Hallihallo,
es geht hier nicht ums Moralaposteltum, sondern um sinnvolle Praxis; weil ich kein Groheilbutt-Jäger bin... hier mal eine Frage an die Experten:
Wenn man einen großen Butt releasen will, sollte man doch wohl versuchen, ihn gar nicht erst an Bord zu nehmen. In jedem Fall wird sich das Tier verletzen, wenn es um sich schlägt, wenn es über die Reling gezerrt wird oder auch schon durch sein Gewicht, das an der Schwanzschlinge zerrt (habe mal gelesen, dass dadurch die Wirbelsäule schwer geschädigt wird). Ein Gaffhaken verletzt den Butt ja in jedem Fall noch zusätzlich, es sei denn, er würde vorsichtig in den Kiefer "eingefädelt"... aber gerade beim Flying Gaff funktioniert das ja nicht (zum gezeigten Video: es ist ja komplett widersinnig, ihm vor dem geplanten Release ein Klepp in den Kopf zu hauen...)
Ein schonendes Verfahren wäre also, eine Schwanzschlinge zu setzen und den Haken außerbord zu lösen... das ist aber natürlich sehr wetterabhängig, wie stark man sich da außerbord hängen kann und sollte. Zum Lösen... besonders gut gelingt das, wenn der Widerhaken angedrückt wäre (im Süßwasser mache ich das grundsätzlich, mit besten Erfahrungen. Noch kaum jemals einen Fisch verloren, aber sooooo viele so viel besser lösen können). Macht das jemand beim Buttangeln?
Häufig hat der Butt natürlich auch tief geschluckt - und es kann ja wohl nicht sein, dass das alleine schon ein Todesurteil für den Fisch darstellt bzw. als Begründung fürs Mitnehmen gilt....
Ein simpler Ansatz wäre in diesem Fall, den Haken (Seitenschneider) oder das Vorfach abzuschneiden... eigentlich sollte der Haken doch in absehbarer Zeit durchrosten? Und ein Butt übersteht auf jeden Fall einige Wochen ohne Nahrung, und die Verletzung an sich sollte auch zügig verheilen (frisst schließlich auch stachlige Fische)... gerade mit angedrücktem Widerhaken rutscht der Haken ohne den Zug der Schnur schnell weiter in Richtung Magen oder kann sogar herausgewürgt werden.
Was meint ihr?
Gruß,
Stefan