Lachs / Meerforellen Gewässer gesucht

Danke für die umfangreiche Information, ich bin mir nicht sicher ob ich mir die Lachsfischerei bei den vielen Regularien antun werde.Trotzdem vielen Dank
 
Danke für die umfangreiche Information, ich bin mir nicht sicher ob ich mir die Lachsfischerei bei den vielen Regularien antun werde.Trotzdem vielen Dank
Hört sich schlimmer an als es dann tatsächlich ist und man muss auch verstehen, dass die Dänen da "hinterher sind" ihre Bestände zu hegen und pflegen, schließlich sind in den letzten 20 Jahren ne Menge Geld, Zeit und Herzblut in die Wiederansiedlung der Lachse gegangen, teils mit überragendem Erfolg (Faktor 15-20 in den Bestandszahlen)...und die Chance sind in DK insgesamt richtig gut!
Darüber hinaus ist man (so Corona will) schneller und günstiger dort als in NO und gerade zur besten Zeit (ca. 60 % der zahlenmäßigen Fänge im September/Oktober) sind die tollen dänischen Ferienhäuser für recht kleines Geld zu bekommen, da die TOURISTISCHE Hauptsaison dann schon deutlich "rum" ist, wenn die anglerische Saison so richtig "brummt"!
 
@tauchprojekt.de

Hast du den ganzen Rapport gelesen?

Ich stelle inn hier nochmal rein:


Interessant ist dabei sich einmal anzuschauen wie sich die Lachsbestände in den einzelnen Regionen Süd-, West-, Mittel-, und Nordnorwegen in den letzten Jahren entwickelt haben. Dabei sieht man deutliche Unterschiede.

Obwohl heute die Lachslaus- und entflohene Zuchtlachse als größte Gefahren für die Bestände identifiziert sind und gelten, schließt man nicht daraus das die wesentlichsten Gründe für den Zusammenbruch der Lachsbestände seit den 1980er im Zusammenhang mit der Lachszucht stehen.
Der Zusammenbruch kam schon Anfang der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre, in dieser Zeit war die Aquakultur in Norwegen noch in ihrer absoluten Anfangsphase.
Es spielten also eine Reihe Faktoren zusammen die den Lachsbestand auf das heutige Niveau brachten (Gewässerversauer “saurer Regen“, Wasserkraft , Parasiten “Gyrodactylus”, Lachszucht).

In Südnorwegen steigen die Bestandszahlen heute wieder an (Figur 2.13 im Rapport). Auch in Westnorwegen sieht man seit 2010 wieder eine Bestandserhöhung (Figur 2.17).
In Midt-Norge hält sich der Bestand relativ stabil leider auf einem niedrigen Niveau (Figur 2.21), ähnlich wie in Nordnorwegen (Figur 2.25).

Einen ziemlich großen Anteil (über 30% der gesamten Menge Wildlachs in Norwegen), mach der Bestand aus dem Tanavassdrag (Tana-Fluss) aus. Hier hat man in den letzten Jahren einen deutlichen Einbruch des Bestandes gesehen (Figur 2.30). Im Tanafjord gibt es keine Lachzuchtanlagen, die Anzahl an Lachsläusen ist gering und ebenso die Anzahl ausgebrochener Zuchtlachse, trotzdem kommen immer weniger Lachse aus dem Meer in den Fluss zurück.
Es müssen also dort andere Faktoren, dafür verantwortlich sein, das der Bestand im letzten Jahr auf so ein geringes Niveau gekommen ist, das man dieses Jahr den Fang dort verboten hat.
Und das macht die Sache so schwierig, während man mit den klar identifizierten Bedrohungen (z.b. Lachslaus, abgehauene Fische, evtl. Überfischung,Wasserkraft, Gyrodactylus usw.) zielgerichtet arbeiten kann, kann man mit den nicht identifizierten kaum was machen.

Somit gehe ich in gewisser Weise konform mit dir, ob’s tatsächlich was bringt die Fangmengen zu begrenzen ist unsicher, die Gefährdung durch Lachsläuse und entflohene Zuchtlachse zu reduzieren macht Sinn. Ob man mehr Lachse in Norwegens Flüssen hätte wenn man die Aquakultur runterfahren würde oder sie nicht existieren würde, halte ich für unsicher.

Die Gefahr besteht darin das man sich nur auf einige potentielle Gefahrenursachen (z.B. Aquakultur, Fischerei) fokussiert, dabei aber andere Ursachen die für das Ausbleiben der Zurückwandernden Lachse verantwortlich sind, nicht identifiziert und darauf reagiert.

Soweit ich’s jetzt gelesen habe, handelt es sich bei den meisten Flüssen, die ab dieser Saison gesperrt sind, um (kleine) Flüsse in denen der Lachsbestand nicht kontrolliert (verwaltet) wird. Also um Flüsse wo es kaum oder keine Fangregistrierungen, -Regulierungen usw. gibt. Somit ist es dort natürlich schwer sich ein Bild darüber zu machen inwieweit diese Gewässer einen tragfähigen Laichbestand aufweisen, und ob es überhaupt vertretbar ist dort Fische zu entnehmen.

Leider ist der Lachs neben Aal, Rotbarsch, Dornhai und Sprotte auf der “Roten Liste“ gelandet (war er in den 1970iger Jahren übrigens auch schon mal). Es ist wirklich zu hoffen das durch diese Aufmerksamkeit, vielleicht etwas umgedacht wird und die Verwaltungsmaßnahmen, die in gewisser Weise schon greifen, weiter fortgesetzt werden und andere neue in die richtige Richtung gehen.

Gruss
Smolt
 
@tauchprojekt.de

Vielen Dank für den interessanten Link. Ich weiß gar nicht, wie das unter meinem Radar durchfliegen konnte.
Bei den gesperrten Flüssen handelt es sich ja (so auch mein erster Eindruck, nachdem ich die Listen mal überflogen habe) größtenteils um kleinstgewässer. Es wird definitiv interessant zu sehen sein, ob und wie sich gerade diese Gewässer ohne befischung entwickeln.

Einen kleinen Wermutstropfen gab's aber auch für mich: die schöne lakselva auf hitra ist offensichtlich auch erstmal dicht. Bei passenden Bedingungen ein Traum, da zu angeln, auch wenn keine Rekordfische zu erwarten sind. Schade, da hab ich mit Boot nur 40 minuten hin gebraucht... Aber wir müssen wohl alle unseren Teil beitragen.
 
Tatsächlich sind viele der gesperrten Gewässer erstmal nicht wirklich interessant bzw wurden auch bisher nicht großartig befischt. Auch deshalb glaube ich erstmal nicht das es etwas an der Situation ändert. Entfällt die kilnot Fischerei kann das regional schon einen Unterschied machen. Das die Sami in der Tana mit Treibnetzen fischen dürfen sorgt ja selbst vor Ort für Diskussionen. Ich will hier auch keine Debatte starten wer Schuld trägt und warum. Ich habe das zusammengefasst was grob in diesem und auch diversen anderen Artikeln steht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die beiden konkreten Probleme im Zusammenhang mit der Lachszucht werden eben im Report der Artendatenbank und anderen Stellen immer wieder an erster Stelle genannt. Ich denke wir werden hier vermutlich nicht herausfinden warum die Situation so ist wie sie nunmal ist. Das der Lachs ja auch in vielen anderen Regionen (inkl Deutschland) lange vor der Lachszucht ausgestorben war, legt selbstverständlich nahe das andere Faktoren ebenso fatale Auswirkungen haben können.
 
Auch sehr interessant. :a020:

Das zeigt eigentlich auch wie komplex die Sachen sind.

Falsche Fischereiregulierung in den 90igern führen zur Veränderung des Ökosystem und fördern bestimmte Fischarten die dann in Konkurenz zum Lachs stehen.

Dem Statement des Ordførers der Tana Kommune Helga Pedersen, kann man sich da nur anschließen:

sinn gemäß: Es besteht viel mehr Bedarf an Forschung über die Gesamtheit des Ökosysthems in dem der Lachs ein Teil davon ist.

Gruss
Smolt
 
Einen kleinen Wermutstropfen gab's aber auch für mich: die schöne lakselva auf hitra ist offensichtlich auch erstmal dicht. Bei passenden Bedingungen ein Traum, da zu angeln, auch wenn keine Rekordfische zu erwarten sind. Schade, da hab ich mit Boot nur 40 minuten hin gebraucht... Aber wir müssen wohl alle unseren Teil beitragen.
Das Bedauern kann ich gut verstehen! :genau:
Ein schicker kleiner Fluß südlich von Fillan mit einem See, einer schmalen "Durchfahrt" nach dem See und einem schönen stufige Reststück mit abwechslungsreichen ruhigen und schnellen Stücken bis zur Mündung. Es machte Spaß, dort zu fischen obwohl wie du schreibst, keine Rekordfische zu erwarten waren.
Ich durfte im Sommer 2010 (im Juli) mal 3 helle Sommernächte dort genießen, was sehr viel Spaß machte! Neben einem "Grilse" von rund 1,5 Kilo erlebte ich auch einmal direkt in/unterhalb der Mündung in der Bucht ein "Schlachtfest" von strammen Makrelen (alle 700 g +), die einen Schwarm Sandaale gegen das Ufer trieben und das Wasser zum kochen brachten:genau:... und an der 20-g-Spinnrute für jede Menge "Rabatz" sorgten:a020:
 
Die Bucht an der Mündung heißt ja nicht umsonst Makrellvika 🙂
Ab Juni/Juli ist da immer was los.
 
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