Guten Morgen aus Deutschland, wie in meinem letzten Beitrag schon angekündigt, könnte es sein,
dass es mit meinem "Abschlussbericht" etwas später wird, so ist es nun.
Ich musste gestern erstmal meine Wunden "lecken", hat doch irgendwie ganz schön geschlaucht die
Rückreise.
Jetzt habe ich mir zum ersten Mal meinen Bericht komplett am Rechner durchgelesen und bin über
meine Grammatik und Rechtschreibfehler sowie über die schreckliche Formatierung der Beiträge
schockiert, aber am Handy ist es eben nicht ganz so einfach, das Tablet hab ich aus Gewichtsgründen
diesmal zu Hause gelassen. Ein paar zusätzliche Köder waren mir wichtiger.
Den geplanten Ablauf haben wir mehr oder weniger eingehalten und sind mit allem Gerödel kurz nach
7 Uhr mit dem Campchef Richtung Salalah aufgebrochen, es war ja wieder FREItag und wieder nichts
los auf den Straßen. Es ist schon sehr skurril, super ausgebaute Straßen und kaum ein Fahrzeug unter-
wegs, ich glaub, wir haben mehr Kamele, Esel und Kühe auf der Straße gesehen, als Autos.
Wie geplant, 2 Stunden später kamen wir am Flughafen an und hatten bis zum Abflug noch gut 2 Stunden
Zeit, Check in, war geöffnet, also schnell die Koffer und das Rutenrohr abgegeben und entspannen.
Es war dort alles völlig ruhig, kaum ne Menschenseele und wir standen allein am Schalter, nichts mit ewigen
Warteschlangen usw. es kam uns schon etwas komisch vor.
Dann durch die Sicherheitskontrolle, auch absolut kein Stress, wir konnten uns den Durchgang aussuchen,
kaum eine Menschenseele, kein Stress, kein Theater, keine Diskussionen über Feuerzeuge oder sonstwas,
alles völlig entspannt. Da ich aus den Erfahrungen der letzten Fliegerei gelernt hatte, hatte ich extra 2 weitere
Feuerzeuge im Handgepäck "versteckt", es hat niemanden interessiert, kein Abtasten oder sonst irgendwelche
Kontrollen, obwohl ich nicht das Gefühl hatte, als hätten die Sicherheitsmitarbeiter nicht richtig kontrolliert, sie
haben ihre Arbeit einfach "Kundenorientiert" ausgeführt.
Zum Gate waren es ein paar Schritte, kurzer Abstecher in der Raucherlounge und wir konnten in den Flieger.
Wieder alles mit völliger Ruhe, glücklicherweise konnten wir uns auch wieder auf 2 Sitzbänken verteilen und
hatten wieder ausreichend Platz. Pünktlich gestartet und pünktlich in Muscat gelandet hieß es jetzt etwas
zügiger gehen, wir hatten dort nur ne gute Stunde Aufenthalt, aber auch das hat gut gereicht, die Visa-Kontrolle
war easy, die Sicherheitskontrolle ebenfalls und wir hatten für eine letzte Zigarette im Oman auch noch genug Zeit.
Der letzte Flieger schien wirklich ausgebucht zu sein, wir mussten also wirklich unsere 3 reservierten Plätze ein-
nehmen, aber wir haben uns irgendwie arrangiert. Abwechselnd versuchte ich zu schlafen, einen Film zu gucken
und etwas zu Essen oder zu Trinken, ausgeschlafen war ich nicht, den einen Film habe ich 3 Mal angefangen und
nicht zu Ende geguckt, aber ich habe aufgegessen und das erste Bierchen nach ner guten Woche gab es auch
noch. Obwohl uns im Flieger eher kalt war, ist es in der Kehle innerhalb von Sekunden "verdunstet".
Wie geplant kamen wir gegen 19.00 Uhr in München an, mussten am Gepäckband noch etwas aufs Rutenrohr
warten, aber es kam an und alles war offensichtlich unversehrt.
Unsere Abholung wartete auch schon und die letzten paar Kilometer vergingen wie im Fluge. Bei Martin wartete
schon ein Schweinsbraten auf uns, seine Freundin hatte vortrefflich für uns vorgesorgt und eigentlich auch schon
die Nachtlager für uns bereitet, da wir ursprünglich vorhatten, die Nacht in Bayern zu verbringen und erst am Morgen
den restlichen Heimweg anzutreten. Ich hatte aber extra "nichts" getrunken und fühlte mich fit genug, die letzten
etwa 600km noch zu fahren, Jörg hätte zur Not auch noch fahren können.
So sind wir also etwa 23 Uhr nach Aufteilung der Ruten und einer herzlichen Verabschiedung Richtung Norden aufgebrochen und
es ging trotz schlechtem deutschen Wetter zügig voran, kurz nach 2.00 Uhr habe ich Jörg abgeladen, ein letzter Gruß und ich war
allein im Auto auf der A9 Richtung Magdeburg. Etwas gerast bin ich schon und nach 1,5 Stunden konnte ich endlich den Motor
abstellen, eine letzte Zigarette am "Abend" und ich fiel ins eigene Bett.
Auch wenn die eigentliche Rückfahrt doch etwas anstrengend war, war alles in Allem die Hin- und Rückreise mit Oman-
Air ab München mit einem Zwischenstop in Muskat sehr sehr entspannt. Mit dem Gepäck hat alles wunderbar geklappt,
auch die "paar Gramm" Übergewicht des einen Gepäckstückes auf dem Rückflug, haben die Mitarbeiterin nicht wirklich
interessiert und nach den Querelen und dem Streiktheater hatte ich schon Schlimmstes geahnt, aber es ist nichts von dem
eingetreten, es lief genauso, wie man es sich gewünscht hatte.
Die Unterkunft hatte ich schonmal erwähnt, war nicht luxuriös, das hatte auch keiner erwartet, sondern völlig zweckent-
sprechend eingerichtet und angenehm. Einzig die Ursprungseinstellung der Klimaanlagen von 21°C haben wir für uns in
den Zimmern dann doch auf 25°C hochgeregelt. Wir hatten bei
fishing-oman gebucht und so wie ich es mitbekommen hab,
war die Buchung, die Kommunikation und die Bezahlung völlig problemlos. (Martin hatte dies alles in seiner Hand)
Wir hatten jeder ein eigenes Doppelzimmer mit eigener Dusche und es gab einen Gemeinschaftsbereich mit riesiger Couch,
die wir jedoch nur zum Aus- und Einpacken des Angelequipments genutzt haben, sonst hat sich alles draußen auf der Terrasse
abgespielt. Man könnte in dieser Unterkunft also gut mit 6 Leuten schlafen, wenn man sich arrangiert und seinen Zimmer-
kollegen kennt, Schränke und Platz im Zimmer waren genügend vorhanden. Die Einzelbetten waren groß genug und der
Schlafkomfort ließ keine Wünsche offen.
Das von uns genutzte Boot wurde vor jedem Trip zu Wasser gelassen und danach wieder auf dem Trailer etwa 2 Minuten
durch Hasik nach Hause gefahren, dafür blieb man als Angler gleich auf dem Boot sitzen und ist erst vor dem Haus abgestiegen.
Dort wurde es von der Crew mit Süßwasser abgespült und auch das Angelgerödel bekam eine kurze Dusche.
Für 3 Angler war es groß genug, wenn die Rutenhalter optimaler positioniert wären, dann hätte man auch hinten gut werfen
können, das ging aber so wie es jetzt angeordnet ist, nicht. Mit geübten Werfern war es aber zu dritt vorn problemlos möglich
und je nach Intensität des Drills haben wir entweder weitergeworfen oder gefilmt, wenn etwas größeres vermutet wurde.
Wie die Angelei bzw. Bootsaufteilung bei mehr als 3 Leuten aussieht, haben wir nicht erfragt, zu Viert möchte ich allerdings auf
diesem einen Boot nicht angeln, nach Aussage des Betreibers und der Webseite, stehen aber noch 2 weitere Boote zur Verfügung.
Der Kapitän Habib machte einen guten Job, allerdings nur als Kapitän, das waren wir von all unseren Angeltouren im Warmen
etwas anders gewohnt, dort war entweder ein weiterer Decksmann an Bord oder der Kapitän hat beim Landen mit zugegriffen.
Die Campübernachtung auf der Insel ist eine Erfahrung, die aus anglerischer Sicht, sehr sinnvoll ist, man spart sich den zusätzlichen
Weg um auf die weiteren Inseln zu kommen, allerdings war es für meine Knochen eine Erfahrung, die ich nicht mehr brauche, die
anderen Beiden haben das etwas lockerer gesehen. Die vierte der Hallaniyat Inseln hat uns dann den Fisch und auch noch Nach-
läufer gebracht, aber es ist schon so, wie Carsten es schreibt, der Befischungsdruck ist an den Inseln sehr hoch.
In der "näheren" Umgebung gibt es allein etwa 10 Angelanbieter, die mehr oder weniger regelmäßig dorthin fahren, aber es fahren
auch Anbieter von deutlich weiter entfernt (Muscat oder Salalah) hierher und selbst wenn alle GT's releast werden, ist die Chance auf
wirklich gute Fische nicht riesig. Klar gibt es hier die Chance auf riesige GT und diverse Videos belegen dies auch, aber die Bissfrequenz
ist für mich eher enttäuschend gewesen, da war bei den anderen Touren deutlich mehr los. Ich will aber nicht meckern, wir hatten ja
bereits im Vorfeld gewusst, dass hier die Bisse seltener sind, aber wenn etwas beisst, dann kann es immer der Fisch des Lebens sein.
Es wäre sicher auch etwas anders gelaufen, wenn wir nicht mit den Wetterkapriolen hätten kämpfen müssen und ein oder zwei Tage
ne Thunfischtour hätten einlegen können. Das wäre natürlich deutlich mehr Fahrerei geworden, aber da kann dann auch richtig etwas
passieren.
Ob es nun an unserem Unvermögen lag oder am Wetter, kann ich nicht sagen, an der Ausrüstung lag es auf jeden Fall nicht.
Wir hatten eine riesige Palette an Ködern dabei und haben diese auch genutzt und was die Wurffrequenz angeht, gibt es keinen aus-
dauernderen Werfer als Kumpel Martin, er war immer der erste und der letzte und hatte auch immer die maximale Wurfweite drauf,
zumindest er hätte nen 50kg GT verdient. Zu Ruten und Rollen brauche ich glaube ich im Detail nichts weiter zu schreiben, es waren
die üblichen Verdächtigen am Start, jeder hatte mindestens eine Rute PE 6-8 und ne Rute PE 8-10 mit entsprechender Schnur am Start,
ne mittlere und/oder schwere Jigge und leichtes "Hecht"-Geschirr zum Angeln auf die Kleinen am Start, als Rollen waren Stella und
Saltiga/Dogfight montiert, für die leichte Angelei war es ne 3er Slammer, bei mir ne Cabo 50 und Martin hatte auch etwas in der Größe.
Anhang anzeigen Gogogo.mp4
Der Ramadan hat uns im Oman nicht wirklich eingeschränkt, für uns war die Reisezeit wirklich in Ordnung. Einzig auf Ebbe und Flut
sollte man bei der Planung mehr Augenmerk legen, wenn man weiss, dass die Boote täglich geslippt werden müssen, damit man bei
den Abfahrtszeiten nicht zu sehr eingeschränkt ist. (Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet)
Mir bleibt am Schluss nur noch, mich bei meinen beiden Mitstreitern zu bedanken, für die schönen erlebnisreichen Stunden auf dem
Wasser und an Land.
Der nächste Trip wird schon geplant, der Oman wird nicht vollends ausgeschlossen, steht jedoch nicht an erster Stelle und darum
geht es beim nächsten Mal für die Männertour sicher zu einem anderen Ziel, dann sicher wieder mit dem Vierten des Teams.
Für den Jahresendurlaub mit meiner Frau haben wir auch noch kein konkretes Ziel im Auge, aber wahrscheinlich wird es wieder Richtung
Ostafrika gehen.