Lecker Zuchtlachs 😶

tauchprojekt.de

Nordlicht
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Kurz zusammengefasst: bei einer unangekündigten Kontrolle einer Lachsfarm auf Hitra war man gerade dabei toten Lachs vom Boden des Netzkäfigs auszupumpen, der scheinbar in die Verarbeitung gehen sollte.
Was bin ich gerade mal wieder froh das wir Wildlachs haben.

Mahlzeit!

Mattilsynet mener syk og selvdød laks skulle selges som fersk matfisk
 
Rakfisk mal anders
 
Kurz zusammengefasst: bei einer unangekündigten Kontrolle einer Lachsfarm auf Hitra war man gerade dabei toten Lachs vom Boden des Netzkäfigs auszupumpen, der scheinbar in die Verarbeitung gehen sollte.
Was bin ich gerade mal wieder froh das wir Wildlachs haben.

Mahlzeit!

Mattilsynet mener syk og selvdød laks skulle selges som fersk matfisk

… diese Skandale gibt es und wird es in jeder Form von Massentierhaltung geben… „ nach dem Skandal“ ist vor dem Skandal.
Aber leider wäre es evtl. ohne die Lachszucht in Norwegen noch schlimmer, weil es dann noch mehr den natürlichen Fischbeständen
an den Kragen geht, wie man schön in der Ostsee sieht… Die Welt will halt Fisch!

Ich habe selber ab Mitte der 90er im größeren Stil Räucherlachs aus Norwegen importiert, teilweise 4-5 Tonnen an Weihnachten.
Dann haben sich viele Dinge geändert, so dass ich damit vor ca. 12 Jahren auch aufgehört habe und der Sache selber kritisch
gegenüber stehe. Wir als Besucher von Norwegen könn(t)en auf den Zuchtlachs ja meist verzichten. In vielen Regionen kann
man Wildlachs auch für faire Preise kaufen, wenn man sich ein wenig umtut. So gibt es alleine am Namsen 2-3 Geschäfte, wo man
Wildlachse roh gefroren oder geräuchert kaufen kann. Der Preis vom Räucherlachs liegt so um ca. 40-45€ je kg, also auch nicht
viel höher als geräucherter Zuchtlachs. Auch kann man da z. B. Elch und Ren kaufen. Einer der Shops ist
M Aakervik laks og vilt - 910008714 - Namsos - Se Regnskap, Roller og mer. und nein, ich bekomme keine Provision…😁
Natürlich kann man sich die Silberlinge auch fangen und dann nur zum räuchern geben.

Nur mal als Anregung…
 
Aakervik ist sehr zu empfehlen.
Wir bekommen direkt von einem Nachbarn der kilnot fischt.

Ansonsten volle Zustimmung das diese Art Schweinerei leider bei jeder Massentierhaltung vorkommt und lediglich die schmutzige Spitze des Eisbergs (wenn überhaupt) bekannt wird.
 
Kann denn einer eine seriöse Verkaufsstelle in Deutschland für Wildlachs empfehlen?
 
Kann denn einer eine seriöse Verkaufsstelle in Deutschland für Wildlachs empfehlen?

… da wirst Du Dich schwer tun. Wenn dann ggf. Lachs aus der Ostsee, der aber oft regional verkauft wird. Irischer
Wildlachs gibt es vereinzelt noch geräuchert für 140-150€ je kg und oft ist das von sehr kleinen Lachsen. Evtl.
ist da was zu bekommen, aber die meisten Lizenzen sind dort den kommerziellen Fischern abgekauft worden.

Am ehesten wirst Du pazifischen Lachs bekommen. Der kann auch sehr gut sein, je nach Herkunft und
Fangart. Häufig wird man aber sicher mit Wildlachs Filets über den Tisch gezogen, damit kann man leicht
die Fischart verschleiern, die man bei ganzen Fischen sieht.

Aber vielleicht hat hier ja jemand einen Tip?!
 
Aakervik ist sehr zu empfehlen.
Wir bekommen direkt von einem Nachbarn der kilnot fischt.

Ansonsten volle Zustimmung das diese Art Schweinerei leider bei jeder Massentierhaltung vorkommt und lediglich die schmutzige Spitze des Eisbergs (wenn überhaupt) bekannt wird.
Moin, da kann man sich schon denken warum die Norweger im großen Stil Lachs in Südamerika „produzieren“?! 😉
„Aus den Augen…….. aus dem Sinn“☝🏻?!
 
Na ja, in Chile ist die Sache ja letztlich kollabiert, weil Marine Harvest (jetzt Mowi) von den Behörden dort nicht reguliert wurde.
Zeigt eindrücklich die Gier und auch Rücksichtslosigkeit. Beispielweise sind dort viele Arbeitstaucher gestorben weil sie unter erbärmlichen Bedingungen gearbeitet haben. Zeitgleich waren bei der gleichen Firma in Norwegen die Standards aber schon hoch - nur eben sind Menschenleben weniger wert als Profite, wenn man solchen Unternehmen "freie Hand" gibt.

Ich Norwegen ist die Branche natürlich seit Jahren auf Kuschelkurs. Spenden für Sportplätze, Schulen, andere Projekte und natürlich Arbeitsplätze und Steuern. Für die Küstenkommunen ist die Abhängigkeit groß.
Letztlich gibt es auch genug andere Branchen die auch nicht besser sind, aber natürlich schon erschreckend wenn Mattilsynet mitteilt das keines der kontrollierten Fahrzeuge für Notschlachtung ohne Beanstandung blieb.
Auch (meiner Meinung nach) zweifelhaft das kranker Fisch überhaupt in den Handel darf. Das öffnet dann natürlich die Tür dafür auch toten Fisch unterzumischen. Das sind ganz schnell mal diverse Millionen extra.
 
Kann denn einer eine seriöse Verkaufsstelle in Deutschland für Wildlachs empfehlen?
Echter norwegischen Wildlachs schafft es höchstens in ganz spezielle Geschäfte und Restaurants in Deutschland.
Die Fänge aus dem Namsfjord jedenfalls gehen komplett nach Frankreich (an einen einzigen Aufkäufer) oder eben an lokale Käufer, beispielsweise Aakervik. Wir haben letztes Jahr auch etwa 400 kg bekommen, dieses Jahr war leider schlechter.
In Deutschland ist der Markt generell sehr "preisorientiert" - die besonders hochwertigen Fischprodukte gehen da meistens woanders hin.
Ich erinnere mich von den Jobs in Fischfabriken, dass hier die beste Qualität oft nach Frankreich und Italien ging, oder auch in Skandinavien blieb.
Für die Aufkäufer in Deutschland und Dänemark (hier vermute ich mal für Weiterverarbeitung) müsste es billig sein.
 
Moin, da kann man sich schon denken warum die Norweger im großen Stil Lachs in Südamerika „produzieren“?! 😉
„Aus den Augen…….. aus dem Sinn“☝🏻?!

… nicht nur in Südamerika, was viele evtl. nicht wissen …auch in Kanada und zwar an der Westküste im Pazifik und das schon lange.
Kanada: Atlantik-Lachse im Pazifik - FISCH & FANG

Gibt viele aktuelle Berichte und Studien, welchen negativen Einfluss sie auf die pazifischen Lachse haben, wenn sie an den
Netzkäfigen vorbei in ihre Geburtsflüsse schwimmen…
Aber wie in Norwegen und Chile bringt die Lachszucht halt Arbeitsplätze an den Arsch der Welt … und da werden nicht nur Augen zugedrückt
 
...
Auch (meiner Meinung nach) zweifelhaft das kranker Fisch überhaupt in den Handel darf. Das öffnet dann natürlich die Tür dafür auch toten Fisch unterzumischen. Das sind ganz schnell mal diverse Millionen extra.
.... Hast du in deiner aktiven Zeit in den Schlachtereien erlebt, dass du bereits toten Fisch angeliefert bekommen hast, den du dann weiterverarbeitet hast? Dies interessiert mich wirklich, kann mir nämlich nicht vorstellen, das dies bei all den Kontrollmechanismen die es in der Verarbeitung gibt, der Standard ist.

Alle Fische, bei dennen eine Krankheit diagnostiziert wurde, nur als Tierfutter zu entsorgen und nicht zu essen, halte ich persönlich für problematisch.
Nicht alle Fische zeigen Krankheitssymptome. Die Krankheiten sind nicht auf den Menschen übertragbar.
Bei den vorkommenden Krankheiten handelt es sich vorwiegend um PD (ähnlich wie Diabetis beim Menschen), CMS (Herzerkrankung) und Kiemenerkrankungen. Ist also nichts irgendwie ekelig, wenn diese Fische geschlachtet werden. (....nur sollten sie natürlich noch leben, bevor sie verarbeitet werden).


Generell scheint die Massentierhaltung, in diesem Fall die norwegische Lachszucht ja nicht besonders populär zu sein. Wildfisch, Elchfleisch, Eigenanbau und Selbstversorgung werden da als Alternativen angeboten.
Finde ich alles richtig und gut, wer die Möglichkeiten hat, sollte sie auf jeden Fall nutzen, - leider kommt bei mir dabei aber etwas Zweifel auf, ob dies tatsächlich ausreicht um weltweit alle Menschen mit genug Nahrung zu versorgen. - um industrielle Nahrungsmittelproduktion wird man nicht drum rum kommen, auch nicht um die Probleme ("Skandale"), Herausforderungen, Möglichkeiten, die sie mit sich bringt.

Kaum einer beschäftigt sich damit wie und warum Lebensmittel industriell produziert werden. Einig sind sich alle, wenn mal wieder ein "Skandal" in den Medien auftaucht, dass das alles "grosser Mist" ist.

Ziemlich einfach (aber natürlich auch wichtig), ist es da immer die Probleme zu benennen, oder wenn die "Kacke" mal wieder am dampfen ist mit dem Finger drauf zu zeigen. Profit-Gier wird als Hauptgrund-Nummer 1 aufgeführt.

So richtig interessant wird`s für mich dann aber bei der Frage: "Was kann man man tun? Welche realistischen Alternativen gibt es um alle Leute satt zu bekommen?" Da hört`s dann bei den meisten auf, entweder wird pessimistisch resigniert oder die Frage dezent ignoriert.
Cool finde ich immer die Leute, die mögliche Lösungen bringen und im besten Fall auch Schritt für Schritt verwirklichen. Da gibt es jede Menge Beispiele für, in die richtige Richtung gehen, interessiert nur die wenigsten.

Ich persönlich bin ziemlich froh das die Nahrungsmittelproduktion (....in diesem Fall Industrielle Produktion von Lachsen) in so einem reichen Land wie Norwegen abläuft.
Eben gerade weil sie dadurch nicht völlig unkontrolliert abläuft, nicht ausnahmslos von geldgeilen Umwelt-ignoranten betrieben und von der schweigenden Bevölkerung einfach so hingenommen wird (....auch wenn es immer wieder so hingestellt wird).
Zu dem hat man einfach mal die ökonomischen Ressourcen die Technologie und Produktionsmethoden in die richtige Richtung weiterzuentwickeln.
Letzendlich ist das natürlich noch ein politisches Ding, inwieweit man sowas steuert.


.....
Heute gibt`s bei mir mal keinen Fisch zum Abendbrot, - sondern gute deutsche Bratwurst 😋,
mit Schweinefleisch aus deutscher Massentierhaltung.

Gruss
Smolt
 
Vorab, ich (und nicht nur ich) bin mächtig schokiert über das was da passiert ist, sollte der Fisch tatsächlich dem menschlichen Verzehr zugedacht gewesen sein - wo ich meine Zweifel daran habe. Den genauen Fall kenne ich nicht, jedoch ist sehr weit oben im Artikel zu lesen... "En totalvurdering gjorde at vi nedla forbud mot fortsatt slakting og omsetning av fisken til humant konsum, sier han." Was auf deutsch soviel heisst, "Nachdem alle Umstände genauer betrachtet wurden haben wir das Verbot zur weiteren Schlachtung und Verarbeitung zum menschlichen Verzehr aufgehoben". Dies kommt direkt vom Mattilsyn (Lebensmittelbehørde). Ich gehe also ersteinmal davon aus, das hier wieder einmal etwas halbwahrheit mit im Spiel ist. Ich finde es eher bedenklich, Sven, das Du diesen Artikel so reisserich hioer ein stellst ohne selbst zu kommentieren. Eigendlich hatte ich dich in errinerung das du gut recherchierst bevor Du dir eine Meinung bildest. Weiterhin hattest Du mit dieser Industrie ja selbst Kontakt, mich würde interessieren ob du dieses Vorgehen einmal gesehen hast oder als Standard wahr genommen hast!?

Zum hoch gelobten Wildlachs mal ein nicht so schönen Fakt. Wie wird dieser gefangen? Genau, im kilenot. Wieviel prozent dieser Lachse werden denn da lebend raus geholt? Wie sieht es mit Stresshormonen aus, die diese Wildlachse ausschütten während Sie tagelang darrauf warten aus dem Wasser gefischt zu werden? Wie sieht es mit medizinischen Untersuchungen aus? Zuchtlachs ist gut kontrolliert was miljøgifte angeht, wie sieht es mit dem Wildlachs aus? Theoretisch müsste ja jeder einzelne Fisch kontrolliert werden, da hier nicht bekannt ist, wo der Lachs sich im Lebenszyklus aufgehalten hat.

Zurück zum Zuchtlachs. Die Krankheiten die erlaubt sind beim Verkauf, können nicht auf den Menschen übertragen werden. Es besteht also keine Gefahr. Das die Zuchtindustrie auf Kuschelkurs ist, nun ja aso stimmt es auch nicht. Natürlich investieren die Unternehmen viel Geld in die Kommunen wo diese Ansässig sind, jedoch dies aus grossem Eigennutz. Die Schlachtereien haben einen grossen Personal Bedarf. leider ist es jedoch so, das man Personal auf Dauer nur halten kann, wenn eine entsprechende Freizeitgestaltung möglich ist. Ist dies nicht gegeben, verschwindet das Personal und die fabrik steht leer. Also nix Kuschelkurs oder das Kommunen abhängig sind, Ganz im Gegensatz die giganten sind abhängig von den kommunen das die die Vorraussetzungen schaffen.

Ich selbst bin regelmässig bei Schlachtlieferungen dabei. Totfisch wird konsequent herraus gesammelt. Allerdings sprechen wir hier vom lebend transport im Brønnbåt.
Dieser Transport dauert auch mehrere Stunden, würde hier totfisch mit im Brunnen liegen würde die Wasserqualitæt sehr schnell so schlecht werden, das andere Fische aufgrund der schlechten bedingungen sehr schnell sterben würden. Toter fisch wird indess von Schlachtereine auch gar nicht angenommen und muss aussortiert werden (geschieht an der Schlachtanlage).

Der rote Text stimmt so nicht und wurde von mir falsch übersetzt. Übersetzt heisst dies " Eine gesamtbewertung ergab dass wir ein verbot für die weitere schlachtung und verarbeitung zum für den menschlichen Verzehr geeigneten Fisch verhängt haben" Ich bitte den Übersetzungsfehler zu entschuldigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin Gespannt wie lange es noch dauert bis der Bioreaktor der Fischzucht Konkurenz macht und die zurückdrängt.
 
Dass was im konkreten Fall auf der Anlage von Lerøy ablief war, dass dort ein sogenannets "bløggebåt" oder "beredskapsbåt" einer externen Firma zum Einsatz kam.
Diese Boote sind Boote, die im Gegensatz zu den Normalerweise eingesetzten "brønnbåten", die grosse Mengen Schlachtefisch, lebend zur Schlachterei transportieren, die Fische an Bord nehmen und direkt an Bord töten und dann weiter (tot) zur Schlachterei transportieren. Diese Boote werden nicht bei normal geplanten (Schlachtungen/ Auslieferungen) eingesetzt sondern nur in "Bereitschaft" für normalerweise kleinere Mengen Fische, wo der Lebendfischtransport nicht möglich ist.

Im beschriebenen Fall hatte man aufgrund diagnostizierter Krankheiten, sich dazu entschlossen die ganze Anlage schnellst möglich notzuschlachten. Leider reichte die Kapazität dazu nicht aus, und die Fische starben schneller und in grösseeren Mengen, als das Boot die lebenden Fische schnell genug an Bord nehmen und töten konnte.

Das Unding (der "Skandal") ist, dass die Firma, die das "bløggebåt" betreibt, schneinbar den Routinen nicht folgte und auch bereits gestorbene Fische zusammen mit noch lebenden aufnahm und weiter zur Schlachterei frachten wollte.
Die Regeln sind ganz klar, dass nur Fische, die noch leben in den für Menschen gedachten Konsum gehen dürfen.

Die ganze Sache ist natürlich extrem unangenehm, wirft ein extrem schlechtes Licht auf die ganze Branche und wird garantiert ein Nachspiel haben, was die Routinen und Regulierungen für den Einsatz dieser Bløggebåte betrifft.
So wie die Nachrichten jetzt aufgemacht sind, kann man natürlich gut verstehen, dass man sich als Verbraucher fragt, wie es um die Qualität und Nahrungsmittelsicherheit, was den norwegischen Lachs angeht überhaupt bestellt ist.


(....ist natürlich auch Wasser auf den Mühlen, aller die die keine Lachszucht in Norwegen haben möchten).

Gruss
Smolt
 
Ahoi. Wie geschrieben ist natürlich die wirtschaftliche Abhängigkeit vieler Küstenkommen groß. Da sind natürlich starke Reaktionen vorprogrammiert.

Ob das reißerisch oder erschreckend ist muss jeder selbst beurteilen.

@smolt : ich habe Fisch verarbeitet den ich nichtmal als Katzenfutter verwenden hätte. Allerdings betrifft das Wildfisch genauso wie deformierten Zuchtlach.
Deiner sinngemäßen Aussage das man sich am besten selbst versorgt, wenn möglich, ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Aber in diesem Forum hier haben ja viele die Möglichkeit, wenn es um Fisch geht.
Und natürlich werden wir so schnell auch nicht von der Massentierhaltung weg kommen und mit wiederkehrenden Skandalen wie diesem leben müssen.

@AndyBln : deine Übersetzung aus dem Norwegischen ist leider falsch. Dort steht es wurde nach Beurteilung der Situation ein Verbot verhängt und nichts wurde aufgehoben.
Mehr oder weniger wörtlich übersetzt:

„Eine Gesamtbewertung ergab, dass wir ein Verbot der weiteren Schlachtung und Vermarktung des Fisches für den menschlichen Verzehr verhängt haben“, sagt er.

Es ist legitim zu versuchen auf sachlicher Ebene zu relativieren. Fakt bleibt aber das die Lebensmittelaufsicht geschockt war über die Zustände und einen unmittelbaren Stop angeordnet hat. Es scheint ja dazu eine Doku seitens NRK zu geben, so wie es ein wenig herauslese. Dort wird man vielleicht dann mehr erfahren und auch was bei den anderen Fahrzeugen, bzw deren vorgehen bemängelt wurde.

NRK hatte jedenfalls vor Monaten nach "Insidern" der Branche gesucht.
 
....

@smolt : ich habe Fisch verarbeitet den ich nichtmal als Katzenfutter verwenden hätte. Allerdings betrifft das Wildfisch genauso wie deformierten Zuchtlach.
........

Ok.
Danke für die Antwort.
Dass deformierte Fische, oder geschädigte Fische in die Schlachterei kommen ist nicht ungewöhnlich, mich hätte aber mal wirklich interessiert, ob es wirklich gängige Praxis ist, Totfische in die Schlachtereien zu liefern?

Ich arbeite nun nicht in einer Schlachterei, war aber zumindest schon ein paar mal in verschiedenen Schlachtereien (sicher gibt es da Unterschiede) zu Besuch, dabei auch direkt an der Produktionslinie.
Ich hatte dabei schon den Eindruck das man ziemlichen Wert auf die interne Kontrolle legte und die Sortierung nach Superior, Ordinär, und Produktionsfisch schon ziemlich genau nahm. Wenn da was nicht stimmte gab`s auch ziemlich schnell ne deutliche Rückmeldung der Verkäufer und Käufer.

Gruss
Smolt
 
Meine Erfahrungen diesbezüglich (Zuchtlachs Verarbeitung) sind nicht aktuell. Die Kontrollen in der Verarbeitung haben heute zweifellos andere Standards.
Damals habe ich sehr viel toten Fisch gesehen. Taucher haben normalerweise tote Fische aus der mære alle paar Tage abgesammelt.
Dort ging trotzdem regelmäßig toter und halbtoter Fisch in die Verarbeitung, weil es im Prinzip keine Sichtung jedes einzelnen Fisches gab. Später ließ sich auch nicht mehr nachvollziehen wie lange der einzelne Fisch denn nun tot war. Verrottete Fische wurden aber natürlich bei einer groben Sichtung aussortiert. Allerdings will ich hier Erfahrungen von vor 20 Jahren nicht mit heutigen Standards vergleichen. Technisch ist das mittlerweile eine ganz andere Welt. Das kann ich aber aktuell nur von außen beurteilen, bzw aus dem was ich in Gesprächen mit Nachbarn mitbekomme.

Meine Abneigung gegen Zuchtlachs ist damals sicherlich schon entstanden.
Ich bin aber natürlich nicht der Meinung das irgendein Fleischprodukt aus dem Supermarkt besser ist - im Gegenteil. Wichtig ist, meiner Meinung nach, aber eben auch ein wenig Empörung wenn Missstände aufgedeckt werden und nicht nur den Vergleich zu anderen Branchen zu ziehen, die genauso schlimm sind.
Sonst ändert sich ja nichts.
 
Vorab, ich (und nicht nur ich) bin mächtig schokiert über das was da passiert ist, sollte der Fisch tatsächlich dem menschlichen Verzehr zugedacht gewesen sein - wo ich meine Zweifel daran habe. Den genauen Fall kenne ich nicht, jedoch ist sehr weit oben im Artikel zu lesen... "En totalvurdering gjorde at vi nedla forbud mot fortsatt slakting og omsetning av fisken til humant konsum, sier han." Was auf deutsch soviel heisst, "Nachdem alle Umstände genauer betrachtet wurden haben wir das Verbot zur weiteren Schlachtung und Verarbeitung zum menschlichen Verzehr aufgehoben". Dies kommt direkt vom Mattilsyn (Lebensmittelbehørde). Ich gehe also ersteinmal davon aus, das hier wieder einmal etwas halbwahrheit mit im Spiel ist. Ich finde es eher bedenklich, Sven, das Du diesen Artikel so reisserich hioer ein stellst ohne selbst zu kommentieren. Eigendlich hatte ich dich in errinerung das du gut recherchierst bevor Du dir eine Meinung bildest. Weiterhin hattest Du mit dieser Industrie ja selbst Kontakt, mich würde interessieren ob du dieses Vorgehen einmal gesehen hast oder als Standard wahr genommen hast!?

Zum hoch gelobten Wildlachs mal ein nicht so schönen Fakt. Wie wird dieser gefangen? Genau, im kilenot. Wieviel prozent dieser Lachse werden denn da lebend raus geholt? Wie sieht es mit Stresshormonen aus, die diese Wildlachse ausschütten während Sie tagelang darrauf warten aus dem Wasser gefischt zu werden? Wie sieht es mit medizinischen Untersuchungen aus? Zuchtlachs ist gut kontrolliert was miljøgifte angeht, wie sieht es mit dem Wildlachs aus? Theoretisch müsste ja jeder einzelne Fisch kontrolliert werden, da hier nicht bekannt ist, wo der Lachs sich im Lebenszyklus aufgehalten hat.

Zurück zum Zuchtlachs. Die Krankheiten die erlaubt sind beim Verkauf, können nicht auf den Menschen übertragen werden. Es besteht also keine Gefahr. Das die Zuchtindustrie auf Kuschelkurs ist, nun ja aso stimmt es auch nicht. Natürlich investieren die Unternehmen viel Geld in die Kommunen wo diese Ansässig sind, jedoch dies aus grossem Eigennutz. Die Schlachtereien haben einen grossen Personal Bedarf. leider ist es jedoch so, das man Personal auf Dauer nur halten kann, wenn eine entsprechende Freizeitgestaltung möglich ist. Ist dies nicht gegeben, verschwindet das Personal und die fabrik steht leer. Also nix Kuschelkurs oder das Kommunen abhängig sind, Ganz im Gegensatz die giganten sind abhängig von den kommunen das die die Vorraussetzungen schaffen.

Ich selbst bin regelmässig bei Schlachtlieferungen dabei. Totfisch wird konsequent herraus gesammelt. Allerdings sprechen wir hier vom lebend transport im Brønnbåt.
Dieser Transport dauert auch mehrere Stunden, würde hier totfisch mit im Brunnen liegen würde die Wasserqualitæt sehr schnell so schlecht werden, das andere Fische aufgrund der schlechten bedingungen sehr schnell sterben würden. Toter fisch wird indess von Schlachtereine auch gar nicht angenommen und muss aussortiert werden (geschieht an der Schlachtanlage).
.... etwas häppchenweise, da nebenher einiges los ist 🙂

Kilnot: sie wird 2 x täglich kontrolliert und muss an den Wochenenden geschlossen bleiben.
Der Fisch im Netzkäfig ist zu 100 % lebendig (wenigstens das was ich gesehen habe). Manchmal springen Kegelrobben in die Netze und verletzen Fische, teils so das sie nicht mehr verwertet werden.
In den Netzen hängen sich Fische der 2-3kg Klasse auf, kleinere gehen durch, größere schwimmen unbeschadet im Netzkäfig. Sie (die 2-3kg Lachse) haben dann oft Einblutungen die bei der Verarbeitung entfernt werden.
Ich habe die Versorgung des Fisches als recht gewissenhaft erlebt. Vermutlich auch weil der Fisch ja viel für den Eigenbedarf ist, bzw die Aufkäufer Anforderungen stellen. Normal werden zum ausbluten die Kiemen durchgeschnitten.

Ansonsten stimmt die Aussage natürlich das keine Untersuchungen erfolgen.

Nach der Logik dürfte ich dann allerdings generell keinen selbst gefangenen Fisch dem aus Zucht und industrieller Produktion vorziehen.
 
@AndyBln : deine Übersetzung aus dem Norwegischen ist leider falsch. Dort steht es wurde nach Beurteilung der Situation ein Verbot verhängt und nichts wurde aufgehoben.
Du hast natürlich recht! Bitte um entschuldigung! Bischen eigenartig formuliert wie ich finde, aber nur so macht der text ja auch sinn 👍

Das mit den kilenoter ja, da hast Du wahrscheinlich Fischer die gewissenhafter mit dem gut umgehen wie ich es hier leider oft sehe. oftmals werden die dann 2 mal in der Woche geleert, wobei auch am Wochenende laut vorgabe die dinger geschlossen bleiben.

In der Theorie gebe ich dir recht, dass dann zuchtfisch auch dem selbst gefangenen Fisch vorgezogen werden sollte, wenn man die überwachung von umweltgiften betrachtet. Jedoch ist hier auch zu sehen, wieviel wandern andere Fischarten. Dies ist dann jedoch schon wieder ein komplett anderes Thema.

ich hätte mir, gerade von Dir gewünscht, dass Du den Artikel dann doch etwas mehr hinterfragst. Das was ich heute im laufe des Tages aus verschiedenen Richtungen gehört habe, ist das man selbst in der Branche dann doch sehr schockiert ist, über das was Seimik da getrieben hat.
 
Guten Morgen. Ein letztes Mal, dann soll es gut sein meinerseits zu dem Thema:
Ich denke politisch und auch in weiten Teilen der Bevölkerung hat die Industrie großen Rückenwind. Vergleicht man es mal mit dem was gerade in Island los ist, dann würde ich sagen in Norwegen geht es dem Business (oder dem Ansehen des Business) sehr sehr gut.
Hinter den Kulissen werden in der gewerblichen Fischindustrie täglich Gesetzte im großen Stil gebrochen: Quotenbetrug, Lohndumping bei ausländischen Zeitarbeitern, Entsorgung von Fisch minderer Qualität (bevor er in die Quote geht), Verarbeitung von verrottetem Fisch. Quotenbetrug beim Lippfischfang, Entsorgung toter Fische (durch zu schnelles Heben der Körbe) im großen Stil und außerhalb der Quote,....
O.g. Dinge habe ich selbst gesehen, oder aus erster Hand erfahren.

Wie ich geschrieben habe, habe ich keine aktuellen Einblicke in die Lachsverarbeitung und möchte deshalb auch nicht tiefer darauf eingehen (was ich im ursprünglichen Beitrag eigentlich auch nicht getan habe).

Vielmehr wollte ich ja ursprünglich auch nur den Artikel zitieren/teilen und anmerken, dass ich froh bin einen anderen Versorgungsweg für mich zu kennen (was ja für einen großen Teil der Nutzer hier gilt - wenn wir es mal generell auf das Thema "Industriefisch" ausweiten).

Eine Notwendigkeit den Artikel zu relativieren sehe ich für mich tatsächlich nicht, da er ja eigentlich auch nur Fakten wieder gibt und keine Kommentare.

Die Vielfalt an Meinungen hier finde ich gut, wäre auch etwas tragisch wenn wir nun alle Fürsprecher der Industrie wären. Also bleibe ich da mal bei meinem Standpunkt das es wichtig ist bei solchen Skandalen ordentlich empört zu sein und nicht gleich nach Entschuldigungen zu suchen. Das es sich um einen Einzelfall handelt glaube ich persönlich auch nicht. Mattilsynet ist ebenso träge wie das Gegenstück in Deutschland, also können wir als Verbraucher ohnehin den wahre Umfang der Schweinereien in der Lebensmittelindustrie nur erahnen.

Vielleicht erklärt das meine Haltung hier ein wenig. In diesem Sinne 🙂
 
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