Catch & Release unmöglich???

AW: Catch & Release unmöglich???

so isses.
der unterschied zwischen den zwei varianten ist der,daß es beim möwenfutter kurz und schmerzlos geht.

antonio

na ja und beim möwenfutter weiss der angler genau was abläuft, beim zurücksetzen und abtauchen des fisches sind sich sicher viele nicht bewusst, dass der fisch sterben wird und angeln so munter weiter...
 
AW: Catch & Release unmöglich???

Guten Abend,

das ist schon ein wichtiges Thema, mit dem sich einfach jeder Angler auseinandersetzen muss, besonders bei der Meeresfischerei, wo das Zurücksetzen eben nicht so relativ problemlos wie beim Fliegenfischen oder Karpfenangeln ist. Da geht es nicht nur um den Druckausgleich, sondern auch um die Verletzungen, die die Haken verursachen - meist problematischer als beim Süßwasserangeln, i.d.R. wird ja auch mit Widerhaken gefischt, im Gegensatz zu vielen Vereinsgewässern.

Vertretbar scheint mir das Zurücksetzen bei geringen Tiefen und bei Arten, die offensichtlich unbeschadet und zügig wieder abtauchen. Sicher kann man da zwar nicht sein, dass das Tier wirklich überlebt, aber hier besteht doch eine reelle Chance, die man nicht einfach vertun sollte (zu dieser Folgerung komme ich zumindest, leider kann man die Fische nicht fragen. Sehr wichtig wären hier gesicherte Daten zu Überlebensraten).

Ein absolutes "no way" ist es, Fische lebend und an der Oberfläche paddelnd einfach zurückzulassen und zu hoffen, dass die Möwen das "Problem" schon irgendwie lösen werden.
Solche Tiere dann aktiv zu Möwenfutter zu verhackstücken, ist auch eher eine "faule" Lösung: man will sich eben lieber nicht mit der Verwertung kleiner Fische herumplagen. aber trotzdem ein etwas besseres Gefühl haben. Und es ist ein Witz, so was dann noch ins Positive àla "die Möwen müssen doch auch was essen" umzumünzen. Niemand braucht solche Möwenpopulationen, die auf Angler angewiesen sind.

Die einzig korrekte Lösung scheint mir, einfach jeden Fisch, der nicht problemlos zurückgesetzt werden kann, mitzunehmen und zu verwerten. Mit den staatlichen Mindestmaßen kommt man da ja kaum in Konflikt, die sind so niedrig, dass sie meist schon außerhalb der normalerweise mit der Angel gefangenen Größenordnung liegen.
So was ist natürlich mühsam, aber das führt dann eben gerade dazu, dass man seine Angelmethoden noch selektiver gestaltet.

Je mehr sich dieses Vorgehen durchsetzt (und das wird kommen, da habe ich gar keinen Zweifel, besser man geht das proaktiv an, vielleicht gerade von so einem Forum initiiert), desto weniger wird es von ach so tollen "nur Großfisch"-Anglern begrinst werden. Wer dann nur ein paar Große in der Fischkiste hat, wird sich vielmehr fragen lassen müssen, was er denn mit seinem Beifang angestellt hat.

Gruß,
Stefan
 
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AW: Catch & Release unmöglich???

Sollte beim angeln mal etwas falsches beissen finde ich zurücksetzen schon ok. Ich für meinen Teil nehme keine Fische unter 50 und über 100 cm mit weil man davon keine vernünftigen Filets bekommt. Wenn man allerdings mit dem Gedanken angelt sowieso alles zurückzusetzen finde ich das keineswegs ok. Man stelle sich mal vor ein Jäger schießt sein Wild, verarztet es und lässt es wieder laufen- nur weil er mal sehen wollte ob er trifft.....
 
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Sollte beim angeln mal etwas falsches beissen finde ich zurücksetzen schon ok. Ich für meinen Teil nehme keine Fische unter 50 [...]cm mit weil man davon keine vernünftigen Filets bekommt.

Genau darum geht es ja in diesem Thread: Was du so schön "Zurücksetzen" nennst, ist in Wahrheit meistens ein reines "Loswerden" von Fischen, die man aus Bequemlichkeit nicht verwerten will, und zwar egal, wie es mit den Überlebensschancen aussieht. So kann es nicht laufen.
 
AW: Catch & Release unmöglich???

Ich will meine Fische nicht " loswerden " sondern sinnvoll verwerten. Für mich macht es keinen Sinn Kleinfische zu töten um Microfilets daraus zu schneiden, genauso wenig macht es für mich Sinn Meterfische zu Filetieren wenn ich das Fleisch hinterher bestenfalls zu Frikadellen verarbeiten kann. Da lass ich die einen lieber wachsen und die anderen Babys machen. Allerdings angel ich auch nicht mit Markrelenfvorfächern auf Seelachs und nicht mit 23cm Gummis auf Dorsch. Natürlich freu auch ich mich wenn mal etwas großes beißt aber dann heißt es vorsichtig abhaken und zurück ins Meer. Auch das ist für mich verantwortungsvoller Umgang mit der Natur wenn ich nur das entnehme was ich auch verwerten kann. Das gilt natürlich nur dann wenn der Fisch einen guten Eindruck macht und nicht aus 50m Tiefe kommt.
 
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Guten Abend,

das ist schon ein wichtiges Thema, mit dem sich einfach jeder Angler auseinandersetzen muss, besonders bei der Meeresfischerei, wo das Zurücksetzen eben nicht so relativ problemlos wie beim Fliegenfischen oder Karpfenangeln ist. Da geht es nicht nur um den Druckausgleich, sondern auch um die Verletzungen, die die Haken verursachen - meist problematischer als beim Süßwasserangeln, i.d.R. wird ja auch mit Widerhaken gefischt, im Gegensatz zu vielen Vereinsgewässern.

Vertretbar scheint mir das Zurücksetzen bei geringen Tiefen und bei Arten, die offensichtlich unbeschadet und zügig wieder abtauchen. Sicher kann man da zwar nicht sein, dass das Tier wirklich überlebt, aber hier besteht doch eine reelle Chance, die man nicht einfach vertun sollte (zu dieser Folgerung komme ich zumindest, leider kann man die Fische nicht fragen. Sehr wichtig wären hier gesicherte Daten zu Überlebensraten).

Ein absolutes "no way" ist es, Fische lebend und an der Oberfläche paddelnd einfach zurückzulassen und zu hoffen, dass die Möwen das "Problem" schon irgendwie lösen werden.
Solche Tiere dann aktiv zu Möwenfutter zu verhackstücken, ist auch eher eine "faule" Lösung: man will sich eben lieber nicht mit der Verwertung kleiner Fische herumplagen. aber trotzdem ein etwas besseres Gefühl haben. Und es ist ein Witz, so was dann noch ins Positive àla "die Möwen müssen doch auch was essen" umzumünzen. Niemand braucht solche Möwenpopulationen, die auf Angler angewiesen sind.

Die einzig korrekte Lösung scheint mir, einfach jeden Fisch, der nicht problemlos zurückgesetzt werden kann, mitzunehmen und zu verwerten. Mit den staatlichen Mindestmaßen kommt man da ja kaum in Konflikt, die sind so niedrig, dass sie meist schon außerhalb der normalerweise mit der Angel gefangenen Größenordnung liegen.
So was ist natürlich mühsam, aber das führt dann eben gerade dazu, dass man seine Angelmethoden noch selektiver gestaltet.

Je mehr sich dieses Vorgehen durchsetzt (und das wird kommen, da habe ich gar keinen Zweifel, besser man geht das proaktiv an, vielleicht gerade von so einem Forum initiiert), desto weniger wird es von ach so tollen "nur Großfisch"-Anglern begrinst werden. Wer dann nur ein paar Große in der Fischkiste hat, wird sich vielmehr fragen lassen müssen, was er denn mit seinem Beifang angestellt hat.

Gruß,
Stefan

Ich muss mich da Stefan anschließen! Jeder der in Norwegeischen Gewässern fischt hat immer irgendwann " unbeliebten" Beifang in Form von kleineren Exemplaren seines Zielfisches. Wer ein absulut reines Gewissen behalten will, der sollte sich besser auf die Süßwasserangelei oder das Fischen im Uferbereich beschränken. Wer allerdings das typische Meeresangeln betreibt, der sollte sich auch mit Verlusten an untermassigen Fischen im Klaren sein. Es geht nicht ohne!/@ In unserer Truppe werden alle auch untermassigen Fische verwertet! Das bedeutet: Es wird nicht mit Methoden gefischt, die hauptsächlich kleine Fische fangen, ausser bei der Köderbeschaffung. Stehen wir über einem Schwarm Kleinfisch, wird auf selektive Fischerei umgestellt. Alle zu kleinen Fische werden als Nahrungsmittel ggf. Fischfrikadellen verwertet. Wir hatten pro Ausfahrt in zwei Wochen maximal 10 Kleinköhler an Bord. Und das mit drei Anglern!

Möwenfutter war gestern! heute zählt nur der Gaumenschmaus!:daumen:

Gruß PC:]

PS: Das Frikadellenmachen hilft über manchen Sturmtag hinweg!

Leecker:daumen::daumen::daumen:8)
 
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Hallo Coalfish,
ich finde es super, dass du da gleich ein Rezept mitlieferst - genau das hat hier gefehlt! :daumen:
Ich denke, so kommt man in dieser Sache wirklch weiter.
Gruß,
Stefan
 
AW: Catch & Release unmöglich???

Hallo Coalfish,
ich finde es super, dass du da gleich ein Rezept mitlieferst - genau das hat hier gefehlt! :daumen:
Ich denke, so kommt man in dieser Sache wirklch weiter.
Gruß,
Stefan

Kann so nicht verstehen!
Wofür wurden denn Mindestmaße eingeführt??

Gruß Dieter
 
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es spricht ja auch nichts dagegen kleinen Beifang, den man nicht mehr zurücksetzen kann, als Köder oder zum selberessen (nicht einfrieren ) zu verwenden.
so ein 30er seelachs gibt immer noch mehr filet als ein durchschnittlicher heimischer Barsch :D - und ich rede von zufälligem beifang, nicht von babymassaker im Schwarm mit tannenbaumvorfach...
 
AW: Catch & Release unmöglich???

es spricht ja auch nichts dagegen kleinen Beifang, den man nicht mehr zurücksetzen kann, als Köder oder zum selberessen (nicht einfrieren ) zu verwenden.
so ein 30er seelachs gibt immer noch mehr filet als ein durchschnittlicher heimischer Barsch :D - und ich rede von zufälligem beifang, nicht von babymassaker im Schwarm mit tannenbaumvorfach...

Eben!:daumen: Die Norweger haben ihre Gestzgebung ja so liberal ausgelegt, daß man einen untermassigen Fisch, der nicht mehr überlebensfähig ist, noch sebst verzehren darf! Warum soll ich damit noch die Möwen füttern, die mich am nächsten Tag beim Abkippen meiner Filetierabfälle noch aus der Luft bescheixxen?:D Wie schon geschrieben sollte jeder seine Angelmethode so ausüben, das der Beifang von untermassigen Fischen möglichst gering bleibt.

Gruß PC:]

PS. Den Frikadellenbrätern wünsche ich einen "Guten Appetit".;)
 
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Hier sind ein paar Neuigkeiten aus Norwegen die zum Thema passen:

http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nordland/1.7695043

Bei dem Artikel geht es um die Praxis von "C&R" durch Angeltouristen in Norwegen.

Im Rahmen meiner Masterarbeit an der Universität Bergen und dem IMR habe ich an insgesamt 12 Angelanlagen in zwei Studiengebieten in Nord- und Südnorwegen Interviews im Jahr 2010 durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass für die Arten Dorsch, Köhler und Schellfisch mehr als 60% des Fanges in Nordnorwegen wieder zurückgesetzt werden.

Falls die Ergebnisse meiner Studie im nördlichen Studiengebiet repräsentativ für ganz Nordnorwegen sind und die Praxis von C&R im Jahr 2009 ähnlich wie in 2010 war, dann wurden vermutlich mehr als 1 Million Dorsche von Angeltouristen in Angelanlagen in Nordnorwegen in 2009 freigelassen.

Der Hauptgrund, der von Anglern für das Freilassen gegeben wurde, war, dass die Fische zu klein waren. Allerdings spielt die 15 kg Regel ziemlich sicher auch eine Rolle. Touristen, die eine Woche Angelurlaub in Nordnorwegen bezahlt haben, wollen auch eine Woche angeln. Da man gerade in Nordnorwegen innerhalb kurzer Zeit seine 15 kg Filet fangen kann, ist man gezwungen Fische wieder freizulassen, damit man den Rest des Urlaubs auch noch angeln kann.

Obwohl einige Fischer glauben, dass kleine Dorsche den C&R Prozess nur selten überleben, ist Fakt: wir wissen nicht wie groß der Anteil der Fische ist, der wirklich überlebt!!!

Wie viele von euch wissen, hängt das Überleben von vielen Faktoren ab und es ist an der Zeit, dass diese Faktoren experimentell getestet werden. Danach können Empfehlungen ausgesprochen werden, damit möglichst viele der freigelassenen Fische auch überleben.

Viele Grüße,
Keno:]
 
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Hei,
War heute mit zwei Kollegen zwischen zwei Besprechungen kurz angeln. Die Makrellen haben wir nicht releaset, die landen morgen auf dem Grill. Lecker.
Aber den einen Fang haben wir getrau dem C&R Motto behandelt, spricht sanft vom Haken und Schnur befreit und wieder zurück in sein Element gelassen, nur der wollte einfach nicht untertauchen.
Haben wir in unserer Unwissenheit etwas falsch gemacht???

@Keno: Danke für hochsenden der Makrellen, hoffe die Seelachse und Dorsche sind auch angekommen ;-)
 
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Fische verspüren Schmerzen. Also, wenn dir etwas an diesen Lebewesen liegt, fange und esse sie.
 
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Also ich finde gut das dieses Thema hier so ausführlich diskutiert wird. Denn ich habe mir bisher immer gedacht wenn der Fisch "fröhlich" wieder abtaucht ist alles ok und nur Fische mit starken verletzungen durch den Hacken mitgenommen.

Aber jetzt werde ich mir es zweimal überlegen Fische wieder zurückzusetzen die nicht aus dem Flachwasser kommen.

Und ich habe immer gedacht ich mach was gutes wenn ich Fische wieder schwimmen lasse;(
 
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Fische verspüren Schmerzen. Also, wenn dir etwas an diesen Lebewesen liegt, fange und esse sie.


aber wenn sie untermaßig sind, haben sie keine Schmerzen
und in der Schonzeit auch nicht, weil da muss man sie zurücksetzen.....

Komisch nur, dass renomierte Biologen genau diese Aussage von dir mehr als nur relativieren.
Das Nervensystem vom Fisch ist in keinster weise mit dem von Menschen zu vergleichen.

Du kannst besten Falls vermuten, dass Fische Schmerzen haben, aber nicht behaupten.
 
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Also ich denke das ein Fisch bei der Jagd sicher auch mal schnell 20-30 Meter Tiefenunterschied überwindet,und das in einem höheren Tempo als wie er zb. hochgezogen werden würde.

Generell ist das ja alles Theorie,man kann es natürlich versuchen alles so schonend wie möglich zu machen (zb. auch langsames Kurbeln) aber das Restrisiko bleibt.

Ist halt nur die Frage,wie jeder damit umgeht: Ich würde einen munteren Fisch den ich nicht "verwerten" kann auch wieder zurück setzen,so hat er wenigstens die Chance zu überleben.

Was ich schon recht schlimm finde ist die Tatsache wie Fische aus ~100M und mehr so aussehen,wenn Sie an die Oberfläche kommen.Da würde ich mir eher Gedanken machen,in wie weit das Tier alleine schon bei der Zeit des hochziehens leidet.
 
AW: Catch & Release unmöglich???

aber wenn sie untermaßig sind, haben sie keine Schmerzen
und in der Schonzeit auch nicht, weil da muss man sie zurücksetzen.....

Komisch nur, dass renomierte Biologen genau diese Aussage von dir mehr als nur relativieren.
Das Nervensystem vom Fisch ist in keinster weise mit dem von Menschen zu vergleichen.

Du kannst besten Falls vermuten, dass Fische Schmerzen haben, aber nicht behaupten.

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben die Annahme, Fische würden keinen Schmerz verspüren, widerlegt.

Zu lesen z.B. hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,749108,00.html
 
AW: Catch & Release unmöglich???

warum angelst du dann, wenn dich das so berührt?

Außerdem hat der Spiegel schon mehrfach Anglerfeindliche Artikel veröffentlicht.... Auf die Meinung des Spiegels gebe ich daher nicht viel.

Ich angle weil:
1. es macht Spaß
2. ich esse gern Fisch

Außerdem ist es leicht den Überbringer der Nachricht umzubringen (alte griechische Tradition) statt sich mit der Nachricht zu beschäftigen.

Ich angle nach dem Motto: Ich ehre den Fisch wenn ich ihn esse.
 
AW: Catch & Release unmöglich???

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben die Annahme, Fische würden keinen Schmerz verspüren, widerlegt.

Zu lesen z.B. hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,749108,00.html

Also wenn die Menschheit es geschafft hat keine Kriege mehr zu führen wo Menschen auf bestialische Weise getötet oder verstümmelt werden, wenn es keinen Hunger mehr gibt usw. , dann werde ich anfangen zu überlegen ob Fische Schmerzen fühlen oder nicht.

AF
 
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