Die Englischen Profis nutzen ja "Meersesköder" nicht erst seit gestern auf Großhechte, das ist ja bekannt. Aber in unseren Gefilden liest bzw hört man kaum davon.
Ich hab mit Sardinen hervorragende Erfahrungen gemacht.
Dagegen hatte ich auf Makrele nicht einen Biss, obwohl ich es wirklich oft damit versucht habe.
Während ich zu wärmeren Zeiten einheimische Arten, meist schwebend unter der Pose bevorzugt habe, waren auf Grund gelegte Sardinen im Winter mein absoluter Topköder.
Vor allem, was die Durchschnittsgrößen anbelangt: ca. jeder zweite Fisch ü80.
Untermassige scheinen die Dinger dagegen kaum anzurühren:
Glaub, ich hab auf den kleinen Sardinen (20cm) mehr Meterhechte als Schniepel gefangen...
Bei anderen (heimischen) Köfis hatte ich dagegen oft auf die größten Köfis die kleinsten Hechte!
Gefischt hab ich am liebsten mit einem vorbebleiten, zigarrenförmigen Waggler ohne weitere Beschwerung.
Vorfach 7x7 (70cm+) und zwei 4er Drillingen.
Anhieb sofort, wenn die Pose abzieht, oder länger als 10 Sekunden an der Stelle hüpft.
Die besten Fänge hab ich eigentlich immer direkt an Eiskanten gemacht.
Montage aufs Eis werfen und dann ganz vorsichtig ziehen, bis der Köfi ins Wasser gleitet.
Die Methode birgt aber zwei große Risiken:
-geschäumte Posen können bei Frost zerspringen wie Glas!
-bei Tauwetter passiert es leicht, dass sich die Haken im weichen Eis verfangen.
Abrisse sollten aber unbedingt verhindert werden (starkes Gerät!!!) da die mit Drillingen gespickten Köfis sonst lange als "Zeitbombe" im Wasser liegen und Hechte, die sie aufnehmen ziehmlich sicher mit vernageltem Schlund verenden.
(Daß man sich VOR dem Fischen an einem Eisloch genau überlegen sollte, ob und wie man einen (kapitalen) Fisch dort heraus bekommt,versteht sich von selbst...)
Im Fluss habt es sich bewährt, das Stahlvorfach durchs Maul zu ziehen, die Drillinge in der Mittelgräte zu verankern und mit Gummiringen zu sichern
(mit der oft empfohlenen roten Wolle hab ich keine guten Erfahrungen gemacht).
So angeködert halten auch die weichen Sardinen erstaunlich lange!
Das ganze hab ich an einer Schlepppose mit der Strömung abtreiben lassen.
An verdächtigen Stellen stoppen damit der Fisch in der Strömung spielen kann.
Viele Bisse kommen auch, wenn man gaaanz langsam wieder gegen den Strom einholt.
Auch große Hechte stehen oft sehr nah am Ufer...
In meinem Verein hatte ich auf Sardinen ein Monopol.
Vielleicht haben sie auch deswegen so gut auf die dicken Damen funktioniert...
Im Verein war ich bekannt wie ein bunter Hund und meine Fänge haben sich leider oft schnell rumgesprochen.
Aus Sicherheitsgründen hab ich mit Sardinen deswegen nur geangelt, wenn ich alleine war und, falls ich doch beobachtet wurde, waren die Sardinen immer nur ein (erfolgloser Versuch aus Mangel an "vernünfigen" Köderfischen
Jeden Fangerfolg darauf habe ich kategorisch abgestritten.
Nur meine besten Freunde wußten natürlich um meine Geheimwaffe Bescheid...