AW: Im Mai-Juni zum Hardanger-Sekse-brauche Hilfe.
Hallo Pit,
ich will Dich nicht gleich zum Anfang entmutigen, aber so weit hinten in einem kleinen Nebenfjord ist es meist nicht so dolle mit dem Angeln. Zum Hardanger selbst ist es ja ein ganz schönes Stück, wenn Ihr ein ordentliches Boot habt, solltet Ihr es dort versuchen.
Ansonsten könnt ihr um diese Jahreszeit vor allem mit Pollack und Köhler rechnen, vor allem unmittelbar an steil abfallenden Uferwänden. Dorsch wird es dagegen kaum geben.
Wichtig ist leichtes Gerät, also 60-g-Spinnrute, mittlere Stationärrolle mit einer guten 12er Geflochtenen, 50 cm langes 35er Flourcarbon-Vorfach, Pilker so zwischen 30 und 80 g. Beifänger bringen meist nichst, sondern verscheuchen eher die Fische (ist zumindest meine Erfahrung). Eine gute Alternative sind auch Shads, so zwischen etwa 7 und 12 cm undmittlere Twister an 10 - 30 g Bleiköpfen.
Zur Taktik: Mit dem Boot etwa 20 bis 40 m vor die Felswand fahren, Köder bis kurz vor die Wand werfen, absinken lassen und dann zügig (Pilker) oder langsam bis mäßig schnell (Gummis) einholen. Das ist noch die erfolgversprechendste Methode am Fjordende.
Was Ihr evtl. auch noch versuchen könnt:
1. langsam die Kanten langschleppen, könnt Ihr für'n Anfang das selbe Gerät nehmen wie oben beschrieben, evtl. auch mal einen tief laufenden Wobbler oder schweren Blinker versuchen, mit Glück geht vllt. 'ne Mefo oder ein ausgebüchster Zuchtlachse drauf (besonders am Fjordende, wo meist ein bach oder kleiner Fluß Süßwasser zuführt).
2. Plattfische angeln vom Steg aus, evtl. auch von einer Mole oder einem Fährhafen. Dazu sollte der Grund aber sandig sein (sieht dann hell aus), günstigste Wassertiefen so 5 bis etwa 20 m, am besten in der Dämmerung. Einfache Grundmontage mit 2 Haken, als Köder gehen Reker sehr gut (bekommt man in jedem Supermarkt) oder daumennagelgroße Fischfetzen (am besten von Makrele oder Hering)
3. mittleres bis schweres Grundfischen auf Leng und Lumb. Dafür benötigst Du aber schon etwas mehr Gerät (weiß ja nicht, wie Du ausgesrüstet bist). Also: Echolot, günstig GPS und gute Seekarte oder Kartenplotter (sonst fischt man an einem unbekannten Fjord nur im trüben), gute Multi mit mindestens 300 - 400 m Geflochtener (17er bis 20er), kurze Bootsrute, die üblichen Kleintiele. Ich denke aber daß sich diese Methode nur im Hardanger lohnen wird
4. Wenn im Fjord garnichts gehen will, gibt es in der region auch viele kleine versteckte Waldseen im Hinterland, die oft massenhaft Bachforellen beherbergen. Sind zwar meist ziemlich klein (so 15 bis max. 25 cm), aber zum Räuchern ganz o.k. Du solltest Dich aber vorher erkundigen, ob du dort eine Genehmigung vom Besitzer brauchst.
Noch als letzten Tip: Quetsche unbedingt Deinen Vermieter aus, Ortskenntnis ist durch nichts zu ersetzten!
Viele Grüße, Ralph