Linesöya - immer eine Reise wert !!!

Skipper

Norwegen-Fan
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1 September 2004
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Walsrode
Hallo Leute,

ich durfte mich schon so oft an den tollen Reiseberichten erfreuen, daß ich euch nun meinen diesjährigen (natürlich obligatorischen) Norwegenurlaub schildern möchte.

Als Erstes begann wie immer die Planung für unseren Trip ...
Doch fantastischerweise bekam ich plötzlich die Auskunft von unserem befreundeten Vermieter, daß "UNSER HAUS" fest vermietet ist.

Das hies natürlich nix mit Hitra / Helgebostadöya . ;(

Also mussten wir umplanen, Ende Dezember!!!
Das Internet wurde natürlich aufs Passende durchforstet bis ich nach eingehendem Kartenstudium auf ein Inselchen namens Linesöya stieß.
Da dort ein rein von der Karte her interessantes Angelgebiet zu sein schien, versuchte ich über alle möglichen und unmöglichen Touristinfos, etc. eine Bleibe für uns (5 Norge-Freaks) zu finden.
Nach einiger Sucherei wurden wir fündig und meldeten unseren Besuch bei Arne dem Vermieter eines tollen Hofes an.
Erstmal Urlaub gerettet!!!
:--
So kam denn nach einem schier endlosen Winter (er schien Jahre zu dauern) der lange ersehnte Trip gen Norden.
Der Wagen war beladen und wir starteten morgens um 4 Uhr unsere "Vatertagstour".
Über Dänenland - Frederikshavn - Larvik erreichten wir gelobtes Land.
Nun gings im Sauseschritt über E6 und die 3 nach Trondheim und Fosen.
Als die letzte Fähre, die wir beinahe verschlafen haben, endlich geschafft war,
standen wir morgens um 9 Uhr bei unserem Vermieter auf dem Hof.
Er geleitete uns sofort zu unserer Unterkunft, einem umgebauten alten Bauernhof, auf welchem wir das alte, aber toll renovierte Haupthaus bezogen.
Zur underer grßen Freude, hatte er im umgebauten Stall (dort sind drei moderne Ferienwohnungen) außerdem einen hervorragenden Trockenraum und eine für alle nutzbare Sauna. :)

Das ließ sich alles zu unserer Freude schon mal gut an. ABER....
Wir wollten ja fischen. Deshalb wurde nach verkürzter Auspackphase und einem olympiahaften Schnellimbiss das Boot in Augenschein genommen.
Hier verschlug es uns fast die Sprache...
Super gepflegte, hochwandige, geräumige, gut motorisierte,...(soll ich weitermachen???)
Ihr wißt was ich meine. Die Boote waren einfach klasse!!!

Also nix wie raus hieß die Devise, den Flossis an den Kragen.
Als nach wenigen Metern einer Halt rief, ich glaube es war unser Smutje Frank, ließen wir in etwa 6 m die leichten Pilkis runter und hatten schon die ersten Bisse. Das konnte ja was werden, dachten alle. Wenn nach ein paar Meter die Dorsche schon Schlange stehn um rausgehoben zu werden, was passiert da erst wen wir richtig loslegen. Für heute war ja nur Boot kennenlernen, leichte Pilke naßmachen und kleine Erkundung angesagt.
Also ein bißchen weiter an der Insel entlang, wie wir es auf Hitra gewohnt waren war angesagt. Doch wir mussten schnell erkennen, daß hier plötzlich nur 1-3 Meter Wasser unter uns waren. Selbst diese waren oh Schreck plötzlich auf wenige cm geschrumpt, wasw den Fahrspaß stark reduzierte.
So wurde es auf einmal ein ratloses Gesuche nach dem Fisch.
Also zurück zur Hafeneinfahrt wo wir zu Anfang die ersten Dorsche fingen. Doch schien hier noch keiner "nachbesetzt" zu haben und es war außer Kraut nix zu fangen.
8)
Fünf ratlose und übermüdete, in der absoluten Fremde hungernde und vor allem dürstende Angler nahmen sich vor den Rest des Abends nun mit Sinnvollerem zu verbringen...
Es kam wie es kommen musste... The Day after!!!
Nach einigen heißen Brühen um den Magen zu beruhigen (kam garantiert von der langen Autofahrt...) und dem einen oder anderen Aspirin war Angriff die Parole.
So gings voller Elan und guter Dinge auf "Feindfahrt"!!!...
und fast genauso unverrichteter Dinge auch wieder zurück.
Zuerst nur flaches Terrain mit unendlich vielen Hängern, dann etwas tieferes Wasser mit Kraut und unendlich vielen Hängern, dann tieferes Wasser mit Felsen und unendlich vielen Hängern, dann... :(

Es kam was kommen mußte... and The Day after !!!

So konnte es nicht weitergehn. Der Trend ging zur "Zweitflasche" wie unser Karl es auszudrücken pflegte und alle heulten Hitra und unserem Hanky (Ex-Vermieter) nach.
Also nochmal die von Arne beschriebenen und auf der vorbereiteten Karte eingezeichneten Plätze zu hause studiert und beschlossen einen vorgelagerten und als Heilbuttplatz bekannten Hotspot anzufahren.

Doch es kam wie es kommen mußte...
Der Platz war bald gefunden, doch wir waren klitsche naß. Gevatter Petrus lies es an diesem Tag doch etwas heftig pusten und schien keine Gnade walten zu lassen.
Trotz aller Versuche die Fische anzulocken , konnten wir nur 3 Pollacks überlisten und ... wie gewohnt unzählige Montagen versenken.

Nun war der Punkt erreicht den man als Angler nur zu gut kennt !!!
KEINE GNADE - KEINE GNADE - KEINE GNADE !!!!!!!!!!!!!!! X(

Wir fuhren zu Arne um mit ihm eine Trip für die nächsten Tage zu besprechen.
Es sollte sich an der gähnenden Leere unserer Truhe etwas ändern.
Gesagt - getan.
Doch kaum waren wir auf den Hof gefahren, kam uns ein fröhlich grinsender Vermieter entgegen.

Immer ruhig bleiben war unsere Devise...
Doch was wusste er zu verkünden ????
"Morgen gehts mit dem großen Kutter von Ole raus. Der ist Berufsfischer hat aber morgen Zeit, weil er einen Kollegen in sein Schiff einweisen will.... usw."

Wir schauten uns ungläubig an, d.h. wir fahren mit "2" Berufsfischer raus?!?!?!


So kam was kommen musste, .... doch diesmal vor lauter Vorfreude!

" The Day after..."

Mit leicht zitternden Händen wurden die Ruten und Angelkästen verstaut, erst mal ein Käffchen eingeschenkt, und dann voll spannernder Erwartung auf den Fangplatz tuckerten wir mit "unseren" beiden Kapitänen hinaus.
Zuerst mussten wir staunen, dass es entgegen unserer Erwartung nicht an den einen oder anderen bekannten Hotspot ging, sondern wir fuhren in eine andere Richtung.
Sch.... jetzt sind die zwei auch bes... war der erste Gedanken.
Doch kaum angekommen erklärte uns Ole, dass er hier in den letzten Tagen ganz gut fing. Zwar nicht das normale Maß, aber...
Ist ja nicht gerade berauschend was er da erzählt, dachte ich mir lies aber den Pilker an der leichten Pilke (Penn Never Crack 50-160g) runter.
Als ich mich gerade umdrehen wollte um leicht maulig eine Bemerkung des Fischers, von wegen kaum Fisch hier, zu kommentieren, rumste es in meiner Rute dass ich einen Schreck bekam. Was ist denn das ???? Etwa Fisch ????

Es fühlte sich so an!!!! Ich quälte mich und mein Gerät und wollte erst losjubeln, dachte mir aber -ne machts einen auf cool wenn du diesen Kracher rausholst, wenn... -
Aber als ich mich umdrehen und meinen Fang präsentieren wollte, er zeigte sich kurz unter der Wasseroberfläche und erschien mir riesig, sah daß anscheinend alle so dachten wie ich und kräftig am drillen waren.
So musste ich meinen stolzen Fang alleine, ohne Bewunderer, ohne auch eines einzigen würdigenden Blickes der Fischer aus dem Wasser holen. Stolz wie Hupe drehte ich mich mit meinem mittlerweile gewogenen 13 pfündigen Seelachs um, um es den anderen zu verkünden, als mir plötzlich Rufe wie "16 Pfund", "meiner hat 17", "ich weis nicht wie schwer, aber ein echtes Kampfschwein", entgegenhalten.

:D :D

Der Bann war gebrochen !!!!
Es sollte den Rest des Tages genauso weitergehn. Ich konnte sogar bei einem Fisch den würdigen Blick eines der Fischer auf mich ziehen...-glaube ich zumindest?!
Es sollte sogar soweit kommen, dass die zwei uns GPS-Daten anboten und auf dem Nachhauseweg noch eine Stelle anfuhren, von der sie zwar keine Daten hatten, aber wir so per GPS die Stelle speichern konnten.
ANGLERHERZ WAS WILLST DU MEHR ????

Dieses war der erste Streich, doch.... Rest und Bilder folgen!
__________________


Nun soll es also weitergehn.

Der Bann war gebrochen und wir hatten endlich richtigen Fisch in unseren Kisten.
Ein jeder von uns war überglücklich an diesem Abend und wir konnten endlich wieder gelassen rumalbern und uns die tollsten Drillgeschichten des Tages erzählen und alles nochmal Revue passieren lassen.

Wie ihr euch vorstellen könnt, bedurfte es an diesem Abend keines Trostes - nein wir hatten einen Grund zum Feiern. Bei dem einen oder anderen Tässchen "Sabbelwasser" wurden dann noch die nötigen Vorfächer für den nächsten Tag gebunden, einige Pilker neu verziert und mit den besten Trinksprüchen "geweiht". :}

So sollte nun UNSER großer Tag kommen. Am "frühen Morgen", so gegen 9 Uhr, wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt, reichlich Stullen geschmiert und unser Proviantmeister angewiesen zu ner Tasse Kaffee auch mal was Süßes zu kredenzen. So ausgestattet verliessen wir die Insel in unserem Boot in Richtung der neuen "Top-Stelle".

Nach etwa einer dreiviertel Stunde waren wir angekommen und hatten natürlich sofort die Angeln in der Hand.
Leider wollte uns unser Echolot nicht das anzeigen was wir sehen wollten - nämlich Fisch... verdammt viel Fisch!!
Also nicht verzagen hieß die Devise und Pilker naß machen.
Doch kaum hatte mein 200 g Eigenbau den Grund erreicht verneigte sich meine Rute schon ganz ordentlich. Der Tanz begann und ich konnte einen schönen Seelachs von über 10 Pfund ins Boot stemmen.
Bei den anderen ging es im gleichen Takt weiter - wir hatten unseren Platz vom Vortag gefunden.
Plötzlich zeigte unser Echolot auch wieder Fisch an und wir fingen reichlich Seelachs und Dorsch.
Die dickeren Dorsche standen meist kurz über Grund und wir konnten sie auch erst erwischen wenn wir mit dem Boot schon ein ganzes Stück über den Berg weggetrieben waren. Was wir jedoch zwischen den Seelachsen an Dorsch fingen, waren schlanke mit einem riesigen Schädel bestückte Kampfmaschinen.
So ließen wir uns an diesem Tag mehrfach über den Spot wegtreiben und fingen reichlich Fisch.

Am Abend nach etwa 4 Stunden filetieren, eintüten und vakumieren, gönnten wir uns erstmal ein üppig Mahl aus frischem Seelachs und Kartoffelsalat, und...

Am nächsten Tag wollten wir uns den etwas größeren Dorschen rund um den Berg widmen. Den Aussagen unseres Vermieters zufolge, waren dort einige Gräben die ebenso auf Schellfisch gut sein sollten. Dies war also ein Tag für Naturköder. Also fuhren wir "unseren Berg" wieder an und... Eine Drift von ungekannter Stärke und aus einer ganz anderen Richtung machte uns plötzlich zu schaffen . Wir konnten uns kaum auf der Stelle halten, geschweige denn die Untiefe überfahren. Wir drifteten immer wieder schräg vorbei und hatten reichlich Probleme da wir umstellen und schwerer fischen mussten.
Nach 3-4 Driften hatten wir auch erstmal die Nase voll. Wir hatten noch so gut wie nichts gefangen und brauchten aber noch Köderfisch. Daher beschlossen wir erst einmal eine Kaffeepause einzulegen und überlegten wo wir schnellstens an den Köfi rankamen.
Als wir uns so treiben liessen, sah ich plötzlich auf den Echlot, daß es wieder bergauf ging und wir von 250 - auf etwa 35 m rauf trieben. Plötzlich war alles wieder schwarz. Wir hatten einen Schwarm gefunden. So sollte auch heute der Seelachs unser "Brotfisch" werden. Leider waren es hier nur Exemplare um die 2-6 Pfund, aber an der leichten Pilke hatten wir super viel Spaß.
Nach einigen Driften wollten wir daher auch erstmal Mittag machen und trieben wieder etwas ab.
Da es aber im Gegensatz zum Vortag in eine andere Richtung ging, hatte keiner so richtig auf den Untergrund geachtet. Plötzlich, nach einem leckeren Sandwich von unserem Smutje "Fränky", ich lies einfach zum Zeitvertreib einen 350g Pilker mal auf etwa 180 Meter runter, ruckelte es gewaltig an meiner Rute. Die andern schoben auf einmal die Stullen weg und in Bruchteilen von Sekunden rasten ihre Pilker in Richtung Grund.
Nach etwa 5 Minuten hatte ich meinen Kontakt in bootsnähe. Es war ein Lump von 11 Pfund. Mein erster zweistelliger Lumpi !!!
Doch es sollte nicht der einzige seiner Sorte bleiben. Die anderen hatten ebenfalls Glück und konnten noch einige seiner Verwandtschaft bis 13 Pfund verhaften. So gesellten sich bei dieser tollen Drift außerdem noch etliche Dorsche und einige Schellfische dazu. Doch eigentlich wollten wir ja Naturköderangeln machen, aber es war im Eifer des Gefechts war keinem von uns aufgefallen, daß wir alle Fische mit Pilker überführt hatten. Ja, so kann es gehn. ;)

Der nächste Tag sollte nochmals nach Dulla an den so viel gelobten Heilbuttplatz gehen, aber Petrus lies mal wieder einen fahren...
So versuchten wir unser Glück im Fjord und konnten dort einige schöne Pollacks und den einen oder anderen Dorsch erlegen. Wir beschlossen es mal etwas ruhiger anzugehen und fuhren mal früher zurück um die Sauna zutesten.

So war am Ende doch noch alles gut geworden und Klagelaute nach Hitra verklangen.
Aber es sollte unser letzter Tag auf der Insel sein, der uns alles abverlangen würde.
Bei Traumwetter fuhren wir tags darauf nochmals unseren "Seelachsberg" an. Nach zwei oder drei Driften waren wir uns einig die Heimfahrt anzutreten und den Fisch noch zuversorgen. Außerdem war aus dem Nachbarhaus eine Einladung von einer belgischen Truppe auf nen Genever erfolgt, was man ja ungerne ausschlägt- rein der Völkerverständigung wegen.
Da wir bei unserer ersten Fahrt mit dem Berufsfischer eine Stelle weiter draußen am Rande einer vorgelagerten Insel angefahren waren, diese aber wegen der starken Drift kaum beangelt haben, fragte ich die Jungs ob wir uns diese Stelle noch mal schnell ansehen wollten. Da es ja noch früh am Nachmittag war stimmten sie zu und wir nahmen Kurs auf die vorgelagerte Insel.
Nach etwa 15 Minuten Fahrt überfuhren wir eine Untiefe. Dort hatten wir etwa 35m unterm Kiel, leicht abfallend auf 75m - aber dann... Eine Kante die fast senkrecht auf 190m abfiel. Und da war es - das Phantom des Echolots.
Plötzlich der ganze Bildschirm schwarz. Ich konnte gar nicht glauben was ich da sah. Ich rief den Jungs nur noch zu -"Angeln raus - hier ist Fisch!", und schon kamen knallharte Drills.
Unser Harry hatte anscheinend eine richtige Granate dran als er ganz erstaunt mit einem Schwung nach vorn gerissen wurde. "Uih, was ist denn hier los!!!" konnte er nur noch sagen und schon riss wieder etwas an seiner Rute. So etwas hatte ich noch nie gesehn. Da zog etwas unglaubliches an seiner Sehne. Plötzlich wurde es wieder leichter, dann wieder schwerer - er war nur am kämpfen. Doch nicht nur er allein. Die anderen hatten auch alle hochrote Köpfe und waren schwer am drillen. Nun musste ich aber zusehn, daß ich auch mitmischen konnte. Kaum hatte ich meinen Pilker über Bord, verstand ich das Geschnaufe der anderen beim Drill.
Es tat kurz hintereinander zwei Schläge in der Rute, daß ich dachte sie wird mir aus der Hand gerissen. Meine Penn Commander mußte zeigen, daß sie ihr Geld wert ist und eine klasse Bremse hat. Nach heftigem Drill, welchen ich schon als gewonnen glaubte, tat es nochmals einen schweren Schlag und ich war nicht mehr sicher ob ich nun Fisch oder U-Boot dran hatte. Nach einem ersten hart erkämpften Bluterguß auf der Wampe (das Gimbal hatte ich vorher bequemlichkeitshalber abgelegt), zeigten sich zwei wild kämpfende Seelachse und ein Dorsch an meinem Vorfach. Ich konnte es kaum glauben, aber nur mit dem großen Meeresköcher und dem Gaff unter Mithilfe meines Kumpels schaffte ich es die Flossenträger ins Boot zu bekommen.
Ich stand total ungläubig im Boot - um mich herum hatte jeder von diesen Keulen gefangen. Alles Fische im 2-stelligen Bereich.
Harry welcher zu Anfang beinahe außenbords ging, hatte zwei Seelachs von 14 und 16 Pfund, ein dritter sicher schwererer hatte den einen Haken des 12/0 Drillings einfach abgerissen.
Mein nächster Drill bestand aus einer Minute mit Attacken von schweren Seelachsen, unglublichen Schlägen in der 30 lbs-Rute und einem Knall als einer der Fische nach links und der andere nach rechts ausbüxen wollte. So hatte ich am obersten meiner beiden Beifänger noch mal 13 Pfund Seelachs hängen.
Sofort bauten wir um auf 100er Vorfächer. Leider hatte ich eines mit wieder drei Beifängern erwischt, vergaß auch noch die Oberen abzumachen und schon hing wieder alles voll.
Aber diesmal konnte sich einer kurz vorm Boot losmachen, sodaß ich nur noch zwei oder drei wild kämpfende Fische zu bändigen hatte. Aber von wegen leicht gemacht. Kaum dass ich dachte ich hätte die Fische unter Kontrolle, tat es nochmals einen unglaublichen Schlag. Es war nochmals kurz vorm Boot einer eingestiegen. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Alles zog mal nach links, mal nach rechts und plötzlich, als hätten sie sich abgesprochen, alle nach unten.
Der Ruck kam so schnell und unverhofft, daß ich überhaupt keine Chance hatte darauf zu reagieren. Dieses Späßchen kostete mich einen Spitzenring. Die Fische hatten so schnell nach unten gezogen, daß es mir fast die Rute aus der Hand gerissen hat und diese natürlich mit voller Wucht auf die Bordwand aufschlug.
KNIRSCH - Das war die Spitze - aber ich konnte doch nicht einfach aufgeben.
"Weiter" schrie Frank neben mir. Er, der ebenfalls mit schmerzverzerrtem Gesicht am drillen war, hatte zuvor schon Harry ermuntert als ihm der eine Haken des Drillings abgebrochen war. "Sch... drauf! Du hast noch zwei Haken dran!! Laß runter - ausgewechselt wird später!!" war sein Kommentar.
Ich weis nicht mehr wie, aber ich bekam die Fische hoch. Zwei Seelachse und zwei Pollacks - zusammen 47 Pfund geballte Kampfkraft!!!
Als ich total fertig meine Fische versorgt hatte drehte ich mich nach Frank um. Jetzt erkannte ich erst den Grund seines zuvor schmerzverzerrten Gesichtsausdrucks. Er hatte sich einen Drilling in den Finger gejagt, aber erst mal weiter geangelt um seine Fische rauszuholen. So etwas nennt man harten Nordmann (dafür darf er wieder mit)! :}
;ooo;
Nach dieser unglaublichen Drift saßen wir erst mal alle mit zitternden Händen im Boot und schauten uns ungläubig um. Die Fischkisten waren wegen Überfüllung schnell zusammengeschoben worden und dahinter lag überall Fisch.
Das würde uns keiner glauben. Wir konnten es ja selbst kaum. So etwas hatte noch keiner von uns erlebt. Der letzte Angeltag und die letzte Drift hatte alles bisher dagewesene getoppt.
Überglücklich fuhren wir nach Hause. Klar wollten wir mit geschwellter Brust unseren belgischen Nachbarn den Fang präsentieren.
Übermütig wurde gefeixt, ob sie denn auch schon einen Fisch gesehen haben.
Als wir mit unserem Kisten den Schlachtplatz erreichten, kamen uns unsere Belgier entgegen. "Mensch Jungs, gar nicht schlecht!" war der Kommentar. Was sollte das denn werden wollte ich schon die Anderen fragen, machte mir aber Gedanken weil die Belgier mit der Schiebkarre verschwanden.
Kurz darauf machten wir lange Gesichter, denn die Karre brauchten Sie. Fröhlich waren sie nach Dulla gefahren, der uns wohlbekannte Heilbuttstelle.
Und was war ???? Sie hatten eine Platte von 78 Pfund gefangen. Genau an der Stelle, an welcher wir uns zuvor alle Montagen abgerissen, unser Harry ausgiebig angefüttert und wir alle unsern Vermieter verflucht hatten.
Der saß. Das warf uns natürlich um Längen zurück. Gewichtig war unser Fang ja auch - aber ein Kveite

Was soll ich dazu sagen. Die Belgiers mussten den Abend gestalten. Hier erklärten sie mir, daß sie bereits das dritte Mal auf Linesöya waren und immer gut fingen. Das wollten wir uns natürlich nicht nehmen lassen.
Wir keinen Heilbutt- pahh kommt ja gar nicht in die Tüte.
Was glaubt Ihr denn - Arne ist schon wieder gebucht. Und nächstes Jahr hat er für uns sogar einen eigenen kleinen Dieselkutter...

Thors Hammer - wir kommen !!!! :--
 
Mensch Skipper, in einer Zeit, wo die Reiseberichte rar werden, lieferst Du hier einen echten Knallerbericht - Megageil! So lebendig beschrieben, man glaubt auf dem Boot neben Euch zu stehen. :--
Herzlichen Glückwunsch zu den tollen Fängen und vielen Dank, dass Du uns auf diese Weise an Eurer gelungenen Tour teilhaben läßt.

Grüße aus Passau
Kaept'n
 
Linesöya

Da habt Ihr ia noch einen super Urlaub hinbekommen.
Gibt es da auch eine Adresse falls man sich mal Informieren möchte.

Gruß Maik
 
Wunderbarer und herrlich geschriebener Bericht.

@maik 468
Arne Hansen hat eine eigene Website
 
ein wahnsinns bericht reißt einen richtig mit wen du von deiner drill aktion erzählst echt klasse
 
Skipper, schöner Bericht. Habt ja sehr gut gefangen, hats sich jetzt mit Hitra ;)
Hast Du noch ein paar Bilder ?
 
Hallo,
danke für das "Lob". Aber anscheinend bin ich zu blöd die Bilder reinzustellen. :?
Für etwas Hilfe wäre ich dankbar.
 
Jaaaaaaaaaa, das sind die Berichte die wir lesen wollen. :}
Danke dafür. :baby:
 
genauuuu, sowas wollen wir lesen :} berichte als wenn man selbst dabei ist. :--

echt goil geschrieben,wir freuen uns wenn wir auch noch die bilder dazu sehen
 
goil, einfach Klasse in dieser dürren Zeit.
 
Also so geschrieben als stände man daneben :baby: :baby: :baby: einfach nur goil jetzt noch Bilder und die Welt ist wieder völlig aus dem Lot ;)

Wie war das denn mit dem Drilling in der Hand, alles glatt gelaufen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So glaube ihr habt lange genug auf die Bilder gewartet.
Hier ein Versuch: :)
 
SUPER Bericht, :baby: muntert in einer tristen Zeit richtig auf, und die Bilders erst, wahnsinn. :baby: Ach wär doch schon wieder sommer. ;(
 
MAn man ich habe richtig mit gedrilt einfach super der Bericht.
Eigentlich nichts für meine schwachen Nerven... :D
Super echt klasse...... :} :}

MAtze
 
Hammerbericht mit ebensolchen Bildern. Da macht das Lesen Spass und die Sehnsucht kommt!!!!
 
Ich will auch wieder! mhhhhhhhhhhhhhh

Super klasse Bericht !!!

Da würd man am liebsten direkt ins Auto und ab ins GELOBTE LAND !!!!


Danke für diesen Bericht.


Gruß


Firebone
 
DAS ist Angeln in Norge wie ich es mag,... !
Genauso hast du es beschrieben, einfach toll!
Und die Belgier,.... naja nächstes mal klappts vielleicht ja auch bei dir :)
Danke für diesen schönen Bericht.
 
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