Hier fand ich einen sehr schönen Bericht von ELFIE, der sowohl bei REISEBERICHTE als auch bei KÜSTENANGELN passt.
Also: Er ist nicht von mir, sondern von Elfie.
Ich hoffe, er hat nichts dagegen.
"Bericht von Elfie"
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Hallo zusammen,
ich denke es ist an der Zeit Euch zu berichten, wann, wie und wo der Norge-Virus bei mir so richtig durchgebrochen ist – klar: Beim Küstenangeln.
Wir sind im August 2001, Urlaub von 2 Familien am Erfjord.
Samstag nachittag: Sind angekommen, haben das Gepäck ausgeladen, die Ruten sofort fertig gemacht und: Dann erst mal Abendbrot gegessen. Es kommt natürlich wie es kommen muß: Beim Essen ein Aufschrei –„ da Ralph, da, da brodelt das Wasser“… Makrelen! Alles raus! Vier Spinnruten fertig gemacht, mit Wobbler, Blinker, Makrelen- und Heringssystemen –das ganze Lametta halt...Nix!!! Frust. Hämisches Lachen.
Sonntag früh: Einige Würfe mit der Spinnrute – die erste Makrele. Sonst nix! Dann also mit dem Boot raus – Echolot, Karte, GPS alles mit, Pilker und Beifänger werden nicht attackiert, Frust wird größer.
Sonntag abends: Dieses Mal stehen wir alle vorbereitet am Haus (Haus am Fjord, Entfernung Terrasse/Wasser: 0,5 m!!) Mit mehreren Spinnruten und ABU Toby versuchen wir, die vielen springenden Fische in der Nähe anzuwerfen. Plötzlich Kleinsohn: „Papa, da ist was dran, ich kann die Angel nicht mehr halten“. „Bremse auf!“ Sohn dreht an der Schraube, nur in die falsche Richtung, Rute biegt sich beängstigend, Schnurbruch. Watt war datt denn??? Wir fangen dann noch ein paar kleinere Pollack und damit ist das Abendbrot gesichert. Schon sehr viel besser.
Dann nach dem Essen über die Wiese zu den Nachbarn rüber. Keiner da. Aber: Lautes rufen vom Ufer her. Ich also dahin. Da stehen zwei Familien, alle mit Spinnruten, 20g Bleiolive dran, dahinter ein roter o. oranger Twister, werfen den rein und drehen schnell wieder ein. 8 Leute, darunter 4 Stepkes, nicht älter als 12 Jahre. Auf die Frage nach dem Erfolg zeigt mir ein kleiner Stöpsel die Pollacks im Gras (alle so um die 5/6 Pfd., ca 10 ordentliche Fische… ) Morgen, morgen schaff ich das auch!
Montag morgen: Kleinsohn hat wohl mit dem Wecker gespielt, jedenfalls werde ich um 5.30 Uhr geweckt, schieße hoch und bin hellwach. Ein Blick aus dem Fenster: Die Fische jagen schon wieder. Also schnell Hose und Pullover über den Schlafanzug gezogen, rein in die Pantoffeln, raus auf die Terrasse, Spinnrute zur Hand und kleinen Küstenpilker rausgefetzt. Sacken lassen. Anheben. Hang. Sch... Druck auf den Köder verstärkt, um das Teil aus den Tang blättern rauszukriegen, da schlägt der Tang zurück. Mensch, ist wohl ein Dorsch… Um es kurz zu machen: Bevor die anderen wach waren, hatte ich einen Eimer voll mit Küchendorschen, Pollack, Makrelen und einen Dorsch von 8 Pfd., mit der Mefo-Spinnrute. Von der Terasse aus.
Montag Nachmittag: Mache am orangen 20g Blinker den Drilling ab, binde 8 cm 60er Mono dran, daran nen 1er Haken und nen orangen Twister drauf - getuntes Nachbarsystem. Nach wenigen Würfen weiß ich, was dem Sohnemann den Toby geklaut hat: Es gibt einen Schlag in der Rute, die Bremse rast und nach 15 min habe ich den ersten Pollack von 13 Pfd. im Kescher, sogar mit dem abgerissenen Pilker vom Sonntag im Maul.
Tja und so ging das dann weiter. In den drei Wochen am Erfjord haben wir von der Terrasse aus (beim Espresso: „Schatz werf doch noch mal rein!“) viele schöne Dorsche bis 12 Pfd., Pollack bis 13 Pfd. und natürlich Makrelen gefangen – mehr, als mit Boot, Echolot etc.
Jetzt könnt Ihr Euch vorstellen, wie das Virus sich bei mir ausgebreitet hat: Das Erlebnis, einen 13 Pfd. Pollack an 25er Mono aus 30 m Tiefe hochzudrillen (mit der Meerforellenspinnrute), der dann natürlich am Ufer noch einmal explodiert,… das macht natürlich süchtig !!!
Das ist für mich Küstenangeln. Hoffe, Ihr habt an Land auch mal solche Sternstunden. Und dich hoffe für mich, dass ich dann auch mal ne Meerforelle am Haken hab...
Euer Elfie