4.10. - 5.10.2015; Sooke
Keiner soll sage, ich wuerde etwa nur von erfolgreichen Angeltagen berichten. Es ist natuerlich nicht nur viel spannender Fische zu fangen als nicht, sondern auch spannender darueber zu lesen als ueber einen langweiligen Schneidertag. Und das es solche Tage auch hin und wieder hier in BC gibt, davon hier jetzt mehr.
Tobias, mein letzter Naffengast dieses Jahr, kam nach seinem Flussangelabenteuer in Campbell River nochmal zwei Tage zu mir nach Victoria. Er musste ja noch seinen gefrorenen Fisch vor dem Heimflug abholen. Ich konnte mir kurzfristig den Montag freimachen und so ergab sich noch einmal die Moeglichkeit 2 Tage auf’s Wasser zu ziehen. Es sollte auf Cohos gehen – vielleicht waren ja mittlerweile neue und groessere Schulen vor Sooke aufgetaucht.
Wir liessen das Boot in Sooke am Montag Morgen ins Wasser und duesten aus dem Hafenfjord. Es herrschteleider ein unangenehmer Suedostwind der mit der Flut kollidierte und das Wasser wie eine Waschmaschine verwarf. Mein Sohn Alexander war mit von der Partie und als dann nach einiger Zeit endlich ein Biss an der Plastiksquidrute erfolgte, sprang mein Sohn doch auch gleich hinzu und liess Tobias keine Chance an die Rute zu kommen. Er drillte einen kleineren 4-5 Pfund Coho an das Boot. Es war ein unmarkierter und schon aus Gewohnheit holte ich die Zange und Tobias entliess den Fisch wieder in die Freiheit. Nachher aergerte ich mich, dass ich ganz vergessen hatte, dass ab 1.10. auch ein unmarkierter Coho pro Lizenz pro Tag behalten werden kann. Aber Tobias hatte seine Gefrierkiste schon rappelvoll und ich brauchte auch keinen Fisch mehr fuer meine Kueche – so war es schon in Ordnung, dass der kleine Kerl wieder schwimmen durfte.
Neben ein paar gewoehnlichen Natuerbeobachtungen wie Wale in der Ferne und ein paar Delfinen ums Boot konnten wir allerdings keine weiteren Erlebnisse verbuchen. Tobias hatte Zeit mir seine ganzen Lachsstories von Campbell River zu erzaehlen!
Und weil man ja so einen Fastschneidertag nicht auf sich sitzen lassen kann, mussten wir es natuerlich Montags nochmal probieren. Aber es waren einfach kaum Cohos da und wir schnitten noch schlechter ab als am Tage zuvor. Einmal ruckte die Koederfischrute hart aber als Tobias anschlug, war nichts mehr dran – nur der Koederfisch total zerfleddert. Wenn die Cohos nicht wollten oder konnten, dann vielleicht die Chum (Hundslachse), dachte ich. Die muessten nun auch langsam eintrudeln und zum Sooke River hinziehen. Die faengt man nur schwer; gaaaanz langsam schleppen mit kleinen Shrimp-Squidimitaten. Einen Nootka-Blinker schleifte ich durch den Sand um vielleicht einen Winterspring aufzustoebern.
Tatsaechlich meinte ich ploetzlich ein paar leichte Rucke an der Blinkerrute gesehen zu haben. Ich schlug auf Verdacht an und spuerte Widerstand. Tobias uebernahm die Rute und brachte einen anstaendigen Quillback Felsenbarsch ans Boot. Nichts auf was wir auswaren aber cool anzusehen. Nach einem Foto ging der Stachelige wieder ins Meer zurueck.
Und das war auch schon die ganze Aktion fuer diesen Tag. Manchmal kann man es nicht einmal erzwingen. Aber jetzt hat Tobias wenigstens noch einen Grund mal wiederzukommen! Bis bald!