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Erklärung Funktion Multi: Shimano Ocea Jigger 2001 PG

Nico Dorsch

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21 Januar 2021
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Hallo Experten,

da ich mich bisher jahrelang vor der Nutzung einer Multi gesträubt habe und ausschließlich mit Stationärrollen gefischt habe, brauche ich mal euer Wissen zu speziell der genannten Multi.

Nun habe ich mir nämlich mal eine Shimano Ocea Jigger 2001 PG zugelegt um sie im nächsten Urlaub in Nord Norwegen zu testen.

Kann mir mal bitte einer die genauen Funktionen der einzelnen Komponenten der Rolle erklären?

Vielen Dank vorab!

hier noch ein paar Bilder der Rolle:
 

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Da hast Du Dir ein feines Röllchen zugelegt. Linkshand Modell, feiner Power-Gripp und 1m Schnureinzug pro Kurbelumdrehung und reichlich Schnurkapazität bei tiefer schmaler Spule. Fein justierbare Sternbremse auf ca. 5-6kg einstellen. Die Schraube unter der Sternbremse dient zum Einstellen des axialen Spiels der Spule. Nicht zu fest einstellen, gerade so, dass es spielfrei ist. Der Schiebe-Knopf dient zur Einschaltung der Knarre beim Einsatz zum Schleppen oder tote Rute; dann Bremse mehr lösen. Ich schalte die Knarre beim Fischen aus. Der Hebel ist die Freigabe des Freilaufs der Spule. Vorher den Daumen auf die Spule legen, Hebel nach vorn = Freigabe, dann kontrolliert die Montage zum Grund ablassen. Hebel zurück, Spule ist wieder gekoppelt. 3-4 Kurbelumdrehungen aufdrehen um Hänger zu vermeiden .....
 
Hallo, wie wäre es aber mal mit einer Vorstellung deinerseits. Von mir ein Herzliches Willkommen ....
 
Vielen Dank dir schonmal für die Ausführung! Die rolle macht echt einen sehr sexy Eindruck!
Mir ging es hauptsächlich um den Drehknauf. Ich hatte erst gedacht damit ersetze ich den Daumen auf der Spule um das ablassen zu verlangsamen..
Wirkt sich das Einschalten der Knarre negativ auf die Lebensdauer der Rolle aus? Ich liebe das Geräusch :D

Zu mir: Ich bin Nico aus Düren, 30 und fahre seit einigen Jahren nach Norge! Bin bisher nur stiller Mitleser hier im Forum, das ändert sich aber jetzt. Danke für die Aufnahme :)
 
Da hast Du Dir ein feines Röllchen zugelegt. Linkshand Modell, feiner Power-Gripp und 1m Schnureinzug pro Kurbelumdrehung und reichlich Schnurkapazität bei tiefer schmaler Spule. Fein justierbare Sternbremse auf ca. 5-6kg einstellen. Die Schraube unter der Sternbremse dient zum Einstellen des axialen Spiels der Spule. Nicht zu fest einstellen, gerade so, dass es spielfrei ist. Der Schiebe-Knopf dient zur Einschaltung der Knarre beim Einsatz zum Schleppen oder tote Rute; dann Bremse mehr lösen. Ich schalte die Knarre beim Fischen aus. Der Hebel ist die Freigabe des Freilaufs der Spule. Vorher den Daumen auf die Spule legen, Hebel nach vorn = Freigabe, dann kontrolliert die Montage zum Grund ablassen. Hebel zurück, Spule ist wieder gekoppelt. 3-4 Kurbelumdrehungen aufdrehen um Hänger zu vermeiden .....
Zur Einstellung des radialen Spiels? Kannst du das mal für ganz dumme erklären. Dachte auch das wäre um die Ablassgeschwindigkeit zu regulieren. Hab sie nämlich auch neu. Aber dann gibts das wohl nur auf der neueren F Custom?
 
Radiales Spiel ist eigentlich nicht richtig, es ist eher das axiale Spiel, dass natürlich die Reibung der Spule und damit die Abspulgeschwindigkeit beeinflusst.
Spule muss aber frei laufen, Ablaufkontrolle mit Daumen auf der Spule....
Es wird sich aber bestimmt noch jemand dazu äußern .
Gruß Uwe
 
Da hast Du Dir ein feines Röllchen zugelegt. Linkshand Modell, feiner Power-Gripp und 1m Schnureinzug pro Kurbelumdrehung und reichlich Schnurkapazität bei tiefer schmaler Spule. Fein justierbare Sternbremse auf ca. 5-6kg einstellen. Die Schraube unter der Sternbremse dient zum Einstellen des axialen Spiels der Spule. Nicht zu fest einstellen, gerade so, dass es spielfrei ist. Der Schiebe-Knopf dient zur Einschaltung der Knarre beim Einsatz zum Schleppen oder tote Rute; dann Bremse mehr lösen. Ich schalte die Knarre beim Fischen aus. Der Hebel ist die Freigabe des Freilaufs der Spule. Vorher den Daumen auf die Spule legen, Hebel nach vorn = Freigabe, dann kontrolliert die Montage zum Grund ablassen. Hebel zurück, Spule ist wieder gekoppelt. 3-4 Kurbelumdrehungen aufdrehen um Hänger zu vermeiden .....

Die Rolle die ich mal zur Wartung hatte hat auch den Schiebeknopf, nur der schaltete keine Knarre ein/aus, sondern blockierte das Getriebe damit ein starker Fisch keine Schnur abziehen kann. Diese Technik ist wohl auf Wunsch von tropische Jigger gebaut worden und daher eine echte Jiggingrolle. Wenn ein starker Fisch im Drill Schnur fast bis zum Ende abgezogen hat, kann so die Spule blockiert werden. Hat daher nichts mit der sonst bekannten Ratsche zu tun.

Die richtige Ratsche (Teile 54, 55 und 150) sind in das große Zahnrad integriert und kann nicht ausgeschaltet werden. Gibt beim Schnurabzug unter Bremse immer ein leichtes aber nicht aufdringliches Geräusch ab.


P1060168.JPG

@Nico Dorsch

Die Spulenachse ragt bis in den Drehknopf. Je weiter der Knopf eingedreht wird, um s mehr Druck wird auf die Spulenachse ausgeübt und die Spule dreht schwerer.
Korrekte Einstellung wie folgt: Den Knopf einige Umdrehungen nach links drehen. In die Spule greifen und hin und her bewegen. In der Einstellung dürfte das richtig
Klack Klack machen. Dann den Knopf etwas weiter nach rechts drehen und wieder testen. So weit wiederholen bis so gut wie kein Spiel merh vorhanden ist, und die Spule locker dreht. Damit die Spule beim Schnurablassen und Auftreffen des Köders auf den Grund sich nicht überschlägt und Schnurktüdel verursacht, den Daumen für einen Schnellstop auf der Spule halten. Das aber ohne Druck. Sonst läuft der Köder zu langsam ab und kann durch Strömung zu weit vertreiben.
Hast jedenfalls eine tolle stabile Rolle!

Gruß
Wolfgang
 

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Hallo, leider ist mir der Sinn der Knarre noch nicht ganz klar. Das ist der Knopf auf der rechten Gehäuseseite. Wenn ich die Knarre anschalte "ratscht" es beim Kurbeln. Mir ist es persönlich lieber wenn es nicht ratscht. Mir langt es wenn die Bremse klackert. Macht die Knarre sonst noch etwas? Vielleicht so etwas wie ein Freilauf bei toter Rute? Habe die OJ2001PG das alte Modell. Wollebre hats mir mal am Telefon erklärt im zusammenhang mit Warmwasserjiggen, aber wie ist das aufs Norgeangel zu übertragen?
Tørten und Technik...
 
Um ehrlich zu sein. Ich verstehe die Frage nicht. Sowohl bei der Shimano OJ, wie auch bei der Daiwa Saltiga Jigging Multi dient der auf der Non Handle Seite der Rolle befindliche On Off Knopf der Blockierung der Spule. In der Funktion handelt es sich zunächst einmal um einen ''Last chance'' Mechanismus, den man grundsätzlich nur dann betätigt, wenn sich kaum noch Schnur auf der Spule befindet und die wirklich einzige Möglichkeit, den Fisch zu stoppen, darin besteht, den Schnurabzug final zu stoppen (ua auch Thema Belastbarkeit Spulenachsenknoten uä). Eine zweite Funktion könnte sein, den Anschlag über die Blockierung der Spule wirklich maximal durchbringen zu können. In diesem Fall muss man allerdings extrem aufmerksam sein, weil der Mechanismus blitzschnell außer Kraft gesetzt werden muss, wenn ein Fisch beißt.
Völlig anders in der Funktion der an gleicher Stelle bei vielen Multis bzw. BC's befindliche Ratschenknopf. Hierbei geht es um die Einschaltung eines akustischen Signals sowohl für den Fall, dass der Fisch Schnur nimmt, als auch für den Fall, dass man die Kurbel betätigt, um Schnur aufzunehmen. Sinn macht das Ganze aus meiner Sicht nur bei der NK Fischerei im Sinne eines akustischen Bissanzeigers. Bedeutet, die Funktion wird ausgeschaltet, sobald man sich (nach dem Biss) im Drill befindet. M.a.W.: Ich krieg echt die Krise, wenn ein Kollege mit eingeschalteter Ratsche durchdrillt. Es handelt sich eben nicht um ein akustisches Signal, das nur dann greift, wenn der Fisch '' durch die Bremse geht''. Die gesamte Kurbelei wird von einem Lärm begleitet, der mir einfach nur auf die Nerven geht...

P.S.: Ich halte gar nichts davon, die Bremse einer Rolle wie der hier genannten OJ auf 5-6 kg voreinzustellen ( und das auch noch bei voller Spule). Neben der Frage der verwendeten Schnur (stärke) und der Leistungsfähigkeit der verwendeten Rute ist entscheidend, dass man beim KK Fischen einerseits mit seinem Anschlag durchkommt, andererseits der Fisch Schnur nehmen kann, ohne dass es zu Schnurbruch oder einem Ausschlitzen des Fisches kommt. Nennen wird das Ganze mal Fingerspitzengefühl. Dh mit zunehmender Routine, fast unvermeidbar auch mit etwas Schiffbruch verbunden, stellt sich ganz automatisch das notwendige Feeling ein, ohne dass man irgend ein mechanisches Gerät benötigt.

Zusammenfassend: Ob jemand die beschriebenen Funktionen für sinnvoll hält oder nicht, möge er auf der Basis seiner persönlichen Bedürfnisse und Erfahrungen selbst entscheiden. Und zwar unabhängig davon, ob er in Norwegen oder aber in den Tropen fischt. Ich selbst benötige keines der beschriebenen Tools...
 
Vielen Dank,
das war mal eine ausführliche und verständliche Erklärung. Du würdest die Bremse also härter einstellen als 5-6 kg. Quasi so, dass die Schnur nur nicht reißt/Rute bricht...
 
Vielen Dank,
das war mal eine ausführliche und verständliche Erklärung. Du würdest die Bremse also härter einstellen als 5-6 kg. Quasi so, dass die Schnur nur nicht reißt/Rute bricht...
Ich bin mir sehr sicher, dass er exakt das Gegenteil meint. :wink:
Die wenigsten in Norwegen fischen wirklich hohe Bremseinstellungen, man liegt auch gerne mit der Einschätzung der eingestellten Bremskraft deutlich über dem was tatsächlich anliegt. Viele denken sie fischen mit 5 Kilo Bremse, aber in Wirklichkeit sind es nur 1-2 Kilo. Das liegt am Hebel der Rute. Lifte mal fünf 1 Liter PET Flaschen in einem Jutebeutel mit deiner Rute. Das öffnet in der Regel die Augen.
Zumal die Bremskraft mit sich leerender Spule noch weiter ansteigt, macht so eine hohe Bremseinstellung in Norge i.d.R. keinen Sinn.

Wenn man die Bremse so auf 2 Kilo einstellt, dann sollte das meiner Meinung nach völlig ausreichen als Startpunkt. Wenn im Drill nachjustiert werden muss, dann kann man das natürlich gerne machen. Kurzfristig mit Daumen oder längerfristig via Bremse.

Davon unabhängig finde ich den Knopf zum Spule blockieren ganz praktisch, wenn der Köder am Grund unwiderruflich festhängt und man abreißen muss.
 
Definitiv nicht. Exakt das Gegenteil ist der Fall. Übrigens hat es mich nie interessiert, zu ermitteln, auf welche Bremskraft die Rolle eingestellt ist. Es muss passen. Und hierbei kommt es auf Papierwerte wahrlich nicht an, sondern nur darauf, dass der Anschlag sitzt und der Fisch, so er die entsprechende Größe und Power besitzt, sauber und smooth durch die Bremse abzischen kann. Sondersituationen, zB solche, in denen ich den Fisch aus einer bestimmten Struktur heraushalten muss, bleiben hierbei außer Betracht. Sie sind ohnehin nur dann im Sinne einer Fischbarkeit akzeptabel, wenn das verwendete Gerät das Potential bietet, den Fisch wirklich brutal und kompromisslos zu blocken bzw. über ultimativen Druck in eine bestimmte Richtung zu dirigieren (ohne Schnur- oder gar Rutenbruch zu riskieren).

Nur am Rande erinnere ich an die gute alte 30% Regel, dh maximale Bremskrafteinstellung auf ca 1/3 der max. Schnurstärke. Sowie daran, dass sich die Bremskraft mit Verringerung des Durchmessers der Schnurfüllung auf der Spule proportional verändert.. Zuletzt auch daran, dass es beim Thema Schnurbruch auch um Spitzenbelastungen geht ( geflochtene Schnüre besitzen eine wahrlich minimale Dehnungsfähigkeit).

P.S.: Benni. Sorry für die Wiederholung. Hab einfach vergessen, bei fertigem Beitrag auf GO zu drücken. Davon ab liegst Du komplett richtig mit der Eischätzung der tatsächlich eingestellten Bremseinstellung. Ich würde auch darauf tippen, dass sich das in einem Bereich bis max. 2 kg abspielt. Erst recht in der von mir bevorzugten Light Tackle Fischerei. Feine Klinge für fette Fische ist das Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles klar 🙈 damit ist es spätestens jetzt verstanden. Sollte die Rolle unterfüttert werden mit Mono? Oder Krepp?
 
Im Grunde egal. Hauptsache, die Schnurpackung rutscht nicht durch, was nur dann passiert, wenn man die Geflochtene unmittelbar auf der Spulenachse anknotet. Ich selbst binde ein Stück (ca. 1m) monofiler Schnur vor (Albright als Verbindungsknoten Mono - Geflochtene) und befestige diese mit dem Spulenachsenknoten.
 
bevor die Combos au das Boot kommen in Norwegen machen wir erst mal eine Bremseinstellung der Rolle.
das heißt der Besitzer stellt sich die Bremse so ein wie er es seiner Rute zutraut, der 2.Mann hält das Blei fest.
in der Regel wird auch nix mehr an der Bremse verstellt während des Urlaubs.
wieviel KG das sind ist dabei völlig egal ,wichtig ist das das zusammen spiel zwischen Rute ,Rolle und den zu erwartenden Zielfisch stimmt.
 
bevor die Combos au das Boot kommen in Norwegen machen wir erst mal eine Bremseinstellung der Rolle.
das heißt der Besitzer stellt sich die Bremse so ein wie er es seiner Rute zutraut, der 2.Mann hält das Blei fest.
in der Regel wird auch nix mehr an der Bremse verstellt während des Urlaubs.
wieviel KG das sind ist dabei völlig egal ,wichtig ist das das zusammen spiel zwischen Rute ,Rolle und den zu erwartenden Zielfisch stimmt.
Hallo Ihr Bremseinsteller 😉. Ich für meine Angelei spiele gern ein wenig mit der Einstellung besagter Bremse. Dabei geht es von leicht auf fest beim Dril. Ist aber auch nur ein persönlicher Splien
 
Hallo Ihr Bremseinsteller 😉. Ich für meine Angelei spiele gern ein wenig mit der Einstellung besagter Bremse. Dabei geht es von leicht auf fest beim Dril. Ist aber auch nur ein persönlicher Splien
Als Spielen würd' ich das nicht bezeichnen. Ab und an muss man sich den konkreten Gegebenheiten anpassen... Natürlich macht es weder Sinn, dauernd an der Bremse rum zu fummeln, noch macht es Sinn, die Einstellung der Bremse grundsätzlich nicht zu verändern. Jenseits von Spieltrieb und Sturheit besteht die Strategie darin, sich auf der Basis von Notwendigkeit/ Sinnhaftigkeit flexibel zu verhalten. Simples Beispiel: Für die konkrete Bremseinstellung macht es einen riesen Unterschied, ob ich in flachem Wasser über extrem problematischen Untergrund horizontal oder aber im Freiwasser mit reichlich Wassertiefe unter dem Bug vertikal fische. Im ersten Fall brauch in einen de facto Block, im zweiten Fall möge der Fisch durch die Bremse gehen, wie es ihm gefällt...
 
Ich möchte noch einen weiteren Aspekt einfließen lassen.
Wenn ich gezielt auf Butt einleier, dann gibt's bei meiner Strike Stellung keine Gefangenen. Warum? Um beim Anschlag maximalen Druck ausüben zu können um den Haken im Maul zu verhaken. Unmittelbar danach wird die Schiebenbremse auf die vorher einstudierte Stellung geschoben, damit der Butt abziehen kann. Gleiches gilt wenn ein Dorsch oder was anderes einsteigt.
Deswegen ist mir die Schiebebremse lieber als die Sternbremse.
 
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