Letzter Angeltag auf Bornholm:
Nachdem der Wind heute Nacht deutlich nachgelassen hatte (nur noch 5-6 m/s) haben Sepp und ich uns heute morgen mit dem Frühstück etwas mehr beeilt als sonst
und starteten gegen 8:15 Uhr an einen Strecke südöstlich von unserem Ferienhaus , an die "Skydebane".
Schon der erste Blick von oben vom Parkplatz sah nicht übel aus: Immer noch etwas Bewegung im Wasser aber eben keine hohen "Brecher" mehr
, leichte Trübung im Wasser und ausreichend dunkle Flecken (Steine, Tangfelder) auf dem vorgelagerten Sandgrund. Wir packten beide unsere Blinker-Ruten und stapften los.
Wir suchten uns auf dem Sandgrund immer Stellen aus, wo die dunklen Flecken immer etwas näher am Ufer waren und fischten diese Stelle intensiv ab. Schon beim waten sahen wir immer wieder Sandaale, das liess die Hoffnung natürlich steigen.
Gegen 9:20 Uhr steuerte ich wieder einen solchen dunklen Flecken an und machte wie immer ein paar Würfe bevor ich ins Wasser stieg, MeFos stehen oft eben näher als man gemeinhin denkt.
Wie richtig diese Taktik war, zeigte sich beim 3. Wurf
, denn da kam nur rund 10-12 m vor mir ein heftiger Einschlag, die Rute verbeugte sich ehrfürchtig
und im ersten "Anlauf" kam der Fisch auf kurze Entfernung aus dem Wasser und zeigte sich in voller Pracht. Ein "Brüller" meinerseits nach 1-2 min heftigem Fight auf kurze Distanz zwischen den Steinen am Ufer machte Sepp aufmerksam und er begann, die rund 100 m Distanz zu mir im zügigen Schritt zurückzulegen.
Während er zu mir kam, hatte die Forelle noch 2 mal Lust auf eine kleine "Luftfahrt", eigentlich untypisch für MeFos dieses Kalibers. Vielleicht der kurzen Distanz und dem flachen Wasser geschuldet.
Ausser Sepp war noch ein älterer, dänischer Spaziergänger anwesend, der mir nach der gelungenen Landung gratulierte und schon einen Stein zum Abschlagen des Fisches reichen wollte.
Da die MeFo aber schon minimal gefärbt war, entschied ich mich aber natürlich regelgerecht zum Release dieser MeFo nach kurzem Abmessen. Sepp nahm meine
einfache kleine Cam (deswegen die bescheidene Qualität der Bilder) in die Hand und schoss ein paar Bilder, danach durfte dieser wunderschöne Fisch wieder ziehen und sorgt hoffentlich im nächsten Winter für reichlich Nachwuchs.
Das genetische Material dieser kampfstarken, 72 cm langen und reichlich 4 Kilo schweren MeFo hat es jedenfalls verdient, weiter vererbt zu werden
Mit 72 cm ist sie bzgl. der Länge meine neue "Personal Best" , beim Gewicht kann sie mit meiner Langeländer silbernen, kugelrunden "Überspringerin" von vor gut 20 Jahren (71cm, 5,05 Kg) wohl nicht ganz mithalten.
Eine halbe Stunde später fing Sepp
noch eine MeFo in der Kategorie 55cm+, die ebenfalls schon leicht gefärbt war und er im Wasser releaste bevor ich zu ihm "hinjoggen" konnte, um ein Bild aufzunehmen.
Gegen 13 Uhr liess bei mir dann der "Drive" ein wenig nach (es muss ja auch noch gepackt und die Bude gesäubert werden), Sepp stieg um auf die Fusselpeitsche und während ich nach Hause ging, stolpert Sepp jetzt noch ein wenig mit der Fliege am Strand entlang.
Fazit: Die wichtigste Eigenschaft eines MeFo-Fischers ist und bleibt das Durchhaltevermögen
und Hartnäckigkeit wird eben doch belohnt!
Und Bornholm hat ist IMMER einen Angel-Trip wert!
Heute wird nun noch gepackt und die Bude wieder auf Vordermann gebracht, denn morgen früh um 6:30 Uhr legt schon unsere Katamaran-Fähre nach Ystad ab von wo aus wir dann nach Jütland "durchstarten" , um dort dann noch eine Woche den Lachsen der Skjern Au auf die Schuppen zu rücken
Mal schauen was da so "läuft", wir werden weiter berichten!