Hallo zusammen,
danke für eure positiven Reaktionen - freut mich.
Wie schon gesagt, wahrscheinlich wird es 2019 nichts mehr bei mir mit hechtangeln. ich möchte dennoch meine Erfahrungen, Beobachtungen und daraus folgernde Erkenntnisse mit euch teilen. Achtung - ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit und Erfolgsgarantie ;)
Gewässer: Die von mir befischten Vereinsgewässer sind weder besonders groß noch besonders tief. Es handelt sich um mehr oder weniger alte "Kiesweiher".
Eine Beschreibung gibt es hier:
https://www.fv-n.de/category/gewaesser/ (falls nicht gewünscht Link entfernen). So oder so ähnliche Weiher findet ihr bestimmt auch in eurer Nähe.
Wetter: Ein Thema über das man endlos schreiben könnte. Ich halte mich an folgendes: Ich muss Zeit zum angeln haben. Egal wie das Wetter ist. Als günstig erachte ich jedoch bedeckte Tage nach den ersten Nachtfrösten mit leichtem Wind. Apropos Wind: Ich achte darauf, dass ich den Wind im Rücken habe. Ist 1. etwas angenehmer und 2. hilft es meinen (Segel)Posen auf die Sprünge.
Nimm 2: Das gilt zum einen für die Anzahl der Ruten als auch für meine Vorfächer. Eine ganze Weile habe ich immer eine Posenrute und eine Grundrute im Einsatz gehabt. Mittlerweile nehme ich Pose x 2. So bleibe ich flexibler - kann oberflächennah, im Mittelwasser oder auf Grund angeln. Sehr gerne verwende ich sog. "Schlepposen" mit 15-20gr - die mit dem Knick im Inneren. So ermittle ich auch die exakte Tiefe der Stelle. Sehr praktisch.
Nimm 2 gilt auch für das Vorfach. Weiches Stahlmaterial (7-9kg und so 70cm lang) mit zwei Drillingen hakt sehr zuverlässig und durch einen zügigen Anhieb lassen sie sich auch gut lösen. Ich benutze stabile Drillinge in Gr. 6 oder 8. Klingt klein aber die haken viel besser und sind unauffälliger als ein großer "Krampen".
Köder: Natürlich muss auch was ans Vorfach. Gute Erfahrungen habe ich natürlich mit Weißfischen (Rotaugen/Rotfedern/Döbeln) gemacht. Aber auch die Sardine brachte mir Hecht. Komplett versagt haben Makrele oder auch der Stint. Ich denke, dass ist aber gewässerabhängig. In Holland war der Stint der Bringer.
Meine heimischen Ködervorräte lege ich mir übers Jahr an. Beim Aalansitz oder am Forellenbach geht auch immer mal ein "Beifangköderfisch" an den Haken. Die nehme ich mit und friere sie mir ein. Wenn ich Lust habe, gehe ich auch gezielt los und hole mir meine Fischlein.
Stellenwahl: Es ist schon was dran. Im Winter ist 80% des Gewässers fischleer. Die Flossenträger rotten sich an wenigen Stellen zusammen. Ich konzentriere mich darauf, die Futterfisch zu finden. Dazu füttere ich um herauszufinden, wo sie sich aufhalten. Dabei ist mir die Tiefe egal. Wo Futter ist, sind die Räuber auch nicht weit. Rein an den tiefsten Stellen im Gewässer zu angeln bringt meiner Meinung nach nicht viel.
Und nun meine zwei wichtigsten Tipps.
Erfolg nicht vorprogrammiert: - Ein guter Tag ist, wenn ich ´Zeit zum angeln habe. - Ein toller, wenn ich einen Biss habe. - Ein super Tag, wenn ich einen Fisch lande. Soll heißen - dran bleiben und Schneidertage in Kauf nehmen. Meine Gewässer beherbergen zwar Hechte, aber nicht im Übermaß. Der Bestand muss sich wegen fehlendem Besatz selbst reprodozieren.
Funktionell, angenehm aber nicht zu komfortabel: Stichwort Kleidung: Ganz klar, wer friert bleibt nicht lange am Wasser. Warm, winddicht und wasserabweisend sollten wir von Kopf bis Fuß sein. Vergesst nicht, was zum essen und trinken mitzunehmen. Die Thermoskanne begleitet mich im Winter immer.
Stichwort Gerätschaften: Koffer, Tasche mit Ködern und Brotzeit, Ruten, Kescher und Rutenhalter - mehr nicht. Das Ganze ist leicht zu tragen und ermöglicht einen schnellen Stellenwechsel. Und das ist wichtig: Richtet euch nicht zu gemütlich ein - lasst den Stuhl zu Hause. So bleibt ihr in Bewegung. Beißt nach einer Stunde nix - Sachen packen und zur nächsten Stelle.
So, das wars von meiner Seite. Bleibt nur noch, euch viel Spaß am winterlichen Wasser zu wünschen. Die Chancen stehen gut, eine richtig dicke Mutti an den Haken zu bekommen (evtl. klappt es ja auch mal bei mir ;)