Köderfische auf Leng - Makrele, Köhler - was ist wann und warum besser

hecht99

Stammnaffe
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Um den Livebericht nicht zu zerschießen kopiere ich mal das ganze hier rüber, weil mich die Ausführungen von @Deepseahunter brennend interessieren.

Wenn man teils eine ganze Saison in einem Gebiet vor Ort ist werden solche Tendenzen erst ersichtlich. Speziell bei Leng und Seehecht.
Tests mit eben diesen beiden Ködern ergaben teilweise den 10fachen Vorteil von Makrele gegenüber Seelachs.
Die großen Räuber spezialisieren sich halt.
Gruß Mario

Leng spezialisiert sich auf Makrele? Die haben aber doch ein ganz wenig unterschiedliche Lebensräume und die Lengs würden dann im Winter doch ziemlich hungrig sein. Von den Mageninhalten her sind es Lachs, Thun und Heringshai die sich häufig auf Makrele in Norwegen spezialisieren. Ansonsten hat die Makrele an nennenswerten Fressfeinden im Norden noch den Basstölpel und den Orca - vielleicht noch Delfine, habe dazu aber noch keine Untersuchungen und Beobachtungen gesehen. Makrelen sind schnelle Schwimmer, da kommen die meisten Räuber gar nicht mit. Anders als Heringe bilden sie bei Attacken auch keine "Baitballs" (die Fische pressen sich eng zusammen und bilden eine Art Kugel die zwar versucht zu entkommen aber von den Jägern häufig über einen Zeitraum gut am Platz gehalten werden kann), sondern schießen in alle Richtungen davon.
Makrele, Hering und Lachs sind super Köder, keine Frage. Sie ölen und riechen stark. Ich persönlich bevorzuge als Köder auf Seehecht, Leng und auch an der Langleine auf Heilbutt eher Köhler. Hält besser am Haken ohne viel Aufwand. Gerade an der Langleine wichtig, da die Fische sonst den Köder vom Circlehook zerren ohne sich zu haken. Bei Seehecht und Leng sehe ich die Platzwahl und das Timing, sowie teils auch die Köderführung als entscheidend. Den Unterschied zwischen Makrele und Köhler als Köder würde ich als vorhanden aber gering einstufen.

Mit spezialisieren meinte ich ja nicht die großen Freiwasserfische wie Seelachs und die Dorsche offshore.
Der Leng wie auch der Seehecht sind doch keine Jäger die einer davonsprintenten Makrele hinterherschießen. Die begnügen sich doch vielmehr mit dem was da so von oben abfällt. Ich würde behaupten das da zum großen Teil nach Geruchssinn geht. Ein Fisch mit hohem Fettanteil ist da eben deutlich einfacher aufzuspüren.
Ich hab das jedenfalls auch schon ausgiebig getestet. Am Westkap ist Makrele Naturköder Nr 1 wenn sie da sind. Im Frühjahr geht Seelachs genauso gut, weil eben fast nichts anderes da ist.
Der Seehecht u die Makrelen treffen dort etwa gleichzeitig ein.
Sind die Minithune schlecht zu fangen dann fahre ich auch schonmal 30km in die Fischannahme nach Fosnavag um eine 20kg Kiste frisch zu holen.
Der Erfolg gab mir bis jetzt immer recht.
Gruß Mario

Hallo @Deepseahunter

vorne weg, wir haben bisher mit Makrelen und deren Fetzen immer wesentlich besser gefangen als auf Köhler. Für mich persönlich waren Geruch und der starke "Ölgehalt" bis jetzt immer der Grund.
Dein angesprochenes Szenario mit den verletzten/getöteten Makrelen bzw. Stücken kenn ich ja vom Süßwasser her z. B. auch von Zandern. Die Halbstarken verbeißen im Stillwasser beim Jagen auch viel Futterfische und nach einiger Zeit werden diese dann erst wieder aufgesammelt. Einige Sammler haben sich aufs "Nachputzen" direkt spezialisiert. Deshalb kann ich mir das ganze vom Grundgedanken her zumindest gut vorstellen.
Das Ganze mal aufs Meer übertragen:
Pollack und Köhler jagen die Makrelen, verbeißen natürlich auch viele, Möwen zerfetzen bzw. zerstückeln auch noch welche wenn sie Richtung Oberfläche gedrückt werden. Die Stücke bzw. toten Makrelen sinken Richtung Boden. Soweit kann ich dem noch gut folgen. Aber: Bisher hab ich Makrelen fast ausschließlich an flachen Plateaus bzw. an flachen Steilufern usw. angetroffen und nur ganz selten mal eine über tiefem Wasser (wobei ich gestehen muss das ich es hier aber auch noch nicht probiert habe). Demnach weichen ja die klassischen Standplätze der Lengs und die Aufenthaltsorte der Makrelen doch gewaltig ab. Bis jetzt eine zerbissene Makrele oder Stücke davon zu Boden taumeln und von der Strömung in Richtung tiefes Wasser getragen werden, dauert es ja schon ne ganze Weile. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass genügend Makrele dort unten überhaupt ankommt, damit sich Leng und Lumb auf diese Nahrung spezialisieren können. Schellfisch, Dorsch, Köhler usw. nehmen sich ja bestimmt auch noch ihren Teil, bevor bei den Grundfischen überhaupt was ankommt.
Ich will das Ganze in keinster Weise anzweifeln nur finde ich deinen Ansatz wahnsinnig interessant und hab auch selbst ehrlicherweise noch nicht mal soweit gedacht. Stehen die Langen dann relativ flach oder gibt es noch weitere Besonderheiten bzgl. der Revier- / Bodenstruktur usw.

Viele Grüße und Petri Heil
Jörg

Ich hoffe meine Zitate genügen als Themeneinstimmung... Eventuell könnte auch ein Moderator die Posts hier rüber schieben, dann kann man die Zitate rausnehmen
 
Zuletzt bearbeitet:
ganze Makrele - wenn keine da, ganzen Seelachs, kann ruhig über 40cm sein, wenn Du Großleng fangen willst.

Noch wichtiger ist ein Mords Anhieb im Stehen mit Ruten Spitze im Wasser und ein rattenscharfer großer Drilling hintendran.
 
Tja - warum ist Makrele der bessere Köder?

Ich denke, dass das fettige/ölhaltigere Fleisch der Makrele die intensivere Duftspur zieht.
 
2-Mann-Vergleich im Frühjahr, kein HB-Revier: Zuvor eingefrorene Makrele fing weniger aber größere Fische, auf Hering ging wirklich alles mögliche, allerdings nix mit guten Lengs.
 
Ganz ehrlich, ohne den Vergleich gemacht zu haben, meine Meining ist einfach. Die Fische da unten haben Hunger, und es fallen nicht alle Nase lang tote Fische herunter. Was kommt müssen sie futtern, egal ob Köhler oder Makrele. Kein Fisch mit Kohldampf wird sagen "oh ein Köhler, ich habe zwar Hunger, aber gleich kommt sicher noch eine Makrele hier runter, da warte ich lieber drauf". Daher, so meine Meinung, ist es vollkommen egal was Du da dran hängst, wenn Dein Köder am Fisch vorbei kommt. Anders sieht es sicher aus wenn Du etwas Abstand hast. Dannn ist eine Duftspur sicher hilfreich, oder ein Leuchtschlauch, usw. Da könnte die Makrele durchaus einen Vorteil haben, WENN die Strömungsrichtung passt, und WENN sie nicht schon ausgelaugt ist. Zieht die Strömung die Duftspur vom Zielfisch weg, oder gibt es keine Duftspur mehr, dann wüsste ich erst einmal nicht welchen Vorteil eine Makrele noch haben sollte.

Ist wie beim Hecht/Zander fischen. "Der beste Köder ist ein Rotauge", wenn sie die Wahl haben, greifen meine Kollegen meist dazu. Ich nehme die auch gerne, aber ich habe auch schon gut Aal/hecht und Zander auf Barsch gefangen, dessen zähe Haut mir viel besser gefällt. Und kleine Brassen mag ich auf Zander und Hecht, da deren große Flanke schön reflektiert und gut zu sehen ist. Aber trotzdem greifen die meisten einfach lieber zum Rotauge. Ich, wie gesagt, auch gerne, aber ich mag die anderen eben auch. Der Witz ist das ich bei Wobblern dem Barsch Dekor den Vorzug gebe, wie viele andere auch. Die dann aber beim Köfi auf einmal den Barsch nicht mehr so gut finden. :-)
 
Ich habe da keinen statistischen Wert, was besser ist, weil ich das faserige Fleisch nicht in Massen in der Kiste haben will.
Ich beschränke mich also auf wenige Exemplare ..

Für mich ist der Platz der wesentlichere Faktor. Ich hatte das Thema noch vor ein paar Tagen und haben auf "Ansage" an drei verschiedenen Plätzen gefangen. Makrele und Sei waren beide erfolgreich.

Der Lumb zerlegt die Makrele sofort, so dass der Garantiehaken ggf irgendwo rumbaumelt, da ist der Sei etwas haltbarer.

Ich würde mich in erster Linie um den geeigneten Platz kümmern und nachrangig um den Köder.
 
Moin, am Meisten irritiert mich dieser Satz " Sind die Minithune schlecht zu fangen dann fahre ich auch schonmal 30km in die Fischannahme nach Fosnavag um eine 20kg Kiste frisch zu holen." Fisch in Norwegen kaufen um Fisch zu fangen? Mir ist ja schon vieles untergekommen zB. Reka kaufen aber noch nie musste ich Fisch kaufen. Da schliesse ich mich mal meinem Vorredner an "Ich würde mich in erster Linie um den geeigneten Platz kümmern..." Für 30km hin und zurück brauche ich mehr Zeit als zum Fang von Köderfisch für die ganze Woche. 4 Mann drei Driften a 20min und 6 Lengs bis 150cm lagen im Boot und das mit Köhlerlappen, ich denke da wie Norge Extreme.
Fisch in Norwegen kaufen ist wie Bier mit in die Kneipe nehmen.
 
Mein Vater und ich angeln generell fast ausschließlich mit Natürködern. Da ich meinen Lengrekord von 1,68 m knacken wollte, habe ich ganze Makrelen und ganze kleine Köhler gefischt. Den 1,68 m Fisch habe ich in 120 m auf einen Makrelenfetzen gefangen. Mein Vater hat weiterhin mit Fetzen geangelt.

Am Ende des Tages hatte er einen Leng von 1,40 m und einen Seehecht von 1,14 m gefangen. Ich habe auf die Makrelen nur 70 er Lumbs gefangen und auf den ganzen Köhler einen Fisch verloren. Wie groß dieser war, kann ich nicht beurteilen.

Meiner Meinung nach fängt alles, man muss nur an der richtigen Stelle sein und Glück haben, dass der Köder einen großen Fisch anzieht.
 
Wenn ich die Möglichkeit habe zu wählen, bevorzuge ich auch Makrele wegen des höheren Fettgehaltes und der damit verbundenen Duftspur.
Ich habe allerdings auch beobachtet, dass es scheinbar Fressphasen und Nichtfressphasen gibt.
Ich habe in meinem Hausgebiet recht kurze Driftstrecken von 250 bis 300 m, die seit vielen Jahren sehr lengträchtig sind. Nun habe ich dort beobachtet,
dass bei mehrmaliger Drift kein Biss kam und dann bei den nächsten Driften Biss auf Biss kam. Das hielt einige Zeit an und dann gab es wieder keine Bisse mehr.
Da ich auch auf den Tideverlauf achte, dachte ich erst, dass es eventuell etwas damit zu tun haben könnte, konnte aber keinen echten Zusammenhang zwischen Tideverlauf
und Beißzeiten feststellen. Auch in Bezug auf die Tageszeiten gab es keinen erkennbaren Zusammenhang. Der Effekt trat an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichsten Tageszeiten auf.
Die Konsequenz daraus für mich, Köder ins Wasser und probieren, den Rest entscheiden die Jungs da unten.
Natürlich muss der gewählte Platz auch zum Zielfisch passen.
Gruß Ralf
 
Kann ich so bestätigen Lumbfetzen als Köder sind gut fängig und halten bestens am Haken,und man braucht nicht gleich beim ersten
zuppeln anzuschlagen

Gruß Dieter
 
Der Lumpfetzen wird am ersten Tag montiert und am letzten Tag abgenommen:a055::a055::19:
Ihr sollt den nicht baden, sondern angeln! :aetsch:

Wir hatten mal Schweden an einer Anlage, die hatten sehr große Lengs mit Köfi und Knofiöl gefangen, ... selber angeln wir nicht auf Leng (also nicht selber getestet).
PS: Soll auch gut auf Platte funktionieren.
 
Blaue Wittlinge sind super auf Leng , einziger Nachteil : man hat sie sehr selten .
 
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