sauberes ding hecht911 !
ich werde deine methode "b" mal antesten, die hört sich klasse an ! bezüglich des naturköderangels ist vielleicht noch zu ergänzen, dass man an stegen oder molen auch klasse auf sicht fischen kann. da der wind gegen abend ja oftmals nachlässt, hat man tiefe einblicke in die flacheren fjordabschnitte. man glaubt nicht, was sich in der dämmerung alles blicken lässt. vor allem aalen und plattfischen kann man seinen köder direkt vor das maul legen. anfüttern klappt auch gut.....ich nehme immer ein altes zwiebelnetz, fülle es mit zertretenen miesmuscheln, dorschleber und reke und platziere es in sichtweite (ca. 3-5 meter tiefe, je nachdem wie sie sichtverhältnisse sind). von zeit zu zeit ziehe ich etwas an der leine, damit eine schöne duftspur gelegt wird. habe so sogar schon seewölfe auf sicht gefangen.
meine heimliche leidenschaft in norwegen ist jedoch das spinnfischen. eine generelle geräteempfehlung ist eigentlich nur schwer zu geben, da die bedingungen so vielfältig sind. ich bin eigentlich immer gut mit einer 3m spinnrute (10-40g) gefahren. die rute würde ich nicht unbedingt kürzer wählen, da es oftmals einen tanggürtel gibt, über den die fische geführt werden müssen und an der küste gibt es kaum „wurfbehinderung“ durch bewuchs. hat man eine steilkante und platz den fisch auszudrillen, können auch dünnere schnüre wie z.B. 22er mono benutzt werden. sind aber tangfelder oder scharfe felsen im wasser, darf es wiederum etwas dicker sein. Man sollte ebenfalls im kopf haben, dass man bei der spinnangelei durchaus die chance hat, einen starken lachs oder meerforelle zu haken. nichts ist demoralisierender als mit ansehen zu müssen, wie einem einer dieser großen salmoniden die „dünne“ schnur von der rolle zieht, ohne ihn bremsen zu können. Ich fische meistens mit geflochtener bis 10 kg tragkraft.
wenn es auf makrele oder sei geht, darf die köderführung ruhig zügig ohne viele schnörkel sein. geht es auf mefo oder lachs, dann sollte man unbedingt dem schmalen küstenblinker eine fliege oder eine kleine fischimitation vorschalten (da geht kein weg dran vorbei !!!!! ). ich habe 80% meiner mefos auf diesen „appetizer“ gefangen. optischer reiz und futterneid lassen auch die scheuesten fische „willig“ werden. ich machte das mittels normaler springer-schlaufe. vorsicht ist jedoch bei flachen uferregionen und beim keschern geboten. hat ein fisch auf die fliege gebissen, baumelt der blinker lose unter dem fisch. nn dänemark montiere ich daher immer eine kleine „zwei-wege-perle“ auf der hauptschnur und bestimme die entfernung der fliege zum blinker mit einem gummistopper. beißt ein fisch auf die fliege, wird diese bis zum blinker runtergezugen und die hängergefahr durch einen „baumelnden blinker“ wird erheblich reduziert ! die köderführung solle nicht zu schnell sein, zick-zack kurse (verfolgungs-simulation) und spinnstops (gerade bei wobblern) verführen zum biss. Zudem kann man ein ca. 2 meter langes monostück der geflochtenen vorschaltet werden (weniger scheuchwirkung und dehnungspuffer). spirolino-montagen habe ich seit letztem jahr für mich entdeckt. damit lassen sich auch einzelne fligen schön mit der spinnrute rausfeuern und langsam wieder reinzupfen. gerade dann, wenn man viel oberflächenkontakte der fische beobachtet, ist diese methode unschlagbar. Salmodieden springen gerne mal und nicht selten schütteln sie sich während des sprungs den haken aus dem maul (gerade blinker). daher auch während des sprungs zwar immer kontakt zum fisch halten, aber dennoch versuchen den zug des sprungs mit der rute leicht abzufedern. beste zeit auf mefo ist in den morgen- oder abendstunden. tangdorsche und polacks lassen sich gut aus dem kraut locken, indem man blinker, twister oder gummifische über tangfelder zockt. Doch vorsicht, die burschen schießen aus dem tamg nach oben und streben sofort wieder kopf voran in richtung grund. also schön gegenhalten und das geschirr darf ruhig etwas robuster sein. an steilkanten braucht man nichteinmahl groß auswerfen. mit einer längeren rute schwinge ich einen twister einfach etwas aus und lasse ihn zupfender weise in die tiefe. wichtig hierbei ist, das man nicht einfach nur den bügel aufmacht, sondern die schnur zwischen seinen fingern führt und somit immer kontakt zum köder hat !
ein punkt den hecht911 schon angesprochen hat, ist der sichere standplatz. gerade bei ablaufendem wasser sind die küstenabschnitte sehr glitschig und man sollte sich nicht 100% auf die seepocken verlassen. ebenso sollte man den schiffsverkehr im auge behalten. ich war mal damit beschäftigt, einen guten polack aus einem tagfeld zu ziehen, als ein größeres boot relativ dich an der küste vorbei zog. im drill-rausch sah ich welle leider etwas zu spät und ein schneller rückzug war aufgrund des relativ steilen ufers nicht möglich. somit fegte mich die welle fast von meinem ansitz und ich stand kurzfristig bis zu den klöten im wasser 8) ……also immer schön aufpassen und bei bedarf die schwimmweste anlegen !