bitti
Relaxangler
Noch nie auf einem Kutter gewesen, noch nie einen Fisch gefangen der größer als 83cm war, noch nie länger als 6h mit nem Schiff auf dem Wasser gewesen. Stop! Falsch. Ich habe schon Hochsee-Erfahrung. Jede Menge. 2x mit dem Clubschiff Aida.... ;)
Mit diesem Erfahrungsschatz gesegnet stolperte ich 2003 bei dorschfestival.de über das Angebot, eine 23h-Tour auf das Gelbe Riff mitzumachen. Nachdem ich die Berichte von vergangenen Touren gelesen hatte, stand fest, da mußte mit. Gesagt, getan und schon hatten wir uns zu dritt angemeldet.
Ein halbes Jahr später war es dann soweit.
Wir hatten in weiser Voraussicht eine Hütte in der Nähe von Sonderborg gebucht. Falls die Tour wegen Wind ausfallen sollte (der Insider weiß warum ;)), hätten wir uns immerhin noch im kleinen Belt schadlos halten können.
Wir hatten schon 3 oder 4x Hütten in der Gegend bei dem Hüttenanbieter mit dem "Dan" am Anfang gebucht und immer hat alles bestens geklappt. Auch Anreise mitten in der Nacht. Der Schlüssel wurde dann immer irgendwo in einem Briefkasten hinterlegt. Diesmal hatten wir das Spätanreisen sogar angemeldet! Als wir 1 Uhr früh endlich an der Hütte ankamen (von München bis Sonderborg sind es so ziehmlich genau 1000km), war da kein Schlüssel. Auch nach 2h suchen war kein Schlüssel da. Sauber. Die Servicetelefonnummer war nicht besetzt. Krise. Also pennen wir im Auto. 2 im Auto, 1 auf dem Vorleger der Hütte....
9Uhr konnten wir endlich den Schlüssel übernehmen, in die Hütte rein und erstmal ein paar Stunden rüsseln. Dann wurde den Steffen Wuttke angerufen, der die ganze Tour organisiert, ob die Ausfahrt zustande kommen würde, ja, Windvorhersage war ok.
Also konnte es losgehen. 3 Stunden Fahrt später waren wir in Hantsholm, haben gleich die Thailand gesucht und gefunden.
So sieht also ein Angelkutter aus... ;)
Wir haben unser Zeug in den Schlafsaal gebracht und gewartet. Was uns wohl erwarten sollte? Machen wir uns mit unserer Ausrüstung zum Depp? Was werden hier wohl für Leute aufschlagen?
Aufgeschlagen sind dann Leute, wie wir uns sie vorgestellt haben: Thermoanzug, ein paar Zentner Ausrüstung und gutem Durst ;), die meisten aber sehr nett.
Gemessen an der Ausrüstung, müssen die mindestens 10x mehr fangen als wir. Bei uns hatte jeder 10-12 Pilker über 300g mit, na hoffentlich blamieren wir uns nicht ;)
0 Uhr war ablegen und raus ging es. Leute, es war vielleicht 3-4Bft, ab geschaukelt hat das Boot, mein lieber Scholli. Bis ca 4 Uhr habe ich das unter Deck ausgehalten, dann mußte ich an die Luft...
ca 6 Uhr wurde zum ersten mal "angehupt". Pilker runter, bei 110 Meter unten. 2 mal pilken, Hänger, Abriss. Ok, neues Vorfach ran, beim nächsten "anhupen" das gleiche Spiel: runter, pilk,pilk, Hänger, Ab.
Das ist also das berühmte Riff. Auf dem ganzen Kahn war bis dahin noch kein senkrechter Fisch gefangen, aber schon einige Kilo Blei unten gelassen worden. Und schlecht war mir, Junge Junge. Als nächstes habe ich das Vorfach weggelassen, und die Pilker direkt an die Hauptschnur gehangen. Der Grund war ganz einfach, weil das ging schnell und ich mußte nicht solange "in das Boot" reinschauen, denn dann hat sich immer der Zustand von "mir ist schlecht" zu "mir ist speiübel" geändert. ;)
Zum Angeln kam ich aber mit dem Konstrukt nicht mehr, weil es wurde abgehupt und ca 1,5h weitergefahren. In der Zwischenzeit habe ich einem der netten Angelkameraden ein TTS-Pflaster abgekauft (bzw später gegen Pilker getauscht) und ab da wurde ging die Seekrankheit langsam weg.
Beim nächsten Stop rauschte also mein Pilker ohne jedes Vorfach Richtung Grund. Keine 10 Sekunden später, Biss, Himmel zieht dieses Vieh. Es hat einige Minuten gedauert, bis das Teil oben war. Köhler, ca 85cm. Mein bis dato größter Fisch. Geil. Nächster Stop, selbes Spiel. Nur diesmal ein Leng. 98cm. Mist, der Meter wurde knapp verfehlt.
Danach ging nix mehr. Bis nachmittag Null. Nur Hänger. Aber das ging nicht nur uns so, auf dem Kahn wurde wenig bis nichts gefangen. Dabei ca 10 Pilker verloren. Das gute dabei war, das die Schnur immer am Wirbel des Pilkers gerissen war, so hielt sich der Materialverlust an Grenzen.
Erst ca 3 Uhr wurde wieder gefangen. Und ab da richtig. Anhupen, Ablassen,einmal pilken und alle drei Angeln waren krumm. Ab jetzt kam Dorsch.
In Größe & Masse, wie wir vorher noch nie gefangen hatten. Hier Stefan mit einem netten Dorsch:
Bis zum endgültigen abhupen ca 19:00 hatten wir ca 15 Dorsche jenseits der 80 cm, der größte (meiner, unser kleiner dreikampf damit gewonnen ;) ) 98cm, und noch einige in der Kategorie halber Meter aufwärts.
"Gewonnen":
Unsere dritter Mann:
Beim Filetieren ist mir dann noch mein Martini-Messer über Bord gegangen, <zensiert>...
Mit der Ausbeute waren wir zum Schluß sehr zufrieden. Natürlich kamen wir bei der Stückzahl nicht an solche Profis wie Herbert (eifelshark) ran, aber Größentechnisch hielt unsere Ausbeute an diesem Tag jeden Vergleich an Bord stand.
Jedenfalls werden wir nicht das letzte mal auf dem gelben Riff gewesen sein.
Und zum Schluß nochmals Dank an Steffen für das perfekte Organisieren.
Ach ja. Ganz zum Schluß noch einmal die schon öfters angesprochen Toilette der Thailand im Vorderschiff:
Man sieht: Die Ratsche ist weg. :D :D :D
Gruß
Bitti
Mit diesem Erfahrungsschatz gesegnet stolperte ich 2003 bei dorschfestival.de über das Angebot, eine 23h-Tour auf das Gelbe Riff mitzumachen. Nachdem ich die Berichte von vergangenen Touren gelesen hatte, stand fest, da mußte mit. Gesagt, getan und schon hatten wir uns zu dritt angemeldet.
Ein halbes Jahr später war es dann soweit.
Wir hatten in weiser Voraussicht eine Hütte in der Nähe von Sonderborg gebucht. Falls die Tour wegen Wind ausfallen sollte (der Insider weiß warum ;)), hätten wir uns immerhin noch im kleinen Belt schadlos halten können.
Wir hatten schon 3 oder 4x Hütten in der Gegend bei dem Hüttenanbieter mit dem "Dan" am Anfang gebucht und immer hat alles bestens geklappt. Auch Anreise mitten in der Nacht. Der Schlüssel wurde dann immer irgendwo in einem Briefkasten hinterlegt. Diesmal hatten wir das Spätanreisen sogar angemeldet! Als wir 1 Uhr früh endlich an der Hütte ankamen (von München bis Sonderborg sind es so ziehmlich genau 1000km), war da kein Schlüssel. Auch nach 2h suchen war kein Schlüssel da. Sauber. Die Servicetelefonnummer war nicht besetzt. Krise. Also pennen wir im Auto. 2 im Auto, 1 auf dem Vorleger der Hütte....
9Uhr konnten wir endlich den Schlüssel übernehmen, in die Hütte rein und erstmal ein paar Stunden rüsseln. Dann wurde den Steffen Wuttke angerufen, der die ganze Tour organisiert, ob die Ausfahrt zustande kommen würde, ja, Windvorhersage war ok.
Also konnte es losgehen. 3 Stunden Fahrt später waren wir in Hantsholm, haben gleich die Thailand gesucht und gefunden.
So sieht also ein Angelkutter aus... ;)
Wir haben unser Zeug in den Schlafsaal gebracht und gewartet. Was uns wohl erwarten sollte? Machen wir uns mit unserer Ausrüstung zum Depp? Was werden hier wohl für Leute aufschlagen?
Aufgeschlagen sind dann Leute, wie wir uns sie vorgestellt haben: Thermoanzug, ein paar Zentner Ausrüstung und gutem Durst ;), die meisten aber sehr nett.
Gemessen an der Ausrüstung, müssen die mindestens 10x mehr fangen als wir. Bei uns hatte jeder 10-12 Pilker über 300g mit, na hoffentlich blamieren wir uns nicht ;)
0 Uhr war ablegen und raus ging es. Leute, es war vielleicht 3-4Bft, ab geschaukelt hat das Boot, mein lieber Scholli. Bis ca 4 Uhr habe ich das unter Deck ausgehalten, dann mußte ich an die Luft...
ca 6 Uhr wurde zum ersten mal "angehupt". Pilker runter, bei 110 Meter unten. 2 mal pilken, Hänger, Abriss. Ok, neues Vorfach ran, beim nächsten "anhupen" das gleiche Spiel: runter, pilk,pilk, Hänger, Ab.
Das ist also das berühmte Riff. Auf dem ganzen Kahn war bis dahin noch kein senkrechter Fisch gefangen, aber schon einige Kilo Blei unten gelassen worden. Und schlecht war mir, Junge Junge. Als nächstes habe ich das Vorfach weggelassen, und die Pilker direkt an die Hauptschnur gehangen. Der Grund war ganz einfach, weil das ging schnell und ich mußte nicht solange "in das Boot" reinschauen, denn dann hat sich immer der Zustand von "mir ist schlecht" zu "mir ist speiübel" geändert. ;)
Zum Angeln kam ich aber mit dem Konstrukt nicht mehr, weil es wurde abgehupt und ca 1,5h weitergefahren. In der Zwischenzeit habe ich einem der netten Angelkameraden ein TTS-Pflaster abgekauft (bzw später gegen Pilker getauscht) und ab da wurde ging die Seekrankheit langsam weg.
Beim nächsten Stop rauschte also mein Pilker ohne jedes Vorfach Richtung Grund. Keine 10 Sekunden später, Biss, Himmel zieht dieses Vieh. Es hat einige Minuten gedauert, bis das Teil oben war. Köhler, ca 85cm. Mein bis dato größter Fisch. Geil. Nächster Stop, selbes Spiel. Nur diesmal ein Leng. 98cm. Mist, der Meter wurde knapp verfehlt.
Danach ging nix mehr. Bis nachmittag Null. Nur Hänger. Aber das ging nicht nur uns so, auf dem Kahn wurde wenig bis nichts gefangen. Dabei ca 10 Pilker verloren. Das gute dabei war, das die Schnur immer am Wirbel des Pilkers gerissen war, so hielt sich der Materialverlust an Grenzen.
Erst ca 3 Uhr wurde wieder gefangen. Und ab da richtig. Anhupen, Ablassen,einmal pilken und alle drei Angeln waren krumm. Ab jetzt kam Dorsch.
In Größe & Masse, wie wir vorher noch nie gefangen hatten. Hier Stefan mit einem netten Dorsch:
Bis zum endgültigen abhupen ca 19:00 hatten wir ca 15 Dorsche jenseits der 80 cm, der größte (meiner, unser kleiner dreikampf damit gewonnen ;) ) 98cm, und noch einige in der Kategorie halber Meter aufwärts.
"Gewonnen":
Unsere dritter Mann:
Beim Filetieren ist mir dann noch mein Martini-Messer über Bord gegangen, <zensiert>...
Mit der Ausbeute waren wir zum Schluß sehr zufrieden. Natürlich kamen wir bei der Stückzahl nicht an solche Profis wie Herbert (eifelshark) ran, aber Größentechnisch hielt unsere Ausbeute an diesem Tag jeden Vergleich an Bord stand.
Jedenfalls werden wir nicht das letzte mal auf dem gelben Riff gewesen sein.
Und zum Schluß nochmals Dank an Steffen für das perfekte Organisieren.
Ach ja. Ganz zum Schluß noch einmal die schon öfters angesprochen Toilette der Thailand im Vorderschiff:
Man sieht: Die Ratsche ist weg. :D :D :D
Gruß
Bitti