Kuhrische Nehrung
undefined
Tag, Aldo!
Wenn ich richtig höre, denkst du eher über einen Urlaub am Kurischen Haff als auf der Kurischen Nehrung nach, also eher landseitig.
Für die Vorbereitung mußt Du dabei deutlich unterscheiden, ob Du vom russischen Keil aus planst oder von der litauischen Seite her. Das würde den von mir schon beschriebenen Teil Memelmündungsgebiet angehen. Für den Russichen Keil bin ich nicht aussagefähig, habe aber gute Kontakte zu Leuten, die häufig nach Königsberg fahren. (Ich würde aber trotzdem eher abraten, denn die Verhältnisse an dem Haff dürften wohl eher problematisch zum Urlaub machen sein; viele von den russichen Menschen haben ein durchaus skeptisches Verhältnis zu Deutschen, wie ich weiß.)
Auch in Rus selber, durchaus idyllisch gelegen, würde sich sicher ein einfaches Quartier finden lassen (Qualitätsmerkmal wahrscheinlich: Außentoilette nach dem Gesetz des freien Falles, und die Hausfrau steht möglicherweise am Flußufer beim Wäschewaschen). Falls Du daran Interesse hast, könnte ich Dir den einen oder anderen Kontakt zum Nachfragen vermitteln. Auf Urlauberquartier sind die Leute dort noch nicht eingestellt, soviel ich beurteilen kann. Mücken sind dort natürlich in Kauf zu nehmen. Sonst ist die landseitige Küstenlinie des Haffes eher für einen Abenteuerurlaub gut z. B. für Leute mit ornithologischen und Naturbeobachter- Ambitionen. (älteste Vogelwarte/ Fang- und Beringungsstation Europas Nähe Kinten. Je weiter man auf Klaipeda/ Memel zu kommt, um so mehr schneidet die Häßlichkeit der modernen Zivilisation in die Naturidylle, meist ohne jeden Hauch von Umweltschutz.
Solltest Du doch eher die Kurische Nehrung gemeint haben z.B. Nähe Nidden, findest Du schon eher Verhältnisse für europäischen Geschmack, allerdings wohl auch fast westliche Preise. Natürlich ist da die Bademöglichkeit der wirklich herrlichen Ostseeküste vor der Haustür.
Deine Vostellung, von einem Standquartier in den Masuren aus Tagestouren an das Haff zu machen, ist aus meiner Sicht mit "mutig, aber wohl nicht gut realisierbar" einzustufen.
Zum Vergleich: unsere Reiseplanung nach Schilute sieht eine Übernachtung in der Nähe von Osterode vor; Bis dorthin eine Tagestour von 800 km. Zweiter Reisetag bis Schilute: rd. 500 km! = Gleiche Nervenanstrengung weil engere Straßen, die von JAhr zu JAhr auch mehr befahren sind und gleicher Zeitaufwand wie die ersten 800 km! Und dabei ist der polnisch/ litausche Grenzübergang (Suwalki - Lasdijai) eher harmlos. Selbst wenn Du in der Nähe von vielleicht Augustow Station machst(von meinem Empfinden her sehr zu empfehlen, wunderschöne Seenlandschaft und Bademöglichkeit; habe aber keine wirkliche Quartiererfahrung) , ist es vielleicht vergleichbar mit dem Versuch, von Erfurt aus eine Tagestour nach Saßnitz zu machen: Zwar Visafrei (aber Reisepaß!) und Wartezeiten deutlich unter 45 min an der Grenze , aber Erholungswert wegen der Kutscherei fraglich! Den Gedanken, von den Masuren aus über den russischen Keil eine Tagesfahrt zu Nehrung zu machen, solltest Du lieber fallen lassen; die Grenzübergnänge dort sind meinen Gewährsleuten zufolge immer noch sehr problematisch (Visum!) bis schikanös.
Zur Frage, wie oft wir dort hinfahren: Wie gesagt, seit 1990 Partnergemeinde Schilute, Hilfsgütertransporte. Jährlich mindestens einen Gemeindenbesuch, viel privates Engagement, Partnerschaften von einzelnen Familien hier zu einzelnen Familien dort. Irgendeiner fährt immer mal im Jahr hin oder von dort hierher. Vom 4. 7. bis 13. 7. wie gesagt wird von uns eine Gemeindegruppe zu Besuch nach Schilute fahren.Wir werden diesmal vielleich drei PKW/ 10 Personen sein.
So, für heute Tschüß.
Falls Du noch mehr Info brauchst, rühr´Dich ruhig.
:) Gruß aus Schönhausen
Willebrord