Bald neue Regelungen zum Angeltourismus?

smolt

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Heute traf sich Norwegens Fischereiminister Harald T. Nesvik mit Vertretern der Tourismusbranche und verschiedenen Behörden um zu diskutieren wie man den Fischschmuggel stoppen und den Ruf der Angeltourismusbranche verbessern kann.

Eine Massnahme die dabei diskutiert wurde, ist das nur noch Touristen die über einen registrierten Angeltourismusbetrieb gefischt haben Fisch aus Norwegen ausführen dürfen. Außerdem wurde über die Einführung von Regeln wie man die Fische handtieren sollte gesprochen (....man ist daran interessiert das möglichst viel der Rohware Fisch genutzt wird und nicht nur die besten Filetstücke behalten und der Rest des Fisches weggeworfen wird).
Es wurde weiterhin deutlich gemacht das die Tourismusbranche eine hohe Mitverantwortung trage, wenn es darum geht den Touristen Informationen zukommen zu lassen was norwegische Meinungen, Gesetze und Erwartungen angeht. Ziel soll es sein in Zukunft ein stärkeres Bewusstsein zu schaffen nicht mit wertvoller Nahrung zu spielen oder sie wegzuwerfen.
Nesvik kündigte an, in nicht allzu langer Zeit mit konkreten Vorschlägen zur Gesetzesänderung zu kommen, die sicherstellen sollen das die Angeltourismusbranche in Zukunft ein noch wichtiger Beitragsgeber an Arbeitsplätzen und Wertschöpfung an Norwegens Küste wird.



...bin gespannt.

Gruss
Smolt
 
Das die Fischverwertung verbessert werden sollte, würde ich glatt unterschreiben. Aus Bauchlappen vom Köhler und Pollack lässt sich eine herrliche Fischsülze
machen.
Aber wer soll dass kontrollieren, ob auch möglichst viel vom Fisch verwertet wird?
 
Klingt soweit erstmal gut und ist richtig und wichtig. Bei den geladenen Teilnehmern waren vielleicht diejenigen die pro Angeltourismus sind ein wenig knapp vertreten, allerdings geht es ja grundsätzlich auch um keine branchenkritischen Entscheidungen, sondern darum den maßlosen Akteuren Grenzen zu setzen. Ich stimme zu das die Betreiber (viel) Verantwortung tragen - auch wenn sich manche Gäste leider eben in verschiedener Art nicht an die Vorgaben, Empfehlungen, Gesetze halten (trotz expliziter mündlicher und schriftlicher Info). Aber auch da wird ein strafferes Regelwerk vielleicht ein wenig strikteres Handeln seitens der Vermieter mit sich bringen. Bin gespannt!
 
die fischer und fischereibetriebe in norge nehmen auch keine bauchlappen mit.
warum sollte ich das dann machen?
ausserdem sitzen dort die meissten würmer.
in einem muss ich aber recht geben was das filetieren angeht, viele schneiden hinter dem kopf gerade nach unten und schmeissen somit das ganze nackenstück in die tonne.

schade.

ich mach es so:
 

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Klingt soweit erstmal gut und ist richtig und wichtig. Bei den geladenen Teilnehmern waren vielleicht diejenigen die pro Angeltourismus sind ein wenig knapp vertreten, allerdings geht es ja grundsätzlich auch um keine branchenkritischen Entscheidungen, sondern darum den maßlosen Akteuren Grenzen zu setzen. Ich stimme zu das die Betreiber (viel) Verantwortung tragen - auch wenn sich manche Gäste leider eben in verschiedener Art nicht an die Vorgaben, Empfehlungen, Gesetze halten (trotz expliziter mündlicher und schriftlicher Info). Aber auch da wird ein strafferes Regelwerk vielleicht ein wenig strikteres Handeln seitens der Vermieter mit sich bringen. Bin gespannt!
Da waren schon paar Leute bei die pro Angeltourismus sind, mein Ex-Chef....unsere jetzige Geschäftsführerin etc. pp. Was leider die vergangene Saison auch "sauer" aufgestoßen ist, ist das eine doch recht hohe Zahl der registrierten Anlagen keinerlei Fänge gemeldet hat...da lässt sich ja fast nur Vorsatz vermuten. Wenn registrierte Anlagen keine Gäste haben wäre das schon etwas seltsam. Wir werden sehen was da zeitnah an konkreten Vorschlägen gemacht wird.
 
müssen dann wir für die internen Abstimmungsschwierigkeiten büßen?
 
Wieviele registrierte Anbieter gibt es denn ? 50, 500, 5000 oder … ? Wie groß wäre denn der Aufwand der strengeren Kontrolle ?
 
Ich denke ja,na mal sehen wo die Reise hingeht.Denke wird alles noch bürokratischer....leider.
Werde wohl auch in Zukunft meine paar Fische fangen dürfen.
 
Ich bin auch erstmal grundsätzlich damit einverstanden das das Thema angeltourismus in Norwegen aufgearbeitet werden muss. In punkto Fischschmuggel sollten sämtliche Kontrollen verbessert werden. ich meine als erstes sind da natürlich die Angler selber gemeint, dann aber auch die Betreiber der Anlagen, so lapidar wie das an mancher Stelle gehandhabt wird... Da brauch man auch gar keine Listen ausfüllen.Die Institutionen in Norge müssen da erstmal selber strenger durchgreifen. Ich weiß auch nich ob da immer nur die unregistrierten anlagen die schwarzen Schärfe sind. Ich kann auch in einer registrierten mehr rausholen.
Das ist wie bei allen Themen, irgendwelche übertreiben es und alle müssen leiden. Ich würde auch schärfere Mindestmaße einführen,wen.ich das manchmal sehe, was da für mini Fische entnommen werden nur um die Truhen zu füllen, schlimm.
Mal gucken wo die Reise der story noch hin geht.....
 
Ich finde einige der Themen etwas witzig. Wie wollen sie denn die Verwertung kontrollieren? Wie kann ich einerseits Mindestmaße einhalten, andererseits aber nicht so viele Fische zurücksetzen, weil die das evtl. nicht überstehen?

Was ist der Unterschied zwischen einem Angler in einer registrierten Anlage und einem in einer nicht registrierten? Evtl. nur der Mietpreis, aber angeltechnisch sehe ich da keinen Unterschied.
Wenn ich filetiere, dann bin ich bei uns immer der langsamste, aber bei mir bleibt wirklich kaum was über, was gut verwertbar ist, aber wer will das kontrollieren? In A i Lofoten werden die Fischabfälle alle vor der Hafenausfahrt ins Meer gekippt. das hat zur Folge, dass es dort sehr viele Krabben gibt und die Krabbenfischer also nur 100-200m fahren brauchen, um ihre Netze auszulegen und täglich mit reichlich Ernte wieder reinkommen. Also ergibt sich doch da aus den Abfällen ein sinnvolles Ergebnis. Manchmal nehmen die Krebsfischer uns auch die Fischabfälle ab, um sie in die Netze zu legen. In diese Richtung können natürlich überall die Überlegungen gehen, oder wie stellen die sich da Konsequenzen vor?
 
das Problem ist ja überall das Gleiche.

Politiker und/oder Lobbyisten picken sich paar Schlagwörter raus und versuchen daraus Profit für Ihre Interessen zu schlagen.

Betrachtet man einen Aspekt von allen Seiten kommt man i.d.R. auch zu einer vernünftigen Lösung.



Da wir in dieser Streitfrage aber sowieso nicht gefragt werden hilft nur Füße still halten und abwarten was da ausspekuliert wird. Sollten die Parameter insgesamt nicht mehr passen muß man sich ggf. eine andre Urlaubsdestination aussuchen.
 
die fischer und fischereibetriebe in norge nehmen auch keine bauchlappen mit.
warum sollte ich das dann machen?
ausserdem sitzen dort die meissten würmer.
in einem muss ich aber recht geben was das filetieren angeht, viele schneiden hinter dem kopf gerade nach unten und schmeissen somit das ganze nackenstück in die tonne.

schade.

ich mach es so:
Etwas anders mache ich das dann doch siehe mal hier
 
@leuchtturm, genauso sieht es bei mir auch aus, wenn ich den Fisch verarbeite. Allerdings auf einem feststehenden Tisch und nicht einem fahrenden Boot.
Wie viele Ersatzhände hast Du zu Hause zu liegen?:a055:
 
wer ko der ko! :a020:

Owa d´Bauchlappal werd i trotzdem ned mitnehma! :biglaugh:
 
Ich habe nichts von Nachmachen gesagt oder geschrieben. Wer scharfe Messer und einen guten Stand hat der kann auch auf dem Boot filitieren. Wer sich das nicht zutraut sollte das dann an Land machen. Wie man sieht ist ja auch ruhiges Wasser sonst würde ich das auch nicht machen. Zu den Ersatzhänden ich habe mich bisher noch nicht geschnitten allerdings habe ich beim rumfuchteln mit der Klinge und meinen gästen etwas zeigen mich shcon mal gestochen aber der kleine Pikser war nicht sonderlich schlimm. Nach einer halben std. hat das auchgehört zu bluten. Achja ich bin mir bewußt das ich keine Flyteveste an habe ich zahle bei Kontrolle dann den Obulus an die Staatskasse ich gehe das Risiko bewußt ein.
 
@ Jockey
Hier mal die Liste der Betriebe..:a010:.aber zählen musst du schon selbst:zwinker:
 
Im Verlaufe des Jahres haben sich sehr viele Fehlannahmen, Gerüchte, verquere Ansichten und ignorierte Realitäten breit gemacht, sehr viele davon stammen aus den Reihen der Berufsfischer und deren Vereinigungen.

- Gerücht: Es gäbe geschäftsmäßigen Schmuggel von Großmengen zum Verkauf an hiesige Restaurants - Das verstößt zumindest in Deutschland gegen die Lebensmittelverordnung. Kein deutsches Restaurant darf privat gefangenen Fisch verkaufen. Wenn überhaupt verkauft der ein oder andere Fisch im Bekanntenkreis um die Kosten seines Urlaubs etwas zu kompensieren. Eine starke Verbreitung dieser Praxis halte ich jedoch für unwahrscheinlich.
- Gerücht: Angelnde Touristen haben einen Einfluss auf die von der Berufsfischerei befischten Gebiete - Das dürfte in den aller seltensten Fällen der Fall sein, so fahren die meisten Berufsfischer doch erheblich weitere Strecken als es die Angler tun.
- verquere Ansicht: Es sollte eine Quote für Angelcamps geben, diese sollten ihren Gästen die Mitnahme von Fisch verweigern wenn die Quote erreicht ist - Es sollte außer Frage stehen, dass man jemandem der Jahre im vorraus bucht nach Ankunft sagt: Feierabend, Gesamtquote ist erreicht. Somit verbleibt nur eine für die Berufsfischerei als Stellschraube an der man drehen kann.
- verquere Ansicht: Wenn Fischer ihre Fänge nicht zurücksetzen dürfen, dann sollten es Angler auch nicht dürfen
- Fehlannahme: Vollständiges Ausfuhrverbot würde den Schmuggel großer Mengen stoppen
- Fehlannahme: Touristen schmeißen das meiste des Fisches weg, bzw
- ignorierte Realität: Eine lückenlose Kontrolle von Grenzübergängen ist nicht möglich, nichtmal ein nennenswerter Prozentsatz kann
- ignorierte Realität: Berufsfischer filetieren lediglich schneller als Touristen, nicht unbedingt effektiver. Daher produzieren sie Prozentual den gleichen Abfall. Bauchlappen würde auch niemand im Supermarkt kaufen. Das Durchschnittliche Angelcamp bietet nicht die Option Fischabfälle zu Fischmehl zu verarbeiten oder ähnliches.
- ignorierte Realität: Die wenigsten betreiber von Angelcamps sind davon begeistert einen hohen administrativen Mehraufwand zu haben und Verantwortung für die Fänge der Touristen übernehmen zu sollen
- ignorierte Realität: Wenn überhaupt sind es Russen die große Mengen Fisches geschäftsmäßig schmuggeln, fliegende Touristen haben überhaupt nicht die Kapazitäten



Es wird intensiv Stimmung gegen den Fischereitourismus gemacht und die Politik steht wie so oft vor der Aufgabe irrationale Forderungen mit medial wirksamen aber real ineffektiven Maßnahmen zu bekämpfen.


Ich habe jedoch einen Vorschlag:

Jeder Angler zahlt pro Kilogramm den Preis, welchen ein Fischer bei Verkauf des Fanges bekommen würde. Dafür gibt es keine Begrenzungen der Mitnahmemenge.
Das wären ca 3 EUR für ein Kilogramm Dorsch und 1 EUR für Köhler. (Ausgenommen, ohne Kopf)
Der Vermieter stellt die Wägevorrichtungen und EC Terminals für die Bezahlung bereit, er wird seitens des Staates für die Investition und den Arbeitsaufwand kompensiert. Als Nebeneffekt kann er das EC Terminal benutzen um ,mittels Preauthorization, Kautionen für Boote zu reservieren. (Das wäre schon für sehr viele Vermieter)
Die eingenommenen Gelder können in die Förderung einer nachhaltigen Fischerei investiert werden und können diejenigen Unternehmen im Fischreisektor subventionieren, deren Existenz durch Quotenreduktionen oder zurückgehende Fangmenden der Region bedroht sind.

Zusätzlich zu den Wägeeinrichtungen in Angelcamps, sollte es entlang der Hauptverkehrsstrecken und in Häfen für Touristen Wägestationen geben, wo eine Bezahlung möglich ist. Somit sind auch die Wohnmobilreisenden in der Lage ihre Mengen abzuwiegen.
Tabellen mit üblichen Kühlboxen und deren Leergewicht vereinfachen das wiegen von verpacktem Fisch.


Sollte jemand tatsächlich geschäftsmäßigen Schmuggel betreiben, so könnte er seine Operation dann legalisieren. Die geringen Kosten sollten das verringerte Risiko einer Strafzahlung mehr als aufwiegen.

"Echte" Touristen bekommen nach wie vor einen Wisch vom Vermieter, auf dem jedoch auch die Menge vermerkt ist. Die Häfen lassen jeden der offensichtlich Angeln war aber keinen Beleg vorweisen kann direkt zum Zollhaus fahren. (Das wird nicht häufig passieren.)
Die wenigsten Touristen werden ein Problem damit haben für die Ausfuhr ihres Fisches eine geringe Menge bezahlen zu müssen, die Summe ist gering genug, als dass sie in den restlichen Kosten des Urlaubs untergeht.
Es stünde auch jedem frei nochmal ein paar Kilogramm mehr mitzunehmen und diese an Bekannte zu verkaufen, so sie denn glauben, die Mehrkosten kompensieren zu müssen.

Somit ließte sich zumindest eine 100%ige Kontrolle aller Angeltouristen auf Fähren erreichen, ohne dass diese dardurch einen Mehraufwand hätten.


Es gäbe sicherlich Kleinigkeiten zu optimieren und gesammelte Erfahrungswerte würden mit Sicherheit Einfluss auf die Umsetzung haben, aber im großen und ganzen denke ich, dass es eine gangbare Lösung für die meisten Probleme ist.


Nebenbei wäre das Problem gelöst, dass man verstärkte Kontrollen durchführen muss. Da der legale Weg dermaßen leicht zu gehen und vertretbar ist, könnten die Strafen auch entsprechend unverhältnismäßig sein. Wer Fisch ausführt den er nicht bezahlt hat erhält Landesverbot auf Lebenszeit , 1000 Euro Strafe und sämtliches Tackle wird konfisziert.



Vielleicht habe ich ja bei meiner Idee etwas übersehen oder meinerseits falsche Annahmen getroffen, wenn dem so ist, raus damit.

Bis dahin finde ich meine Idee erstmal gut - gut genug, dass ich sie an Herrn Nesvik geschickt habe, so hat er doch dazu aufgefordert ihm Ideen zukommen zu lassen.
Ob ich darauf eine Reaktion erhalte werde ich abwarten müssen, aber man darf ja noch hoffen. Denn in der Debatte sind schon viele zu Wort gekommen, bis auf uns Angler, uns hat noch keiner gefragt - es wird Zeit, dass sich das ändert.
 
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