Lachsangeln Vancouver Island, BC

22.7.2014; Sooke

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Mods, ich habe in letzter Zeit Probleme Fotos hochzuladen. Besonders wenn ich 5 gleichzeitig hochladen moechte - oft kommen nur 1 oder 2 an und ich muss dann einzeln die restlichen Fotos nochmal hochladen....stimmt hier irgendwas nicht?
 
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AW: 22.7.2014; Sooke

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Mods, ich habe in letzter Zeit Probleme Fotos hochzuladen. Besonders wenn ich 5 gleichzeitig hochladen moechte - oft kommen nur 1 oder 2 an und ich muss dann einzeln die restlichen Fotos nochmal hochladen....stimmt hier irgendwas nicht?

Moin Coho,

erst mal Danke für Deine exzellente Berichterstattung. :daumen::daumen: :daumen:

Was das Hochladen von Bildern angeht, da gibt's theoretisch keine technischen Hindernisse. Jedoch haben wir in letzter Zeit immer mal Probleme dass unser Server etwas "quietscht" bzw. dieser langsamer läuft. Wir hatten jetzt immer Tage dazwischen, wo bedingt durch Suchmaschinen rund 2500 Gäste gleichzeitig das Forum genutzt haben, da kam es dann zu diesem Serververhalten. Der Provider hat in den letzten 2 Wochen den Server zweimal nachts für Wartung und Update vom Netz genommen. Im Ergebnis konnte kein zwingender Fehler festgestellt werden. Wir hoffen, dass er nun stabil läuft.
 
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25.7.-27.7. 2014; Sooke

Am Samstag den 26.7. war also wieder mein grossen Angelderby. Knapp 300 Teilnehmer aus Ingenieurbueros, Behoerden und Industriefirmen freuten sich wieder auf eine grosse Show. Als Benefitsveranstaltung natuerlich alles nur mit Freiwilligen in der Freizeit organisiert und damit viel Arbeit und zuallerletzt auch immer Stress und Panik, aber irgendwie kommt dann immer alles super zusammen und wenn man dann wie wir dieses Jahr $18500 an wichtige Lachsprojekte auf Vancouver Island austeilen kann und dabei die zufriedenen und froehlichen Gesichter der Teilnehmer sieht, dann war es wieder mal die ganze Arbeit wert gewesen.

Einen Tag vorher nehme ich immer ein oder zwei Freunde mit zum Testfischen. Schliesslich will man ja wissen wo es sich lohnt am Derbytag! Es gibt grundsaetzlich zwei Optionen vor Sooke: entweder dreht man vor der Hafeneinfahrt nach Osten, um dann gleich bei Secretary Island, der Trap Shack oder Beachy Head zu angeln, oder man zieht nach Westen um an den etwas entfernteren Stellen wie Otter Point, Muir Creek oder Sheringham Point zu angeln. Bei starker morgendlicher Ebbe, wie an diesen Tagen, angle ich gerne bei der Trap Shack; eine natuerliche grosse Kehrstroemung bei Ebbe in der sich oft die Chinooks aufhalten und fressen bis die naechste Flut sie weiter ihrem Zielfluss naeher bringt. Also brach ich mit meinem alten Freund und Kollegen Ron sehr zeitig am 25.7. auf und lief gleich erstmal die Trap Shack Gegend an. Wir schleppten dort ca. 5 Stunden ohne nennenswerten Erfolg. Das war ja nicht gerade ermutigend aber eine klare Antwort auf meine Frage: “Wo fahre ich morgen zum Derby hin?”.

Zurueck in der Marina sah ich einige Guideboote mit ordentlich Fisch von westwaerts zurueckkommen. Die Sache war also klar; morgen geht’s nach Westen! Auf der abendlichen Pre-Party zum Derby in der Marina verstaendigte ich mich noch mit meinen Freunden Carl und Dave und Jerrod; auch die wollten am naechsten Tag nach West.

4:00 Uhr frueh ‘raus aus den Federn und meine Crew eingesammelt: Christoph aus Berlin und Rick aus meinem Buero. Als wir die Marina per Boot verliessen, empfing uns unheimlich dichter Nebel im Halbdunkeln. Ich konnte durch die Windschutzscheiben fast nichts erkennen und fuhr eigentlich nur nach Instrumenten waehrend Christoph ueber das Dach weg angestrengt nach Hindernissen im Wasser vor uns Ausschau hielt. Mehr als 15 km/h traute ich mich gar nicht zu fahren. Ich wusste, dass Carl und Jerrod kurz hinter mir waren, aber sehen konnte man sie nicht. Vor der Hafeneinfahrt verursachte die Ebbstroemung regelrechte Whirlpools und als ich vielleicht 5 Sekunden mal nicht auf den Kartenplotter schaute, rief Christoph aufgeregt “Baeume voraus!”. Schwupp, hatten mich die Stroemungen mal eben 90 Grad vom Kurs abgelenkt und wir steuerten voll auf die Kueste zu. Huch, das war knapp!

Dann hoerte Christoph ein Brummen von hinten und schon kam ein Boot zuegig 10 m neben uns vorbeigedonnert. Ich konnte gerade noch erkennen, dass das Carl in seinem Trophy war. Er hatte uns ueberhaupt nicht wahrgenommen! Das war noch knapper! Ich schuettelte nur den Kopf ueber so viel Unvernunft aber konnte mich selber auch nicht dazu ueberreden, wieder umzukehren und vielleicht 2 Stunden zu warten bis der Nebel sich verzog. Ich funkte Jerrod an und er fluchte noch weil irgendjemand ihn fast ueber den Haufen gefahren hatte – ich erklaerte ihm, dass das unser Buddy Carl gewesen war. Tja, tja. Langsam aber halbwegs sicher tuckerten wir durch das Milchglas bis zum Otter Point. Gott sei Dank war dort wenigstens so gegen 50 m Sicht und es wurde minuetlich besser.

Wir setzten 3 Ruten ein und zogen unsere Runden dicht am Ufer oder mal weiter raus. Nichts. Gar nichts! In der Hoffnung die Fische weiter westlich zu finden, schleppten wir weiter vor Muir Creek wo ich Dave mit seiner Crew fischen sah. Auch dort tote Hose; nur ein Guide rief uns zu, dass er einen mittleren Chinook schon eingetuetet hatte. Nach einigen Runden auf und ab inklusive Versuche die Fische dicht unter der Oberflaeche oder dicht am Grund aufzukratzen, entschloss ich mich eine etwas weitere Runde ueber tieferem Wasser zu fahren. Irgendwo mussten doch Fische sein. Carl fischte ganz weit west bei Sheringham Point und meldete ueber Funk auch nur Grabesstille.

Als wir etwa ueber 100 m tiefem Wasser waren, ruckte ploetzlich die Mittelrute los. Christoph spang hinzu und war am Fisch. Ich fragte “Gross? Klein?”, “Weiss nicht!” meinte er. Vorsichtshalber riet ich Rick die rechte Rute einzuholen um Platz zur Landung zu schaffen. Waehrend Rick einholte, rief er ploetzlich “Fish on!”. Beim Einholen zugeschnappt! Kurze Zeit spaeter explodierte das Wasser hinter dem Boot und wir sahen einen ordentlichen Coho an Christoph’s Schnur verrueckt spielen. Das wird wohl ein unmarkierter sein, bemerkte ich, da die Quote im Moment so bei 5:1 lag. So hatte ich statt Kescher die Loesezange parat und als ich das Vorfach ergriff und den Fisch eine Sekunde ruhig betrachtete – keine Fettflosse! Das ist ein Keeper! Kescher, schnell, ach Rick hatte ja mit seinem Fisch zu tun – nichts ging schnell genug aber wir hatten Glueck, der Haken sass gut und der Fisch kam in’s Boot!

Na also! Christoph war schon mal in der Wertung. Knapp 6 Pfund. Was hatte denn nun Rick am Haken? Ein bisschen kleiner sah das aus –wahrscheinlich ein kleinerer unmarkierter Coho. Ein kurzer Blick neben dem Boot und: Ein Pink! Ha, auch ein Keeper! Diesen schwuppte ich gleich am Vorfach ins Boot. Wenigstens keine Schneider mehr! Dave und Carl hatten noch gar nichts! Jerrod beantwortet keinen Funkspruch mehr. Was auch immer das heissen mochte.

Wir fingen kurze Zeit spaeter noch einen Coho der nun tatsaechlich unmarkiert war und wieder schwimmen durfte. Aber von Chinooks oder weiteren Cohos oder Pinks war keine Spur. Ich fuhr uns noch zu einer anderen Stelle an der ich schon oft Winter Springs vom Sand-Kiesboden heraufgeschleppt hatte. Ging an dem Tag auch nicht. So wollten wir wenigstens noch ein paar Felsenbarsche pilken um vielleicht mit etwas Glueck in der Bodenfischkategorie zu punkten. Rick und Christoph fingen auch eine Menge Fisch allerdings waren es entweder untermassige Lings oder nur kleinere Felsenbarsche. Wir nahmen 2 von knapp 2 Pfund mit. Ein Greenling, den wir wieder freiliessen holte sich ein Adler ca. 5 m hinter dem Boot. Coole Show! Dann war es Zeit zum Einkehren.

Ich half mit bei der Wiegestation und sah zuerst viele meiner Angelfreunde und Kollegen, die mit mir westwaerts geangelt hatten, zurueckkommen. Kaum einer hatte was vorzuweisen. Dave and Carl waren komplett leer ausgegangen. Jerrod hatte einen Chinook von 12 oder 13 Pfund aufgetrieben und selbst die Top Guides hatten nur 1 oder 2 Lachse fuer Ihre Crew. Doch dann kamen auf einmal Teams mit vollen Kuehlkisten. Wow, die Ranglistenfuehrer wechselten sich nun im Minutentakt ab 19.8 Pfund, 22.5 Pfund, 23, 24, 26, 27, 28.6!!! Der Gewinner! Ein ehemaliger Nachbar von mir hatte bei Beachy Head diesen Prachtfisch gefunden. Der Faenger auf seinem Boot – das erste Mal Lachsangeln und sein erster Lachs ueberhaupt! Roland, der ex-Englaender brachte sein Team mit 6 (!!!) Chinooks zur Wiegestation. Und ein anderer Skipper hatte sein Team zu 8 Grosslachsen geschippert! Unglaublich. Und wo hatten alle die geangelt – ostwaerts zwischen Trap Shack und Beachy Head. Dort wo gestern selbst mit Dynamit nichts zu machen gewesen waere! Unfassbar!

Die Party lief dann gut ab, Essen klasse, Live-Band klasse, die Derby Gewinner freuten sich ueber tolle Preise und selbst die Nichtfaenger und alle anderen Teilnehmer brachten irgendeinen kleineren Preis mit nach Hause. Die Vertreter der Lachsprojekte bekamen ihre Cheques ueberreicht und freuten sich sehr ueber die noetige Unterstuetzung. Bei Freibier und Geselligkeit liessen wir den Nachmittag ausklingen. Nur mein Fishing-Ego war etwas angeschlagen. Zwar hatten wir noch gar nicht mal so schlecht abgeschnitten – es waren etwa 70 Lachse eingewogen worden (ca. 100 gefangen) aber 75% der Boote hatten eine sehr magere Ausbeute waehrend 25% richtig zugeschlagen hatten. Die groessten Bodenfische waren uebrigens auch nicht von schlechten Eltern. Ein Boot hatte 2 Lings von 17 und 16 Pfund und einen Yelloweye Rockfish (Verwandter vom Rotbarsch) von ueber 10 Pfund an Bord. Einer hatte einen kleinen Heilbutt beim Lachsschleppen erwischt.

Am naechsten Tag war ausschlafen und entspannen angesagt. Christoph begab sich mit seiner Familie auf ihre abenteuerliche Reise durch BC. Ich begann mein Boot zu reinigen und dachte dabei, warum nicht nochmal eine kurze Abendtour zum Otter Point bevor ich alles reinigte? Ich ueberredete meine Frau, die sonst eigentlich nur sehr selten mit auf’s Boot kommt. Ich versprach “Nur 2 Stunden!”. Es war warm und sonnig, leider aber auch etwas schaukelig. Ich wollte einfach nochmal wissen ob ich mich noch auf meine Fischinstinkte verlassen konnte. Nach 2 mickrigen Tagen kann man schon mal an sich selber zweifeln. Ich holte schon die 2. Rute zum Einpacken ein als die linke Rute ausloeste und tief in die Knie ging! Fish on! Endlich, und das war kein Kleiner! Es entwickelte sich ein schoener Drill bei dem der Fisch mehrfach ordentlich Schnur von der Rolle riss. Als ich den Fisch das erste Mal kurz neben dem Boot hatte, sah ich, dass der grosse Chinook das Koederfischsystem komplett inhaliert hatte.

Dann zog der Fisch wieder ab und ich hatte kurze Zeit spaeter einmal kurz das Gefuehl ich haette ihn verloren. Es ruckte kurz und fuer einen Bruchteil einer Sekunde war die Schnur schlapp. Aber dann riss es wieder Schnur ab. Als ich den Brocken dann endlich muede neben dem Boot hatte, hing der Bursche nur noch am Angsthaken in der Lippe ganz vorn. Haette ich keinen Angsthaken gehabt, haette ich ihn wohl schon vorher verloren. So liess er sich super leicht abhaken und ich gab ihm einen kleinen Stubser auf welchen er sich mit einem kraeftigen Schwanzflossenschlag in die Tiefe verabschiedete. Nun war die Welt wieder in Ordnung. Der Lachs wird wohl um die 25 Pfund gewogen haben. Wo der nur am Vortag war? Schade nur, dass Christoph das nicht mehr erleben durfte. Der jagt jetzt Forellen im Gebirge und in den Seen im Inneren BC’s.

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Lachsaufstieg, Quinsam River, Vancouver Island

Hier mal ein Bild von einem gesunden Lachsaufstieg in einen Nebenfluss des Campbell Rivers.

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AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Moin Coho, schön mal wieder von dir zu lesen :dankeschoen: Wie immer sind deine Berichte und Bilder absolut Spitze :danke: Freue mich immer wenns was neues gibt. Toll das die Lachsfischerei bei euch so gut läuft.
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Danke für den wieder mal informativen und spannenden Bericht. Tja so ist das manchal mit dem Unterschied zwischen Generalprobe und Uraufführung. Zum Glück, würde ich sagen. Sonst würde die Sache einen Teil der Spannung und Vorfreude verlieren. Daß bei der Veranstaltung viel Spaß mit im Spiel war, vermittelst Du mit den Bildern auf eindrucksvolle Weise.
Übrigens ein Tip: wenn Du Fotos in eine PDF-Datei, z.B. über ein Worddokument einbindest und das hierher verlinkst, kannst Du eine größere Menge von Fotos auf einmal einstellen.

Petri

Hans
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Habe ich auch schon drueber nachgedacht, Hans. Viele hier machen das ja. Aber es wuerde mich wahrscheinlich noch mehr Zeit kosten, alle Fotos in Word zu importieren und schoen zurechtzuruecken....Vorlaeufig bleibe ich mal bei der Masche hier. Ich stelle ja nicht immer 30 Bilder gleichzeitig ein. Schoenen, fischigen Sommer Euch!
 
8.8.-9.8.2014; East Sooke

Ab 8.8.2014 bis jetzt hatte ich eine Menge Deutschlandbesuch. Hubert und Juergen aus dem Sauerland kamen eine Woche zum Angeln vorbei. Ausserdem schneiten noch Matthias und Sabine aus dem Bayrischen Wald fuer ein Wochenende ein. Matthias ist auch ein Naffe und der Huchenkoenig seiner Region. Er wollte auch mal die kanadische Version des Lachsangelns kennenlernen und dannoch mit seiner Frau die Insel unsicher machen. Hubert ist der Hechtkoenig vom Moehnesee – ok, vielleicht der 2. hinter Uli Beyer ! Mit ihm hatte ich schon vor Jahren einige schoene Stunden auf der Moehne verbracht. Jetzt war es Zeit sich gemaess zu revanchieren! Juergen, Hubert’s bester Angelkumpel, hatte 3 Angelurlaube in Irland vergebens versucht einen Lachs zu fangen. Diesmal musste der Knoten platzen und der Spitzname Lachsschneider abgelegt werden.

Am 8.8. fuhren wir mit 2 Booten vor Sooke auf Lachs. Da ich meine beiden Jungs dabei hatte, half Carl mit seinem Boot als 2. Skipper aus. Juergen und Ricardo fuhren bei Carl mit und Hubert und Alexander bei mir. Es war ein wunderschoener Sommermorgen, doch das Fischen sollte zaeh werden. Wir schleppten waehrend der Ebbe an der Trap Shack Bucht. Ein Heringsschwarm auf dem Echolot liess die Spannung kurz steigen als eine unserer Ruten ausloeste. Hubert schnappte sich die Rute und brachte leider nur einen kleinen Felsenbarsch ans Boot. Als er ihn freiliess, bemerkte ich einen grossen Schatten ueber uns und als ich hochschaute, schwebte da keine 5 m direkt ueber uns ein Seeadler. Ich konnte mir einen erschrockenen Ausruf nicht verkneifen. Der Barsch war allerdings zu schnell auf Tiefe so dass der Adler keine Gelegenheit zum Sturzflug bekam und leer wieder auf seinen Ausguck zurueckflog.

Wir konnten dann 3 oder 4 gute Chinooks auf anderen Booten landen sehen. Einer davon war mein alter Angelfreund Dave. Er verriet uns seine Tiefe und Koederwahl und hielt uns seinen praechtigen 22 Pfuender hoch. Hubert wurden wieder ganz zuversichtlich, dass es nun bald bei uns rappeln wuerde. Doch leider blieb es ruhig. Nach weiteren fruchtlosen Stunden zogen wir noch ein paar Bahnen ueber tieferem Wasser um vielleicht ein paar Cohos oder Rotlachse zu finden. Einen kleinen Rotlachs konnten wir abfassen aber sonst blieb es bei einer schoenen Bootstour. Auf dem Heimweg begegneten wir einem Seeotter. Diese im Gegensatz zu den haeufig vorkommenden Flussottern immer noch seltenen Tiere fangen langsam wieder an sich heimisch hier zu fuehlen.

Am 9.8. kamen Matthias, Juergen und Hubert mit mir mit. Wieder versuchten wir es an der Trap Shack Stelle. Juergen und Hubert konnten nun schon recht fachmaennisch das Schleppgeraet bedienen und liessen ihre Koederfischmontagen in die Tiefen hinab. Nach nur 10 Minuten loesste Juergens Rute mit einem kraeftigen Ruck aus. Ich rief “Biss!” und deutete auf die stark wippende Rute. Jurgen nahm Kontakt auf und war sofort in einen sportlichen Drill verwickelt. Im Nu flogen 30 m Schnur von der Rolle. Ich coachte Juergen waehrend Matthias das Steuer uebernahm. Die starke Stroemung begann uns in eine unangenehmene Aufwellung hineinzuziehen und ich drehte den Schleppmotor wieder etwas hoeher um uns moeglichst davon fern zu halten. Das gab natuerlich wieder mehr Druck auf die Rute und Juergen musste ganz schoen dagegenhalten. Ein paar Male noch riss der Fisch die schon wiedergewonnene Schnur ab aber dann kam er flacher und wir konnten einen guten Blick auf den Fisch ca. 20 m hinter dem Boot werfen. Knapp 20 Pfund meinte ich zu Juergen und der war aufgeregt und begeistert. Gut machte er das bis jetzt! Nach einer erneuten Minifluch waelzte sich der Lachs ca. 30 m hinter dem Boot. Der hing fest und war uns wohl nicht mehr zu nehmen, dachten wir alle als auch dieses Manoever sicher ueberstanden war.

Da tauchte ploetzlich ein Robbenkopf keine 2 m neben dem Lachs auf. Juergen fand das wohl momentan amuesant aber ich wusste was nun folgte; schrie und klatschte den Kescher auf’s Wasser. Aber wir waren zu weit weg um die Robbe ernsthaft zu erschrecken. Die Robbe tauchte ab, der Fisch verschwand und Juergens Rolle kreischte auf als haette ein ICE den Koeder erwischt. Ich drehte den Motor voll auf und hiess Matthias der Schnur zu folgen. Eine minimale Chance den Fisch von einer Robbe wiederzubekommen hat man manchmal wenn man der Robbe dicht auf den Fersen bleibt. Einmal muss sie ja zum atmen nach oben kommen und wenn man sie dort dicht neben dem Boot richtig erschrecken kann, laesst sie kurz los und gibt einem ein kurzes Fenster den Fisch zu keschern.

Leider kamen wir nie nah genug an den Dieb heran. Die Robbe blieb lange sehr tief und hatte etwa 150 m Schnur abgerissen was Juergen unmoeglich in 20 Sekunden einkurbeln konnte. So griff die Robbe nach kurzer Atempause erneut zu und verschwand auf Nimmerwiedersehen in der Tiefe mit unserem Fisch. Nach etwa 20 minuetigem Drill riss das Vorfach als es wohl ueber scharfe Felskanten schliff. Konsterniert, enttaeuscht und wuetend schauten wir uns gegenseitig an. Immerhin, Juergen hatte mal satte 300 Pfund Lebendgewicht gedrillt und gesehen, was das Lachsgeraet abkann. Aber Lachsschneider war er eben immer noch!

Nach erfolglosen weiteren Versuchen einen anderen Chinook zu ueberlisten, fuhren wir weiter raus um vor Secretary Island vielleicht ein paar Rotlachse oder Cohos zu finden. Zu mindest die letzteren spielten mit und Hubert konnte zuerst 2 ordentliche Cohos an’s Boot bringen. Beide waren allerdings unmarkiert und durften wieder schwimmen. Auch Matthias und endlich auch Juergen konnten sich erfolgreich mit den Cohos messen. Zwar waren die Cohos keine Riesen, aber an den von mir dafuer eingesetzten leichten Ruten machten auch diese 4 – 6 Pfuender Spass. Matthias hatte sogar noch das Glueck den einzigen markierten zu erwischen. Abendbrot war gerettet!

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10.8.-12.8., 2014; Sooke

Nachdem der 10.8. wieder nur eine sonnige Bootstour mit Matthias, Sabine und Christoph wurde, war vom Montag den 11.8. wieder mehr zu berichten. Die Bayern fuhren mit ihrem Wohnmobil in die noerdliche Inselwildnis und Christoph flog mit seiner Familie wieder nach Berlin zurueck. So startete ich mit Hubert und Juergen eine Woche Komaangeln und wir fingen in East Sooke an. Wir entschlossen uns zu einer Spaettour am Nachmittag und Abend da eine starke Flut hoffentlich neue Lachsschulen in die Juan de Fuca Strasse brachte. Der Wind sollte minimal bleiben. Wir kamen gegen 14:30 Uhr an der Cheanuh Marina an und liessen Red Hot zu Wasser. Schnell die Krabbenfalle ausgelegt und dann zum 10 Minuten entfernten Beechey Head geduest. Dieses in die Wasserstrasse hereinragende Felsmassiv ist eine gute Schleppstelle bei Flut. Wir drehten ein paar Runden und trafen dabei auch wieder meinen alten Freund Dave mit seinem Boot. Sie hatten schon einen 14 Pfuender erwischt, aber sonst nicht viel zu berichten. Ein paar wilde Cohos sollten sich ausserdem herumtreiben, meinte er.

Die Flut nahm zusehends zu und erzeugte unangenehme Aufwellungen ueber Untiefen und Riffen. Eine Menge Krautinseln schossen regelmaessig auf uns zu und wir mussten oefters unsere Montagen reinigen. Bei einem der haeufigen Ausweichmanoever ruckte ploetzlich die linke Rute los und Juergen schnappte sich die Rute und drillte einen anstaendigen Coho ans das Boot. Ein kurzer Blick und fest stand, dass das ein markierter war. Na bestens! Ein beherzter Schwupp am Vorfach und der 4-5 Pfuender kam in das Boot geflogen. Der Schneider war schon mal vermieden!

Eine Weile spaeter, als wir ueber etwas tieferem Wasser wieder von Kraut torpediert wurden; ich zog gerade eine Rute aus dem Downrigger um das an der Schnur nach untengleitended Kraut zu entfernen, als es beim Einholen ploetzlich einen Schlag in der Rute gab. Fish on! Der machte kurz ordentlich Betrieb und sprang ein paar Male voll aus dem Wasser aber dann hatte ich ihn schnell am Boot – wieder ein Coho – und wieder keine Fettflosse! Glueckspilz! Diesmal liess ich Juergen den Fisch lieber keschern denn der hatte schon satte 7 Pfund. Das passiert auch nicht immer: 2 Cohos und 2 markierte. Das ist Effizienz!

Dann wurde uns die Schaukelei in der Ripstroemung zu viel und ich schlug vor, vor Secretary Island unser Glueck zu versuchen. Wir holten schnell ein und fuhren westwaerts. Nach 5 Minuten sah ich eine Wasserfontaene 100 m vor uns aufsteigen. Wale! Wir hielten an und sahen wie zwei Buckelwale vor der Trap Shack Bucht umherzogen. Waehrend der eine Richtung Secretary Island westwaerts unterwegs war, kam der andere direkt auf uns zu. Majestaetisch zog das 10 m + Tier seine Bahn dicht neben unserem Boot vorbei und tauchte dann tief ab und zeigte uns zum Abschluss noch seine gewaltige Schwanzflosse. Toll! Juergen drehte einen ganzen Film von der Begegnung mit seiner GoPro Kamera.

An der Insel angekommen montierte ich 3 Ruten um drei Tiefen abzuklopfen. Wir schleppten hier ueber 100-150 m tiefem Wasser. Die See war hier spiegelglatt und die fruehabendliche Stimmung eigentlich perfekt. Als nach einer Weile im oberflaechennahen Bereich sich nichts tat, schlug ich vor, dass Juergen seine Rute auf 40 m tief runterliess. Kaum war sie dort an gekommen, flog die Schnur aus dem Clip und Juergen war am Fisch. Das war ein Besserer denn ich konnte gewichtige Kopfstoesse an der Rutenbewegung sehen und er nahm auch Schnur. Ich holte sofort die ebenfalls an diesem Downrigger haengende Mittelrute ein und spuerte Widerstand. Mist, der Fisch war schon in die Schnur der Mittelrute geschwommen. Als Juergen soweit eingekurbelt hatte, dass ich die Stelle des Tueddels erreichen konnte, schnitt ich nur schnell die Montage der Mittelrute ab um Flasher und Koeder abzunehmen und so Juergen weiteren Schnureinzug zu ermoeglichen. Ich musste vorsichtig sein, dass ich nicht aus Versehen Juergens Hauptschnur durchschnitt.

Im Augenblick als ich die Schnur zertrennte, entschied sich der Fisch zu einer erneuten Flucht und ich musste augenblicklich die Schnur fahren lassen. Ich konnte nicht mehr den Flasher und Koeder der Mittelrute festhalten und so verschwand die ganze Montage an der zerschnittenen Schnur auf Nimmerwiedersehen im Meer. Egal, Hauptsache wir kriegen den Fisch. Juergen hatte den Kerl nun muede und brachte ihn zum Boot. Ich half noch mit der Hand an der Schnur nach fuer die letzten Meter da immernoch ein Knaeuel Schnurreste an der Hauptschnur hingen. Kein Riese aber reichlich 12 Pfund – und Juergens erster richtig guter Lachs! Gekeschert, ins Boot, gejubelt und versorgt. Weiter geht’s. Vielleicht geht ja noch mehr.

Ein paar kleine untermassige schnappten sich nun Juergens und auch Huberts Koeder, der nun auch auf 40 m Tiefe ging. Die Mittelrute packten wir gleich zusammen. Es war ein wunderschoener Abend auf dem Wasser, das Meer wie fluessiges Blei – aber ich gab uns nur noch ein paar Minuten. Ich holte schon langsam die eine Rute ein. Dann griff ich nach der zweiten. Ich hatte schon zwei Haende an dem Rutengriff und war im Begriff sie aus dem Halter zu ziehen als sich die Rutenspitze tief verneigte und der Clip ausloeste. Ich war eine Sekunde verdutzt aber dann war klar was los war – Grosslachsalarm. Ich nahm die Rute heraus und setzte noch einen Anschlag in etwas Grosses. “Biss!” rief ich und uebergab die Rute sofort an Juergen. Der war sofort in einen harten Drill verwickelt und die Schnur flog nur so von der Rolle.

“Jetzt hast Du Deine lang ersehnte Chance auf einen kapitalen Lachs, Juergen!”, meinte ich zu ihm um ihn zu aeusserster Konzentration anzuspornen. Hubert holte schon die andere Rute ein und ich raeumte die Downrigger aus dem Wege und kontrollierte den Schleppmotor. Zweimal kam der Lachs auf das Boot zugeschossen und ich half mit dem Motor nach um die Schnur stramm zu halten. Der musste ins Boot kommen. Weit und breit kein Boot das uns stoeren konnte und auch keine Robben in Sicht. Perfekte Drillbedingungen. Juergen machte das auch ganz cool und nach einigem Hin und Her kam der Fisch das erste Mal in Bootsnaehe an die Oberflaeche. Eine grosse Schwanzflosse winkte uns entgegen. “Was fuer ein Schwein!” meinte Hubert. Dann hatten wir ihn an der Bootsseite und sahen das majestaetische Tier neben dem Boot schwimmen. Ich hiess Juergen anziehen um ihn ganz nach oben zu bringen und dann ueber den Kescher zu schliddern und dann sackte ich ihn ein.
Ein dreikehliger Freudenschrei erklang durch den Abend. Ein schoenes Tier lag zu unseren Fuessen. 23 Pfund Silberpracht – Juergen war sprachlos und einfach nur gluecklich. Ein paar Fotos und dann schauten wir uns an. Jetzt Schluss machen? Auf so eine Beiszeit hatte wir tagelang gewartet und jetzt wo der Moment hier ist, abbrechen? Niemals! Wir packten die zweite Rute wieder aus und setzten beide Ruten wieder auf 40 m ein. Ich zog jetzt grosse Schleifen ueber das faengige Gebiet. Eigentlich war gar nicht zu ersehen warum die Lachse jetzt ploetzlich hier waren – hier war es tief und keine ersichtliche Struktur und wir angelten einfach im Mittelwasser. Egal, Hauptsache es funktionierte.

Und wie es funktionierte; 20 Minuten nach dem Brocken loeste wieder eine Rute aus und Juergen wollte nun Hubert Vortritt lassen aber Hubert winkte ab “Das ist Dein Abend, Juergen!”. So genoss Juergen noch einen feisten Drill mit einem reichlich 10 pfuendigen Chinook. Mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang im Hintergrund fand auch dieser Fisch den Weg in die Fischkiste und nun waren wir vollkommen zufrieden. Wir packten ein und duesten heimwaerts. Krabben war uns nur kleine gegoennt, die wieder krabbeln durften. Ein paar Fotos von der Strecke am Schlachttisch und dann ging es heim. Juergens Grinsen von Ohr zu Ohr hoerte ueberhaupt nicht mehr auf und er hatte immer noch kaum Worte fuer das Geschehene. Ich war sehr erleichtert und froh, dass wir nun endlich mal ein paar ordentliche Fische gefunden hatten und Juergen den Fisch seines Lebens verordnet hatten.

Am naechsten Tag machten wir wieder eine Spaettour, nur dieses Mal westlich am Otter Point. Stunde um Stunde schleppten wir neben den besten Guides aus Sooke – nichts geschah. Gar nichts. Als es wieder gegen Abend ging, uebermannte mich die Ungeduld und ich fuhr uns wieder vor die Insel. Vielleicht konnten wir den gestrigen Erfolg wiederholen. Aber ausser ein paar untermassigen Chinooks ging nichts. Zurueck im Hafen, befragte ich einen der Topguides, den ich gut kenne, und er verwiess auf 4 schoene Chinooks die er kurz nach unserer Abfahrt noch am Otter Point erwischt hatte. Unglaublich! Einfach zu ungeduldig gewesen. Lektion gelernt, wenn die Topguides an einer Stelle geduldig ausharren und noch an was glauben, bleibe auch da!

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AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Ich bin wieder mal nur begeistert! Da ist alles drin! Schade, das du soweit weg bist. Muss jetzt mal zur Entspannung für14 Tage auf die Insel Bömlo in Norge. Irgendwie muss ich das Adrenalin loswerden, das du bei mir auslöst!
Thight Lines!
 
13.8.2014; Sooke

Nach der Pleite am 12.8. muesste es ja am 13.8. wieder rappeln wenn die Fische sich an diesen “ein Tag hui, ein Tag pfui” – Rhytmus halten wollten. Ich beschloss die Nachmittagsschicht am Muir Creek im Westen und dann den Hoehepunkt der Flut am Otter Point zu verbringen. Und geduldig wollten wir heute sein!

Nebel empfing uns in Sooke so dass ich hochkonzentriert aus dem Hafen herausfuhr. Die Krabbenfalle legten wir wieder an meiner bevorzugten Stelle im Hafenfjord aus. Kein Wind aber dafuer stellenweise dichter Nebel. Nach 15 Minuten kamen wir beim Muir Creek an. Diese Stelle ist eigentlich nur durch eine Scharkante parallel zum Ufer gepraegt an der die Lachse gerne von West nach Ost ziehen. Man schleppt einfach nur an der Kante hoch und runter. Das funktioniert bei Ebbe und bei Flut.

Wir setzten zwei Koederfischruten ein und ich steuerte uns durch den semi-dichten Nebel. Nach einer Stunde begegneten wir einem Kumpel von mir, Scott. Ich verneinte seine Anfrage und auch er deutete eine Null an. Im naechsten Augenblick ruckte die linke Rute gewaltig los und Hubert, der direkt davor gesessen hatte, sprang hinzu, riss die Rute raus und schlug an. Der hing! Die Rute bog sich bis zum Griff und ich rief Hubert nur noch zu dass er die Bremse lockern sollte. Ich holte schon den Downrigger hoch und auch Juergen holte schleunigst die zweite Rute ein. Nun wiess ich Juergen den Platz am Steuer an. Unterdessen raeumte ich jedes moegliche Hinderniss am Boot aus dem Weg.

Waehrenddessen, ging es bei Hubert rund. Nach paar Sekunden Bedenkzeit auf der Fischseite, merkte der Lachs wohl das was faul war und ging auf Distanz. Die Rolle heulte nur so auf und in erschreckend kurzer Zeit waren 150 m und mehr Schnur von der Rolle. Hubert wurde bange, dass der Fisch nicht zu halten waere. Er vermutete schon wieder das eine Robbe im Spiel waere. Unmoeglich konnte ein Fisch so stark und ausdauernd davonlaufen, meinte er. Ich hiess Juergen auf das offene Meer hin zu steuern um von anderen Booten wegzukommen und den Winkel zum Fisch zu verkuerzen.

Ich sah die Rutenspitze schlaff werden und schrie “Kurbeln! Mehr, schneller, schneller…!”. Ich drehte den Motor voll auf um Spannung auf die Schnur zu kriegen. Hubert meinte, er waere weg. Ich feuerte ihn an und rief “Kurbeln! Kurbeln bis der Arzt kommt!”. Und Hubert gab alles. Nach bangen 30 Sekunden wurde die Rute ploetzlich wieder krumm. Der Fisch war noch da! Gott sei Dank. Jetzt gab er wieder Gas in die andere Richtung und wieder flog die Schnur nur so von der Rolle. Mittlerweile waren wir weit draussen und weg von allem Verkehr. Aber in der Ferne Richtung Fisch tauchte ein Trupp Seeloewen auf. Hubert wurde sichtlich nervoes. Ich riet ihm Druck auf den Fisch zu machen um die Distanz zu verringern. Stueck fuer Stueck brachte Hubert den Fisch naeher und gluecklicherweise hatten die Seeloewen nichts von uns bemerkt und zogen entfernt weiter.

Wir konnten nun den Flasher durch die Wasseroberflaeche stossen sehen und eine gewaltige Bugwelle dahinter. Ich konnte schon die Umrisse des Fisches erkennen aber der war noch nicht fertig. Noch zwei oder dreimal zog er wieder ab und tief runter aber die Fluchten wurden schon kuerzer und 10 Minuten spaeter hatten wir ihn neben dem Boot. Der war ausgedrillt. Und Hubert auch. Als ich den strammen Burschen mit dem Kescher einsackte und ins Boot hievte da sties Hubert einen Freudenschrei aus und reckte die geballte Fause zum Himmel und rief “Endlich!!! Was fuer ein Fisch!”. Juergen und ich stimmten ein und klatschten uns ab. Fast zaertlich fingerte Hubert den Lachs aus dem Kescher und hielt ihn hoch. Satte 24 Pfund. Abschlagen, Fotos schiessen und weiter ging’s. Vielleicht ging ja noch mehr!

Waehrend Hubert noch adrenalinbetrunken ueber das Deck tanzte, bekoederte ich wieder beide Ruten und setzte beide ein. 27 m war die erfolgreiche Tiefe gewesen. Mein Freund Scott fuhr vorbei und erkundigte sich nach dem Ausgang und beglueckwuenschte uns und erfragte noch die kleinen Details. Gaben wir ihm gerne. Wir kreisten noch ein paar Mal um die erfolgreiche Stelle, konnten allerdings nichts mehr erwischen.

Nach einer Weile zog ich meine Kreise weiter und dichter zum Strand vor Otter Point. Eine gewaltige Ansammlung an Futterfischschwaermen war auf dem Echolot zu bemerken und ich zirkelte um diese Stellen und durch die anderen Boote. Wieder tauchte eine riesiger Futterschwarm auf der von 10 – 30 m den Bildschirm verschlang. Unsere Koeder mussten genau durch den Schwarm durchziehen, als wieder die linke Rute auf 27 m abzog. Eigentlich war Juergen dran aber wie schon zuvor liess er Hubert den Vortritt. Heute war eben Huberts Tag. Fand ich nur gerecht! Hubert hatte nun natuerlich die Ruhe weg und nahm expertenmaessig den Drill auf. Das musste auch ein ordentlicher Fisch sein und er nahm gut Schnur von der Rolle. Juergen uebernahm wieder das Steuer waehrend ich reinen Tisch machte.

Hubert bekam noch ein paar Mal die Ausdauer und Staerke eines Lachses zu spueren aber gewann dann die Oberhand und brachte den Fisch in die Naehe das Bootes. Noch war der Fisch tief und ich konnte nur die Umrisse in ca. 7 m Tiefe erkennen. Ich erschrak kurz und meinte einen wirklichen Riesen zu sehen aber Wasser vergroessert nun mal und als Hubert den Kerl nach und nach nach oben hievte, wurde er auch immer kleiner. Immerhin, als ich erfolgreich mit dem Kescher zulangte, kam ein strammmer 16-17 Pfuender ins Boot. Wieder klatschten wir uns ab und Hubert strahlte einfach nur noch. Da hat er nun schon etliche Grosshechte bis weit ueber 30 Pfund gefangen aber er schien absolut ueberwaeltigt von den Lachsen. Er meinte dass die Grosshechte zwar auch kraeftig kaempfen konnten aber an die Wucht und Ausdauer der Lachse kaemen sie nicht heran. Ich kann das aus eigener Erfahrung nur bestaetigen.

Wir drehten noch ein paar weitere Runden bis zum Otter Point im Nebel, konnten aber nichts mehr abfassen. Einen Biss hatten wir noch, allerdings hing der Fisch wohl nicht denn als wir die Rute aufnahmen und Kontakt suchten, war nichts mehr da. Auf dem Heimweg zogen wir noch die Krabbenfalle und es waren einige Exemplare darin. Leider blieb nur noch eine uebrig nachdem wir die Weibchen und die Untermassigen entlassen hatten.

Zu Hause zauberte Juergen aus Lachs und Krabbe ein Festschmaus an den ich noch lange denken werde. West Coast Dining vom allerfeinsten! Alles in allem ein erfolgreicher Tag wenn es auch nicht non-stop Action war. Qualitaet statt Quantitaet – aber das war ok so. Hubert hatte seinen Traumlachs erwischt und war uebergluecklich!

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