Tag 5
Moin, der heutige Tag fing nicht so gut an!
Das Wetter war zwar wieder bombig, aber andere Dinge passten nicht. Wir mussten dringend Einkaufen, da Brot und Bier fehlten. Also um 6:30 Uhr zu Dritt in eines der Boote und ab zum Supermarkt, der 5 km die Küste hoch liegt und um 7:00 Uhr öffnen sollte. Dem war aber nicht so, die Öffnungszeiten waren von 10:00 bis 20:00 Uhr.
Zum Frühstück gab’s dann 20 Rühreier, was für acht Personen auch nicht die Welt ist. Und weil der Eine oder Andere noch Hunger hatte, gab’s danach noch frisch gebratenes Steinbeißerfilet. Ok, man kann kulinarisch schlechter in den Tag starten, aber es war halt anders geplant.
Das nächste Problem war heute die Beschaffung der Köderfische. Die ganzen letzten Tage war es kaum ein Problem, Köderfische in der richtigen Größe in vernünftiger Menge zu fangen, denn die Schwärme mit kleinen Seelachsen gibt es eigentlich überall. Heute nicht, es war wie verhext. Wir haben gefühlt eine Ewigkeit gebraucht, um für Jeden ein bis zwei Köderfische zu beschaffen.
Wie schon angekündigt, sollte es heute den ganzen Tag auf Heilbutt gehen. Dazu haben wir die Seekarte noch mal genau studiert und uns drei neue Plätze ausgeguckt. Und damit haben wir Alles richtig gemacht.
Nach einer Stunde bekam ich einen deutlichen Biss. Aber schon nach dem Anhieb war klar: kein Heilbutt. Ein guter Lumb hatte sich den Köder geschappt. Er wurde vorsichtig vom Haken gelöst und schwimmt wieder. Inzwischen erhielten wir von den anderen Booten die Mitteilung, dass es dort Heilbuttbisse gab, aber noch kein Fisch gehakt werden konnte.
Dann der nächste Biss, Anhieb gesetzt, Rute krumm, der Fisch zieht sofort Schur von der Rolle. Christoph war sich sofort sicher, dass es ein Heilbutt ist. Langsam konnte ich den Fisch hochpumpen, aber er setzte noch mehrfach zu Fluchten an und zog Schnur von der Rolle. Ein absolut genialer Anblick war, als der Butt im klaren Wasser aus der Tiefe auftauchte. Der erste Gaffversuch ging schief und sofort schoss der Fisch wieder 10 m in die Tiefe. Beim zweiten Mal ging alles gut und der Fisch kam ins Boot, die Freude war riesengroß. Mein erster Heilbutt!
Jetzt war Christoph natürlich angefixt und wieder total motiviert. Und er bekam seine Chance schon eine Stunde später. Der Biss war unspektakulär und wir dachten an einen Lumb, weil sich der Fisch zunächst hochkurbeln ließ. Doch dann bemerkte er wohl, dass er am Haken hing. Es gab lange Fluchten und teilweise blieb der Fisch einfach am Grund liegen und bewegte sich nicht. Doch irgendwann kam er hoch, ein toller Fisch. Das Gaffen im Maul klappte gut und ein 1,19 m langer und gut 20 kg schwerer Heilbutt lag im Boot. Nach ein paar Erinnerungsfotos haben wir den Fisch zurückgesetzt, denn unsere erlaubten Fischmengen sind erreicht, auch weil Simi auf einem der anderen Boote noch einen 86er Butt fangen konnte.
Wir haben dann noch drei Driften gemacht und dann war Feierabend. Auf dem Rückweg dann noch beim Supermarkt vor, um Bier und Brot zu kaufen.
Trotz eines holprigen Starts ist der Tag super geworden. Ich habe meinen ersten Heilbutt gefangen, insgesamt konnten wir heute drei Butt fangen. Dazu ein paar Lumb und einen schönen Dorsch. Ein absolut genialer Angeltag bei Kaiserwetter.
Und wieder geht es los, das Wetter ist traumhaft
Geniale Landschaften, die man gar nicht auf Fotos einfangen kann. Das muss man erleben.
Warten auf den Biss
Da ist er, mein Goldbutt
Christoph‘s Kampf mit dem großen Butt, nach einer gefühlten Ewigkeit liegen 1,19 m pure Kraft im Boot
Auf den anderen Booten wurde auch gefangen, Simi mit 86er Butt
Überall Seeadler, immer wieder beeindruckend
Dann mal eben mit dem Boot zum Einkaufen / Supermarkt-Parkplatz für Boote
Endlich offen, Christoph will gleich den nächsten Butt
Nur das Nötigste, dann geht’s zum Ferienhaus
Fortsetzung folgt!