Lachse und Meerforellen finden sich in fast jedem norwegischen Fjord, der einen für den Wanderfisch-Aufstieg taugenden Süßwasser-Einlauf hat. Meist gilt dabei: je weiter nordwärts solch ein Fjord liegt, desto besser die Lachschance. Die Wanderfische "verkehren" im Juli/August meist im Uferbereich - mit oft nur 20 bis 50 Meter Uferabstand. Die beste Fangzeit und die Aufstiegszahlen hängen vor allem von Wasserstand des einlaufenden Flusses ab, auch von seiner Wassertemperatur. Da ich kein Fliegenfischer bin, verwende ich schlanke, silberne Blinker, um 30 Gramm schwer, und ich fische selten tiefer als 10 Meter. Einen örtlichen Anhaltspunkt liefern meist die ufernahen Stellnetze der Einheimischen bzw. deren mit weißer Farbe auf dem Ufergestein markierte Netzpunkte (Kreuze, Buchstaben, Zahlen zur Netzüberwachung durch staatliche Stellen aus der Luft und von See aus).
Ein Problem in Norges Fjorden sind die "entkommenen" Zuchtlachse - also diejenigen, die dem örtlichen Lachsmäster zu krank oder minderwertig erschienen und die er nicht, wie vorgeschrieben, teuer an Land entsorgt, sondern einfach aus den Käfigen ins Meer geworfen hat. Dort leben sie weiter - und verdrängen vielerorts die Wildlachse, gefährden vor allem deren abwandernden Nachwuchs. Und wenn die genetischen Wildlachs-Ketten erst mal unterbrochen sind (wie in vielen einst guten Lachsflüssen), dann ist es mit dem natürlichen Bestand zu Ende. Im (einst) renommierten Namsen zum Beispiel ergaben staatliche Zählungen schon vor Jahren einen Zuchtlachsanteil von über 50 Prozent...