Codhunter
Dorsch-Wader
Hallo,
bin zurück aus Bessaker und wollte mal hier meinen Kurzbericht loswerden:
Zeit: 03.-13.07.05
Wetter: Traumhaft. Tagsüber zunächst 27 Grad und Sonnenschein pur, vier Tage später leichter Seenebel und darauffolgend windiger. Wir waren zu Dritt (Daddy, Nichte Chantal und ich).
Angelgebiet:
Seekarten siehe www.bessaker.com. Die sagen fast alles... Sehr viele vorgelagerte Inseln und Schären, so dass sogar die Marine ein Schnellboot im Februar 2002 auf den Schären "zerfranst" hatte. Die Gegend ist wirklich beeindruckend aber man sollte ihr immer mit dem notwendigen Respekt entgegentreten, denn die See verzeiht keine Fehler. Wer 6 Seemeilen vor der Küste mit der Schraube die Schären "streichelt", hat wohl ein Problem mehr am Hals...
Die besseren Angelgebiete liegen in Richtung offenes Meer( Rauden; Litletaren usw.) Diese Angelgebiete sollte man nur mit dem Boot anfahren, wenn man weiß, was man macht und ein gutes GPS möglichst mit Plotter dabei hat oder mietet. Einfacher Tipp: Die schwarze Fahrwassermarkierung vor Dragholmsgrunnen (vor Skervoya) ansteuern und dann mit Peilung 237 Grad Seewärts. Dies führt relativ sicher durch die Schären auf's offene Meer. Aber man sollte sich unbedingt weiter draußen orientieren, damit man den Weg zurück auch findet. Hier ist das setzen von Wegepunkten oder aber die Nutzung eines GPS-Plotters unerläßlich, es sei denn man ist lebensmüde. Unerfahrene sollten aber mit dem Kutter von Thore diese Seegebiete aufsuchen. Das ist zwar etwas teurer, spart aber unter Umständen die Auszahlung der Lebensversicherung an die mißratene Ehefrau 8o .
Andere Möglichkeit:
Immer den längeren Weg um den Leuchtturm von Kaura wählen. Ist zwar ein Umweg, aber es lauern nicht so viele Schären auf dem Weg.
Fische:
Reichlich und in allen Größen, vor allem Köhler und Dorsch.
Aber: Die größeren Exemplare werden meist weit draußen vor den letzten Unterwasserbergen in Richtung offenes Meer (Litletaren, Rauden usw.) in Tiefen ab 120 Meter gefangen. Es gibt zwar auch um die Schären herum ordentliche Exemplare, aber hier sollte man nur mit GPS-Plotter hineinfahren und sowohl Wind als auch Strömung und Gezeitenstand einkalkulieren.
Ich persönlich hatte nur kleinere Dorsche am Eingang zum Brandsfjord gefangen, welche aber im Mittelwasser auf 35 Meter unterwegs waren. Auf dem Echolot wären diese Dorsche nie als Dorsch erkennbar gewesen, da sie als größere Köhler durchgegangen sind. Es waren Zufallsfänge.
Alle Angler mit Dorschen ab 10 Pfund hatten diese in Tiefen ab 120 Meter meist unter Kleinköhlerschwärmen auf der offenen See gefangen, darunter auch ordentliche Kaliber um die 30 Pfund.
Rotbarsch: Es gibt eine Stelle im Brandsfjord und eine vor Laakjen. Beide waren nicht ergibig, die Biester hatten keinen Hunger, waren nicht da usw. Lediglich 4 kleine Rotbarsche erwischt.
Pollack: Größere Exemplare in Wassertiefen um 3-10 Meter um die Schären herum (Vorsicht !!), hier mit Kleinstpilker und Meerforellenblinker, was natürlich eine Menge Spaß bereitet hat.
Seelachs:
Es wimmelte vor allem von den "Satzforellengrößen" überall. Aus diesem Grunde sollten nur überdimensionierte Paternostersysteme ab Hakengröße 10/0 verwendet werden, sonst werden zu viele Kleinköhler verangelt. Die größeren Exemplare standen draußen auf dem Meer und direkt im Brandsfjord in Längen von 70-90 cm. Dafür aber in ordentlichen Mengen, so dass man nach 2 Stunden bereits das Angeln einstellen konnte wenn man nicht Nachtschicht beim Filetieren einlegen will.
Aber was heißt hier Nachtschicht :?
Es ist im Juni/Juli rund um die Uhr hell genug, sofern nicht schwarze Gewitterwolken am Himmel stehen. Also Angeln around the clock. Am besten man richtet sich nach den Tidekalendern, die in jedem Haus vorhanden sind (auch eine Din A2 Seekarte an der Wand zur Orientierung), kleinere eingeschweißte gibt es von Thore ebenfalls mit auf den Weg (aber ohne Längen-u.Breitengrade)
Die Anlage ist empfehlenswert, es gibt in dem Lebensmittelladen alles, was man benötigt zu für Norwegen wirklich akzeptablen Preisen und muss nicht alles aus Deutschland dort hoch karren. Die Häuser sind zwar mit 7 Betten ausgelegt, sollten m.E. aber nicht mit mehr als 4-5 Leuten belegt werden. In einem Haus waren 7 verrückte Angler, da mußte das Gerät auf der Veranda gestapelt werden und die Zentner Fischfilet anderweitig eingefroren werden, weil die 350 Liter Gefriertruhe nicht ausreicht.
Alles in allem also ein wirklich schöner Urlaub und Dank an alle, die mich vor dem Urlaub mit wertvollen Tipps versorgt haben, insbesondere Lengalenga, der hatte mich ja reichlich gebrieft :)
Gruss Jörg
bin zurück aus Bessaker und wollte mal hier meinen Kurzbericht loswerden:
Zeit: 03.-13.07.05
Wetter: Traumhaft. Tagsüber zunächst 27 Grad und Sonnenschein pur, vier Tage später leichter Seenebel und darauffolgend windiger. Wir waren zu Dritt (Daddy, Nichte Chantal und ich).
Angelgebiet:
Seekarten siehe www.bessaker.com. Die sagen fast alles... Sehr viele vorgelagerte Inseln und Schären, so dass sogar die Marine ein Schnellboot im Februar 2002 auf den Schären "zerfranst" hatte. Die Gegend ist wirklich beeindruckend aber man sollte ihr immer mit dem notwendigen Respekt entgegentreten, denn die See verzeiht keine Fehler. Wer 6 Seemeilen vor der Küste mit der Schraube die Schären "streichelt", hat wohl ein Problem mehr am Hals...
Die besseren Angelgebiete liegen in Richtung offenes Meer( Rauden; Litletaren usw.) Diese Angelgebiete sollte man nur mit dem Boot anfahren, wenn man weiß, was man macht und ein gutes GPS möglichst mit Plotter dabei hat oder mietet. Einfacher Tipp: Die schwarze Fahrwassermarkierung vor Dragholmsgrunnen (vor Skervoya) ansteuern und dann mit Peilung 237 Grad Seewärts. Dies führt relativ sicher durch die Schären auf's offene Meer. Aber man sollte sich unbedingt weiter draußen orientieren, damit man den Weg zurück auch findet. Hier ist das setzen von Wegepunkten oder aber die Nutzung eines GPS-Plotters unerläßlich, es sei denn man ist lebensmüde. Unerfahrene sollten aber mit dem Kutter von Thore diese Seegebiete aufsuchen. Das ist zwar etwas teurer, spart aber unter Umständen die Auszahlung der Lebensversicherung an die mißratene Ehefrau 8o .
Andere Möglichkeit:
Immer den längeren Weg um den Leuchtturm von Kaura wählen. Ist zwar ein Umweg, aber es lauern nicht so viele Schären auf dem Weg.
Fische:
Reichlich und in allen Größen, vor allem Köhler und Dorsch.
Aber: Die größeren Exemplare werden meist weit draußen vor den letzten Unterwasserbergen in Richtung offenes Meer (Litletaren, Rauden usw.) in Tiefen ab 120 Meter gefangen. Es gibt zwar auch um die Schären herum ordentliche Exemplare, aber hier sollte man nur mit GPS-Plotter hineinfahren und sowohl Wind als auch Strömung und Gezeitenstand einkalkulieren.
Ich persönlich hatte nur kleinere Dorsche am Eingang zum Brandsfjord gefangen, welche aber im Mittelwasser auf 35 Meter unterwegs waren. Auf dem Echolot wären diese Dorsche nie als Dorsch erkennbar gewesen, da sie als größere Köhler durchgegangen sind. Es waren Zufallsfänge.
Alle Angler mit Dorschen ab 10 Pfund hatten diese in Tiefen ab 120 Meter meist unter Kleinköhlerschwärmen auf der offenen See gefangen, darunter auch ordentliche Kaliber um die 30 Pfund.
Rotbarsch: Es gibt eine Stelle im Brandsfjord und eine vor Laakjen. Beide waren nicht ergibig, die Biester hatten keinen Hunger, waren nicht da usw. Lediglich 4 kleine Rotbarsche erwischt.
Pollack: Größere Exemplare in Wassertiefen um 3-10 Meter um die Schären herum (Vorsicht !!), hier mit Kleinstpilker und Meerforellenblinker, was natürlich eine Menge Spaß bereitet hat.
Seelachs:
Es wimmelte vor allem von den "Satzforellengrößen" überall. Aus diesem Grunde sollten nur überdimensionierte Paternostersysteme ab Hakengröße 10/0 verwendet werden, sonst werden zu viele Kleinköhler verangelt. Die größeren Exemplare standen draußen auf dem Meer und direkt im Brandsfjord in Längen von 70-90 cm. Dafür aber in ordentlichen Mengen, so dass man nach 2 Stunden bereits das Angeln einstellen konnte wenn man nicht Nachtschicht beim Filetieren einlegen will.
Aber was heißt hier Nachtschicht :?
Es ist im Juni/Juli rund um die Uhr hell genug, sofern nicht schwarze Gewitterwolken am Himmel stehen. Also Angeln around the clock. Am besten man richtet sich nach den Tidekalendern, die in jedem Haus vorhanden sind (auch eine Din A2 Seekarte an der Wand zur Orientierung), kleinere eingeschweißte gibt es von Thore ebenfalls mit auf den Weg (aber ohne Längen-u.Breitengrade)
Die Anlage ist empfehlenswert, es gibt in dem Lebensmittelladen alles, was man benötigt zu für Norwegen wirklich akzeptablen Preisen und muss nicht alles aus Deutschland dort hoch karren. Die Häuser sind zwar mit 7 Betten ausgelegt, sollten m.E. aber nicht mit mehr als 4-5 Leuten belegt werden. In einem Haus waren 7 verrückte Angler, da mußte das Gerät auf der Veranda gestapelt werden und die Zentner Fischfilet anderweitig eingefroren werden, weil die 350 Liter Gefriertruhe nicht ausreicht.
Alles in allem also ein wirklich schöner Urlaub und Dank an alle, die mich vor dem Urlaub mit wertvollen Tipps versorgt haben, insbesondere Lengalenga, der hatte mich ja reichlich gebrieft :)
Gruss Jörg