Angelparadies Oregon (USA)

Angelsuchmaschine

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Ca. 10.000 km von zuhause entfernt, befindet sich eines der letzten bisher noch nicht entdeckten Angelparadiese. Oregon (USA) das Land der unberührten Natur, der Forellen, Waller, Katzenwelse, Störe, Zander, Heilbutts, Leng, Thunfische und des Lachses.

Vom 08.04. - 21.04.2001 waren wir vor Ort, um mit Hilfe unseres "heimischen Guide" die Fischgründe des Willamette, des Columbia River und der vielen Seen und Flüsse zu erkunden. Aus zeitlichen Gründen war es uns leider nicht möglich, den Fischreichtum des pazifischen Ozeans kennenzulernen. Ein wichtiger Punkt vorab, wer nur zum angeln nach Oregon reist, verpasst eine einmalige Möglichkeit, die wunderschöne Landschaft mit ihren abwechslungsreichen Naturschauspielen kennenzulernen. Von Prärie bis Hochgebirge von unberührten Sandstränden bis Dünenlandschaften und unendlichen Wäldern wird alles geboten, was man sich nur vorstellen kann. Leider standen uns nur 13 Tage zur Verfügung um dies alles kennenzulernen.



Die Anreise

Da Oregon nicht zu den bekannten Reisezielen der Deutschen in den USA gehört (warum eigentlich ?) gibt es keinen Direktflug nach Portland Oregon). Mit einem Jet der Lufthansa erreicht man nach ca. 9 1/2 Stunden Vancouver in Canada. Von dort fliegt man mit einer kleinen Maschine der Canada Air in ca. 1 Stunde nach Portland. Bereits auf dem Flug kann man die gigantische Landschaft mit Ihren unzähligen Flüssen, Seen, den Vulkanen und den schneebedeckten Bergen sehen. In Portland selbst ist es unbedingt empfehlenswert, sofort am Flughafen einen Leihwagen in Empfang zu nehmen. Ohne Auto hat man in den USA keine Chance sich etwas anzusehen bzw. etwas zu unternehmen. Die Entfernungen sind einfach zu groß. Auch ist es empfehlenswert, in der Nähe des Flughafens in einem Motel / Hotel die erste Nacht zu verbringen und nicht direkt nach der Ankunft auf Entdeckungsreise zu gehen. Der Zeitunterschied beträgt immerhin 9 Stunden. Wir hatten uns dafür entschieden in Clackamas (ca. 12 Meilen ausserhalb von Portland) im Hotel Comfort Suites Unterkunft zu beziehen. Das Hotel war einfach gesagt "Spitze". Neben einem erstklassigen Zimmer (mit Fernseher, Video, Air Condition, Kaffemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank stand uns ein Schwimmbad mit Sauna und Whirlpool zur Verfügung und die Betreuung durch das Hotelpersonal war erstklassig. Pro Nacht wurden uns für 4 Personen 80 $ berechnet.


Unsere ersten Tage:

Nachdem wir die Zeitdifferenz etwas überwunden hatten, starteten wir in der näheren Umgebung von Portland die ersten Erkundungsfahrten. In einem Land, welches fast die Grösse der Bundesrepublik besitzt, jedoch weniger Einwohner als unsere Bundeshauptstadt Berlin aufweist, sind unzählige unberührte Naturlandschaften vorhanden. Nach einem Besuch des Columbia River und der Wasserfälle "Wultnomah Falls", sowie des Flusses Willamette plante unser heimischer Guide die ersten Angeltouren.

David (unser Guide) schlug uns vor, seinen Lieblingsfisch - den Bass - (Schwarzbarsch) zu beangeln. Mit dem Boot (nur fliegen ist schöner) starteten wir zu unserer ersten Angeltour auf dem Willamette. Die Angelruten und Köder wurden uns von David zur Verfügung gestellt. Was wir nicht wussten: David ist im "Bassangeln" fast schon ein Profi und in den USA gibt es riesengroße Veranstaltungen mit Preisgeldern bis zu 100.000 $ für den besten Bass-Angler. Also hatte unser Guide, dieses Schlitzohr, mit seinem Vorschlag nur im Sinn, unser anglerisches Können zu testen. Was wir auch nicht wußten ist, daß beim Angeln auf Bass ausschließlich Kunstköder verwendet werden dürfen. - keine Maden, Würmer etc. und keine Posen -. Mit allerlei Plastikködern (vieles davon hatten wir nie zuvor gesehen) ging es zum angeln. Obwohl die Angelmethoden für uns ungewohnt waren konnten wir an diesem Tag 8 Schwarzbarsche erwischen. David war uns am ersten Angeltag natürlich überlegen und fing die meisten Fische. Er war jedoch überrascht, daß wir nicht als Schneider nach Hause fuhren, sondern ebenfalls einige Schwarzbarsche erbeuteten. Wie in den USA üblich, wurden alle Fische zurückgesetzt. "Catch and Release" ist in den USA - anders als in Deutschland - obligatorisch, wenn man Schwarzbarsche fängt.


Angellizenz / Bestimmungen

Um Angeln zu dürfen ist es in Oregon erforderlich, eine Angellizenz zu erwerben. Es ist empfehlenswert, sich eine Jahreskarte zum Preis von 65 US Dollar im Angelfachgeschäft zu kaufen. In der Lizenz ist in der Regel auch das Angeln auf Lachs eingeschlossen. Die kompletten Angelpapiere sind generell beim Angeln mitzuführen. Eine Kontrolle durch die Bundespolizei bzw. den örtlichen Sheriff oder die Fischereibehörden ist jederzeit möglich und es ist nahezu sicher, daß man kontrolliert wird. Verstöße gegen bestehende Vorschriften wie z.B. Verbot für die Benutzung lebender Köderfische, Mißachtung von Schonzeiten / Fangbegrenzungen oder das “vergessen der Angelpapiere” ziehen empfindliche Strafen nach sich und werden konsequent geahndet. In der Regel darf mit der Angellizenz im gesamten Bundesstaat gefischt werden. Da jedoch die Vorschriften in den einzelnen Distrikten nicht identisch sein müßen, sollte man sich vor dem Angeln genau über Fangbegrenzungen, gesperrte Gewässerabschnitte etc. informieren und die Regelungen konsequent beachten.

Was wird wo gefangen ?

Im Rahmen unseres kurzen Aufenthaltes in Oregon haben wir folgende Gewässer getestet:

Der Willamette ist einer der interessantesten Flüsse für den Angler. Neben großen Steelheads (bis 15 Pfund) und Chinook - Lachsen (bis 50 Pfund) leben in diesem Fluß riesige Störe (bis 3 m Länge), Zander, Schwarzbarsche und Welse. Alle Störe ab 1,50 m Länge sind streng geschützt und dürfen auf keinen Fall mitgenommen werden. Das Lachs-/Forellenngeln ist Montag, Mittwoch und Freitag gestattet. Bei Erreichung einer vorgegebenen Fangquote wird das Angeln auf Lachse vorübergehend untersagt. Die Fangbegrenzung für Lachse (1 Stück pro Tag - Stand 04 / 2000 -) bzw. Forellen (2 Stück pro Tag- Stand 04 / 2000 -) sind unbedingt zu beachten. Es erfolgt ein regelmäßiger Besatz mit Lachsen und Forellen durch die Fischereibehörden. Alle Besatzfische sind durch die fehlende Fettflosse erkennbar. Seitens der Fischereibehörde kann entschieden werden, daß bei Salmoniden nur Besatzfische entnommen werden dürfen und Wildformen zurückgesetzt werden müssen (jeder Angler sollte sich unbedingt vor Ort über die zur Zeit geltenden Regelungen informieren).

Im Rahmen unseres Probefischens wurden ausschließlich Schwarzbarsche erbeutet (insgesamt 8 Fische mit einem Stückgewicht von ca. 2 - 3 Pfund). Als Köder verwendeten wir Gummitwister. Das Angeln auf Lachs war leider nicht von Erfolg gekrönt. Sicherlich war dafür ein Grund, daß der Fluß wenig Wasser führte und die Fische deswegen nicht in der sonst üblichen Stückzahl vorhanden waren. Unabhängig von unserem Mißerfolg war alleine die Teilnahme ein Erlebnis. Ca. 100 Boote auf dem Wasser und ca. 100 Angler am Ufer versuchten ihr Glück und hatten auch teilweise Erfolg. Wir schätzen, daß der schwerste Lachs ca. 30 Pfund auf die Waage brachte und den Drill der Fische zu beobachten war sehr interessant. Chinook Lachse sind für spannende Drills bekannt. Nur mit schwerstem Gerät (Bootsrute mit Multirolle) ist ein Chinook zu bändigen. Als Bissanzeiger werden Glocken verwendet und der Biss selbst kommt knallhart. Sofort nach dem Anbiss zieht der Lachs mit Urgewalt los und stellt sich gegen die Strömung. Wer vergessen hat, seine Bremse richtig einzustellen verliert unter Umständen sein Angelgerät. Als Köder verwendet man Krebse, die an einem ca. 1,50 m langen Vorfach mit Perlen und ggf. Spinnern “garniert” angeboten werden. Es wird ein Rundblei (wegen der Steine) von ca. 250 Gramm verwendet, um den Köder anzubieten. Zusätzlich ist ein Korkstück montiert, damit der Köder ca. 1 m über Grund schwebt.

Siltcoos Lake (Nähe Florence an der Pazifikküste)

In Siltcoos (ca. 180 Meilen von Portland entfernt) erwartet den Angler neben “fangtastischen” Aussichten auch eine herrliche Landschaft. Der Fischbestand ist gigantisch. Neben Forellen, Schwarzbarschen und Welsen fängt man auch unsere heimische Barschart. Chinook- und Silberlachse durchwandern den See auf ihrem Weg in die Laichgründe. Bei Warren & Ulla Stafford im Fishcamp Westlake Resort bezogen wir unser Quartier und wurden herzlich empfangen. Die Zimmer vor Ort sind für Angler bestens eingerichtet. Insgesamt stehen 8 geräumige Wohneinheiten zur Verfügung. Unsere Wohnung besaß 2 Zimmer mit jeweils einem Doppelbett, ein Bad und eine voll ausgestattete Küche. Die Wohnungen liegen direkt am See und eigene Boote stehen ebenfalls in ausreichender Zahl zur Verfügung (Mietpreis ca. 40 US Dollar pro Tag und Boot). Auf dem Bootsdock befindet sich ein geräumiger Filetiertisch, den wir im Laufe unseres Aufenthaltes gerne häufig benutzen wollten. Für den ersten Tag hatten wir uns ein Boot gemietet und pünktlich startete unsere ersten Ausfahrt. Ca. 3 Stunden dauerte unser Versuch um mit Blinkern bzw. Naturködern eine Forelle zu erwischen. An allen möglichen Stellen gingen wir vor Anker, leider ohne Erfolg. Am Bootsanleger erwartete uns schon meine Familie mit großem Hallo und schallendem Gelächter. Sofort wurde uns berichtet, daß wieder einmal der Satz galt “warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah”. Direkt am Bootssteg stand ein riesiger Schwarm von Forellen. Erst glaubten wir an einen schlechten Scherz aber die anwesenden Angler überzeugten uns durch ihre Fangquoten schnell, daß die Forellen direkt vor unserer Haustür standen. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir unser Tageslimit (5 Forellen pro Angler) gefangen. Der Schwarm mußte riesig sein, die Bisse kamen Schlag auf Schlag. An diesem Tag fing jeder Angler - egal mit welchem Köder - seine Forellen. Selbstverständlich hatte es sich auch bei den Fischereiaufsehern herumgesprochen, daß die Forellen da sind und innerhalb kürzester Zeit wurden alle Angler kontrolliert. Schade, daß manche Angler nicht zählen können und wer mehr als 5 Fische gefangen hatte wurde mit einem Ticket des Sheriffs in Höhe von 100 US Dollar pro Forelle über dem Limit belohnt. Da hätte der ein oder andere sich besser seine Fische gekauft.

Fazit: Das war unser bester Angelurlaub (leider nicht ganz billig). Jedoch werden wir diese Reise nie vergessen.

Beste Grüsse
Euer Hajo
 
Klasse Hajo :baby:
Wieder mal ein super Bericht von dir :) :baby:
 
Ein herrlicher Bericht, das schmeckt nach mehr.....
 
Danke für Euer Feedback !

Hallo werte Angelfreunde,

vielen Dank für Euer Feedback. Ich freue mich wirklich sehr, daß mein kleiner Bericht Gefallen findet. Selbstverständlich stelle ich Euch sehr gerne die gewünschten Bilder zur Verfügung. Eine Bitte an die Moderatoren. Wäre es möglich, mir die Genehmigung zu erteilen entsprechende Bilder den Berichten beizufügen ? Bis dato steht mir dieses Feature leider nicht zur Verfügung. Oder habe ich etwas übersehen. Ich garantiere, daß ich keinen Müll oder ähnliches auf den Server hochlade.

Besten Dank im voraus.

MfG Euer Hajo
 
@ Angelsuchmaschine, natürlich kannst du Bild anhängen. Schau mal unterhalb Dateianhang bearbeiten. Dort kannst du die Bilder direkt von deinem Rechner hochladen. Aber nur Eins pro Antwort.

splitti :D
 
Moin Hajo,

Sauber, sauber was Ihr da erlebt habt - Hut ab mein lieber… :baby: :baby: :baby:
Und die Bilder sprechen auch für sich… :) :)

Gruss
aus HH

udo
 
Dazu brauch man nichts mehr sagen:
LESEN SCHAUEN UND TRÄUMEN :)
 
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