Nachdenkliches

Unterschreib ich und lässt sich vielfach auf andere Gewässer und auch andere Fischarten projektieren!Meiner Meinung schon lange der richtige Weg,doch leider sieht das der Großteil der Anglerschaft bisher anders...da heisst es meist "Knüppel aus `m Sack und antreten zur Mülltütenparade!".
 
....da sieht man hier in Norwegen oft das genaue Gegenteil:
da heisst es: "drillen und reinschmeissen" am laufenden Band, - Spieltrieb ausleben.
Robert, spricht im Video von "spielerischer Nutzung oder spielerischem Umgang mit der Natur".

Die Gründe für C&R sind sehr vielfältig, für mich persönlich ist der der reinen Befriedigung des "Spiel- oder Jagdtriebes" der schlechteste. Leider geht der Trend, aber genau dorthin.

Mir braucht niemand zu erzählen, das man beim Schwarmfischangeln, in Norwegen wenn mal wieder der x-te essbare Skrei oder Köhler zurückgeschmissen wurde, irgend ein Hege- oder Umweltgedanke dahinter steht.

In Deutschland scheints dagegen wohl genau andersherum zu laufen. C&R als Massnahme des Bestandsschutzes ist durch verfehlte Interpretation des Tierschutzgesetzes teilweise gesetzeswidrig. ^^

Kompliziertes Thema.
Ich finde es klasse, das es u.a. durch solche Videos in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt.

Viele Grüsse
Smolt
 
Moin, ist doch immer das Gleiche. Der eine mault über die 15,-kg Grenze und der andere angelt bedachter. Hier bei uns im Verein ist es doch ähnlich. Der eine sitzt am Teich und erfreut sich der Natur und der andere fängt auf Teufel komm raus obwohl es eine "Fangquote" gibt. Man glaubt gar nicht wie Einfallsreich Menschen werden nur um drei anstatt zwei Karpfen zu fangen und mitzunehmen. Und der Vorstand ist aus dem näheren Umfeld des Vereins und hat kein Wissen in die Richtung Nachhaltigkeit usw. Weil es auch keiner machen will. Der eine mault wegen der Fangquote der andere wegen des Mindestmass. Ist bei uns im Verein jedes Jahr ein Spektakel. Alle sind sie schlauer, aber keiner will es machen. Und so ist es doch überall. Ob nun beim Angeln oder sonst wo. Sobald der Mensch im Spiel ist, ist die Gier nicht weit. Uns wird es doch auch extrem leichtgemacht mit der ganzen Elektronik. Jede kleine Sichel auf dem Plotter wird sofort beharkt um ja die 15,-kg Menge zu erreichen. Und in der Mitte des Urlaubes wenn denn die Quote erreicht ist wird der Fisch wieder reingeschmissen. Dann kommen die Ausreden wie "es könnte ja schlechtes Wetter kommen und ich komme als "Trottel" nach Hause wenn ich keine 15,- kg Filet in der Tasche habe. Vielleicht sollten wir uns mal alle an die Nase fassen und darüber nachdenken.
 
Siehe https://www.norwegen-angelforum.de/...rschung-hu-berlin-ifishman.60115/#post-910859.
Genau darum geht's (ua) in dem vorliegenden Buch. Lesestoff also für jeden, der das Thema vertiefend betrachten will.

Andererseits: Mein Eindruck ist, dass die Problematik beim Angler selbst anfängt. Karsten, ich befürchte, dass das, was Du beschreibst, alltägliche Realität ist. Im Übrigen ist schon der Blick auch ins NAF ziemlich aufschlussreich, will man einen Eindruck davon bekommen, worauf es dem einzelnen Petrijünger prioritär ankommt...

Die These vom veranrwortungsvollen Angler, das Prinzip der selektiven Entnahme basiert entscheidend auf dem Wort Verantwortung. Verantwortung bedeutet, dass sich jede naturnahe Nutzung ( wie die Sportfischerei) einbettet in Fragen des Naturschutzes, Tierschutzes etc. Im Ergebnis geht es um eine Balance, die selbstverständlich auch Auswirkung darauf hat, wie ich als einzelner Angler mein Hobby verstehe und es am Wasser praktiziere.

Sich also an die eigene Nase zu fassen, ist die Schwierigkeit. Ich weiss, wovon ich rede. Und ich kann sagen, dass meine Beschäftigung mit dem Thema zu so einigen Fragezeichen bezüglich meines eigenen Verständnisses und Verhaltens im Kontext der Fischerei geführt hat. Thema Nachdenklichkeit...
Eine praktische (selbstverständlich nur für mich geltende) Konsequenz ist, dass ich keine ''Fischbilder'' mehr in die Öffentlichkeit stelle. Schon an diesem sehr simplen Punkt kann man m.E. auf den ersten Blick erkennen, dasss es - leider - unglaublich viele Petrijünger gibt, die sich wirklich überhaupt keinen Kopf machen und die quasi auf dem Silbertablett den Ideologen auf der anderen Seite (PETA und Co.) genau die Argumente liefern, die nachweisen, dass es es um vieles ( Massenerfolg, Verbesserung des PB...), nur nicht darum geht, sein Hobby in Verantwortung für Natur und Lebewesen auszuüben. Naturschutz und Naturnutzung sind zwei Seiten einer Medaille...
 
Sehr schönes Video,
gute Gedanken,

danke fürs Einstellen!
 
Danke, für eure Gedanken zu diesem Thema.

Selbstverständlich lässt es sich auf alle Gewässer und Fischarten projektieren, nur sollte man dazu auch bereit sein. In vielen anderen Ländern wird es schon seit vielen Jahren, bei bestimmten Fischarten, praktiziert.
Ich begann darüber nachzudenken als ich vor langer Zeit mit dem Fliegenfischen begann. Ich muss jedoch gestehen, dass es eine Weile gedauert hat, bis in meinen Kopf ein Umdenken begann. Wie kam es dazu ?
Als " Fliegenfischer " muss man sich intensiver mit der Natur beschäftigen, Insektenvorkommen, Lebensstadien der Insekten, Grundlegende Dinge über Habitate, Fressverhalten der Fische, ....... . Ein weiterer Punkt, wir haben Regenbogenforellen gefangen wo es vorher nie welche gab. Warum? Uns wurde erklärt, es müsse ein Fischbestand geschaffen werden, dass alle Angler auch Fische fangen. Muss sowas in einem natürlichen Gewässer, mit einem guten Bestand an wilden Bachforellen, wirklich sein ? Ich denke nicht. Auch wurde versucht an einem Fließgewässer in Brandenburg die Äsche anzusiedeln. Dann trifft man andere Angler an diesem Gewässer mit 'ner Tüte voll Äschenwinzlingen, fragst warum die kleinen vor die Glocke bekommen haben und bekommst als Antwort: warum nicht !?
All diese Dinge haben mich zum Umdenken angeregt. So sehe ich heute das Angeln als Ruhepol in meinem Leben, in der Natur sein, dem Alltag entfliehen und mein Dasein zu genießen ohne jeglichen " Erfolgszwang ".
Natürlich möchte ich Fische fangen aber mit bedacht. So suchen wir die Herausforderung einen bestimmten Zielfisch zu fangen, und das so selektiv wie möglich. Das ist in meinen Augen viel spannender und intensiver als " egal wie, hauptsache die kiste ist voll ". Das Argument: der Urlaub war doch so teuer, wir müssen doch so viel wie möglich Fisch entnehmen, uns völlig fremd !
Andere Orte zu sehen, die Natur zu genießen und schätzen zu wissen, vielleicht denn ein oder anderen Fisch zu fangen, dass sind für mich Dinge die von Wert sind und mehr Wert als man eigentlich mit Geld bezahlen kann.
Selbstverständlich nehmen wir auch den ein oder anderen Fisch mit ( sonst bräuchten wir nicht Angeln gehen ) jedoch immer mit bedacht, was Maße und Masse betrifft. Sollten die Fische es mal besonders gut mit uns meinen, sind wir auch in der Lage, einfach das Angeln einzustellen.
Auch gibt es von mir mehr Fotos, auf denen zu erkennen ist, dass ich " relaxe " als mit Fischen. Das hat mehrere Gründe: 1. Ich kann nicht besonders gut Angeln und fange somit auchcsehr wenig, 2. Ich muss, will, kann und möchte niemanden etwas beweisen 3. Ich bin nicht verpflichtet für jemanden ein bestimmtes Gebiet, Gewässer oder Destination zu bewerben 4. Es sind Meine Erinnerungen und Erlebnisse, die mit den Menschen Teilen möchte die meine Herangehensweise verstehen möchten.
Es wird sehr oft gesagt : der Feind des Anglers ist der Angler ! Das stimmt zum Teil.
In meinen Augen verhält es sich eher so : der Feind des Anglers ist der Angler, der sich nicht in etwas Zurückhaltung üben kann.

Gruß und schönes Wochenende

Thomas
 
Auf alle Gewässer und Arten lässt es sich eben nicht projizieren, da muss man meiner Meinung nach sehr differenzieren. Was für lauschige Gebirgsläufe absolut richtig erarbeitet wurde, kann 100km weiter in einem See katastrophale Folgen haben. Und wo wir schon mal dabei sind, im Meer sind nicht die Angler die Räuber und Zerstörer, nein, eher die bewusstesten Menschen im Umgang mit Natur und Umwelt.
Ich halte C&R da für wichtig und richtig, wo eine Entnahme zu weitreichenden Folgen führen würde, ...bleiben wir mal bei dem lauschigen Gebirgsbach. Im Meer soll man sich seinen Fisch angeln und für seine Ernährung nutzen, so wie seit Jahrtausenden. C&R im Meer nur dann, wenn der Fisch für die Küche zu groß (oder zu klein!) und für den Artbestand zu wertvoll ist. Nebenbei sollte man dann aber ach seine Angelmethode umstellen, damit man wieder seine Küchenfische bekommt.

So sehe ich das, ...und das Thema Mindestmengen ist hier eher OT und sollte es auch bleiben.
 
Wie so oft im Leben, ist der Mittelweg zwischen sinnvollem C&R und der Bratpfanne der richtige Weg.
Ich gehe vorrangig Fischen um auch Fische zu entnehmen, aber nie mehr als ich auch sinnvoll verwerten kann
und das Gewässer muss auch die Entnahme vertragen.
Bei den meisten Dorschartigen habe ich mir zum Beispiel selber ein Mindestmaß von 60 cm auferlegt,
ich fische hauptsächlich nur noch flach und was unverletzt ist geht wieder zurück.

Oft bleibt mir ein guter / besonderer Fisch (damit ist nicht die Größe gemeint) mehr in Erinnerung als 10 Exemplare die leicht zu fangen waren.
Vorsätzliches C&R lehne ich ab, für mich sind Fische kein Spielzeug, wenn ich keinen Fisch entnehmen möchte, lasse ich die Rute einfach stehen,
auch in Norwegen, ist übrigens sehr erholsam..

VG
 
Hallo zusammen
Eine selektive Entnahme von bestimmten Fischarten macht sicherlich Sinn. Bei einer Legalisierung gibt man allerdings auch allen Karpfen und Wels Trophäenjägern einen Freifahrtschein für ihre Angelei
Gruß Torsten
 
Vielleicht wurde ich missverstanden, es geht weder mir noch in dem Film um konsequentes C&R ganz im Gegenteil, der Inhalt dreht sich eher um Entnahmefenster und um Maßvolle Entnahme. Z.B. in der Ostsee hat der Dorsch ein Mindestmaß von 38cm, was für mich völlig unsinnig ist, da viel zu klein. Sinnvoller wäre es in meinen Augen ein Entnahmemaß sprich -fenster einzurichten als Beispiel Dorsche zw. 60 u. 70cm dürfen einer weiteren Verwertung zugeführt werden, alles andere geht zurück.
Dieses ist meiner Meinung nach, auf alle Gewässer und Fischarten umsetzbar und erzielt eine gute Form der Nachhaltigkeit.
Auch hat der Angler die Möglichkeit an bestimmten Fischarten gezielt daran vorbeizuangeln. Manch einer beherrscht es in Perfektion ohne es zu wissen, haben wir oft genug in Norwegen gesehen:wink:
Wir haben so viele Möglichkeiten selektiv zu angeln, warum nutzen wir sie nicht !? Warum haben viele die Einstellung: Hauptsache der Knüppel ist den ganzen Tag krumm und es wird ein Fisch nach dem anderen rausgedreht ? Das ist für mich sinnfrei. Nicht,dass hier ein falscher Eindruck entsteht, ich gehe auch Angeln um Fische zu fangen und zu verspeisen. Mir ist es jedoch lieber in einer Woche, eine Mefo dem Wasser zu entlocken als eine Stunde über einem Schwarm zu stehen und einen Fisch nach dem anderen hochzuleiern, denn das hat in meinen Augen nicht wirklich viel mit Angeln zu tun.

Gruß Thomas
 
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