norge-novize
Stammnaffe
- Registriert
- 31 Oktober 2006
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Gerade die Norwegenangler erleben im Urlaub regelmäßig Dinge, die sie gerne als Foto festhalten möchten. Egal, ob es nun die ungewohnte, wunderschöne Landschaft ist, oder ob es um tolle Fische geht, die in diesen Größe zu Hause im Süßwasser auch eher selten an den Haken gehen: Der Wunsch, schöne Fotos mit nach Hause zu bringen ist oft allgegenwärtig!
Aufgrund der Flut der mittlerweile angebotenen Digitalsysteme wird es für Einsteiger immer schwieriger, sich zurecht zu finden.
Gestern stand im Schwesternforum, dem DAF, wieder mal ein Kollege vor der Qual der Wahl.
Bevor man sich Gedanken über ein bestimmtes Modell machen kann, steht zunächst die Klärung des Systems an, mit dem man in Zukunft fotografieren möchte.
Als kleine Entscheidungshilfe hatte ich ein paar Dinge aufgelistet, über die sich ein Einsteiger zunächst mal Gedanken machen sollte.
Vielleicht hilft es hier auch dem ein oder anderen etwas bei seiner Entscheidung weiter, deshalb stell ich auch hier mal eine Kopie meines Beitrages ein:
1. Zielrichtung
Worum geht es dir? Du willst zu deinen herrlichen Berichten auch schöne Fotos anbieten, ein verständlicher Wunsch. Du wirst also vorwiegend sogenannte Portraitfotos machen und die ein oder andere Landschaftsaufnahme.
2. Wohin mit der Ausrüstung?
Da geht es los. Eine Digicam verstaust du unauffällig in deiner Jackentasche. Eine Bridekamera (fest eingebautes Objektiv mit einem sehr großen Brennweitenbereich) benötigt eine eigene, kleine Tasche. Eine Spiegelreflexkamera erfordert ganz schnell mit dem wachsenden Zubehör einen Rucksack.
3. Nachbearbeitung
Digitalfotos werden vorwiegend im JPG-Format aufgenomment. Das kann jede Digitalkamera, egal ob sie 80,- oder 8.000,- € kostet. Dabei macht die Kamera zunächst ein Bild im RAW-Format. Ein eingebauter Chip in der Kamera entwickelt dann das RAW-Format und gibt das Bild im JPG-Format aus. Fotografen, die tiefer in die Materie einsteigen möchten, lassen sich nun das ursprüngliche RAW-Format von der Kamera ausgeben und übernehmen anschließend die Bildentwicklung am heimischen PC selbst (ich verwende dazu z.B. einen japanischen Highend-RAW-Konverter namens Silkypix). Man kann sich auch als Laie leicht vorstellen, dass ein ausgewachsener PC im Zusammenspiel mit einem guten RAW-Konverter viel mehr aus den RAW-Dateien herausholt, als jeder bereits in die Kamera integrierte Chip. Nur: Das bedeutet viel Einarbeitungszeit, Zeit für die Entwicklung, Kosten für einen guten Konverter (Silkypix liegt z.B. um die 100,- €). Im Grund ist dies bereits ein zweites Hobby, nichts, was man mal eben so nebenbei macht.
Zubehör
Hier werden die Unterschiede gigantisch. Für die Kompaktkamera leistet man sich eventuell einen zweiten Akku, vielleicht noch eine kleine, wasserdichte Box und gut ist. Die Bridge-Kamera bietet da schon etwas mehr: Zwar ist das Objektiv fest eingebaut, aber es gibt Tele- und Makrokonverter, Filter und einiges mehr zum Nachrüsten. Insgesamt ist der Umfang des Zubehörs aber noch überschaubar. Das ist er bei der digitalen Spiegelreflexkamera fast nicht mehr. Allein das Angebot an Objektiven ist schier gigantisch und die Kosten übersteigen mal schnell den Wert eines Autos (das teuerste Canon-Objektiv liegt so um die 60.000,- €!). Da wird der Anschaffungswert der Kamera schnell zur Nebensache. Ein paar Objektive (ich verwende zur Zeit drei) kosten schnell ein Vielfaches des Kameragehäuses. Dazu kommen Kosten für Einbeinstativ, Dreibeinstativ, Blitzlicht, Filter, Speicherkarten. Zusatzakkus, und, und, und.....Auch eine externe Festplatte zum Sichern der Bilddateien ist unbedingt erforderlich. Man wundert sich, was da an Daten zusammen kommt.
Grundsätzliches
Viele sind erstmal gründlich enttäuscht, wenn sie die ersten Bilder ihrer neuen Spiegelreflexkamera am Bildschirm betrachten! Viel Geld investiert und keine sichtbaren Verbesserungen? Ist ja kaum zu glauben!
Und doch: Genau so ist es! Die aufwändige Technik einer modernen digitalen Spiegelreflexkamera will beherrscht werden. Da nützt es wenig, mit den vorgegebenen Motivprogrammen zu arbeiten. Schon sind viele der eigentlichen Vorteile wieder verloren: Keine Aufnahme im RWA-Format möglich, viele Kamerafunktionen stehen auf einmal nicht mehr zur Verfügung. Also bleibt nichts anderes übrig, als sich sehr wohl mit der Technik auseinander zu setzen. Man muss lernen in den TV-, AV- und M-Programmen zu fotografieren. Also werden wieder viele Fachbücher gekauft, die Kamerabeschreibung hilft da nur bedingt weiter. Folge: Es wird wieder viel Geld und Zeit investiert.
Ich befinde mich gerade auf diesem Wege und weiss, wovon ich rede. Und ich schreibe das in aller Deutlichkeit, um Enttäuschungen vorzubeugen! Mir macht es Freude, mich mit der Technik zu beschäftigen und Vieles auszuprobieren. Ich komme dabei im Jahr locker auf 12.000 Bilder! Man mus es wohl als ein zweites Hobby ansehen, sonst hat es keinen Sinn.
Folgerungen
In deiner Situation plädiere ich ganz klar für die Anschaffung einer Bridge-Kamera. Wenn du möchtest, nimmst du im RAW-Format auf und beschäftigst dich mit dieser Thematik, ansonsten überlässt du der Kamera die Entwicklung und arbeitest erstmal mit den fertigen JPG-Bildern. Außer vielleicht einem zweiten Akku und einer kleinen Fototasche brauchst du zunächst kein weiteres Zubehör. Aufgrund des großen Brennweitenbereiches kannst du gute Portrait- und Landschaftsaufnahmen machen. Die Bedienung ist noch recht anwenderfreundlich. Und vor allem: Die Kosten halten sich noch in einem überschaubaren Rahmen!
Empfehlung
Die Fa. Panasonic bietet auf diesem Gebiet seit etlichen Jahren sehr gute Kameras an. Für deine Zwecke würde ich dir die FZ-50 empfehlen, die du bereits für um die 360,- € im Versand bekommst.
Fazit
Die Bridge-Kamera ermöglicht dir den Einstieg in die Digitalfotografie und bietet bereits deutlich mehr als die einfachen Kompaktkameras. Wenn du diese Technik wirklich ausgereizt hast und möchtest dich immer noch weiter verbessern, dann verkauf deine Ausrüstung wieder und steig in die Welt der "echten digitalen Spiegelreflexkameras" ein.
Noch eine Anmerkung für die Norwegenfahrer:
Salzwasser, und dieses befindet sich am Meer auch zu Genüge in der Luft, ist für jede Kamera gefährlich. Ein entsprechender Umgang (wasserdichter Schutzbehälter) ist daher unerlässlich, will man lange Freude an der hochwertigen Elektronik haben!
Aufgrund der Flut der mittlerweile angebotenen Digitalsysteme wird es für Einsteiger immer schwieriger, sich zurecht zu finden.
Gestern stand im Schwesternforum, dem DAF, wieder mal ein Kollege vor der Qual der Wahl.
Bevor man sich Gedanken über ein bestimmtes Modell machen kann, steht zunächst die Klärung des Systems an, mit dem man in Zukunft fotografieren möchte.
Als kleine Entscheidungshilfe hatte ich ein paar Dinge aufgelistet, über die sich ein Einsteiger zunächst mal Gedanken machen sollte.
Vielleicht hilft es hier auch dem ein oder anderen etwas bei seiner Entscheidung weiter, deshalb stell ich auch hier mal eine Kopie meines Beitrages ein:
1. Zielrichtung
Worum geht es dir? Du willst zu deinen herrlichen Berichten auch schöne Fotos anbieten, ein verständlicher Wunsch. Du wirst also vorwiegend sogenannte Portraitfotos machen und die ein oder andere Landschaftsaufnahme.
2. Wohin mit der Ausrüstung?
Da geht es los. Eine Digicam verstaust du unauffällig in deiner Jackentasche. Eine Bridekamera (fest eingebautes Objektiv mit einem sehr großen Brennweitenbereich) benötigt eine eigene, kleine Tasche. Eine Spiegelreflexkamera erfordert ganz schnell mit dem wachsenden Zubehör einen Rucksack.
3. Nachbearbeitung
Digitalfotos werden vorwiegend im JPG-Format aufgenomment. Das kann jede Digitalkamera, egal ob sie 80,- oder 8.000,- € kostet. Dabei macht die Kamera zunächst ein Bild im RAW-Format. Ein eingebauter Chip in der Kamera entwickelt dann das RAW-Format und gibt das Bild im JPG-Format aus. Fotografen, die tiefer in die Materie einsteigen möchten, lassen sich nun das ursprüngliche RAW-Format von der Kamera ausgeben und übernehmen anschließend die Bildentwicklung am heimischen PC selbst (ich verwende dazu z.B. einen japanischen Highend-RAW-Konverter namens Silkypix). Man kann sich auch als Laie leicht vorstellen, dass ein ausgewachsener PC im Zusammenspiel mit einem guten RAW-Konverter viel mehr aus den RAW-Dateien herausholt, als jeder bereits in die Kamera integrierte Chip. Nur: Das bedeutet viel Einarbeitungszeit, Zeit für die Entwicklung, Kosten für einen guten Konverter (Silkypix liegt z.B. um die 100,- €). Im Grund ist dies bereits ein zweites Hobby, nichts, was man mal eben so nebenbei macht.
Zubehör
Hier werden die Unterschiede gigantisch. Für die Kompaktkamera leistet man sich eventuell einen zweiten Akku, vielleicht noch eine kleine, wasserdichte Box und gut ist. Die Bridge-Kamera bietet da schon etwas mehr: Zwar ist das Objektiv fest eingebaut, aber es gibt Tele- und Makrokonverter, Filter und einiges mehr zum Nachrüsten. Insgesamt ist der Umfang des Zubehörs aber noch überschaubar. Das ist er bei der digitalen Spiegelreflexkamera fast nicht mehr. Allein das Angebot an Objektiven ist schier gigantisch und die Kosten übersteigen mal schnell den Wert eines Autos (das teuerste Canon-Objektiv liegt so um die 60.000,- €!). Da wird der Anschaffungswert der Kamera schnell zur Nebensache. Ein paar Objektive (ich verwende zur Zeit drei) kosten schnell ein Vielfaches des Kameragehäuses. Dazu kommen Kosten für Einbeinstativ, Dreibeinstativ, Blitzlicht, Filter, Speicherkarten. Zusatzakkus, und, und, und.....Auch eine externe Festplatte zum Sichern der Bilddateien ist unbedingt erforderlich. Man wundert sich, was da an Daten zusammen kommt.
Grundsätzliches
Viele sind erstmal gründlich enttäuscht, wenn sie die ersten Bilder ihrer neuen Spiegelreflexkamera am Bildschirm betrachten! Viel Geld investiert und keine sichtbaren Verbesserungen? Ist ja kaum zu glauben!
Und doch: Genau so ist es! Die aufwändige Technik einer modernen digitalen Spiegelreflexkamera will beherrscht werden. Da nützt es wenig, mit den vorgegebenen Motivprogrammen zu arbeiten. Schon sind viele der eigentlichen Vorteile wieder verloren: Keine Aufnahme im RWA-Format möglich, viele Kamerafunktionen stehen auf einmal nicht mehr zur Verfügung. Also bleibt nichts anderes übrig, als sich sehr wohl mit der Technik auseinander zu setzen. Man muss lernen in den TV-, AV- und M-Programmen zu fotografieren. Also werden wieder viele Fachbücher gekauft, die Kamerabeschreibung hilft da nur bedingt weiter. Folge: Es wird wieder viel Geld und Zeit investiert.
Ich befinde mich gerade auf diesem Wege und weiss, wovon ich rede. Und ich schreibe das in aller Deutlichkeit, um Enttäuschungen vorzubeugen! Mir macht es Freude, mich mit der Technik zu beschäftigen und Vieles auszuprobieren. Ich komme dabei im Jahr locker auf 12.000 Bilder! Man mus es wohl als ein zweites Hobby ansehen, sonst hat es keinen Sinn.
Folgerungen
In deiner Situation plädiere ich ganz klar für die Anschaffung einer Bridge-Kamera. Wenn du möchtest, nimmst du im RAW-Format auf und beschäftigst dich mit dieser Thematik, ansonsten überlässt du der Kamera die Entwicklung und arbeitest erstmal mit den fertigen JPG-Bildern. Außer vielleicht einem zweiten Akku und einer kleinen Fototasche brauchst du zunächst kein weiteres Zubehör. Aufgrund des großen Brennweitenbereiches kannst du gute Portrait- und Landschaftsaufnahmen machen. Die Bedienung ist noch recht anwenderfreundlich. Und vor allem: Die Kosten halten sich noch in einem überschaubaren Rahmen!
Empfehlung
Die Fa. Panasonic bietet auf diesem Gebiet seit etlichen Jahren sehr gute Kameras an. Für deine Zwecke würde ich dir die FZ-50 empfehlen, die du bereits für um die 360,- € im Versand bekommst.
Fazit
Die Bridge-Kamera ermöglicht dir den Einstieg in die Digitalfotografie und bietet bereits deutlich mehr als die einfachen Kompaktkameras. Wenn du diese Technik wirklich ausgereizt hast und möchtest dich immer noch weiter verbessern, dann verkauf deine Ausrüstung wieder und steig in die Welt der "echten digitalen Spiegelreflexkameras" ein.
Noch eine Anmerkung für die Norwegenfahrer:
Salzwasser, und dieses befindet sich am Meer auch zu Genüge in der Luft, ist für jede Kamera gefährlich. Ein entsprechender Umgang (wasserdichter Schutzbehälter) ist daher unerlässlich, will man lange Freude an der hochwertigen Elektronik haben!