So, nachdem ich hier schon eine Weile interessiert mitgelesen und eure Künste bewundert habe, will ich euch nun auch mal meine Erstlingswerke vorstellen. Zuerst aber mal ein paar Worte zur Vorgeschichte.
Nachdem ich 2021 bei unserem Schwedenurlaub in einem der größeren mittelschwedischen Seen durch Zufall auf einen echten Silberschatz gestoßen bin (Renken bzw. Maränen),
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will ich das ganze diesen Sommer mal ein bisschen gezielter angehen. Da solche Fische in den Gewässern, die ich hier so beangle, leider nicht vorkommen, hab ich mich erstmal bisschen belesen. Die Fangmethode schlechthin ist ja die Hegene. Durch Zufall hatte ich vor paar Jahren mal son Ding gekauft und dann letztes Jahr auch das erste mal richtig eingesetzt. Leider habe ich die Felchen erst am vorletzten Urlaubstag richtig entdeckt (vorher gabs nur mal hin und wieder eine Zufallsfang auf einen Miniwobler), und am letzten Tag - als ich nochmal gezielt angreifen wollte - war das Wetter so mies, dass ich das ganze für diesen Urlaub begraben musste.
Deshalb haben wir dieses Jahr nochmal ein Haus an diesem See gebucht, Zielfisch Nummer 1 soll dabei die Renke sein. Die sollen dort Größen bis über 50 cm erreichen )ich hatte welche bis ca. 40), sind super lecker (vor allem heiß geräuchert, aber auch in Butter gebraten) und machen an der feinen Ausrüstung einen Riesenspaß.
Als ich mich näher mit der Geschichte befaßt habe ist mir aber aufgefallen, dass die Teile doch recht heikel sein sollen und man Hegenen in verschiedenen Farben und Hakengrößen dabeihaben muß. Manche Tage beißen Sie nur auf rot in Hakengröße 16, andere Tage nur auf lila in 12 und am dritten Tag nur auf grün in Größe 14, je nachdem, welche Nymphen gerade schlüpfen. Bei einem Hegenenpreis (bei meinem Tackledealer) von 9,99 € für eine "Profihegene normal" oder 11,99 € für die "Profihegene glitter" ist man da schnell mal 150 Tacken oder mehr los, wenn man sich für alle Situationen passend ausrüsten will. Im Angebot gabs auch welche von der Fa. Behr für 3,99 €, aber die hatten Schrotthaken, und auch die Montage (Schnur, Konten) war ziemlich räudig und irgenwie nicht vertrauenswürdig.
Also faßte ich den Plan, das erste mal selbst Nymphen und daraus dann Hegenen zu bauen. Ein paar passende Haken (in Shrimpform) waren schnell gefunden (25 St. für 4.90 €), die sind wirklich gut, muß ich sagen (recht dünndrahtig, trotzdem stabil und dabei sauscharf). Also schnell je eine Packung in den Größen 12, 14 und 16 gekauft. Alles was ich sonst noch gebraucht habe, gabs "für lau": Nähfaden in verschiedenen Farben im Nähkästchen meiner Frau, sehr interessanten Nagellack mit UV-aktiven Miniglitterpartikeln in der Nagellack-Schrottkiste meiner jüngsten Tochter, als "Bindestock" hab ich eine Kombizange verwendet. Passende Schnur hatte ich sowieso da, dazu noch paar Billigwirbel zum Einhängen des Bleis am Ende der Hegene, das war schon.
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Dann hab ich am WE, da sowieso Schietwetter war, mal bisschen losgeknüppert und gelackt, nach etwa 2 Stiunden hatte ich die ersten 20 Nymphen in rot, lila, ockerbraun und kakigrün fertig. Zum Üben habe ich erstmal mit Hakengröße 12 angefangen, aber aufgrund der einfachen Bindeweise (der Nähfaden wird ja nur um den Hakenschenkel gewickelt, zum Öhr hin einige Wicklungen mehr, dann mit einem einfachen Knoten abgebunden) ging das ganz problemlos. Richtig cool sahen die Dinger aber est durch den Lack aus - sehr geheimnissvoller Glanz!
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Dann habe ich die Nymphen jeweils zu fünft nach Bindeanleitung aus dem Netzt zu Hegenen zusammengebunden, die erforderlichen Knoten sind ja keine Wissenschaft, am Ende sah das ganze dann so aus:
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Obwohl die Nymphen nicht perfekt symmetrisch sind (aber welche natürliche Nymphe ist das schon!), denke ich, dass die Ihre Arbeit schon machen werden. Und das beste dabei ist, dass ich je 5er-Hegene gerade mal Kosten von etwa 1 € hatte. Spaß gemacht hats natürlich auch. An den nächsten Schlechtwetterwochenenden binde ich noch die 14er und die 16er, dann sollte ich für den Silberbergbau bestens gerüstet sein. Vielleicht schreibe ich ja nach dem Urlaub hier mal einen kleinen Erfahrungsbericht.
PS: Ich hoffe, dass die Profibinder nicht über mich lachen! Aber oft fangen die nicht 100%-perfekten Köder am allerbesten.