Nach 2021 und 2022 sollte es mal wieder zum Angeln nach Schweden gehen. Seit ein paar Jahren schon unser Traumziel fürs Angeln in Binnengewässern. Nachdem wir 2021 einen schönen See im Jämtland für uns entdeckt hatten, wurde dieser auch für 2023 wieder als Ziel ausgewählt. Nur das Ferienhaus war dieses mal um einiges komfortabler. 2021 hatten wir noch Plumpsklo übern Hof, Wasser mit Handpumpe aus dem See und keinen Stromanschluß.
Besonders gut hatte uns damals gefallen, daß es so viele verschiedene angelrische Möglichkeiten in der Gegend gibt. Im großen See vor der Haustür gibt es einen super Barschbestand, daneben Forellen und gute Renken/Felchen, diese sollten dieses Jahr mein Hauptzielfisch sein. Desweiteren hat man sehr gute Möglichkeiten zum Fliegenfischen in verschiedenen Bächen sowie im Ljungan, der als einer der besten Äschenflüsse in Mittelschweden gilt. Außerdem gibt es im umliegenden Fjell verschiedene kleinere Gebirgsseen (Heideseen) mit Bachforellen, die meist aber nicht so groß werden wie im Ljungan oder in großen See. Da kann man das Angeln sehr gut mit unseren zweiten Hobby - dem Wandern - verbinden.
Los ging es Ende August mit der Polferries-Fähre von Danzig nach Nynäshamn (bei Stockholm), eine günstige und schnelle Verbindung nach Schweden - sehr empfehlenswert. Für uns (aus Sachsen) ist es nach Danzig auch nicht viel weiter als bis nach Kiel, die Autobahnen in Polen sind inzwischen übrigens sehr gut ausgebaut.
Kurz bevor wir nach Schweden aufgebrochen sind, hat uns unsere Ferienhausvermieterin noch informiert, daß das Wetter in Mittelschweden dieses Jahr ziemlich extrem sein soll. Es hatte wohl fast den gesamten Juli und den halben August mehr oder weniger durchgeregnet - aber nun sollte es etwas besser werden. Als wir in Nynäshamn ankamen, schien noch die Sonne. Etwa 100 km vor dem Ziel begann es leicht zu regnen, als wir gegen 21 Uhr an unserem Ferienhaus ankamen, schüttete es wie aus Kübeln. Obwohl ich das Auto mit der Heckklappe fast direkt vor der Eingangstür positioniert hatte, war ich - nachdem ich das Gerödel ausgeladen hatte - komplett durch. Danach hat es die ganze erste Nach dermaßen geschüttet, daß man durch den Lärm (typisches schwedisches Blechdach!) kaum schlafen konnte. Das müssen locker über 100 l/Quadartmeter gewesen sein. Aber wir waren wenigstens im Trokenen.
Am späten Vormittag ließ der Regen dann allmählich nach, und später kam dann sogar die Sonne raus.Genau so will ich Schweden haben.
Am Nachmittag habe ich dann das Ruderboot ausgeschöpft, daß zum Haus dazugehörte. Es war natürlich voll Wasser bis zur Oberkante und schwamm nur noch (gerade so) durch die beiden kleineren eingebauten Luftkästen. Den Rest des Tages haben wir bisschen rumgegammelt und das Gerödel verstaut, E-Motor und Echolot am Boot angebaut u.s.w..
Am nächsten Tag wollten wir uns dann mal den Ljungan mit der Fliegenrute anschauen. Aber - wie zu erwarten - ziemlich übles Hochwasser.
Der Weidenbusch, dessen Zweigspitzen im Vordergrund aus dem Wasser schauen, steht sonst auf dem Trockenen. Angeln war sehr schwierig, heftige Strömung, Wasser stark angestaubt und jede Menge Treibgut im Wasser. Paar Äschen und zwei kleinere Forellen haben wir trotzdem gefangen, aber nicht zeigenswert (Äschen bis etwa 30 cm). Hab ich nicht fotografiert, da ich dachte, es kommen schon noch deutlich bessere Fische.
Den nächsten Tag haben wir uns mit einer Fliegenrute und einer leichten Spinnrute ins Fjell aufgemacht, um mal paar von den kleinen Bergseeforellen fürn Tischräucherofen zu holen, die passen da quer ohne Kopf genau rein. Aber auch hier - große Enttäuschung. Das moorige Heidegelände um die Seen herum (die liegen nun mal leider meist in größeren Geländesenken ☹️) war komplett abgesoffen, jedes kleine Loch stand voll Wasser, aus jeder Spalte im Felsen kam das Wasser geschossen. es war zum kotzen. An einen des Heideseen kamen wir bis auf ca. 30 m heran, danach wurde der swamp aber schon fast knietief und man hatte das Gefühl, auf einer Luftmatraze zu stehen, so daß wir uns nicht getraut haben, noich weiter ran zu gehen (man will ja auch nicht als Moorleiche enden). Im See war das volle Forellenquintett, 3. Akt, an der Oberfläche im Gange. Man hätte zwar den Spinner bis ins Wasser feuern können, einen Fisch hätte man aber nicht aus dem Wasser raus bekommen. So ein Schei...!!!
Alos haben wir uns am nächsten Tag erstmal dem See vor der Haustür zugewendet. Der Bestand an guten Barschen ist dort enorm, alles Fische zwischen 30 und 40 cm, keine kleineren. Wo sind die kleinen? Keine Ahnung. Vermutlich aufgefressen.
Alle Barsche waren hochrückig, dick und Fett, obwohl kein einziger, den ich ausgenommen habe, irgdenwas im Magen hatte. Komisch, oder? Gab auf jeden Fall 'ne Menge leckeres Barschfilet. Ist für mich zum Braten der beste Fisch aus dem Süßwasser. Aber auch heiß geräuchert (im Ganzen) nicht zu verachten.
Ein weiterer Hauptzielfisch waren für mich dieses Jahr die Renken (Felchen), welche auch mit guten Beständen im See vorkommen. Ich hatte mir dafür extra schicke Hegenen gebastelt und mich bisschen in das Thema eingelesen. Der Renkenfang gestaltete sich aber unerwartet schwierig. Mit der klassichen Hebe-und-Senke-Methode unterm Boot über tiefem Wasser ging nichts. Ich hatte mir auch extra eine Matchrute mitgenommen und unter einem schweren Waggler einen Eigenbauhegene mit fünf blanken 18er Häkchen an 10er Vorfächern angeboten, die ich mit je einer zappeligen Made bestückt hatte. Aber auch damit nur Barsche, Barsche, Barsche. Renken waren damit nicht zu bekommen.
Aus Frust habe ich dann mal abends vom Steg vor unserem Haus aus eine klassische Hegene (mit fünf Nymphen in unterschiedlicher Farbe) rausgefeuert, und siehe da - die Renken standen im ganz flachen Wasser (bei etwa 50 m Wurfweite wars dort nur etwa 1,5 m tief) zwischen den Krautfeldern.
Barsche gabs dort aber auch, die gingen sowieso auf fast alles und hatten die Nymphe meist bis zum Arsch geschluckt. Aber paar von den leckeren Silberlingen hab ich doch noch bekommen, an meiner Technik für den Renkenfang muß ich allerdings noch arbeiten, optimal war diese Anbietemethode nicht. Vom Boot aus ging im flachen Wasser übrigens nichts (Scheuchwirkung?), wenn man tiefer als etwa 2 m war ging überhaupt nichts mehr. Auch auf Made an der klassichen Matchmontage (mit einem Haken) gab es keine Bisse. Sonderbar, oder? Eigentlich fressen die doch Insektenlarven.
Naja, die Zeit verging dann wie immer im Urlaub wie im Fluge, das Hochwasser im Fluß ging nur sehr, sehr langsam zürück, die in den Ljungan einmündenden Seitenbäche,
die auch sehr interessante Gewässer fürs Fliegenfischen sind, waren leider ab dem 01.09. wegen der Forellenlaichzeit gesperrt. Erst ganz zum Ende des Urlaubes ging der Wasserstand mit immer besser werdendem Wetter im Ljungan allmählich zurück, so daß wir am Ende des Urlaubes noch ein paar schöne Tage mit Fliegenfischen verbringen konnten.
Auch hier gabs wieder viele Äschen, aber kein wirklich großen. Aber den Räucherofen habe wir doch nochmal im Einsatz gehabt, heißgeräucherte Äsche ist aber auch sowas von lecker.
Naja, nun bin ich wieder hier im tristen Deustchland und träume schon vom nächsten Schwedenurlaub. Das fast menschenleere Jämtland in Mittelschweden ist in den letzten Jahren unser absolutes Traumland geworden (noch vor Norwegen), nicht nur wegen den traumhaften Angelmöglichkeiten. Man kann dort den ganzen Streß, dem man hier ausgesetzt ist, völlig hinter sich lassen. Irgendwie fühlt sich das Leben dort ganz anders an, als Zuhause.
Tschüß Schweden 2023. Man sieht sich (hoffentlich) 2024!
Besonders gut hatte uns damals gefallen, daß es so viele verschiedene angelrische Möglichkeiten in der Gegend gibt. Im großen See vor der Haustür gibt es einen super Barschbestand, daneben Forellen und gute Renken/Felchen, diese sollten dieses Jahr mein Hauptzielfisch sein. Desweiteren hat man sehr gute Möglichkeiten zum Fliegenfischen in verschiedenen Bächen sowie im Ljungan, der als einer der besten Äschenflüsse in Mittelschweden gilt. Außerdem gibt es im umliegenden Fjell verschiedene kleinere Gebirgsseen (Heideseen) mit Bachforellen, die meist aber nicht so groß werden wie im Ljungan oder in großen See. Da kann man das Angeln sehr gut mit unseren zweiten Hobby - dem Wandern - verbinden.
Los ging es Ende August mit der Polferries-Fähre von Danzig nach Nynäshamn (bei Stockholm), eine günstige und schnelle Verbindung nach Schweden - sehr empfehlenswert. Für uns (aus Sachsen) ist es nach Danzig auch nicht viel weiter als bis nach Kiel, die Autobahnen in Polen sind inzwischen übrigens sehr gut ausgebaut.
Kurz bevor wir nach Schweden aufgebrochen sind, hat uns unsere Ferienhausvermieterin noch informiert, daß das Wetter in Mittelschweden dieses Jahr ziemlich extrem sein soll. Es hatte wohl fast den gesamten Juli und den halben August mehr oder weniger durchgeregnet - aber nun sollte es etwas besser werden. Als wir in Nynäshamn ankamen, schien noch die Sonne. Etwa 100 km vor dem Ziel begann es leicht zu regnen, als wir gegen 21 Uhr an unserem Ferienhaus ankamen, schüttete es wie aus Kübeln. Obwohl ich das Auto mit der Heckklappe fast direkt vor der Eingangstür positioniert hatte, war ich - nachdem ich das Gerödel ausgeladen hatte - komplett durch. Danach hat es die ganze erste Nach dermaßen geschüttet, daß man durch den Lärm (typisches schwedisches Blechdach!) kaum schlafen konnte. Das müssen locker über 100 l/Quadartmeter gewesen sein. Aber wir waren wenigstens im Trokenen.
Am späten Vormittag ließ der Regen dann allmählich nach, und später kam dann sogar die Sonne raus.Genau so will ich Schweden haben.
Am Nachmittag habe ich dann das Ruderboot ausgeschöpft, daß zum Haus dazugehörte. Es war natürlich voll Wasser bis zur Oberkante und schwamm nur noch (gerade so) durch die beiden kleineren eingebauten Luftkästen. Den Rest des Tages haben wir bisschen rumgegammelt und das Gerödel verstaut, E-Motor und Echolot am Boot angebaut u.s.w..
Am nächsten Tag wollten wir uns dann mal den Ljungan mit der Fliegenrute anschauen. Aber - wie zu erwarten - ziemlich übles Hochwasser.
Der Weidenbusch, dessen Zweigspitzen im Vordergrund aus dem Wasser schauen, steht sonst auf dem Trockenen. Angeln war sehr schwierig, heftige Strömung, Wasser stark angestaubt und jede Menge Treibgut im Wasser. Paar Äschen und zwei kleinere Forellen haben wir trotzdem gefangen, aber nicht zeigenswert (Äschen bis etwa 30 cm). Hab ich nicht fotografiert, da ich dachte, es kommen schon noch deutlich bessere Fische.
Den nächsten Tag haben wir uns mit einer Fliegenrute und einer leichten Spinnrute ins Fjell aufgemacht, um mal paar von den kleinen Bergseeforellen fürn Tischräucherofen zu holen, die passen da quer ohne Kopf genau rein. Aber auch hier - große Enttäuschung. Das moorige Heidegelände um die Seen herum (die liegen nun mal leider meist in größeren Geländesenken ☹️) war komplett abgesoffen, jedes kleine Loch stand voll Wasser, aus jeder Spalte im Felsen kam das Wasser geschossen. es war zum kotzen. An einen des Heideseen kamen wir bis auf ca. 30 m heran, danach wurde der swamp aber schon fast knietief und man hatte das Gefühl, auf einer Luftmatraze zu stehen, so daß wir uns nicht getraut haben, noich weiter ran zu gehen (man will ja auch nicht als Moorleiche enden). Im See war das volle Forellenquintett, 3. Akt, an der Oberfläche im Gange. Man hätte zwar den Spinner bis ins Wasser feuern können, einen Fisch hätte man aber nicht aus dem Wasser raus bekommen. So ein Schei...!!!
Alos haben wir uns am nächsten Tag erstmal dem See vor der Haustür zugewendet. Der Bestand an guten Barschen ist dort enorm, alles Fische zwischen 30 und 40 cm, keine kleineren. Wo sind die kleinen? Keine Ahnung. Vermutlich aufgefressen.
Alle Barsche waren hochrückig, dick und Fett, obwohl kein einziger, den ich ausgenommen habe, irgdenwas im Magen hatte. Komisch, oder? Gab auf jeden Fall 'ne Menge leckeres Barschfilet. Ist für mich zum Braten der beste Fisch aus dem Süßwasser. Aber auch heiß geräuchert (im Ganzen) nicht zu verachten.
Ein weiterer Hauptzielfisch waren für mich dieses Jahr die Renken (Felchen), welche auch mit guten Beständen im See vorkommen. Ich hatte mir dafür extra schicke Hegenen gebastelt und mich bisschen in das Thema eingelesen. Der Renkenfang gestaltete sich aber unerwartet schwierig. Mit der klassichen Hebe-und-Senke-Methode unterm Boot über tiefem Wasser ging nichts. Ich hatte mir auch extra eine Matchrute mitgenommen und unter einem schweren Waggler einen Eigenbauhegene mit fünf blanken 18er Häkchen an 10er Vorfächern angeboten, die ich mit je einer zappeligen Made bestückt hatte. Aber auch damit nur Barsche, Barsche, Barsche. Renken waren damit nicht zu bekommen.
Aus Frust habe ich dann mal abends vom Steg vor unserem Haus aus eine klassische Hegene (mit fünf Nymphen in unterschiedlicher Farbe) rausgefeuert, und siehe da - die Renken standen im ganz flachen Wasser (bei etwa 50 m Wurfweite wars dort nur etwa 1,5 m tief) zwischen den Krautfeldern.
Barsche gabs dort aber auch, die gingen sowieso auf fast alles und hatten die Nymphe meist bis zum Arsch geschluckt. Aber paar von den leckeren Silberlingen hab ich doch noch bekommen, an meiner Technik für den Renkenfang muß ich allerdings noch arbeiten, optimal war diese Anbietemethode nicht. Vom Boot aus ging im flachen Wasser übrigens nichts (Scheuchwirkung?), wenn man tiefer als etwa 2 m war ging überhaupt nichts mehr. Auch auf Made an der klassichen Matchmontage (mit einem Haken) gab es keine Bisse. Sonderbar, oder? Eigentlich fressen die doch Insektenlarven.
Naja, die Zeit verging dann wie immer im Urlaub wie im Fluge, das Hochwasser im Fluß ging nur sehr, sehr langsam zürück, die in den Ljungan einmündenden Seitenbäche,
die auch sehr interessante Gewässer fürs Fliegenfischen sind, waren leider ab dem 01.09. wegen der Forellenlaichzeit gesperrt. Erst ganz zum Ende des Urlaubes ging der Wasserstand mit immer besser werdendem Wetter im Ljungan allmählich zurück, so daß wir am Ende des Urlaubes noch ein paar schöne Tage mit Fliegenfischen verbringen konnten.
Auch hier gabs wieder viele Äschen, aber kein wirklich großen. Aber den Räucherofen habe wir doch nochmal im Einsatz gehabt, heißgeräucherte Äsche ist aber auch sowas von lecker.
Naja, nun bin ich wieder hier im tristen Deustchland und träume schon vom nächsten Schwedenurlaub. Das fast menschenleere Jämtland in Mittelschweden ist in den letzten Jahren unser absolutes Traumland geworden (noch vor Norwegen), nicht nur wegen den traumhaften Angelmöglichkeiten. Man kann dort den ganzen Streß, dem man hier ausgesetzt ist, völlig hinter sich lassen. Irgendwie fühlt sich das Leben dort ganz anders an, als Zuhause.
Tschüß Schweden 2023. Man sieht sich (hoffentlich) 2024!