Lyngörporten 11-18.03.05

Robert

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Lyngörporten 11-18.03.05

Oder, vom Winde verweht eingeschneit.
Alles fing damit an, das wir letzten Herbst geplant haben diesen Herbst eine Tour zu machen. Da es aber noch so lange hin ist, könnte man ja im Frühjahr eine Woche nach Langeland. Oder gleich weiter nach Norge ?
Infos gesucht, und durch Zufall mal eine Seekarte von Lyngörporten gesehen, das sieht doch toll aus. Vögler bietet dort auch sehr günstig Winter Angebote an. Also 1 Woche gebucht, mit 25 PS 17 Fuß Boot.
Muß auch sagen, habe mit den Unterlagen von Vögler eine allgemeine Norwegeninfo bekommen, und spezielle zu Lyngörporten. Diese beinhaltet wirklich sehr viel, von Sicherheitshinweisen, über das Angeln, Knoten und Montagen, Boote, Norwegische Fische bis zu Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.
Kenne das so von Elchferien nicht.
Im Vorfeld noch viele Infos von Jürgen (Umfischherumangler) und Frank Möbius bekommen, was soll da noch schief gehen.
Am Donnerstag ging es dann los, Uwe eingeladen und ab zu Frank in die Badische Provinz.
Dort noch schön gefrühstückt, und ab auf die Straße. Ohne Zwischenfälle, selbst beim Stück Bayern, kommen wir gegen 23 Uhr in Hirtshals an. Leider haben wir eine Kabine auf dem 7. Deck vorne. Was bei dem Seegang keine ruhige Nacht bedeutete. Trotzdem Morgens frohgemut aus der Fähre raus, und ab zum Domizil, bei dem wir auch kurz nach 9 Uhr eintreffen. An der Rezeption ist eine nette Dame, die zwar leider kein Deutsch kann, aber sonst alles klappt. Bekommen gesagt das wir erst gegen 13 Uhr in die Wohnung können, Bootsübergabe ist aber gleich. Ab an den Steg zur Übergabe, der nette Norweger kann auch ein klein wenig Deutsch, so das es problemlos über die Bühne geht. Im Boot ist allerdings nur der Bootskanister, kein Reservekanister/Tank, und es ist auch keiner zu bekommen. Ohne Reservekanister fahr ich nicht raus, also bei der Tanke nebenan einen gekauft, und gleich füllen gelassen.
Werde dieses auch noch an den Veranstalter schreiben, an einem Kanister für 5 Euro zu sparen finde ich nicht so dolle.
Dann noch zum Kauffmann Brot und Rekker gekauft. So, dann können wir doch etwas früher in die Wohnung, schöne kleine Wohnung, direkt neben dem Filetierhaus. Auspacken, und erst mal etwas essen.
 
Dann in die Klamotten geworfen, Boot geholt, und raus.
Windbedingt und da es schon später ist, bleiben wir zwischen den Inseln vor dem Leuchtturm.
Bei der zweiten Drift haben wir dann alle drei Fischkontakt. Haben einen Trupp Dorsche gefunden, fangen in 2 Stunden über 20 vernünftige Dorsche, den größten mit guten 70 cm und etwas über 6 Pfund. Auch viele die wieder in ihr Element zurück kommen, zum wachsen.
Abends im Filetierhaus, mit zwei Portionsdorschen:
 
Was toll war, in dem Filetierhaus sind Heizstrahler, bei den Temperaturen genial, was nicht toll war, das Wasser war abgestellt. Und keinerlei Eimer vorhanden um Wasser zu holen. Was die Reinigung erschwert hat. Einen Besucher gab es auch regelmäßig, Dorschleber wurde verschmäht, aber ein Stückchen Filet wurde gerne genommen.
Unser Besuch :
 
Abends hat es dann ein wenig angefangen zu schneien.
Morgens lag dann etwas Schnee über der Anlage.
 
Meine Karre wurde noch nie so oft abgebildet wie in diesem Urlaub, dazu später mehr.
 
Boot vom Schnee befreit und raus. An das Außenriff kommen wir nicht, zuviel Wind. An der Stelle vom Vortag geht sehr wenig. Mittags geht es rein, etwas essen und aufwärmen.
Wollen es dann nachmittags mal auf Plattfische probieren. Lassen an einer Stelle die mir Jürgen gegeben hat, ganz nahe an der Anlage, Rekker am Plattfischsystem ab. Treiben sehr schnell, man spürt auch, das der Untergrund wechselt, biß, anhieb, sitzt, und es kommt....ein Dorsch. Direkt neben der Stelle treibt sich eine Truppe Dorsche rum, die Rekker mögen.
Taktik geändert, und noch einige Dorsche gefangen.
Abends wird Essen gebruzelt. Dazu kommt es aber erst mal nicht, hatte vergessen die Absaugung gleich anzustellen, was einen Feueralarm ausgelöst hat. Jeder Versuch diesen abzustellen schlug fehl, es gab nirgends etwas zu bestätigen, bei Anruf in der Rezeption lief Anrufbeantworter, gab auch irgendeine Nummer durch, aber nur auf Norwegisch. Es hat auch nicht nur in unserer Wohnung Alarm gegeben, sondern in der ganzen Zeile der Anlage. In der Beschreibung stand auch keine andere Notfallnummer. Nach einiger Zeit ist jeman gekommen und hat es abgestellt, hat uns dann gesgt, da die Absaugung auch etwas schwach war, das wir das Fenster öffnen sollen, wenn wir etwas braten.
Tags hatte es etwas getaut (an der Autoscheibe zu erkennen).
 
Kommen Sonntags windbedingt wieder nicht an das Außenriff.
Probieren es auch mal im hinteren Teil des Fjord, aber außer Kleindorsch und Wittling war dort nichts zu fangen.
Nach der Mittagspause machten wir auch einen kleinen Stopp unterwegs, da das Echolot viel Fisch zeigt, aber außer einem Pollack geht nichts. Vor dem Leuchtturm noch einige Portionsdorsche gefangen, und den Tag ausklingen gelassen.
PS : es hat Tagsüber angefangen zu schneien, auch Abends noch
 
Es ist Ar...kalt, was an dem Eis im Wasser vor dem Steg wohl deutlich wird.
 
Frank beim Bootsschneeschippen. Wurde mit einem Deckel einer Kühlbox gemacht, da keine Kehrschaufel vorhanden.
 
Leider konnten wir nicht raus, wobei sich hier die Dieselschnecken von unseren Nachbarn bewährt haben. Bei leichterem Seegang konnten diese noch raus, was für uns fast unmöglich war, bzw. Angeln soll ja auch noch Spaß machen.
Nach der Mittagspause hat es sich zugezogen, der Wind wird immer heftiger, es Schneit mittlerweile waagrecht. Wir brechen recht früh ab, einfach zu ungemütlich.
Es bläst der Wind und es .......Schneit
 
Dienstag aus dem Fenster geschaut, Schnee mehr als genug, aber fast kein Wind.
Mein Auto ist mittlerweile zu, die Dachbox nicht mehr zu erkennen.
 
Nichts wie raus, Heute ist es kein Problem an das Außenriff zu kommen.
Frank auf dem Weg zum Boot
 
Während an den Vortagen die Drift oft über 2 Km/h war, ist sie jetzt praktisch null.
Wir fangen auf dem Riff im flachen an zu fischen. Im Bereich bis 25 Meter ist nicht ein
Fisch anzutreffen. An einer tieferen Stelle fang ich dann den ersten Dorsch mit Rekker, ca. 65 cm. Nachteilig, durch die geringe Drift ist werfen angesagt, was den Rekker nicht gut bekommt. Können bis zum frühen Nachmittag noch einige Portionsfische fangen, bis dann Bisse plötzlich ausbleiben.
Was nervt ist heute das Telefon, nach dem zweiten Anruf wird es abgestellt. Beim Einchecken hat uns ein Norweger eine Stelle genannt, bei der auch Köhler zu fangen sein soll. Ist eine Kante bei der es von 2 bis auf 50 Meter runter geht. Können aber leider dort keinen Fisch verhaften. Beim zurück fahren finden wir noch einen Dorschtrupp, keine Riesen, aber Fische. Abends im Filetierhaus gibt es noch einen 80 cm Seewolf, und einen 90“er Dorsch mit 7 Kilo einer anderen Gruppe zu bewundern.
Abends ruft noch Ole an, um sich zu erkundigen wie es uns geht, und noch Tipps zu geben.
Am nächsten Morgen raus, Wetter leider trübe, und, obwohl schwacher Wind vorhergesagt war, bläst er doch kräftiger, und Saukalt.
Wenigstens hat es nicht geschneit, unser Boot brauch mal nicht geräumt zu werden.
 
Der Tag ist schnell erzählt, die Dünung/Wellengang draußen ist zu ekelhaft, wir bleiben Innen. Fangen einige Dorsche, Uwe hat einen schönen von fast 6 Pfund, Frank mal einen Pollack und Wittlinge. Mittags sind wir zum aufwärmen wieder in die Bude, Nachmittags werden noch ein paar Dorsche verhaftet.

So schnell geht’s, der letzte Angeltag ist da.
Es sieht ruhig aus, nichts wie raus. Als wir den Leuchtturm passieren müssen wir wieder feststellen, Dünung ekelhaft, zurück. Die Kollegen in der Dieselschnecke haben es da schon besser.
 
Finden auch nicht richtig Fisch, also auf zur Mittagspause. Diese fällt Heute kürzer aus, wieder raus. Vor dem Leuchtturm erster Stop, es sind aber einfach keine Fische zu finden, ein Blick nach draußen, es sieht etwas ruhiger aus, also, noch mal auf das Außenriff. Erster Stop an der Innenkante bleibt erfolglos. Sind dann an die Außenkante gefahren. Durch den Seewolf animiert hat Frank an einem Pilker den Drilling durch eine kurze Schnur mit Einzelhaken ersetzt, an den ein Heringsfilet montiert wurde. Der Hering wurde am ersten Tag gefangen. Uwe fängt dann einen Schellfisch.
 
Bei mir klingelt nur das Telefon, Andreas, Angelkollege aus Bremen, will wissen wie wir fangen. Während des Gespräches hat Frank einen Biß, Anhieb sitzt, Rute zeigt Kurve, na endlich, wohl ein Gescheiter Fisch. Andreas will am Telefon bleiben, um zu erfahren was es ist. Bis Frank plötzlich ruft „Seewolf, schmeiß dein Handy weg und komm mit dem Gaff“. Was ich dann auch tue, ein schönes Tier, 82 cm lang, 7,5 Pfund schwer.
 
Das Wetter klart auf, es kommt auch wieder etwas Wind, dieser ist aber plötzlich warm !
Man kommt sich vor, wie wenn jemand mit einem Fön blasen würde.
 
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