-30lbs, zu der sie wirklich gut passt. Die äußere Verarbeitung ist tadellos. Was man allerdings beachten sollte, die Rolle verfügt über keinen einstellbaren Schnurabzug. Das bedeutet, wenn der Schnurfreigabehebel einmal umgelegt ist, läuft die Schnur ohne Widerstand ab. Für die Meisten sicherlich kein Problem, für Multi-Unerfahrene aber durchaus ein Punkt, den man im Hinterkopf behalten MUSS, da es sonst zu üblen Tüddeln auf der Spule kommen kann. Apropos Schnurfreigabehebel… Omoto verwendet hier tatsächlich einen richtigen Hebel, der bei mir aber das eine oder andere Mal etwas klemmte. Dies ließ sich aber durch eine kurze Vorwärtsbewegung der Kurbel beheben. Welche Ursache dazu führte, kann ich leider nicht sagen. Es trat auch nur von Mal zu Mal auf. Vielleicht muss das Röllchen einfach nur mal richtig gewartet und mit einer weiteren Ladung gutem Fett versehen werden. Apropos Kurbel bzw. Getriebe… Diese verfügt über eine konstante Rücklaufsprerre (ich glaube, früher hieß dies „Anti-Reverse“), was ja leider nach wir vor noch nicht selbstverständlich für Multis ist.
Für mich aber wesentlich entscheidender, die Bremse funktioniert einwandfrei, so wie es sein soll und muss. Leider hat sich der einzige wirklich dicke Fisch nach kurzer Drillzeit verabschiedet, so dass ich die Rolle nicht im „Grenzbereich“ testen konnte. Und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass die Omoto mit allen gängigen Größen des hohen Nordens fertig wird.
Wer auf der Suche nach einer Multirolle mit Sternbremse ist, sollte sich die Omoto auf jeden Fall mal anschauen. Für €220 bekommt man eine tolle Multirolle, die sicherlich kaum einen fischigen Gegner in (Nord-)Norwegen fürchten muss und viel Spaß macht.

Schroyber Tobs und Sandaale: Die Möglichkeit den Gummiköder einfach mit einer Schraube auf bzw. am Haken zu befestigen und das gerade bei größeren Gummis doch recht fummelige Aufziehen auf den Haken zu vermeiden, hatte mich neugierig gemacht. Eingedeckt mit Haken bzw. Köpfen in Größe 7/0 und 9/0 sowie 78, 110 und 120 Gramm, dazu eine kleine Selektion von Tobs in 15cm, Sandaalen in 18cm und Universalshad extra stark in 17cm bin ich dann nach Norwegen gereist. Aufgrund des überwiegend sehr „spitzen“ Beißverhaltens der Fische kam der Shad nur sehr kurz zum Einsatz. Die etwas steifere Gummimischung hat einfach zu viele Fehlbisse produziert. Auch beim Sandaal in 18cm konnte ich einige Fehlbisse verbuchen, allerdings deutlich weniger als beim Shad. Alle Köder wurden ohne Stinger benutzt. Die wenigsten Fehlbisse und aggressivsten Attacken kamen jedoch auf den 15cm Tobs. Klar, auf der einen Seite der kürzeste Köder, auf der anderen Seite scheint gerade dieser Gummi noch einmal etwas anders zu laufen als die Sandaale und somit wohl noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Die geringere Ködergröße hatte übrigens keine Auswirkungen auf die Fischgröße. Auf alle Köder fing ich sowohl „Leckerschmecker“, als auch die größeren. Geführt wurden alle Köder mit überwiegend kurzen, abwechselnd ruhigen und schnelleren Pilkbewegungen.
Die Montage der Gummis ist super einfach, auch bei stärkerem Wellengang gefahrlos durchzuführen und die Köder können ohne Schaden zu nehmen ausgetauscht werden. Das schont zum einen die Gummis, reduziert aber auch (zumindest bei mir) den Gebrauch von Jig-Köpfen, da ich den Kopf bzw. Haken einfach mit einem anderen Gummi bestückt habe. In den zwei Wochen kamen nur drei meiner Jig-Köpfe mit Salzwasser in Berührung. Zwei mit unterschiedlichen Gewichten und einen, den ich aufgrund eines vermutlich gebrochenen Sprengringes verloren habe.
Zur Haltbarkeit möchte ich folgendes sagen: Bei zwei Wochen Urlaub in Norwegen ist mir die Fängigkeit eines Köders wichtiger als die Haltbarkeit. Gerade bei den sehr spitzen Bissen haben die Spiralfedern im inneren der Gummis doch ganz schön gelitten. Die Tobs und Sandaale haben aber einen sehr geraden, runden Körper, den ich nach einigen Fischen bzw. Bissen einfach mit einem dünnen Kabelbinder zusätzlich fixiert habe. Die Beste Bissausbeute hatte ich, wenn ich diese Fixierung relativ weit vorne, ca. ein bis zwei Zentimeter hinter dem Bleikopf angesetzt habe. Bei den Tobs quasi direkt vor den kleinen Brustflossen. So fixiert hielten beide Köder (Tobs und Sandaal) wirklich gut am Haken. Nach den zwei Wochen konnte ich nur drei Tobs und einen Sandaal als Müll verbuchen. Den Sandaal aber eigentlich auch nur, weil er aufgrund der vielen Bisspuren nicht mehr in die Köderbox überführen wurde. Achja… Waren grün/silber oder blau/silber in der Vergangenheit immer die begehrtesten Farben in der Tiefe, hat sich in diesem Jahr die Farbe rosa als klarer Favorit herausgestellt. Egal ob Dorsch, Seelachs oder Heilbutt. Aber das ist ja nun wirklich keine Neuigkeit für die meisten von Euch… Und ja, beim nächsten Mal (Nord-)Norwegen sind diese Köder auf jeden Fall auch wieder dabei!

Grüße

Chris
 
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