Kugelblei mit Gummimakk

BTC3600

Stammnaffe
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Hallo,

zunächst wünsche ich frohe Weihnachten. Macht Euch ein paar schöne Feiertage.
Meine Frage, hat von Euch schon jemand einfach einen Gummimakk an ein Rundblei mit 2 Ösen befestigt. Wie fängig ist das auf Dorsch und Pollack?
:014:

Viele Grüße
Andreas
 
Moin Andreas,
Habe ich noch nie ausprobiert und werde ich auch nicht 😉

Wenn der Dorsch am Jagen und im Fressrausch ist, wirst Du wahrscheinlich auf die o.a. Methode vereinzelte Bisse bekommen...

Aber was macht den erfolgreichen Angler aus?
Er imitiert so gut wie möglich das Beuteschema des Zielfisches durch Farbe, Form, Bewegungsmuster und ggfs. noch durch Geruch - spricht Augen, Seitenlinienorgan und Geruchssinn an...

Ein Kugelblei garniert mit Makks eignet sich diesbezüglich eher suboptimal🥴

Skitt Fiske
Pedda
 
Moin Andreas,
Habe ich noch nie ausprobiert und werde ich auch nicht 😉

Wenn der Dorsch am Jagen und im Fressrausch ist, wirst Du wahrscheinlich auf die o.a. Methode vereinzelte Bisse bekommen...

Aber was macht den erfolgreichen Angler aus?
Er imitiert so gut wie möglich das Beuteschema des Zielfisches durch Farbe, Form, Bewegungsmuster und ggfs. noch durch Geruch - spricht Augen, Seitenlinienorgan und Geruchssinn an...

Ein Kugelblei garniert mit Makks eignet sich diesbezüglich eher suboptimal🥴

Skitt Fiske
Pedda
Das ist zwar alles richtig was du schreibst , aber das blei ist ja im Prinzip nur dafür da um runter zu kommen, den Rest übernimmt dann der gummimak , übrigens gibt es so was ähnliches von Balzer zu kaufen und funktioniert auch , für mich ein Zwischending zwischen pilker und gufi
 
Zunächst einmal ist ein Kugelblei (ich vermute mal, das meinst du mit "Rundblei") nicht optimal, um auf Tiefe zu kommen, da es - auch wenn das für uns "an Land" schwer vorstellbar ist - nicht gut sinkt. Die Kugelbleie mit zwei Ösen, die häufig angeboten werden, werden meist als Jigheadersatz bei den leichteren Ausführungen (diese Vorschaltjigheads) oder als Schleppblei (vgl. "Mooching"-Blei) verwendet. So viel zum Blei...
und zum Gummimakk: Der Makk ist ein klasse Köder, der trotz Hightechgummi meiner Meinung nach in einigen Bereichen unangefochten ist - wenn er richtig gefischt wird. Und da hat deine Idee ihren Haken: So ein Makk muss sich schön frei in der Strömung drehen können und spielen. Dafür ist es erstmal wichtig, dass man die richtigen Makks (Winkel des Hakens, freidrehender Wirbel, Länge des Gummischwanzes... Firmen wurden im NAF schon diskutiert) hat und das der Köder spielen kann. Wenn du den Makk an einer Bleikugel fest machst, wird er nicht so toll spielen wie frei (!) laufend in einem Springerknoten, wie es meiner Meinung nach die beste Form ist...
Zu Pollack wurde hier im Board schon viel geschrieben, es ist nicht so kompliziert, als das man das Rad oder Montagen neu erfinden müsste. Falls du aber experimentierfreudig bist und die Idee mit dem Blei dich nicht loslässt, hänge ich dir mal eine Pollackmontage an, die in Irland ganz gut funktionierte...
 

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Das ist zwar alles richtig was du schreibst , aber das blei ist ja im Prinzip nur dafür da um runter zu kommen, den Rest übernimmt dann der gummimak , übrigens gibt es so was ähnliches von Balzer zu kaufen und funktioniert auch , für mich ein Zwischending zwischen pilker und gufi

Und weil es "Zwischending" ist, fische ich persönlich ENTWEDER mit Gummi oder mit Pilker bzw Naturköder.
Dementsprechend stimme ich mein restliches setup darauf ab...

Die Kugelblei-Makk Variante wird mit Sicherheit mal funktionieren - ich bin aber fest davon überzeugt, dass "selektives" Angeln bedeutend erfolgreicher ist
 
Interessante Überlegung ...

ich habe es probiert in der Bandbreite Kugelgewicht 20 - 400 gr , immer in Verbindung mit bester Bullsmakware : komplett ohne Erfolg .

Ich glaube , das Makspiel wird durch das unmittelbare Gewicht verändert und verliert seinen Zauber.

Das ergibt die Frage : was ist eigentlich der Zauber der Mak ?

Viele Grüße vom Knarrlagsund !
 
Interessante Überlegung ...

ich habe es probiert in der Bandbreite Kugelgewicht 20 - 400 gr , immer in Verbindung mit bester Bullsmakware : komplett ohne Erfolg .

Ich glaube , das Makspiel wird durch das unmittelbare Gewicht verändert und verliert seinen Zauber.

Das ergibt die Frage : was ist eigentlich der Zauber der Mak ?

Viele Grüße vom Knarrlagsund !
Hallo Windei, vielen Dank für Deine Antwort. Durch die Tatsache, dass Du schon einen Test durchgeführt hast, bin nun überzeugt keinen weiteren Selbsttest durchführen zu müssen.
Viele Grüße
Andreas
 
…..

Das ergibt die Frage : was ist eigentlich der Zauber der Mak ?

…….

……schau dir mal dieses Video von den Sandalen an:



Besonders die Bewegung wenn der Schwarm nach oben “flüchtet” und dann wieder runterkommt, ist das was man mit nem guten Gummimakk-Paternoster ganz gut nachahmen kann.
Ich fische die Teile nur als Paternoster, - mit nem Bleigewicht dicht am Körper, verhalten sie sich einfach nicht annähernd natürlich.

….diese Bewegung, die viele Pelagische Fische zeigen, versuche ich auch immer mit den no-Action-shads in etwa hinzubekommen.

Gruss
Smolt
 
Das ergibt die Frage : was ist eigentlich der Zauber der Mak ?
- der Winkel der Hakenbiegung
- Länge des Schlauchs
- die Qualität des Wirbels (muss sich ordentlich drehen)
- ...
Kurzum, so ein Makk ist ein komplexes Ding. Nicht so wie Makrelenfliegen o.ä. Die These von Smolt klingt schlüssig, mit dem Schwarm.
 
Den Schwanzwinkel habe ich noch vergessen - der muss nicht im 90° Winkel abstehen, aber so 30-40°, wenn ich mich Recht erinnere...
Aber: Der Experte für Gummimakks bin ich nicht. Das können bestimmt Andere besser erklären - aber viele Hersteller haben es sich zu einfach gemacht und einfach irgendeinen Schlauch auf irgendeinen Haken gezogen. Die können nicht rund laufen... Meine Favoriten sind die Makks von Bulls und von Balzer, die scheinen den Geschmack der Flossenträger zu treffen.
 
Was wäre da das Optimale für Dich?

Ich würde mich, wenn es darum geht für den Nachbau die optimale Hakenbiegung und Gummilänge rauszubekommen, vielleicht einfach am original Bull-Gummimakk orientieren.
Wenn ich nicht ganz falsch liege, ist da immer noch ein “Mustad 31022” verbaut.
Die Gummimakks wurden in Bergen schon seit wenigstens den 1950iger Jahren hergestellt. Damals war die norwegische Firma Mustad die Firma, die weltweit das absolute Monopol für Haken hatte. Es lag nahe, das auch in den original Gummimakks der Firma Bull Plastic Mustad Haken verbaut wurden.

Wenn man nicht gleich beim Mustad-Haken bleiben will, hätte man mit ihm zumindest schonmal einen guten Ausgangspunkt welche Biegung ein funktionierender Gummimakk-Haken haben sollte. (…..die Teile sind seit Jahrzehnten in der Berufs- und Angelfischerei, weltweit erprobt).

Gruss
Smolt
 
@smolt
Wieder mal ein super Beitrag.

In 80 Prozent der Fälle fische ich ohne Beifänger... aber es gibt die Situationen da fängt ein gut geführter Mak mehr wie alles andere, manchmal fängt auch nur der Mak und jeder Pilker oder Gummi bleibt ohne Biss.
Diese Erfahrungen haben wir auch schon ganz im Norden auf große Köhler gemacht. Auch Dorsche über den Meter hatten wir schon auf dem Boot die auf den Mak kamen während Köfis am Baitball, Cutbait usw versagten. Ist jetzt nicht die Regel aber unterschätzen werd ich GUTE Maks nicht mehr.
Bei der Montage würde ich nicht mit Kugelblei usw rumspielen. Der Mak ist für mich am fängisten wenn er in der Beifängerschlaufe frei spielen kann.

Im Norden und Mittelnorwegen EIN Mak, während bei kleineren Fischen in Westnorwegen auch ein Makvorfach mit 3 erfolgreich war.
 
……schau dir mal dieses Video von den Sandalen an:



Besonders die Bewegung wenn der Schwarm nach oben “flüchtet” und dann wieder runterkommt, ist das was man mit nem guten Gummimakk-Paternoster ganz gut nachahmen kann.
Ich fische die Teile nur als Paternoster, - mit nem Bleigewicht dicht am Körper, verhalten sie sich einfach nicht annähernd natürlich.

….diese Bewegung, die viele Pelagische Fische zeigen, versuche ich auch immer mit den no-Action-shads in etwa hinzubekommen.

Gruss
Smolt
... das ist auch mein Ansatz ( die Frage war eher rhetorisch )

... und Danke, ich schätze deine Beiträge im Allgemeinen hier .
 
Wir haben auf Höhe Trondheim vom Ufer in Straumen mit Makk an der freien Leine sehr erfolgreich auf Pollack gefischt; kleinste Größe, grün oder schwarz. In die Strömung werfen und abtreiben lassen/Schnur geben.
Nicht vergessen darf man, dass sich die Dinger auch drehen - nicht umsonst ist da im Original ein Wirbel eingebaut.
 
Wir wollen mal nicht vergessen, das die Komponenten der Gummimakks für die Berufsfischer von Hans Sovik und der Firma Mustad hergestellt worden sind. Inzwischen sind beide Firmen verkauft und die Produktion deren Produkte findet in China statt.


Die Originalen Makks bestehen aus einem Sovikwirbel der nachdem der Gummi auf den Makkaken gezogen ist in das offene Ör des Mustad 31022 einklickt wird. Nun wird das Ör geschlossen und fertig ist der Makk.

Der im Übrigen nicht an einer Schlaufe montiert wird, er wird einfach nur in die Schnur eingeschlauft, so wird Tüddel verhindert und die Haken stehen Waagerecht von Hauptschnur ab.

Wird das Vorfach das bei den Berufsfischern bis zu 30 Makks im Abstand von ca. 2 Meter haben kann abgelassen (Meist mit schwerem Bleigewicht jenseits 2 Kg), bewegen sich die Haken mit der Spitze nach oben was einen nach unten schwimmenden Fisch imitiert, in diese Phase kommen die meisten Bisse, beim schnellen Hochdrehen erfolgt der Effekt dann umgekehrt, die Hakenspitzen der Makks werden nach unten gerückt, was einen Fisch der schnell nach oben will imitiert.
Durch die Anzahl der angebunden Makks kann so die Wassersäule sehr gut nach Fischen durchsucht werden. Solche Vorfächer oder besser Hakensysteme werden für alle möglichen Schwarmfische wie Dorsch Köhler, Rotbarsch, Pollack und Schellfisch eingesetzt.
 
Ich mag ja immer so’n bißchen diese traditionellen Köder und ihre Geschichte.:a020:

Neben den Haken und Wirbeln ist natürlich auch das Gummi-Material ein entscheidender Faktor für den Fängigkeit der Gummimakks.

Auf einer Gummimakk-Verpackung aus den 70iger Jahren erklärt die Firma Bull Gummi Industi AS (gegründet 1935 in Bergen) was den richtigen Gummi für ihre Gummimakks, von denen bis dahin schon 25 Millionen Stück verkauft worden sind, ausmacht: …

IMG_9370.jpeg


Ich versuch’s mal einigermaßen zu übersetzen:

….
Es ist der Gummischlauch, der entscheidet ob der Makk das richtige „Leben“ in der Drehung hat. Der Gummi muss hochelastisch, und weich, aber nicht wabbelig sein. Die Drehung muss gleichmäßig sein und dies erfordert das der Schlauch vor dem Zuschneiden die richtige Länge ohne Windungen hat. Die Wandstärke des Gummis muss absolut gleichmäßig sein. Der Gummi muss auch bei beißender Kälte genauso „lebendig sein“. Die Farben müssen klar, aber nicht zu scharf sein. Der Gummi muss es auch aushalten lange im Lager zu liegen (trocken und kühl). ….

Familie Bull wusste also damals schon ganz genau worauf es ankommt, und stellte dann einfach mal als Firma die normalerweise Gummi-Dichtungen u.ä. produziert, einen absoluten Top-Köder her.
:a020:

Gruss
Smolt
 
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