Großleng am Hoydalsfjord

Fischbox

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24 Mai 2004
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Wahrenholz & Hamburg
Reisetagebuch:

1.Tag

Die Anreise über Kiel-Oslo mit der Fantasy, dem Flaggschiff der Colorline verläuft absolut problemlos. Das Schiff ist schon gigantisch groß. Man sollte das mal gesehen haben. Für die Zukunft tut es aber auch ein kleinerer Dampfer, denn im Prinzip will ich ja nur nach Norwegen übersetzen und keine Kreuzfahrt machen. Das Norwegenbuffet war übrigens schon mal deutlich besser.

2.Tag

In Norwegen/Oslo angekommen, nehmen wir die rote Spur beim Zoll, denn wir haben uns entschlossen unser Bier zu verzollen. Unsere Hoffnung, das uns der nette Zöllner (übrigens der einzige der weit und breit zu sehen war) wegen der eher bescheidenen Biermenge einfach durchwinkt, erfüllt sich leider nicht. Egal, nachverzollt und wir sind auf der sicheren Seite.
Die Weiterfahrt zu unserem Urlaubsquartier am Hoydaslfjord verläuft absolut problemlos und stressfrei, so dass wir gegen 18.30 Uhr an der Hütte ankommen. Dort steht erst einmal schwere Arbeit an, denn der Zafira bekommt den Anhänger nicht die knapp 50 Meter lange und extrem steile Auffahrt hochgezogen. Also heisst es Anhänger ausladen und alles Gerödel den Hang hinauf zur Hütte schleppen. Normalerweise wollte das der Vermieter mit seinem Traktor erledigen, aber er war noch in Oslo auf einem Kongress. Nun gut, das war weniger schlimm als die Tatsache das nicht die bestellten 3 Boote am Bootssteg lagen, sondern nur „2“. So mussten wir uns am ersten Tag dann halt zu dritt auf die Boote drängeln. Ausgestattet mit lediglich einer leichten Pilke war das aber platzmässig auch kein Problem.
Die Ergebnisse des ersten Abends waren durchaus zufriedenstellend, zumal wir sogar einen kleinen Makrelenschwarm ausfindig machen konnten. Super, dachten wir, es gibt also keine Probleme den Topköder für das Naturköderfischen zu bekommen. Das war leider ein Irrtum, denn es sollte der einzige Makrelenschwarm der Reise bleiben.
Ansonsten fingen wir am ersten Abend Dorsch, Schellfisch und Pollack in guten Pfannengrößen und jede Menge Kinderköhler, um die wir uns dann in 2 Jahren kümmern wollen.
Als erster Tagessieger wurde am Ende Olli geehrt.

Zur Erklärung: Wir haben am Ende eines jeden Tages einen Tagessieger gekürt, welcher entweder den größten oder auch den spektakulärsten Fang verzeichnen konnte.
So hatten wir jeden Abend einen guten Grund zum feiern.




3.Tag

Von dem dritten Boot gibt es leider noch keine Spur. So etwas ist nicht schön. Unser ganzer Besetzungsplan wird durcheinander gewürfelt.
Nun gut, bei extrem regnerischen 13°C und schwachem Wind werden halt wieder nur die Leichtpilken mit an Bord genommen. In Wassertiefen von 5-25 Metern gehen Dorsche von 50-75 cm an den Haken, wobei die Fische von 50-60cm das beste Filetfleisch zu bieten haben. Kai erlebt eine glanzvolle halbe Stunde, in der er in kurzen Abständen 3 Pollacks von 74-77cm überlisten kann. Klasse Aktion! Insgesamt fangen wir an dem Tag viele brauchbare Dorsche, einige Pollacks und erste Lumbs bei zaghaften Naturköderversuchen mit Kleinköhlern. . Nervig sind die vielen Dornhaie, welche meistens deutlich früher an den Fischfetzen nagen, als unsere eigentlichen Zielfische. Ich verschwende zumindest noch keinen Gedanken daran, das der Köhler nicht so der Topköder ist. Ich sollte meinen Meinung dazu aber noch gründlich ändern.

Der Tagessieger wird dann bei Bratkartoffeln und frischem Pfannenfisch geehrt. Natürlich fällt die Wahl auf Kai....

Nach einem Anruf bei Vermieter Alf, sichert dieser für den nächsten Morgen das dritte Boot zu. Super, endlich kann es richtig losgehen.


4.Tag

Ein Tag mit sehr viel Regen aber mild und schwachwindig. Am Morgen bringt uns Alf das dritte Boot, so dass wir jetzt jeweils zu zweit in einem Boot sitzen und die richtige Angelei starten kann. Außerdem will er versuchen, dass er ein paar Makrelen für uns besorgen kann, denn er meint, dass wir dann deutlich mehr Erfolg bei der Fischerei auf Leng haben werden. An diesem Tag fallen bis auf einen 80er Leng zumindest nur Lumbs (-66cm) und Dornhaie (-79cm) auf die Köhlerfetzen herein. .Wir hoffen, das uns die Haie irgendwann in Ruhe lassen. Dort wo gestern welche zu fangen waren, gab es heute zumindest keine mehr. Statt dessen waren sie näher am Fjordausgang zu fangen. Vielleicht machen sie sich ja aus dem Staub?
Wolfgang hat am Morgen einen richtig guten Dorsch als ungewollten Überbeisser an der Leine. Eigentlich hatte versucht mit feinem Paternoster Kleinköhler zu fangen, was auch ganz gut ging. Bei einem Versuch kam allerdings ein großer Dorsch (90-100cm) bis an die Oberfläche den gehakten Seelachsen hinterher. Wolfgang hielt kurz inne und schon hatte er sich einen Köhler eingesaugt und verdrüchkte sich damit wieder in Richtung Grund. Es folgte ein gaaanz vorsichtiger Drill, denn mit einem Heringspaternoster kann man halt nicht viel Druck ausüben. Der Dorsch spuckte den Sei sogar einmal wieder aus und ging dann aber erneut hinterher und wieder ab ins Tiefe. Am Ende war er aber nicht zu landen. Schade! Gezielte Versuche mit der Überbeissermontage brachten übrigens so gut wie gar keine Erfolge
Tagessieger: Kai

5.Tag

Wettertechnisch gibt es nichts neues, außer neuem Regen.
Auf Naturköder geht recht wenig. Hoffentlich kann Alf Makrelen organisieren.
Heute ist Pilken in Wassertiefen um 12-20m am erfolgreichsten. Ich kann noch einen 75er Sei beim Speedpilken über tiefem Wasser in ca.60 m Wassertiefe überlisten. Ein feiner feister Fisch der einen tollen Drill liefert. Ansonsten fangen wir gut Dorsch (-75cm) und Pollack für die Küche. Die Haie scheinen sich wirklich zu verpissen.
Am Abend kommt Alf mit ca. 20 Makrelen. Super, dann kann ja morgen richtig die Post abgehen.




6.Tag

Heute regnet es nicht so häufig, allerdings ist der Wind etwas stärker, so dass wir zwischendurch geschützte Bereiche aufsuchen müssen. Wir haben jetzt zwar die begehrten Ködermakrelen, aber die Drift erlaubt kaum Naturköderfischen.
Kai und Wolfgang versuchen es trotzdem und jetzt geht die Fischerei richtig los.
Wolfgang startet mit einem schönen 98er Leng. Kai kontert stark mit 101 cm. Von Haien gibt es keine Spur mehr. Zwischendurch verständigen wir uns telefonisch, so dass sich am Ende alle an der Topstelle (vom letzten Urlaub bekannt) einfinden. Olli und ich machen uns auch auf den Weg. Die fängige Tiefe ist 80-110 m.
Nach einer halben Stunde bekomme ich den ersten Biss auf meinen Eigenbau-Heilbuttjigger. Schon der Drill lässt auf einen besseren Fisch schließen. Am Ende liegt ein Leng von 107 cm im Boot. Genial, mein erster Fisch von mehr als einem Meter Länge und gleichzeitig ein Norwegengruppenrekord. Ein toller Angeltag, egal was noch kommen mag. Es sollte noch einiges kommen, denn bereits 30 Minuten später teilt uns Zausel im vorbeifahren mit, dass Kai gerade einen Leng von 110cm gelandet hat. Wahnsinn! Was geht denn hier ab? Zausel konnte dem ganzen bis zu dem Zeitpunkt nur als Zuschauer beiwohnen, allerdings hatte auch er schon 3 oder 4 gute Bisse, welche er aber allesamt nicht verwerten konnte. Der nächste Anhieb allerdings saß bombensicher und nach einigen Drillminuten kam ein Leng von 111cm ins Boot. Damit hatte er sich den Tagessieg gesichert. Allerdings auch mit ein wenig Glück, denn Wolfgang hatte noch einen Aussteiger der sich im ersten Moment gar nicht vom Grund lösen wollte. Dieser Fisch war wahrscheinlich noch größer. Egal, die Fänge waren gigantisch und wir waren mehr als zufrieden.
„Was mag da wohl noch auf uns zu kommen“ , das war die Frage die wir uns am Abend in geselliger Runde stellen. Landolf meint wir knacken die 150cm. Ich allerdings mag da noch nicht dran glauben, aber 130cm kann ich mir schon vorstellen.



7.Tag

Das Wetter wird langsam besser. Was erwartet uns ansonsten heute? Nachdem gestern die ersten wirklich ernsthaften Versuche mit Naturköder so erfolgreich abgelaufen sind, waren wir natürlich sehr gespannt. Die Meterfische halten sich etwas zurück, aber 5 mehr als anständige Küchenfische von 84-98cm waren trotzdem ein hervorragendes Ergebnis. Lumbs bis 65 cm, Pollack bis 73cm, Schellfische bis 60cm und Dorsche runden den Angeltag ab. Kurz vor feierabend kommt allerdings doch noch der Meterleng . Landolf befördert nach einem gnadenlos kompromisslosen Drill (“Ist nur ein Kleiner“, so sein Kommentar beim Drill ) an seiner „äußerst feinfühligen“ Rute bzw. Fahnenmast den neuen Rekordleng von 117 cm und 17 Pfund aus einer Wassertiefe von 105 Metern an die Oberfläche und ins Boot. Natürlich wird er damit Tagessieger! Glückwunsch!!!



8.Tag

Wolfgang verliert nach kurzem Drill, bei dem er wirklich nicht den Hauch einer Chance hatte, einen richtig guten Fisch. Gebissen hatte dieser beim Leichtpilken in ca. 20 m Tiefe. Wir vermuten, das es ein Dorsch war, der dort den feisten Kleinköhlern auflauerte.
Olli verliert an einer sehr steilen Abbruchkante einen sehr guten Fisch auf Naturköder. Zausel kann einen 80er Leng landen. Ansonsten gehen bei Landolf, Zausel, Wolfgang und Olli an dem Tag nur Dorsche und Pollacks.
Bleiben aber noch Kai und Fischbox- was geht eigentlich bei denen?
Kurz gesagt, bei denen geht an dem Tag absolut der "Wahnsinn auf Reisen".
Erster Stop in der Früh an der berüchtigten „Felsmuschi“ (eine pikant markante Felsspalte, bei der wir immer die Driften auf die Meterlengs starteten). Es vergehen nur knapp 2 Minuten, da hab ich den ersten Biss auf meinen Makrelenfetzen. Ein bisschen nuckeln lassen und dann aber meine Rute hochgerissen. Der sitzt, und vom Widerstand her schätze ich den Fisch auf einen guten Meter. Kai legt mir noch seinen Gimbal an, denn das hatte ich vor lauter Angelgeilheit vergessen. Nach 6-7 Minuten zähem Ringen kann ich den Fisch aus ca.85 Metern Wassertiefe an die Oberfläche holen. Donnerwetter, watt ein Riese. Kai gafft ihn sicher und im Boot liegt ein 120 cm bildhübscher Leng. Wir schreien unsere Freude auf den Fjord hinaus. Solch viele gute Fische hatten wir wirklich nicht erwartet. Absolute Begeisterung. Doch der Tag ist noch jung, also weitergefischt. Die Drift schwächt sich immer mehr ab, so dass wir beschließen zu einer schmalen Durchfahrt zu fahren und dort in der fast immer vorhandenen Strömung ein wenig zu Pilken, was uns dann auch 2 Schellfische und 2 Pollacks einbringt. Irgendwann setzt wieder etwas Wind ein und ich schlage vor, das wir es bei der steilen Abbruchkante versuchen, an der auch schon Olli einen guten Fisch verlor und an der wir auch schon im letzten Urlaub gute Erfolge auf Leng, Lumb und Köhler hatten.
Nach 5 Minuten Bootsfahrt sind wir da und ich stoppe das Boot auf der Abbruchkante in ca. 100 Meter Entfernung vom Ufer. Hier sollte es ca. 150 Meter tief sein, die Kante geht allerdings bis auf über 300 Meter Tiefe. Kai schickt seinen Makrelenfetzen schon mal in die dunklen Tiefen, während ich noch ein neues Stück geruchsintensives Makrelenfleisch auf den Haken stecke(wir zehren übrigens immer noch von Alf seiner 20er Makrelenlieferung). Kai ist gerade 30 Sekunden am Grund angekommen und hat auch erst 3-4 mal angeklopft, als er kommt – DER BISS!!! Ein etwas stärkeres Rütteln und Zupfen als sonst, lässt Kai einen schnellen Anhieb setzen. Was dann kommt habe ich so vorher noch nicht gesehen. Die Rute biegt sich wie bei einem Jahrhunderthänger, die Schläge allerdings verraten das es sich um einen solchen nicht handeln kann.

Der Drill im Zeitraffer(so oder so ähnlich war es):

KAI: Donnerwetter, der ist ein bisschen größer.
FB(halb schreiend): Alter, was hast du denn da dran?! Das ist die ganz dicke Hure!!
KAI: Verdammt, ich bekomme den kein bisschen vom Grund weg.
FB: Gib ihm die Chance auch mal etwas Schnur zu nehmen, wenn der Druck zu groß wird. Nicht das der Haken ausschlitzt.
KAI(die Bremse lockernd): Das kann er jetzt!

...so gehen 3-4 Minuten ins Land (See)..

KAI(ungläubiges Staunen): Ich dreh mich hier im Kreis. Was ich an Schnur gewinne, holt er sich kurz darauf wieder. Der ist gar nicht klein zu kriegen.
FB (ungläubiges Staunen): Wahnsinn! Hoffentlich steigt er nicht noch aus.

...weitere 2-3 Minuten später...

KAI : jetzt kommt er langsam.
FB: Macht er noch was?
KAI: Wenig. Im Moment lässt es sich einfach nur verdammt schwer pumpen.
FB: Was denkst du wie viel Schnur noch draussen ist?
KAI: Bestimmt noch hundert Meter. Langsam tut mir alles weh.
FB: Hol das Teil hoch!!!
KAI: Vielleicht hat Landolf mit seiner „150cm Pophezeihung ja doch recht?!
FB: Durchaus denkbar.

...noch ca. 50 Meter Schnur...

KAI: Es geht immer leichter. Jetzt hat er aufgegeben.
FB: Was das wohl für ein Riesentier sein mag? Die Schnur läuft schon langsam schräg. Gleich kommt er.
KAI: Er muß jeden Moment da sein. Die Schnur läuft gleich aus dem Wasser.

Dann hallen nur noch laute Freudens –und Panik(?)schreie über den Fjord, als wir den Fisch in ca.30 Meter Entfernung an der Oberfläche auftauchen sehen. Erst nur ein großer heller Fleck, aber dann kommt der massige Körper mit einem Zischen an die Oberfläche.
EIN MONSTERLENG!!!
Ungläubiges Staunen, während wir die ganze Zeit wie irre unsere Begeisterung heraus schreien. Der Fisch spreizt die Kiemendeckel, während Kai ihn ans Boot heran (oder wir das Boot an den Leng) ziehen. Es sind bestimmt 60 cm zwischen den Enden der Kiemendeckel. Der Leng ist total matt. In dem Wahsinnsmaul ist es kein Problem, das stabile Gaff zu setzen. Ich übergebe Kai das bereits gesetzte Gaff und übernehme seine Rute, damit er den Fisch ins Boot befördern kann. Das ist gar nicht so einfach, denn selbst als Kai die Arme schon volles Programm in die Höhe gerissen hat, hängt noch ein Drittel des Fisches außerbords. Am Ende liegt er aber doch sicher im Boot und die Freudenschreie gehen von vorne los. Was für ein Trümmer von Leng!!!



Da lag er nun im Boot. Was für ein Tier! Riesig, aber hässlich wie ein Ork! Riesige Glotzkorken, genau wie bei Rotbarschen, und die Haut war so pickelig, wie ich es eigentlich nur vom Lumb kenne, wenn er aus großer Tiefe hochkommt.

Kai: Gib mir mal den Totschläger!
Thomas: Hier hast du, du Monsterjäger! (Ich gebe ihm meinen „ostseedorscherprobten Lichterausbläser“)
Beide (nach einem vergleichendem Blick auf Lengmonsterkopf und Totschläger): Schallendes Gelächter.
Was für ein riesiger Schädel bzw. riesiges Maul. Der Köder wirkte absolut winzig.

Dieser Totschläger war definitiv sieben Nummern zu klein, aber der Axtstiel vom Gaff hat das dann hervorragend hinbekommen. Dann rufen wir erst einmal die anderen Angeltrupps an. Ungläubige Reaktionen am Telefon sind das Ergebnis. Vielleicht können wir ihn ja vermessen. Die Länge können wir aber nicht ermitteln, denn dafür bekommen wir ihn in dem kleinen Boot nicht richtig hingelegt. Wir schätzen ihn auf 150-160cm. Die Waage geht bei ca.27kg leider gnadenlos in die Knie. Egal, das genaue Gewicht können wir auch am Ufer ermitteln.
Nachdem wir uns dann irgendwann gesammelt hatten, habe zumindest ich weitergeangelt. Auch ich bekam noch einen guten Fisch an die Angel. Leider ist er aber nach ca. 20 Metern ausgestiegen. Ich schätze ihn ungefähr auf die Größe vom morgendlichen 120er Leng.
Irgendwann legen wir dann die Naturköderruten beiseite und „stippen“ zur Erholung ein paar Pilkdorsche . Später dann ein weiterer Versuch mit Naturköder. Ich habe einen kräftigen Biss in ca. 110 Meter Wassertiefe und kann nach gutem Kampf einen Seehecht von 86 cm und 9 Pfund landen. Was für ein toller Abschluss dieses Angeltags.
Nach einer ausgiebigen Fotosession an Land (als mein 120er neben dem 177er lag, habe ich mich wie ein Fötenschänder gefühlt), hat Kai dann den Leng zerlegt und anschließend, nachdem meine Federzugwaage geeicht wurde, haben wir (wurmfreie)Filets und Abfall getrennt gewogen. 30,25 Kg kam dabei als Ergebnis heraus. Ziemlich wenig für die Länge, aber es war auch wirklich ein seeehr schlanker Fisch. Ich denke das er durchaus 37-40 Kg bei normaler Kondition gehabt hätte.
Abschließend wurden dann noch alle wichtigen Menschen informiert. Unser Vermieter Alf war wegen Mittsommerbeknallung leider nicht zu erreichen.
Natürlich wurde auch bei uns am Abend gefeiert, allerdings nicht so extrem, denn die Helden waren doch etwas müde.

....ach ja, Tagessieger wurde übrigens KAI .

An dieser Stelle auch von mir noch mal ein dickes fettes
"Petri" zum Fisch deines Lebens.


9.Tag

Angeln ist heute Nebensache. Wir fahren zum Tanken nach Florö und schauen uns auch ein wenig die Stadt an. Außerdem versuchen wir Ködermakrelen- oder Heringe zu bekommen. Keine Chance!!!

Olli fängt noch einen 72er Lumb ansonsten ist ab Nachmittag Fussi angesagt.
Wir hauen Schweden mit einer weltmeisterlichen Leistung 2:0 vom Platz.

54, 74 , 90, 2006
und so stimmen wir alle ein,
mit dem Herz. in der Hand
und der Leidenschaft im Bein
werden wir Weltmeister sein...

Diesen Refrain haben Kai und Ich noch ein wenig umgedichtet

Torsk, Kveite, Sei,
Fische gibt’s hier allerlei,
dieser Fjord hier ist astrein.
Mit der Rute in der Hand
und `nem dicken Fisch am Band,
werden wir Fjordkönig sein!!!

Heute gibt das keinen Tagessieger.


10.Tag

Heute versuchen wir bei mittlerweile allerbestem Wetter allerdings etwas viel Wind (zum Naturköderfischen) meistens unser Glück auf Dorsch und Pollack. Das geht einigermaßen.
Wolfgang fängt einen 35er Kuckuck der in Sachen Farbenpracht jeden Tropenfisch blass aussehen lässt. Man kann kaum glauben dass man im hohen Norden ist.
Als besonderes Highlight können Zausel und Olli 2 Seeotter ca.30 Meter neben dem Boot beim Spielen beobachten. Die hatten irgendwie überhaupt keine Scheu. Leider war keine Kamera mit an Bord.
Am Abend fangen Kai und ich beim Schleppfischen noch schöne Pollacks und 5 Makrelen.

Tagessieger werden Zausel und Olli mit jeweils 70er Dorschen.



11.Tag

Der erste Tag ohne einen einzigen Regentropfen. Dafür setzt ab 12 Uhr Seewind ein der das Angeln bis 20 Uhr doch sehr beschwerlich macht. Aber es funktioniert trotzdem. Beim Naturköderfischen ist zwar Totentanz angesagt aber Zausel und ich können noch schöne Dorsche beim Pilken fangen.

Zausel 83cm-4,9 Kg
Fischbox 78 cm-5,1 Kg

Ansonsten beobachten wir die üblichen verdächtigen wie Schweinswaale, Seeotter und Fischadler. Norwegen ist ein Wahsinnsland!!

Zausel ist Tagessieger.



12.Tag

Wieder Sonne den ganzen Tag, aber auch ab 12 Uhr wieder Seewind. Bis dahin aber gute Fänge auf Naturköder. Ich verliere einen wirklich guten Fisch in 140 Meter Wassertiefe, der sich auf jeden Fall größer als mein 120er Leng angefühlt hat.
Kai fängt noch einen tollen Kuckuck von 43cm.

Tagessieger Zausel mit einem 72er Lumb.

13. Tag

Sonne und Seewind am Nachmittag.

Nix besonderes! Tagessieger Wolfgang mit 69er Dorsch!

14.Tag

Wetter ist wieder super und der Seewind fällt heute ein wenig schwächer aus.
Sehr gute Fänge bei allen Angelarten, auch wenn die größeren Exemplare ausbleiben.
Ich verliere noch ein sehr guten Fisch beim Freihandschleppen. Keine Ahnung was das war. Im Nullkommanix hatte er mir direkt beim Biss schon 4-5m Schnur von der Rolle gezogen. Dabei war die Bremse wohl ein bißchen zu fest eingestellt, so dass er leider ausschlitze...

Mit einem 76 Dorsch und einem kleinen Lachs (der aber wohl doch eher eine Meerforelle war) sichere ich mir den Tagessieg.



So, es ist Zeit zum Ende zu kommen...

15.Tag

Heute machen wir einen ruhigen. Boote sauber machen, Klamotten packen und die Hütte auf Vordermann bringen ist angesagt. Nachmittags schauen wir uns dann an,wie Argentinien aus der WM geschubst wird und dann kommt die Siegerehrung.

Natürlich heisst der "Fjordkönig 2006" Kai. Die meisten Tagessiege hat Zausel und somit bekommt er den Tagessiegercup.

16.+ 17. Tag

Eine unspektakuläre Abreise, die absolut Reibungslos abläuft.


Fazit: Es war mal wieder ein toller Urlaub. 14 Tage sind wirklich genug. Bei aller Angelgeilheit sollte man sich doch etwas mehr Zeit für das Land nehmen, denn dann hat man am Ende wohl auch noch etwas mehr vom Urlaub. Wir sind trotzdem mehr als zufrieden. Trotzdem werden wir beim nächsten Mal ein anderes Ziel ansteuern, denn das Land ist einfach zu groß, als das man an einem Fleckchen versauern sollte...
 
Jetzt ist Fotozeit....


Auf der Anreise...
PauseAnreise.jpg

Traumhaftes Fjordnorwegen...
Panoramablick.jpg

Die Dornhaie haben uns die ersten Tage ganz schön geärgert.
Zausel lässt deshalb aber nicht die Laune verderben.
ZauselHai.jpg

Wolfgang sein Leng von 98cm läutete dann die Großfischzeit ein
Wolfgang98.jpg

Kai legt nach. 101cm!
Kai101.jpg
 
Was haben wir uns gefreut...
GruppeLeng2.jpg

Mein 120er Leng.
Thomas120.jpg

Doch dann kam Kai seine Stunde. Ungläubige Blicke und maßlose Freude nach dem Fang
KaiLengBootKoeder.jpg

Er passt kaum ins Boot...
KaiLengBoot2.jpg

Auf dem Steg, der übrigens bei diesem Fisch auch als Filetiertisch diente, haben wir dann genug Platz.
KaiLengSteg.jpg

Mein 86er Seehecht. Der hat 9 Pfund gehabt, auch wenn es nicht danach aussieht, weil ich momentan leider ein bißchen viel Thomas bin.
ThomasSeehecht2006.jpg

Zum Abschluss ein Gruppenfoto auf der Steganlage.
GruppenfotoSteg.jpg
 
toller bericht.... aber wo sind die bilder dazu? ich will riesenleng sehen!
 
Respekt Respekt .....

ein nettes Teil ..... der kleine Leng da :D

Danke auch für den Reisebericht :baby:
 
Hallo Fischbox!
Super ausführlicher Bericht, toll geschrieben. Ein dickes "Petri Heil" zu den Fischen, muß ja irre gewesen sein. Jetzt wäre es schön die Tiere auch noch auf ein paar Bildchen zu betrachten. Ach ja vielleicht auch noch ein bisschen Landschaft, kann man ja von Norge nie genug sehen.
 
Hallo Fischbox!
Diese Fänge stehen Dir eigentlich zu,nachdem Du voriges Jahr in Hammerset die Resourcen geschont hast:D.So ist das eben in Norwegen : In einem Jahr nix,im anderen alles.
Nach diesem Gesetz müsste sich meine neue Rute auch mehrmals bis zur Endkappe durchbiegen,denn ich war ja auch in Hammerset im gleichen Haus im gleichen Bett,und wir haben aus den gleichen Tellerchen gegessen.Mal sehen,ob sich diese Gleichheit auch in den Fängen niederschlägt.Meinen Glückwunsch !
Gruß Erich
 
moin fischbox,

starker bericht, tolle fotos. sehr schön auch, wie du den fang des riesenlengs kommentiert hast. muss ja der absolute wahnsinn gewesen sien :baby: dazu kann man ja nur gratulieren. aber auch alle anderen fische waren ja super. über mangelndes anglerglück könnt ihr also nicht klagen :D
super!!!

gruß,

tom :]
 
Fischbox,

ein kräftiges "PETRI" euch allen und ein besonderes "PETRI" dem
Großlengüberlister !


Grüße
Heiko
 
Petri Heil dem Fänger des Super-Leng`s!!

Danke für den Klasse Bericht und den tollen Bildern!!
 
:baby: :baby: :baby:
Super Bericht, sehr spannend geschrieben !!!
Gruß Blenni
 
Danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder.

Ein großes PETRI für den schönen Leng, aber auch allen anderen Fängen.:baby:
 
- D - A - N - K - E -

Schöner Bericht und tolle Bilder.

Vielen Dank und Petri
Frank8)
 
Aber Hallo,

herzlichen Glückwunsch, was für ein gewaltiger Leng.;ooo;
Auch die anderen Fische sind sehr schön.

Ein sehr schöner Bericht der mitreissend geschrieben ist.
Die Fotos sind auch klasse vor allem das zweite Foto mit der
Fjordlandschaft ist wunderschön.

Da hattet ihr ein Erlebnis und einen Norwegenurlaub den
man niemals vergisst.Fantastisch.

Viele Grüsse
Erwin
 
Super lebhafter Bericht und klasse Fotos, das lässt ja wieder auf den kommenden Urlaub hoffen.

Gruß

Sven:]
 
Danke für den schönen und spannenden Bericht
und ein fettes Petri für dei ganzen 1m++ Fische
Sven
 
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