Bømlo 28.05.2005-04.06.2005

ice_max29

Norwayjunky
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Nun bin ich schon wieder fast ne Woche zu Hause. Hier der versprochene Reisebericht :)

Nachdem wir Dänemark gut über die A9-A24-A7 erreicht hatten, ging es nun mit atemberaubenden 110 – 130 Km/h nach Norden. Das ist jedes Mal so was von langweilig 8)

An der Fähre ist mir aufgefallen, dass ich noch nie so viele Angeltruppen gesehen habe. Und natürlich wieder die berühmten Kühltruhenturisten. Ist schon erstaunlich wie offen die mit den Truhen hochfahren. Nach einem Gesprächsversuch merkte ich sofort, dass es erstens keinen Sinn macht mit angesoffenen zu diskutieren. Und zweitens, dass diese Typen sich einen Dreck um irgendwelche 25 kg Regelungen scheren :>> Einer meinte noch, dass diese Regel sich ausschließlich auf Dorsch bezieht. Na ob sich das jemals ändert?

Die Überfahrt war angenehm. Zwei gute Bands haben ne geile Musik gemacht. Die norwegische Südwestküste empfing uns mit einem sehr tollen Sonnenuntergang.
In unserer „Deluxe-Cabine“ haben wir wunderbar geschlafen. Und 12 Stunden bis Haugesund sind kein Problem.


Die Überfahrt war angenehm. Zwei gute Bands haben ne geile Musik gemacht. Die norwegische Südwestküste empfing uns mit einem sehr tollen Sonnenuntergang.
In unserer „Deluxe-Cabine“ haben wir wunderbar geschlafen. Und 12 Stunden bis Haugesund sind kein Problem.

Die Überfahrt war angenehm. Zwei gute Bands haben ne geile Musik gemacht. Die norwegische Südwestküste empfing uns mit einem sehr tollen Sonnenuntergang.
In unserer „Deluxe-Cabine“ haben wir wunderbar geschlafen. Und 12 Stunden bis Haugesund sind kein Problem.

Die Überfahrt war angenehm. Zwei gute Bands haben ne geile Musik gemacht.
In unserer „Deluxe-Cabine“ haben wir wunderbar geschlafen. Und 12 Stunden bis Haugesund sind kein Problem.
Die norwegische Südwestküste empfing uns mit einem sehr tollen Sonnenuntergang.
 
In Haugesund angekommen hat der Zoll erst einmal einige Transporter in die Garage gebeten. Sollen aber nicht sehr streng kontrolliert haben. Ich musste noch eine Alkoholkontrolle über mich ergehen lassen. Aber vernünftig wie ich bin – alles i.O. – durften weiter fahren. Wir wollten dann eigentlich von Buavag nach Langevag mit der Fähre fahren. Aber da hätten wir 2,5 Stunden warten müssen. Darauf hatten wir keinen Bock. Zumal ja auch schon die besten Uferangelplätze von anderen wartenden norwegenverrückten Angeltouristen mit heftigen Entzugserscheinungen besetzt waren.
Also ab zum Tunnel. Die Fahrt dort hin war nicht lang. Hinein in die Röhre und am Ende die 80,- Kr gelöhnt und schon waren wir auf der Insel. Die Brücken nach Stord und Bømlo sehen imposant aus.
 
Unsere Hütte in Finnås haben wir auch schnell gefunden. Da es sehr früh am Morgen war und die Vormieter verständlicherweise noch etwas Zeit brauchten sind wir an die Tankstelle gefahren und wollten Kaffee trinken. Die machte aber erst um 9.00 Uhr auf. Also sind wir runter an den Kulleseidkanal um mal zu gucken. Der sah echt toll aus. Wie ein Aquarium. Und da dachte ich, hier ist Strömung, hier sind Pflanzen, hier sind Kleinfische  hier gibt’s mit Sicherheit auch Pollacks. Also Spinnrute rausgekramt, Gummifisch dran und vor die gegenüber liegende Felskante geworfen. Erster Wurf nix. Nächster Wurf – Rums, Rute krumm. Nach ein paar Minuten lag der erste Pollack auf der Wiese. Kurz darauf der nächste und dann ein schöner Dorsch und wieder Pollack. Nach einer Stunde hatte ich sechs schöne Fische. Dann hat die Tankstelle aufgemacht und es gab erst mal Kaffee.

Gegen 10.00 Uhr war unser Haus frei geworden. Unser Vermieter Torleif Steinsvag begrüßte uns sehr freundlich in einem lustigen aber verständlichem Englisch. Er schaute ziemlich ungläubig, als er die Fische sah. Waren wir ja gerade mal etwas über eine Stunde weg. Er konnte auch nicht glauben, dass wir direkt im Kanal solche schönen Fische fingen.
Ganz stolz erklärte er dann seine 10 PS Dieselschnecke mit Echolot. Das Boot ist 18 Jahre alt und der 1 Zylinder Dieselmotor war 24 Jahre alt. Ich schaute echt ungläubig auf die alte Schnecke und hörte noch ungläubiger auf das kontinuierliche Tuck-Tuck-Tuck-Tuck-Tuck. Aber groß war sie auf jeden Fall. Aber er sagte, das Boot sei nicht das schnellste aber sehr sparsam und zuverlässig. Kurz darauf konnten wir uns davon überzeugen. Gepflegtes Boot mit gutem Motor. Das Echolot war auch sehr gut.
 
Der erste Ausflug ging in eine große Bucht. Wir haben in Tiefen von 20m bis 50m gepilkt. Ein paar brauchbare Dorsche, Pollacks, ein kleiner Rotbarsch und ein Wittling. Das war’s für die erste Ausfahrt. War nicht das was ich mir vorgestellt habe. Das Wetter hatte auch umgeschlagen. Es regnete und auf dem Wasser ging ein kräftiger Wind, welcher uns recht schnell driften ließ. Meine Freunde wollten am Nachmittag noch mal raus fahren. Mir war’s zu windig. Ich blieb in der Hütte. Hatte als Autofahrer auch noch etwas Schlaf nötig.

Nach einer Mütze voll Schlaf hielt es mich nicht mehr in der Hütte. Spinnrute geschnappt und an den Kanal gefahren. Und da landeten noch mal 2 schöne Pollacks in meiner Kiste.
An einem Angelladen am Anfang des Kanals fragte ich den Besitzer ob ich hinter dem Laden an seinem Anleger etwas angeln dürfte. Er hatte nix dagegen und lächelte mir zu und sagte noch: „…wenn du meinst, dass du da große Fische fängst…“
In kurzer Zeit habe ich mit einem roten Gummifisch an der Spinrute (60g WG) drei schöne Dorsche gefangen.
Und der nächste Norweger wunderte sich darüber was man direkt hinter dem Haus in gerade mal 6 – 8 Meter tiefen Wasser fangen kann.
So war ich etwa 2 Stunden unterwegs, war nicht so durchgefroren wie die Kumpels und hatte ne Menge Spaß beim Angeln und auch ein paar schöne Filets für zu Hause.
 
Am nächsten Tag wieder sehr viel Wind. Aber es ging schon etwas besser. Die ersten Köhler wurden gefangen, na und Dorsch und Pollack. Alles nicht die gewünschten Größen aber durchaus ok. Ich hatte immer die Spinnrute mit. Ich liebe diese feine Angelei. Und habe nicht weniger gefangen als die Kollegen. Das Pilken ist mir auf Dauer zu langweilig.

Am dritten Tag wollten wir es mit Naturköder versuchen. Schließlich standen auch noch Leng und Lump auf der Wunschliste. Eigentlich auch Heilbutt. Aber das kennen wir ja.
Aber nach ein paar vergeblichen Stunden gaben wir es auf. Der Untergrund ist platt wie ein Parkplatz. Die ganzen Buchten kamen mir vor wie gigantische Badewannen.

Nachmittags sind die Jungs wieder raus gefahren und ich bin mit dem Auto quer über die Insel gedüst. Erst noch mal zu den Brücken bei der Insel Stord. Dann nach Bremnes an den Geldautomaten Kronen ziehen. Und weiter ging es Richtung Hiskjo, wo ich im Sommer eine Hütte für die Familie und Freunde gemietet habe. Die Gegend schreckte mich etwas ab. Kaum Bäume, sehr enge Straße. Sehr abgeschieden. Die Inseln und Buchten waren für mein Anglerherz natürlich eine Wonne. Aber meine Familie und Freunde wollen Rad fahren und die Gegend unsicher machen. Na gut, Gegend gibt’s genug.
An der Brücke am Straumenfjord, einer Bucht nahe dem Meer konnte ich es nicht lassen. Spinnrute raus und Kleinpilker in die Strömung geschmissen. Rumms – Pollack. Nächster Wurf Rumms – Makrele. Ich dachte ich träume. Ende Mai schon Makrelen??? Dann war ne Weile nix mehr. Plötzlich am anderen Ufer ein Mann, nein er war nicht der Mann vom anderen Ufer. Er fragte mich auf englisch ob ich was gefangen habe. Nach meiner Auskunft, dass ich in 30 Minuten 2 Fische gefangen habe hat er gelächelt und gesagt ich soll rüber kommen. Da wo er ist sei es besser, es ist tiefer und da ist mehr Fisch. Ich dachte schon, na vielleicht doch einer vom anderen Ufer. Auf meine Frage woher er komme, sagte er mir, dass er in Hiskjo am Hafen wohne. Aha, ein Norweger. Das Vertrauen wuchs als er einen Pollack und Köhler nach dem anderen aus dem Wasser schleuderte. Und das mit seiner 1,20 m Peitsche. Ich bin natürlich rüber zu ihm und habe auch noch schön gefangen. Aber keine Makrele mehr. Es war ein sehr angenehmes Angeln und eine sehr angenehme Unterhaltung. Ich habe viel über Hordaland, Bømlo und besonders die Gegend um Hiskjo erfahren. Im Sommer soll es traumhaft dort sein. Alles blüht und ist grün. Naja, ich war wieder optimistischer wegen meiner Mädels. Wir werden uns schon wohlfühlen, hat er versprochen.
Na ich ganz bestimmt bei dem Fischreichtum.
 
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Zurück in der Hütte mussten wir feststellen, dass ich wieder mindestens genau so viel Fisch gefangen habe wie jeder andere der drei Freunde auf dem Boot.

Am nächsten Tag und auch danach war auf einmal ganz ruhiges Wetter, Sonnenschein eine leichte Briese, einfach perfekt. Ein Brötchen runter geschlungen einen Kaffe im Flug und schwupps saßen alle im Boot. Dieses mal ging es durch den Kulleseidkanal auf die östliche Seite von Bømlo. In den letzten Tagen hat es auf dieser Seite fürchterlich gestürmt. Nun konnten wir bis in den Børøyfjord fahren. Dort hat es allerdings immer noch ganz schön gepfiffen.
Nah an den Uferkanten gibt es viele flache Stellen die dann bis auf bis zu 80 Meter abfallen. Dort fingen wir etliche gute Dorsche bis zu 7 Kilo. Schöne Pollacks gab es überall.
Bei Hidle direkt vor dem höchsten Berg Bømlos dem 473 Meter hohen Siggjo, trafen wir auf einen Köhlerschwarm. So viele Köhler habe ich noch nie gesehen, geschweige denn gefangen. Es waren auch keine Riesen. Aber gute Portionen zwischen 2 und 3 Pfund. Die Norges haben überall ihre Netze aus gelegt. Manchmal haben wir gedacht, dass deren Echolot kaputt ist. Tagelang „verfolgte“ uns ein gelber Fischkutter. Kaum haben wir Fische gefunden war er auch schon zur Stelle. Na wir helfen doch gerne.
Lustig war auch, dass einmal bei einem von uns fünf Makrelen hingen. Später noch mal drei. Und dann waren sie weg. So früh habe ich noch nie Makrelen gefangen.
 
Donnerstag noch mal schön Köhlerfilets eingefroren und zum dritten mal Fisch gegessen. Das ist ja sowas von lecker. Solche Portionsköhler durch den Bierteig ziehen und noch mal in Semmelbrösel und dann richtig kross brutzeln, einfach nur legger.
 
Freitag, am letzten Tag haben wir endlich gemacht was ich schon immer wollte. Zwischen den kleinen Inseln ist ein größerer Bereich, der nur 6 – 20 Meter tief aber wunderschön mit Wasserpflanzen bewachsen ist. Dort tummelten sich eine Menge Kleinfische. Ergo mussten dort auch Räuber zu treffen sein. Also die Spinnruten raus und noch mal mit Kleinpilkern und Gummizeug auf Dorsch. Zwei Mann setzten wir an viel versprechenden Uferkanten ab. Und dort und bei uns vom Boot aus hat es noch mal schön geknallt. 23 schöne Dorsche bis zu 5 Kilo schwer und etliche Wittlinge und Pollacks waren unsere Beute.
 
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Aber auch richtig dicke Lippfische konnten unseren „Gummitieren“ nicht widerstehen :P
Diese Barschart soll ja lecker schmecken. Aber ich lass die doch lieben schwimmen ;<
 
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Haus und Boot reinigen war nicht so spannend 8)

Die Rückfahrt mit der Fähre war Krampf. Erst mussten wir feststellen, dass wir unser Ticket auf dem Hinweg in der Kabine liegen lassen haben. Aber die haben uns trotzdem mitgenommen. Wir standen auf der Passagierliste und haben auch ganz lieb geguckt :)

Dann die Kabine. Die „normale“ Kabine ist im Gegensatz zur „Deluxe-Cabine“ gewöhnungsbedürftig. Zumindest das Klo mit Waschbecken und Dusche war es. Als Bad bezeichne ich sowas nicht. Die Betten waren ok. Auf dem Rückweg haben sich einige Leute auf dem Schiff total zugesoffen. Unsere Kabinennachbarn haben gegen die Wand getreten und rumgegröhlt. Es war nicht zum aushalten. Um ein Haar hätte es echten Ärger mit diesen Idioten gegeben :>> Das Schlimmste an der Überfahrt war aber, dass das Schiff 17,5 Stunden brauchte war nervig :( Und das nur wegen dem Fahrplan. Der tuckerte im Standgas übers Meer.

Fazit: Bømlo ist eine Reise wert. Fische gibt es ohne Ende. Richtig Große haben wir leider nicht gefunden. Aber die gefangenen Größen sind auf der Insel normal, so unser Vermieter.
Im Winter gibt’s größere. Wetter war ok, hatten auch die richtigen Klamotten mit.

Die Dieselschnecke mit dem Echolot ist erste Sahne. Das Haus ist sehr zu empfehlen und Torleif Steinsvag ist ein sehr netter Vermieter, sein Bruder, der auch vermietet übrigens auch.

Den beiden hat das Hasseröder Bier und die echten Thüringer Bratwürste super geschmeckt.
Für deren Klippfisch konnte ich mich nicht begeistern. Der roch mir doch etwas zu streng. Soll aber auch eine Delikatesse sein, teste ich vielleicht mal in der Fischsuppe.

Noch zu erwähnen ist mein neues Auto. Der Chrysler Grand Voyager Stow `n Go ist ein absolut geniales Fahrzeug. Für Norwegentouren ideal.

So und nun Schluss mit dem Angeben ;<

Ich hoffe der Bericht ist euch nicht zu lang geworden :rolleyes:

Hier noch ein paar Impressionen von Bømlo
 
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Hi Icemax,
Wow!!! - saugoiler Bilder-Bericht…DAAAANKE für den Lesegenuss :baby: :baby: :baby:
find ich ja immer gut wenn die Heimkehrer durchweg positives zu berichten wissen,
naja, mit dem Boot wäre ich auch gerne gefahren - cooles Teil!!!

hab nochmals Dank icemax
besten gruß aus HH

Udo
 
Da macht das Lesen Spass auch wenn es kurz vorm Norgetrip ist (lenkt wenigstens ein bischen ab). Toller Bericht !!!!!!
 
Jep klasse Bericht,
aber 17 stunden Rückfahrt ist doch schon etwas hart weil die Hinfahrt ja mal gerade 12 h dauert.
Lipfische sind wirklich sehr gut, aber lassen sich nicht so schön fertig machen weil sie große Schuppemn haben.

Matze
 
Hallo ice-max,

danke, danke, danke ich glaub meine noch zu überstehenden 6 Wochen krieg ich jetzt leichter rum. Uns ziehts nämlich auch nach Bømlo, genauer gesagt, auf Bø
røya und da kam mir dein Bericht genau richtig.
Thomas
 
Habe auch noch gut sechs Wochen bis zur Norgetour. Aber bei einem derart geilen Bericht mit traumhaft schönen Bildern steigt das Reisefieber bis auf Anschlag in ungeahnte Bereiche! :D
 
Hallo!

Klasse Bericht!! An der Stelle mit dem Norwegischen Angler der auf den ersten Eindruck vom "anderen Ufer" sein sollte bin ich fast von Stuhl gekippt.
Ach ja tolle Fische, aber pass blos auf wenn du solche Bilder reinstellst wo so kleine Dorsche drauf sind.
Da wirst du von manchen "Großfischjägern" gleich zum Opfer gemacht!!

Nun ein paar Fragen:

1. Ist die Fähre von Haugesund auf Hanstholm 17 Std. gefahren oder von Bergen aus???
2. Warum diese lange Überfahrt wenns von Hanstholm aus war?? Is doch nicht normal oder?
 
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Hallo Ice !
Der Bericht baut auf ! Fahre 2006 die 1. Tour auch auf Bomlö , mit einem bekannten Ehepaar und meiner Holden . War bisher auf Tysnes , da aber der Bekannte so auf Bomlö schwört und meine Liebste ja nur wegen dessen Frau sich erweichen liess - eben Bomlö .
Deute ich Deinen schönen Bericht :) richtig , dann hast Du die meisten Fische vom Ufer aus gefangen .
Naturköderangeln ging nicht , oder habt Ihr es bei dem Wetter nicht mehr probiert ?

Mavo
 
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:} Super Bericht, schöne Bilder - schöne Abendlektüre. Tschüß Norgetroll :--
 
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