Es ist ja gut und schön, wenn der EFH-Besitzer eventuell etwas an seiner Heizung machen kann, das sind aber nur
etwa 30% der Deutschen und ob die wirklich da etwas machen können (wirtschaftliche Verhältnisse) steht auf einem
ganz anderen Blatt. Da hilft es auch nicht, wenn gebetsmühlenartig wiederholt wird, wie toll die eigene Heizung ist
und was doch andere hätten machen sollen. Ich habe bei mir auch noch alte Gasheizungen, ich würde sie gerne
ersetzen, aber es sind in absehbarer Zeit keine Wärmepumpensysteme lieferbar. Vorrangig eine Holzheizung ein-
zubauen kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, mir bleiben aktuell eigentlich keine Alternativen.
Ein meiner Meinung nach aber viel größeres Problem sind nicht die kleinen Ein- und Mehrfamilienhäuser, sondern die
Industrie. Bzw. die Industrie ist nicht das Problem, sondern die haben eins, wenn sie von Gas auf Strom umstellen
sollen, wie es die grüne Politik fordert. Für aktuellen Strombedarf, Elektromobilität usw. reicht der jetzt "produzierte"
grüne Strom schon nicht, wie soll es denn erst werden, wenn die etwa 325 Mrd. kWh Gasbedarf der Industrie auch
noch irgendwie durch Strom ersetzt werden sollen? Gewerbe, Handel und Dienstleistung kommen auch noch dazu.
Mir ist völlig klar, dass es mit den fossilen Brennstoffen so nicht weitergehen kann, aber von heute auf morgen zu
sagen: "kauf das durch die Politik verteuerte Gas oder mache deinen Betrieb zu" ist nicht der richtige Weg, denn es
hängen an den "reichen Firmenbesitzern" auch tausende Arbeitsplätze.
Warum sich die Politik so extrem gegen E-Fuels sperrt ist mir ebenfalls nicht ganz klar, natürlich soll nicht aus dem
guten Sonnenstrom mit viel energetischem Aufwand dann eine "Verbrennerbrühe" gekocht werden, aber bevor ich
ein Windrad abstelle, weil das Netzt sonst überlastet ist und ich den Besitzer trotzdem vergüte, lasse ich es doch
lieber weiterlaufen und produziere E-Fuels oder eben Wasserstoff.
Die PV-Anlagenpflicht für Neubauten ist ja in einigen Bundesländern bereits im Gespräch, dazu müssen solche
Anlagenteile aber erstmal verfügbar sein. Die deutschen Produktionen wurden aus Kostengründen ja fast alle schnell
wieder geschlossen, die Wechselrichter kommen aber fast alle aus asiatischer Produktion, da warten momentan
fast alle drauf.
Letztlich ist es völlig egal, welche Partei das alles verbockt hat, zur Rechenschaft wird von den Personen sowieso
keiner. Wichtig ist das Aktuelle und die Zukunft und da sehe ich "schwarz" und das nicht im Sinne einer bestimmten
Partei, sondern es ist keine politische Gruppierung zu erkennen, die einen für mich vertretbaren Kurs anbietet,
(wenn sie überhaupt einen Kurs anbieten). Mit vertretbarem Kurs meine ich eben nicht nur wirtschaftlich, sondern
auch ökologisch.
Ich kenne die Montagsdemos auch und habe diesen Umschwung auch mitgemacht, da gab es allerdings ein Ziel
bzw. eine Alternative. Die sehe ich heute leider nicht.