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- 28 April 2003
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Hier kommt nicht ein Reisebericht im ursprünglichen Sinn sondern die Vorstellung eines neuen Zieles für Norwegenangelfreunde der Extraklasse!
Als kurze Einleitung, vor ca. 6 Wochen wurde Andy unser Admin von Andrees Angelreisen angesprochen ob er sowie 2 weitere Teilnehmer bereit wären eine Destination auf Fröya zu besuchen, die bisher nur großteils von schwedischen Gästen besucht wurde.
Hauptgrund hierfür: Bisher wurde dieses Juwel nur auf dem schwedischen Reisemarkt angeboten.
2 Mitreisende waren mit Leierfisch und meiner Wenigkeit (Lengalenga) schnell gefunden so das wir am 01.09 uns auf die MS Harald begaben um mit großer Erwartung dieses für uns alle neue Ziel zu erkunden.
Eines vorweg, unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt sondern übertroffen.
Die nüchternen Fakten
Anreise/Abreise
Wie alle Ziele die sich in der Nähe Hitra/Fröya befinden, sollte man die Anreise über Oslo beginnen, dann wahlweise die E6 oder ab Elverum die RV3 benutzen um nach ca. 8 Std. Atlantikluft zu schnuppern.
Die Anreise wird von Andrees Angelreisen durch die genaue Beschreibung mittels KM Angaben sehr vereinfacht.
Fröya Havfiskecenter.de Unterkunft
Am Ende der Anreise, vom Fähranleger nach Sula ist es noch ca. 1Km, dachten wir „na was soll hier jetzt noch kommen“, wurden wir schnell eines besseren belehrt, aber der Reihe nach.
In der Anlage ist Platz für 82 Personen, wahlweise untergebracht in 4/6/8 Personenhäusern.
Die Häuser sind zwischen 2 und 4 Jahre alt und sahen alle aus, als ob sie noch unbenutzt sind.
Wir konnten uns hiervon persönlich überzeugen, weil wir alle freien Wohnungen besichtigten.
Alle picobello sauber, und mit allem ausgestattet, was einen entspannenden Urlaub ausmacht.
Von der Geschirrspülmaschine über Herd mit Backofen bis zur Mikrowelle alles vorhanden.
Das Badezimmer groß mit Fußbodenheizung und mit Dusche wo die Warmwasserregulierung auch funktioniert, und man sich nicht auf dem Scheitelpunkt zwischen verbrennen und erfrieren befindet.
Die Schlafzimmer funktionell ausgestattet, eben zum schlafen, für mich ein völlig neues Schlafgefühl in Norwegen, auf fester Matratze, ansonsten war ich in Norwegen bessere Hängematten gewöhnt.
Der Wohnraum groß um nicht zu sagen riesig, hier wurde bei unserem Appartement z.B. extra darauf verzichtet, zusätzlich oben einen weiteren Schlafraum zu verbauen, so kann man mit seiner 4m Brandungsrute problemlos in der Stube stehen.
Allein die Karibupräparation in unseren Haus würde in jedem anderen Haus den halben Wohnraum wegnehmen.
Da schwedische Angler der norwegischen Sprache mächtig sind (muss wie Österreichisch und Deutsch sein) wurde bisher auf Satellitenfernsehen verzichtet, was aber zur Saison 2007 zur Verfügung steht.
Zu den weiteren Räumlichkeiten, hier wäre ein Konferenzraum mit anhängender Küche sowie ein Gemeinschaftraum mit Bar zu nennen, es ist auch problemlos möglich hier Voll- bzw. Halbpension zu buchen, also für jeden was dabei.
Thorbjörn sein Reich, das Büro nebst Angelshop, gehört zum besten was ich bisher in Norwegen gesehen habe, Ob Pilker, Vorfächer oder hochwertiges Angelgerät, es ist alles vorhanden.
Zugegeben nicht zu deutschen Preisen, aber das kann man nicht erwarten, allerdings zu Preisen die verträglich sind und man gerne bereit zu zahlen ist, wenn die Rute gebrochen oder die Rolle einen Getriebeschaden hat.
Das hier auch eine Schnurpulstation sowie Werkzeug für notwendige Reparaturen zur Verfügung steht, das Büro von 8.00 bis 20 Uhr besetzt ist halte ich auch nicht für selbstverständlich.
Überhaupt muss erwähnt werden, mit welch einem Einsatz und viel Liebe Thorbjörn sich hier einsetzt, ist aller Ehren wert.
Auf dem Freigelände steht ein Norwegischer Badezuber sowie ein Großgrill samt Sitzecke zur Verfügung.
Der Einkauf kann am Fährableger in ca. 1Km Entfernung getätigt werden.
Hier befindet sich ein Coop, mit allem was man braucht.
Kommen wir zu Fischverarbeitung, denn hier blieb uns wahrlich die Spucke weg.
2 Filetierräume mit Edelstahltischen, wo problemlos 10 Angler je Raum gleichzeitig filetieren können, ausreichend saubere Filetierbretter sowie Wasserschläuche mit funktionierenden Pistolen an jeder Ecke.
Eine Schleifmaschine sowie Stromversorgung, selbstverständlich.
Anhängend an jedem Filetierraum 2 Türen, einen Gefrierraum wo die Coleman samt Inhalt locker durchfrosten kann, der andere Raum bestehend aus einer 5qm³ großen Box und einem Loch in der Decke, und was kommt da raus, Eis!!!
Kein Problem mehr in den Sommermonaten den Fisch auf dem Boot frisch zu halten, die Warmluft die bei Herstellung des Eises verwendet wird, wird in einen Raum zur Floatertrocknung geleitet.
Nun man kann sich vorstellen wie wir aufgrund solcher Gegebenheiten gestaunt haben, aber was mir am meisten auffiel es roch nicht nach Fisch!
Ganz einfach, alle 1 Woche werden die Filetierräume kpl. desinfiziert, dadurch haben Keime keine Chance.
Boote
Hierbei gibt es keine verschiedenen Bootstypen, sondern einheitlich besteht die Flotte aus 20 Fuß ALU Booten mit 40 PS Außenborder.
Natürlich Lenkradsteuerung und ausgestattet mit Kartenplotter und Echolot.
Die ALU Boote unterscheiden sich von den bisher bekannten Booten aufgrund ihrer Breite, sie sind ca. einen halben Meter breiter was einen insbesondere beim Platzangebot von Kisten Kästen usw. enorm weiterhilft.
Apropo Kisten, jedes Boot hat 2 Fischkisten die die gleiche Kennung haben wie das Boot.
Also weiß jeder Kiste X1 gehört zu Boot X1, vorbei der Ärger mit einer stinkenden Fischkiste im Filetierraum, wo jeder Angler seinen Abfall entsorgt und sagt „nö meine Kiste ist das nicht“!
Kleine Maßnahme große Wirkung!!!
Die Stege liegen unmittelbar an der Anlage und sind aus rutschfestem Gitterstahl.
Die Boots- sowie Reviereinweisung von Thorbjörn ist erstklassig und lässt keine Fragen offen.
Auf der vor Ort erhaltenen Seekarte ist ein Halbkreis markiert, der das Gebiet markiert, welches mit den ALU Booten befischbar und erreichbar ist, alles darüber sollte man lassen.
Getankt wird von Thorbjörn jederzeit, so das immer ein voller 20L Tank sowie ein 5L Reservekanister zur Verfügung stehen.
Thorbjörn selbst ist Besitzer eines Hochseetüchtigen Kutters der die Wintermonate über der Lofotenfischerei auf Skrei nachgeht.
In den Monaten von April bis September steht dieser Kutter den Gästen der Anlage zur Verfügung, ausgestattet vom Feinsten, Kartenplotter sowie Echolot größer als mein heimischer Fernseher, allein die elektronische Ausrüstung hat einen Wert von 60.000 €, bietet er 10 Anglern Platz.
Es können allerdings auch 12 Angler mitgenommen werden ohne das es eng wird.
Gesteuert wird das Schiff von einem ortskundigen Käpt’n der das Gebiet wirklich kennt, der norwegische Lengrekord stammt von diesem Schiff.
Ich habe bisher 3 Kutter in Norwegen kennen gelernt, keiner der anderen, ohne Namen zu nennen, hat auch nur annähernd die Qualität dieses Kutters erreicht.
Selbst an kleine Details wie z.B. ein Seil mit Karabiner für jeden Angler an der Reling wurde gedacht.
Thorbjörn selbst gedenkt, das nächste Saison der Weltrekord im Lengfischen fällig ist , deshalb ist geplant ein 32 Fuß Boot auszustatten, was sich ausschließlich dem Leng widmet.
Da ich Thorbjörn sowie seine Energie kennen gelernt habe, wird uns da einiges erwarten.
Zur Saison 2007 wird es aller Vorraussicht nach auch einen deutschen Guide vor Ort geben.
Das Revier
Als ich ungefähr die Vorstellung hatte wo es hingeht, ging ich in mein C-MAP und mir wurde zugegebenermaßen schlecht, ich sah nur Schären.
Aber Karte oder vor Ort, das sind 2 Paar Schuhe.
Wir waren im Nachhinein froh diese Schären zu haben aber dazu später mehr.
Es ist problemlos möglich die Schären zu durchfahren und selbst ohne Plotter aufgrund von gut sichtbaren Landmarken wie Leuchtfeuertürme und Leuchttürmen behält man die Orientierung.
Jetzt bleibt jedem Angler überlassen, die Gegend vor der nördlichen Küstenlinie von Fröya zu befischen, der Sund zwischen Fröya und Sula oder eben das Gebiet vor der nördlichsten Spitze Fröyas sowie das Seegebiet rechts davon, in allen Gebieten gestaltet sich der Grund sehr abwechslungsreich und ist meines Erachtens selbst bei 1-Monatigen Aufenthalt nicht komplett abfischbar.
Ob sandige oder felsige Plateaus, steile Kanten, hier wird jeder die Möglichkeit haben seinem Zielfisch nachzustellen.
Mein Fazit zur Anlage
Auch wenn ich oben versucht habe die Fakten möglichst nüchtern rüberzubringen, konnte man zwischen den Zeilen schon herauslesen, das ich schlichtweg begeistert war.
Selbst Andy und leierfsch konnte man beim Betrachten der Anlage die Augen mit der Dachlatte abschlagen.
Andrees Angelreisen hat dort ein richtiges Juwel unter Vertrag genommen, es hätte mich schon stutzig machen sollen, als Ralf Andree, Michael Teltow, Uwe Bertram und Andreas Veltrup uns in Vinvangen mit einem Augenzwinkern zu verstehen gaben, das die Anlage „schon nicht schlecht wäre“.
Ohne Übertreibung kann ich behaupten, das ich solch eine Perfektion in allen Belangen nach mittlerweile 15 Norwegenaufenthalten bisher noch nicht gesehen habe.
Die Reise an sich
Fähre Kiel-Oslo, man was ist das langweilig geworden auf der Kronprinz Harald, aus lauter Langeweile habe ich 300 Kronen verzockt.
Die Fahrt wie üblich über die RV3 durfte ich das erste Mal als Beifahrer geniessen, da sieht man doch einiges was einem als Fahrer entgeht.
Aber ich hatte eigentlich nur Augen für Pilze!
Pünktlich zur Ankunft in Vinvangen, dem Servicecenter von Andrees Angelreisen, setzte auch der Regen ein.
Regen und Wind, das scheinen dies Jahr in Norwegen meine Reisebegleiter zu sein, ich habe in dieser Hinsicht ein echt stürmisches Jahr hinter mir.
Was für ein Wind teilweise herrschte, zeigte mir mein Kaffeebecher, raus auf die Terrasse, schon war der Becher halbleer ohne einen Schluck genommen zu haben.
So vom Winde verweht.
So konnten wir fast nur die Schären befischen, die stallvoll mit Makrelen waren, ein Pilken im herkömmlichen Sinn war nicht möglich, selbst 500G Pilker wurden von den Gesellen attackiert.
Also dauerte die Köderbeschaffung in der Regel 15 Sekunden, 3 Ruten 3m runtergelassen, 3 Beifänger + Pilker bedeuteten 12 Makrelen!
Leierfisch, der es doch mal schaffte mit Solopilker den Grund zu erreichen wurde auch gleich mit einem 78iger Pollack belohnt.
So blieb uns nur das Naturköderangeln, was Schollen, Leng und Dorsch zu Tage brachte, keine Riesen aber Küchenfische.
Im Frühjahr sind die Schären voll mit Dorschen die auch ca. 100m vor der Anlage die Metergrenze übersteigen, wie uns Thorbjörn auf Fotos glaubhaft zeigte.
Den einzig annehmbaren Tag nutzten wir zur Kutterausfahrt, die allerdings unvergessen bleiben sollte.
Der Käpt’n stand uns erst ab 12 Uhr zur Verfügung, da er noch ein Lehramt als Ausbilder für zukünftige Kutterkapitäne bekleidet.
Bei traumhaften Wetter aber hoher Dünung ging es dann raus, die Dünung forderte bald ihr erstes Opfer, so das auch mit 12 Mann absolut keine Enge aufkam.
Was dann folgte war der absolute Wahnsinn, Köhler in Größen ab 60cm waren bei jedem Ablassen zu verzeichnen, so das sich die Bütten schnell füllten, zwischenzeitlich der ein oder andere Dorsch.
Dann kam für mich der absolute Hammer, auf 30m bei 40m Wassertiefe hatte ich den obligatorischen Köhler am Beifänger, als ich einen Schlag in die Rute bekam, der mir fast die 30 Lbs Sportex aus der Hand riss, 2 Bisse dieser Art hatte ich zwar schon gehabt allerdings war da jeweils nach kurzen Kampf kein Widerstand mehr.
Aber ich schwenke ab, jetzt passte alles, dachte ich und auf Tiefe kann er auch nicht, nee das nicht aber zur Seite, innerhalb einer Minute zeigte mit das Display meiner Rolle160m an !!!
Aber vielleicht war bei der Längenangabe die Schnur der 8 Mitangler mit angegeben, in die der Fisch reingezogen war!!!
So habe ich mal eben den ganzen Kutter beschäftigt, alle mussten hochholen, teilweise mit 1-2 Köhlern am Haken, um anschliessend meine Schnur freizugeben, dazu kämpften mein Gegner und Ich um jeden Meter Schnur.
Als alle Schnüre draussen waren (man so ein ganzer Kutter für mich, das hat was) und ich direkten Kontakt zum Fisch hatte, hatte ich auch leise Hoffnung, das das alles positiv für mich enden könnte.
Nach doch endlosen 10 Minuten ging die Schnur deutlich hoch und dann kam er in 30 Metern an die Oberfläche.
Mein Personal Best Köhler 14,1kg bei 1,20m Länge.
Danach war erstmal 15 minütige Pause angesagt, während des Drills merkt man nix aber danach, aua aua.
3 Stunden vor Ende der Ausfahrt beendeten wir 3 dann das Fischen, wir waren platt und die Bütts waren randvoll, man will ja auch nicht maßlos sein.
Das Wetter frischte auch zunehmend auf und ließ ahnen das was am folgenden Tag auf uns zukam.
Ergebnis dieser Ausfahrt, gut 10 KG Filet für jeden.
Der größte Fisch war ein Köhler von 15.5 KG, es gibt also noch Ziele.
Der Rest ist schnell erzählt, das schlechte Wetter sollte bis zum Abreisetag anhalten.
Trotzdem waren wir hochzufrieden, wir wollten eine neue Anlage von Andrees auch für euch besichtigen, und haben eine erstklassige 5 Sterne Destination vorgefunden.
Ich weiß jetzt schon, da war ich nicht zum letzten Mal.
Euer Lengalenga (Achim)
gebucht werden kann die Anlage direkt über http://www.andrees-angelreisen.de
Hier findet man auch weitere Information zu den Häusern etc.
Weitere Bilder auch unter
www.havfiskesenter.de
Gruß Andy
Als kurze Einleitung, vor ca. 6 Wochen wurde Andy unser Admin von Andrees Angelreisen angesprochen ob er sowie 2 weitere Teilnehmer bereit wären eine Destination auf Fröya zu besuchen, die bisher nur großteils von schwedischen Gästen besucht wurde.
Hauptgrund hierfür: Bisher wurde dieses Juwel nur auf dem schwedischen Reisemarkt angeboten.
2 Mitreisende waren mit Leierfisch und meiner Wenigkeit (Lengalenga) schnell gefunden so das wir am 01.09 uns auf die MS Harald begaben um mit großer Erwartung dieses für uns alle neue Ziel zu erkunden.
Eines vorweg, unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt sondern übertroffen.
Die nüchternen Fakten
Anreise/Abreise
Wie alle Ziele die sich in der Nähe Hitra/Fröya befinden, sollte man die Anreise über Oslo beginnen, dann wahlweise die E6 oder ab Elverum die RV3 benutzen um nach ca. 8 Std. Atlantikluft zu schnuppern.
Die Anreise wird von Andrees Angelreisen durch die genaue Beschreibung mittels KM Angaben sehr vereinfacht.
Fröya Havfiskecenter.de Unterkunft
Am Ende der Anreise, vom Fähranleger nach Sula ist es noch ca. 1Km, dachten wir „na was soll hier jetzt noch kommen“, wurden wir schnell eines besseren belehrt, aber der Reihe nach.
In der Anlage ist Platz für 82 Personen, wahlweise untergebracht in 4/6/8 Personenhäusern.
Die Häuser sind zwischen 2 und 4 Jahre alt und sahen alle aus, als ob sie noch unbenutzt sind.
Wir konnten uns hiervon persönlich überzeugen, weil wir alle freien Wohnungen besichtigten.
Alle picobello sauber, und mit allem ausgestattet, was einen entspannenden Urlaub ausmacht.
Von der Geschirrspülmaschine über Herd mit Backofen bis zur Mikrowelle alles vorhanden.
Das Badezimmer groß mit Fußbodenheizung und mit Dusche wo die Warmwasserregulierung auch funktioniert, und man sich nicht auf dem Scheitelpunkt zwischen verbrennen und erfrieren befindet.
Die Schlafzimmer funktionell ausgestattet, eben zum schlafen, für mich ein völlig neues Schlafgefühl in Norwegen, auf fester Matratze, ansonsten war ich in Norwegen bessere Hängematten gewöhnt.
Der Wohnraum groß um nicht zu sagen riesig, hier wurde bei unserem Appartement z.B. extra darauf verzichtet, zusätzlich oben einen weiteren Schlafraum zu verbauen, so kann man mit seiner 4m Brandungsrute problemlos in der Stube stehen.
Allein die Karibupräparation in unseren Haus würde in jedem anderen Haus den halben Wohnraum wegnehmen.
Zu den weiteren Räumlichkeiten, hier wäre ein Konferenzraum mit anhängender Küche sowie ein Gemeinschaftraum mit Bar zu nennen, es ist auch problemlos möglich hier Voll- bzw. Halbpension zu buchen, also für jeden was dabei.
Thorbjörn sein Reich, das Büro nebst Angelshop, gehört zum besten was ich bisher in Norwegen gesehen habe, Ob Pilker, Vorfächer oder hochwertiges Angelgerät, es ist alles vorhanden.
Zugegeben nicht zu deutschen Preisen, aber das kann man nicht erwarten, allerdings zu Preisen die verträglich sind und man gerne bereit zu zahlen ist, wenn die Rute gebrochen oder die Rolle einen Getriebeschaden hat.
Das hier auch eine Schnurpulstation sowie Werkzeug für notwendige Reparaturen zur Verfügung steht, das Büro von 8.00 bis 20 Uhr besetzt ist halte ich auch nicht für selbstverständlich.
Überhaupt muss erwähnt werden, mit welch einem Einsatz und viel Liebe Thorbjörn sich hier einsetzt, ist aller Ehren wert.
Auf dem Freigelände steht ein Norwegischer Badezuber sowie ein Großgrill samt Sitzecke zur Verfügung.
Der Einkauf kann am Fährableger in ca. 1Km Entfernung getätigt werden.
Hier befindet sich ein Coop, mit allem was man braucht.
Kommen wir zu Fischverarbeitung, denn hier blieb uns wahrlich die Spucke weg.
2 Filetierräume mit Edelstahltischen, wo problemlos 10 Angler je Raum gleichzeitig filetieren können, ausreichend saubere Filetierbretter sowie Wasserschläuche mit funktionierenden Pistolen an jeder Ecke.
Eine Schleifmaschine sowie Stromversorgung, selbstverständlich.
Anhängend an jedem Filetierraum 2 Türen, einen Gefrierraum wo die Coleman samt Inhalt locker durchfrosten kann, der andere Raum bestehend aus einer 5qm³ großen Box und einem Loch in der Decke, und was kommt da raus, Eis!!!
Kein Problem mehr in den Sommermonaten den Fisch auf dem Boot frisch zu halten, die Warmluft die bei Herstellung des Eises verwendet wird, wird in einen Raum zur Floatertrocknung geleitet.
Nun man kann sich vorstellen wie wir aufgrund solcher Gegebenheiten gestaunt haben, aber was mir am meisten auffiel es roch nicht nach Fisch!
Ganz einfach, alle 1 Woche werden die Filetierräume kpl. desinfiziert, dadurch haben Keime keine Chance.
Boote
Hierbei gibt es keine verschiedenen Bootstypen, sondern einheitlich besteht die Flotte aus 20 Fuß ALU Booten mit 40 PS Außenborder.
Natürlich Lenkradsteuerung und ausgestattet mit Kartenplotter und Echolot.
Die ALU Boote unterscheiden sich von den bisher bekannten Booten aufgrund ihrer Breite, sie sind ca. einen halben Meter breiter was einen insbesondere beim Platzangebot von Kisten Kästen usw. enorm weiterhilft.
Apropo Kisten, jedes Boot hat 2 Fischkisten die die gleiche Kennung haben wie das Boot.
Also weiß jeder Kiste X1 gehört zu Boot X1, vorbei der Ärger mit einer stinkenden Fischkiste im Filetierraum, wo jeder Angler seinen Abfall entsorgt und sagt „nö meine Kiste ist das nicht“!
Kleine Maßnahme große Wirkung!!!
Die Stege liegen unmittelbar an der Anlage und sind aus rutschfestem Gitterstahl.
Die Boots- sowie Reviereinweisung von Thorbjörn ist erstklassig und lässt keine Fragen offen.
Auf der vor Ort erhaltenen Seekarte ist ein Halbkreis markiert, der das Gebiet markiert, welches mit den ALU Booten befischbar und erreichbar ist, alles darüber sollte man lassen.
Getankt wird von Thorbjörn jederzeit, so das immer ein voller 20L Tank sowie ein 5L Reservekanister zur Verfügung stehen.
Thorbjörn selbst ist Besitzer eines Hochseetüchtigen Kutters der die Wintermonate über der Lofotenfischerei auf Skrei nachgeht.
In den Monaten von April bis September steht dieser Kutter den Gästen der Anlage zur Verfügung, ausgestattet vom Feinsten, Kartenplotter sowie Echolot größer als mein heimischer Fernseher, allein die elektronische Ausrüstung hat einen Wert von 60.000 €, bietet er 10 Anglern Platz.
Es können allerdings auch 12 Angler mitgenommen werden ohne das es eng wird.
Gesteuert wird das Schiff von einem ortskundigen Käpt’n der das Gebiet wirklich kennt, der norwegische Lengrekord stammt von diesem Schiff.
Ich habe bisher 3 Kutter in Norwegen kennen gelernt, keiner der anderen, ohne Namen zu nennen, hat auch nur annähernd die Qualität dieses Kutters erreicht.
Selbst an kleine Details wie z.B. ein Seil mit Karabiner für jeden Angler an der Reling wurde gedacht.
Thorbjörn selbst gedenkt, das nächste Saison der Weltrekord im Lengfischen fällig ist , deshalb ist geplant ein 32 Fuß Boot auszustatten, was sich ausschließlich dem Leng widmet.
Da ich Thorbjörn sowie seine Energie kennen gelernt habe, wird uns da einiges erwarten.
Zur Saison 2007 wird es aller Vorraussicht nach auch einen deutschen Guide vor Ort geben.
Das Revier
Als ich ungefähr die Vorstellung hatte wo es hingeht, ging ich in mein C-MAP und mir wurde zugegebenermaßen schlecht, ich sah nur Schären.
Aber Karte oder vor Ort, das sind 2 Paar Schuhe.
Wir waren im Nachhinein froh diese Schären zu haben aber dazu später mehr.
Es ist problemlos möglich die Schären zu durchfahren und selbst ohne Plotter aufgrund von gut sichtbaren Landmarken wie Leuchtfeuertürme und Leuchttürmen behält man die Orientierung.
Jetzt bleibt jedem Angler überlassen, die Gegend vor der nördlichen Küstenlinie von Fröya zu befischen, der Sund zwischen Fröya und Sula oder eben das Gebiet vor der nördlichsten Spitze Fröyas sowie das Seegebiet rechts davon, in allen Gebieten gestaltet sich der Grund sehr abwechslungsreich und ist meines Erachtens selbst bei 1-Monatigen Aufenthalt nicht komplett abfischbar.
Ob sandige oder felsige Plateaus, steile Kanten, hier wird jeder die Möglichkeit haben seinem Zielfisch nachzustellen.
Mein Fazit zur Anlage
Auch wenn ich oben versucht habe die Fakten möglichst nüchtern rüberzubringen, konnte man zwischen den Zeilen schon herauslesen, das ich schlichtweg begeistert war.
Selbst Andy und leierfsch konnte man beim Betrachten der Anlage die Augen mit der Dachlatte abschlagen.
Andrees Angelreisen hat dort ein richtiges Juwel unter Vertrag genommen, es hätte mich schon stutzig machen sollen, als Ralf Andree, Michael Teltow, Uwe Bertram und Andreas Veltrup uns in Vinvangen mit einem Augenzwinkern zu verstehen gaben, das die Anlage „schon nicht schlecht wäre“.
Ohne Übertreibung kann ich behaupten, das ich solch eine Perfektion in allen Belangen nach mittlerweile 15 Norwegenaufenthalten bisher noch nicht gesehen habe.
Die Reise an sich
Fähre Kiel-Oslo, man was ist das langweilig geworden auf der Kronprinz Harald, aus lauter Langeweile habe ich 300 Kronen verzockt.
Die Fahrt wie üblich über die RV3 durfte ich das erste Mal als Beifahrer geniessen, da sieht man doch einiges was einem als Fahrer entgeht.
Aber ich hatte eigentlich nur Augen für Pilze!
Pünktlich zur Ankunft in Vinvangen, dem Servicecenter von Andrees Angelreisen, setzte auch der Regen ein.
Regen und Wind, das scheinen dies Jahr in Norwegen meine Reisebegleiter zu sein, ich habe in dieser Hinsicht ein echt stürmisches Jahr hinter mir.
Was für ein Wind teilweise herrschte, zeigte mir mein Kaffeebecher, raus auf die Terrasse, schon war der Becher halbleer ohne einen Schluck genommen zu haben.
So vom Winde verweht.
So konnten wir fast nur die Schären befischen, die stallvoll mit Makrelen waren, ein Pilken im herkömmlichen Sinn war nicht möglich, selbst 500G Pilker wurden von den Gesellen attackiert.
Also dauerte die Köderbeschaffung in der Regel 15 Sekunden, 3 Ruten 3m runtergelassen, 3 Beifänger + Pilker bedeuteten 12 Makrelen!
Leierfisch, der es doch mal schaffte mit Solopilker den Grund zu erreichen wurde auch gleich mit einem 78iger Pollack belohnt.
So blieb uns nur das Naturköderangeln, was Schollen, Leng und Dorsch zu Tage brachte, keine Riesen aber Küchenfische.
Im Frühjahr sind die Schären voll mit Dorschen die auch ca. 100m vor der Anlage die Metergrenze übersteigen, wie uns Thorbjörn auf Fotos glaubhaft zeigte.
Den einzig annehmbaren Tag nutzten wir zur Kutterausfahrt, die allerdings unvergessen bleiben sollte.
Der Käpt’n stand uns erst ab 12 Uhr zur Verfügung, da er noch ein Lehramt als Ausbilder für zukünftige Kutterkapitäne bekleidet.
Bei traumhaften Wetter aber hoher Dünung ging es dann raus, die Dünung forderte bald ihr erstes Opfer, so das auch mit 12 Mann absolut keine Enge aufkam.
Was dann folgte war der absolute Wahnsinn, Köhler in Größen ab 60cm waren bei jedem Ablassen zu verzeichnen, so das sich die Bütten schnell füllten, zwischenzeitlich der ein oder andere Dorsch.
Dann kam für mich der absolute Hammer, auf 30m bei 40m Wassertiefe hatte ich den obligatorischen Köhler am Beifänger, als ich einen Schlag in die Rute bekam, der mir fast die 30 Lbs Sportex aus der Hand riss, 2 Bisse dieser Art hatte ich zwar schon gehabt allerdings war da jeweils nach kurzen Kampf kein Widerstand mehr.
Aber ich schwenke ab, jetzt passte alles, dachte ich und auf Tiefe kann er auch nicht, nee das nicht aber zur Seite, innerhalb einer Minute zeigte mit das Display meiner Rolle160m an !!!
Aber vielleicht war bei der Längenangabe die Schnur der 8 Mitangler mit angegeben, in die der Fisch reingezogen war!!!
So habe ich mal eben den ganzen Kutter beschäftigt, alle mussten hochholen, teilweise mit 1-2 Köhlern am Haken, um anschliessend meine Schnur freizugeben, dazu kämpften mein Gegner und Ich um jeden Meter Schnur.
Als alle Schnüre draussen waren (man so ein ganzer Kutter für mich, das hat was) und ich direkten Kontakt zum Fisch hatte, hatte ich auch leise Hoffnung, das das alles positiv für mich enden könnte.
Nach doch endlosen 10 Minuten ging die Schnur deutlich hoch und dann kam er in 30 Metern an die Oberfläche.
Mein Personal Best Köhler 14,1kg bei 1,20m Länge.
Danach war erstmal 15 minütige Pause angesagt, während des Drills merkt man nix aber danach, aua aua.
3 Stunden vor Ende der Ausfahrt beendeten wir 3 dann das Fischen, wir waren platt und die Bütts waren randvoll, man will ja auch nicht maßlos sein.
Das Wetter frischte auch zunehmend auf und ließ ahnen das was am folgenden Tag auf uns zukam.
Ergebnis dieser Ausfahrt, gut 10 KG Filet für jeden.
Der größte Fisch war ein Köhler von 15.5 KG, es gibt also noch Ziele.
Der Rest ist schnell erzählt, das schlechte Wetter sollte bis zum Abreisetag anhalten.
Trotzdem waren wir hochzufrieden, wir wollten eine neue Anlage von Andrees auch für euch besichtigen, und haben eine erstklassige 5 Sterne Destination vorgefunden.
Ich weiß jetzt schon, da war ich nicht zum letzten Mal.
Euer Lengalenga (Achim)
gebucht werden kann die Anlage direkt über http://www.andrees-angelreisen.de
Hier findet man auch weitere Information zu den Häusern etc.
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